Die Bedeutung der IT im modernen Krankenhausmanagement
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- Margarete Fiedler
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Die Bedeutung der IT im modernen Krankenhausmanagement Administrative Softwareunterstützung in operativen Prozessen und im strategischen Management in der Krankenhauspraxis 10. Ringvorlesung Informatik der Universität Potsdam, Dipl.-Kfm. (univ.) Joachim Mündler
2 Agenda I. Allgemeine Einführung II. Operative Softwareunterstützung: Bedeutung der Kodiersoftware bei der korrekten Abrechnung von stationären Behandlungsfällen III. Strategische Softwareunterstützung: Clinical Business Intelligence
3 I. Allgemeine Einführung 1. Der deutsche Krankenhausmarkt heute 2. Abrechnung der Fallkosten bis Das DRG-System (Diagnose Related Groups) 4. Das Krankenhausinformationssystem (KIS)
4 I. 1. Der deutsche Krankenhausmarkt heute Bsp.: 2012 Quelle: Abruf:
5 I. 1. Der deutsche Krankenhausmarkt heute Bsp.: 2012 Quelle: Abruf:
6 I. 2. Abrechnung der Fallkosten bis 2004 Das Krankenhausbudget wird zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern verhandelt und setzt sich vornehmlich aus folgenden Parametern zusammen: tagesgleiche Pflegesätze Fallpauschalen Pflegeentgelte
7 I. 3. Historische Entwicklung der Diagnoses Related Groups (diagnosebezogene Fallgruppen) 1970er: Prof. R. B. Fetter, Yale University: Yale-DRGs 1983: Health Care Financing Administration (HCFA) verwaltet das HCFA-DRG-System, das aus den Yales-DRGs entwickelt wurde AR-DRG-System: Australian Redefined Diagnoses Related Groups; Dieses System ist die Grundlage für das G-DRG-System, da es für Deutschland am geeignetsten schien. G-DRG-System: wurde auf Basis des AR-DRG-Systems 4.1 entwickelt, seit 2003 noch freiwillig, ab 2004 verpflichtend im Einsatz für somatische Fälle (Akutfälle)
8 I. 3. Historische Entwicklung des DRG-Systems Weiterentwicklung und Pflege des G-DRG-Systems obliegt: Deutsche Krankenhausgesellschaft Spitzenverbände der Krankenkassen Verband der Privaten Krankenversicherung Diese gründeten 2001 das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK). Quelle: Abruf:
9 I. 3. Zielstellung des G-DRG Systems (nachfolgend nur noch DRG-System genannt) DRGs ermöglichen es, die bundesweit 18,6 Mio. Behandlungsfälle in 2012 in eine deutlich kleinere Zahl von Gruppen mit vergleichbaren Behandlungsfällen zu gliedern: In 2013 stehen Fallpauschalen sowie 155 Zusatzentgelte zur Verfügung. Dennoch muss jeder Behandlungsfall umfassend mit allen relevanten Eigenschaften dokumentiert werden
10 I. 3. Relevante Parameter für die Ermittlung d. DRG Ermittlung durch Grouper
11 I. 3. Der G-DRG-Grouper Der G-DRG-Grouper ist eine jährlich vom InEK zertifizierte Rechensoftware, die aufgrund des jeweiligen Jahres das entsprechend geltende Regelwerk zur Ermittlung der DRGs heranzieht: Infrastruktur: Dateneingabe Datenausgabe Grouperkern DRG
12 Quelle: Abruf:
13 I. 3. Jährliche Pflege des DRG-Systems durch das InEK (vereinfacht) Definitionshandbücher zu den DRGs (Kataloge) Grouper Infrastruktur: Dateneingabe Datenausgabe Grouperkern Quelle: Abruf:
14 I. 3. Wichtige Parameter im DRG-System Landesbasisfallwert (Basispreis) Quelle:
15 I. 3. Wichtige Parameter im DRG-System Relativgewicht (Schweregrad, Kostengewicht, Cost Weight, cw-wert): Maß für den durchschnittlichen Behandlungssaufwand: Fallschwere cw-wert Erlös (Basisfallwert: Euro) Leichter Fall 0, ,50 Standardfall ,00 Schwerer Fall 2, ,50
16 I. 3. Zusammenfassung DRG-System Der Grouper ermittelt aufgrund von Patienten- und Falldaten die DRG. Jeder DRG ist ein Relativgewicht zugewiesen. Wird das Relativgewicht mit dem jeweiligen Basisfallwert multipliziert, ergibt sich der Fallerlös.
