Zukunftsmotor Gesundheitswirtschaft - ein Paradigmenwechsel von unten?
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- Krista Kneller
- vor 6 Jahren
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1 Zukunftsmotor Gesundheitswirtschaft - ein Paradigmenwechsel von unten? Beitrag zur HBS/WSI Tagung Demographischer Wandel als Chance am 10./11. April 2008 in Berlin Josef Hilbert Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen und Fak. Med. der Ruhr-Universität Bochum
2 Gesundheit im Paradigmenwechsel Gesundheit ist für viele vorwiegend eine sozialpolitische Verantwortung. Allerdings wird oft kritisiert, dass ein anspruchsvolles Gesundheitswesen die Wirtschaft schwer belastet. Aber: Gesundheit ist ein Voraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften, insbesondere in der Wissensgesellschaft. Und: neuerdings wird deutlicher, dass Gesundheit auch einer der wichtigsten Treiber für Innovation, Beschäftigung und Wachstum ist. Deshalb setzen viele Regionen auf Gesundheitswirtschaft und werden so zu Verteidigern einer anspruchsvollen Gesundheitssicherung
3 Die Gesundheitswirtschaft Branche im Umbruch, dennoch beste Aussichten! 4,6 Mio. Beschäftigte in D Umsätze mit mehr als 250 Mrd. auf Augenhöhe mit Autoindustrie Hidden Champion der Wirtschaft: In den letzten 20 Jahren plus Jobs in D, Weltgesundheitsmarkt wächst von Mrd. $ in auf $ in 2015 Treiber sind Alterung, med. Fortschritt und wachsendes Gesundheitsbewusstsein In den kommenden 20 Jahren bis zu 1 Mio. Arbeitsplätze mehr möglich Copyright: IAT Med. in Germany genießt im Ausland guten Ruf
4 Deutschland altert! DREIFACH!!! Die absolute Zahl älterer Menschen steigt 2001: 20 Mio. über 60 J. 2030: 28 Mio. über 60 J. 2 Die Anteil Älterer an der Gesamtbevölkerung steigt 2001: 24% über 60 J. 2030: 34% über 60 J. 2050: 36,7% über 60 J. 1 3 Die Anteil hochaltriger Menschen (80+) steigt 2003: 3,2 Mio. über 80 J. 2030: 5,7 Mio. über 80 J. 2050: 9,1 Mio. über 80 J.
5 Der Bedarf und die Interesse der Älteren: Gesundheit, Wohnen, Lifestyle im Kommen! Entwicklung der Beschäftigung nach Gütergruppensektor Quelle: Börsch-Supan, MEA Gewinner- & Verlierer-Branchen durch die Alterung der Gesellschaft
6 Medizin und Gesundheitsdienste im Wandel: Früher nur Lebensretter, bald auch Life-Style-Lieferant. Heilungsziel Lebensstil Lebensqualität Morbidität Mortalität Aus: Stefan Willich, Berlin Wohlstand der Gesellschaft
7 Gesundheit Wichtigstes Anwendungsfeld für High-Tech Das Beispiel Biotech Wer zu High-Tech ja sagt, darf zu Gesundheit nicht nein sagen! Gesundheit: Hauptanwendungsfeld für High-Tech Tätigkeitsfelder der 551 deutschen Biotechnologiefirmen (Stand 2006) Gesundheit/ Medizin 2% 6% 7% 3% 43% Nicht-spezifische Anwendungen (Dienstleistungen) Tiergesundheit Agrobiotechnologie (Grüne Gentechnik) 39% Industrielle Biotechnologie Sonstige (vor allem Bioinformatik) Quelle: BMBF 2007: Die Deutsche Bio-Technologiebranche 2007, Berlin
8 Regionen wollen zu Zukunftsstandorten für Gesundheit werden: Initiativen eine Auswahl
9 Gesundheitsregionen: Woher kamen die Impulse? Erste Anstöße Mitte der 90-er Jahre aus der Wissenschaft (etwa: Sachverständigenrat, Oberender, D.W. Groenemeyer, IAT), wurden aufgegriffen von Regionen, die ihre Gesundheitskompetenzen bedroht sahen und verteidigen wollten (z. B: Erlangen, OWL). Dann mehr und mehr Engagement durch regionale High-Tech Initiativen, denn Life-Sciences und Life-Tech können nur mit Anwendungen in einem leistungsfähigen Gesundheitssystem blühen.