17 I. 4. Das Krankenhausinformationssystem (KIS) Das KIS unterstützt von der Aufnahme bis zur Entlassung der Patienten sämtliche Prozesse. Hierbei werden zahlreiche Informationen gesammelt, generiert und validiert. Admin. Systeme Planungs- und Steuerungssysteme EPA: Elektronische Patientenakte Medizinu. Pflegesysteme EPA Kommunikation mit externen Partnern: Kostenträger Ärzte Netzwerke Staatl. Einrichtungen Darstellung in Anlehnung an: Trill, R.: IT im Krankenhaus Chancen und Risiken, in: Debatin, J./Ekkernkamp, A./Schulte, B. (Hrsg.), Krankenhausmanagement, Berlin: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG, 2010, S. 452.
18 I. 4. Das Krankenhausinformationssystem (KIS) KIS-Anbieter in Deutschland (Auszug):
19 I. 4. Das Krankenhausinformationssystem (KIS) Beispiel einer verbreiteten Kombination: Das KIS i.s.h.med integriert in SAP: Quelle: Abruf:
20 I. 4. Das Krankenhausinformationssystem (KIS) Aufgrund der Komplexität werden weitere Softwarelösungen notwendig, die entweder losgelöst vom KIS agieren, an das KIS angebunden oder auch tief integriert werden: Zusätzliche Softwarelösungen (Auszug): Grouper KIS Kodiersoftware Business Intelligence System Quelle: Abruf:
21 II. Operative Softwareunterstützung: Die Bedeutung von Kodiersoftware bei der Abrechnung von stationären Behandlungsfällen 1. Der Abrechnungsprozess 2. Der Einsatz von Kodiersoftware
22 II. 1. Der Abrechnungsprozess bei stationären Fällen (vereinfacht) 1. Korrekte DRG, keine Überprüfung, direkte Zahlung der Krankenkasse 2. Fehlerhafte DRG, Überprüfung durch MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen), ggf. mehrere Iterationen mit MDK (Administrationsaufwand), ggf. weniger Erlös, danach folgt Schritt 1. (verspätete Zahlung, ggf. Liquiditätsengpass) Krankenhaus DRG Krankenkasse Fallerlös Überprüfung durch MDK
23 II. 1. Die Bedeutung des Abrechnungsprozesses Alle Kosten müssen gedeckt werden korrekte Abrechnung Vermeidung von MDK-Anfragen (Reduzierung des Administrationsaufwandes) Erlös- und Liquiditätssicherung Fazit: Die Generierung der richtigen DRG ist aus ökonomischer Sicht der wichtigste kaufmännische Prozess eines Krankenhauses.
24 II. 2. Relevante Parameter (vereinfacht) d. DRG Beatmungsdauer Entlassgrund Geburtsgewicht Geschlecht Alter Prozeduren Nebendiagnosen Hauptdiagnose Unterstützung durch Kodiersoftware
25 II. 2. Kodiersoftware für die exakte Verschlüsselung Erfassung der richtigen Diagnose: Auswahl des korrekten Diagnoseschlüssels (ICD-Kode: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, Klassifikation der WHO) Erfassung der richtigen Prozedur (Therapie, Leistung): Auswahl des korrekten Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS- Kode, Klassifikation des Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI))
26 II. 2. Der Aufruf der Kodiersoftware aus dem KIS: Zusätzliche Softwarelösungen (Auszug): Grouper Kodiersoftware KIS Business Intelligence System
27 II. 2. Wichtige Funktionen der Kodiersoftware Übersichtliche Benutzeroberfläche Alle notwendigen Informationen im Blick Einfache und umfassende Unterstützung bei der Suche der ICD- und OPS-Schlüssel Optimale Unterstützung, unabhängig von der jeweiligen Kodiererfahrung des Anwenders Umfassende dynamische Fallüberprüfung Übersichtliche Einzelfallsimulation
28 II. 2. Die Bedeutung von Kodiersoftware bei der Abrechnung von stationären Behandlungsfällen 1. Abrechnung: bedeutendster kfm. Prozess im Krankenhaus 2. anspruchsvollste Tätigkeit: - Verschlüsselung Diagnosen (ICD-Kodes) - Verschlüsselung Prozeduren (OPS-Kodes) 3. viele Anwender (Ärzte, Kodierfachkräfte, ) 4. reproduzierbare Ergebnisse 5. schnelle Dateneingabe 6. Unterstützung im MDK-Verfahren
29 III. Strategische Softwareunterstützung: Clinical Business Intelligence 1. Strategische Fragestellungen in Krankenhäusern 2. Big Data 3. Business Intelligence 4. QlikView
30 III. 1. Strategische Fragestellungen in Krankenhäusern (Auszug) Marktentwicklung Benchmarking Potenzialplanung Investitionsplanung Simulation von Szenarien Leistungsprogrammplanung
31 III. 2. Big Data im Krankenhaus KIS-interne Daten: Notwendige externe Daten (Auszug) für strateg. Fragestellungen:: Statistische Daten KIS Finanzdaten Vergleichswerte Marktdaten Planzahlen
32 III. 2. Big Data über alle Branchen Quelle: Abruf:
33 III. 2. Big Data Auszug aus der Studie Big Data Survey Europe, BARC 2013 Diese Problemstellungen möchten Unternehmen mit Big-Data-Technologien adressieren: Quelle: Abruf:
34 III. 3. Business Intelligence - Abstrakte Architektur Quelle: Abruf:
35 III. 3. Business Intelligence - Gartner Report 2013 Quelle: ; Abruf: ; Weitere Informationen vgl.:
36 III. 4. QlikView Business Discovery Wesentliche Merkmale: Tradit. BI-Systeme: Wenige Experten liefern Anwendern relevante Informationen Alle Nutzer: Überblick über Daten u. Prozesse BI durchdringt gesamtes Unternehmen Anwender arbeiten flexibler und schneller Jeder Anwender kann sich Daten selbst zusammenstellen Schneller Datenaustausch zw. Arbeitsgruppen (auch abteilungsübergreifend) Quelle: Abruf:
37 III. 4. QlikView Mobile Analysen und Berichte Quelle: Abruf:
38 III. 4. Die Bedeutung der Clinical Business Intelligence 1. Big Data wird stets wichtiger: Bessere Unternehmenssteuerung 2. Fundierte Beantwortung von strateg. Fragestellungen 3. Hohe Aktualität der Daten 4. Automatisiertes Standardreporting 5. Individuelle Ad-hoc-Analysen 6. Flexible Datenkombinationen 7. Einfache Handhabung 8. Schlanke IT-Infrastruktur
39 Die Bedeutung der IT im modernen Krankenhausmanagement Administrative Softwareunterstützung in operativen Prozessen und im strategischen Management in der Krankenhauspraxis FAZIT: Big Data wird stets wichtiger Kein Prozess im Krankenhaus ohne IT Betrifft: - alle internen Stakeholder (Mitarbeiter, Manager, Eigentümer) und externen Stakeholder (Patienten, Lieferanten, Medien, ) - alle Shareholder Die Bedeutung der IT im Krankenhausmanagement wird in den nächsten Jahren weiter stark steigen!
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