10 Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt! Die Gesundheitswirtschaft kann sich dann positiv weiterentwickeln, wenn sie - die Produktivität steigert, besser und billiger wird, - die Integration ihrer Angebote verbessert, - mit Innovationen neue (auch privat finanzierte) Märkte schafft, - sich internationalisiert, - für Arbeitskräfte attraktiver wird, - von einer aktivierenden Gesundheitspolitik unterstützt wird.
11 Regionale Gesundheitsinitiativen: Oft breite Unterstützung, jedoch wenig Engagement von Arbeitnehmerorganisationen Die meisten sind zivilgesellschaftlich organisiert und werden durch Kommunen und Land gestützt Mitglieder sind Unternehmen, Einrichtungen, Krankenkassen, Wiss. Einrichtungen, Verbände und Kammern, Einzelpersonen Arbeitnehmerorganisationen sind zumeist nur Zaungäste ; fachlich sind sie willkommen, zeigen aber oft Zurückhaltung. Tätigkeiten: Erarbeiten von Zielen, Aufgaben und Projekten Moderation von KoopProjekten Marketing Clustermanagement braucht eigene Ressourcen Kontinuierliche wiss. Begleitung ist hilfreich Zukunftsaufgabe Umsetzungsmonitoring
12 Regionale Gesundheitsinitiativen: Breite Inhalte, dennoch Schwerpunktsetzungen Beispiele für regionale Akzentsetzungen: SH: Reha, Versorgung in der Fläche MeckPomm: Medical Wellness HB: Haushalt als Gesundheitsstandort OWL: Reha, Kurzzeitgesundheitstourismus Berlin: Qualität, Internationalisierung, Life-Sciences Ruhrgebiet: Krankenhäuser, Altenhilfe RP: Integration der Versorgung
13 Regionale Gesundheitsinitiativen: Nicht nur reden, auch machen! Beispiel für konkrete Aktivitäten 1: Qualitätsgemeinschaft für Wellnessund Gesundheits-Tourismus
14 Regionale Gesundheitsinitiativen: Nicht nur reden, auch machen! Beispiele für konkrete Aktivitäten 2: Projekt: Internationale Krankenhausaustellung Ruhr Die Idee im Überblick Krankenhaus Agatharied in Hausham Leistungsfähige und innovationsorientierte Krankenhäuser qualifizieren sich über einen Wettbewerb und werden zu Wegweisern der Erneuerung. In einer dezentralen, ca. 7-jährigen Ausstellung informieren sie über gestartete und gelungene Innovationen, aber auch über Rückschläge. Sie werden zu Innovationspartnern für Forschung und Entwicklung, für die Medizintechnik, für Logistik, für die Immobilienwirtschaft etc.. Sie machen überregional auf ihre Innovationskompetenz aufmerksam und werben Kunden/Patienten, Investitionen für die Region.
15 Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen e.v. Ziele und Aufgaben: 1. Mehr Kooperation bei internationalen Aktivitäten 2. Initiierung einer Leistungsschau in Deutschland (Modell: Land der Ideen) 3. Organisation der Zusammenarbeit bei ausgewählten (sehr teuren) Projekten Wer macht bislang mit: Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Bremen, Berlin Berlin-Brandenburg Weser-Ems Ostwestfalen-Lippe Ruhrgebiet Rhein-Main Mitte Südwest Rheinland-Pfalz
16 Gesundheitsregionen: Was bringt das denn? Bisher: Wirtschaft- u. Technologiepolitik fängt an, auf Gesundheit Rücksicht zu nehmen (mehr Förderprogramme) Vermehrt Gemeinschaftsmarketing im Ausland Qualitätswettbewerb durch Krankenhausvergleiche aus Ruhrgebiet, B und HH gestärkt Ehrgeizige Innovationsprojekte fallen leichter Hoffentlich bald: Mehr Aufmerksamkeit für das Thema Arbeit im Gesundheitssektor Gestaltungsoffensive bei Arbeitsbedingungen und Qualifizierung Aufwertung der Pflegeberufe Mehr Verständnis über den Zusammenhang von zwischen Gesundheitsausgaben und gesamtökonomischer Entwicklung Med. in Germany wird international zum Markenzeichen für Spitzenmedizin
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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