Geladener Realisierungswettbewerb. Protokoll der Jurysitzung GEGENSTAND DES WETTBEWERBS AUSLOBER WETTBEWERBSBÜRO ORT DATUM DAUER
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- Sylvia Lenz
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1 Geladener Realisierungswettbewerb Neubau Gemeindeamt Vomp Protokoll der Jurysitzung GEGENSTAND DES WETTBEWERBS Die Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für den Neubau Gemeindeamt Vomp AUSLOBER Marktgemeinde Vomp WETTBEWERBSBÜRO ao-architekten ZT-GmbH ORT Mehrzwecksaal Vomp DATUM DAUER 09:00 16:00 Uhr ao-architekten ZT-GmbH 1 / 9
2 ANWESENDE Preisgericht: Architekt Dipl.Ing. Johann Obermoser (F), Juryvorsitzender Architekt Dipl.Ing. Erich Gutmorgeth (F), Schriftführer Ersatz: Architekt Dipl.Ing. Helmut Seelos Bürgermeister Karl-Josef Schubert (S), Stellvertretender Juryvorsitzender Ersatz: GV Hubert Scheiber Vizebürgermeister Klaus Mair (S) Ersatz: Dipl.Ing. (FH) Heidi Geisler Bmst. Ing. Stefan Heiss (S) Ersatz: GR Alfred Steinlechner Berater ohne Stimmrecht: Dipl.Ing. Andreas Mark, Raumplaner Vomp Elisabeth Schweiger Hans Schubert Dietmar Neurauter Wettbewerbsbüro Architekt Dipl.Ing. Walter Niedrist Andrea Zeich BEGINN DER JURYSITZUNG Bürgermeister Schubert begrüßt die Anwesenden und eröffnet die Sitzung um 09:00 Uhr. In einer Vorstellungsrunde stellen sich alle Anwesenden kurz vor. Als weitere Berater ohne Stimmrecht sind bei der heutigen Sitzung Elisabeth Schweiger, Hans Schubert, und Dietmar Neurauter anwesend. Seitens der Jury gibt es hierzu keine Einwände. BESCHLUSSFÄHIGKEIT / BEFANGENHEIT / VERSCHWIEGENHEITSPFLICHT: Der Juryvorsitzende überprüft die Anwesenheit aller Jurymitglieder und stellt die Beschlussfähigkeit der Jury fest. Über Befragung erfolgte keine Kontaktaufnahme eines Teilnehmers mit einem Jurymitglied, somit liegt keine Befangenheit gegenüber einem der Wettbewerbsteilnehmer vor. Architekt Obermoser erinnert noch einmal an die Verschwiegenheitspflicht während des Verfahrens. Der geplante Tagesablauf wird besprochen. ao-architekten ZT-GmbH 2 / 9
3 BERICHT DER VORPRÜFUNG Architekt Niedrist informiert die Jury, dass alle 9 geladenen Büros ihre Wettbewerbsprojekte zeitgerecht abgegeben haben. Die Beiträge wurden in zufälliger Reihenfolge mit fortlaufenden Nummern von.001 bis.009 durch das Wettbewerbsbüro anonymisiert. Der Aufbau des Vorprüfberichts wird kurz erklärt. INFORMATIONSDURCHGANG 09:20 Uhr bis 10:20 Uhr In einem Informationsdurchgang werden die Projekte seitens der Vorprüfung vorgestellt. Herr Scheiber kommt um 10:15 Uhr zur Sitzung. Nach kurzer Schilderung der ersten Eindrücke werden die unterschiedlichen Ansätze besprochen. DISKUSSIONSDURCHGANG 10:30 Uhr bis 11:45 Uhr In einem 1.Diskussionsdurchgang werden alle Projekte von der Jury diskutiert, u.a. wird besonders auf die Funktionalität des Gemeindeamts, die Erschließung mit den Eingangssituationen und die Positionierung des Nahversorgers geachtet. Im Zuge der Diskussionen stellt sich immer mehr heraus, dass als wesentlicher Faktor für die gegenständliche Wettbewerbsaufgabe die zeitliche Ungewissheit bezüglich der Umsetzbarkeit des Nahversorgers gelten muss. Eine Realisierung des Raumprogrammes ohne Nahversorger erscheint als zwischenzeitliche Lösung so erforderlich, dass keine ortsräumliche Torso-Situation entsteht. 1. WERTUNGSDURCHGANG 11:40 Uhr bis 11:55 Uhr Die Projekte werden nun anhand der Beurteilungskriterien von der Jury bewertet. Es wird einstimmig festgelegt, dass die Projekte, die zumindest eine Prostimme auf sich vereinen können, in die 2. Runde kommen. Folgende Projekte bleiben in der Wertung:.001,.002,.003,.005, 006 und.008 Folgende Projekte scheiden im 1.Wertungsdurchgang einstimmig aus:.004,.007 und.009 Mittagspause von 11:55 Uhr bis 12:20 Uhr. ao-architekten ZT-GmbH 3 / 9
4 DISKUSSIONS- und 2. WERTUNGSDURCHGANG 12:20 Uhr bis 13:15 Uhr Die noch in der Wertung verbliebenen Projekte werden wieder intensiv diskutiert, die Vor- und Nachteile erarbeitet und gegenübergestellt. Im Zuge der Projektdiskussionen wird der Antrag eingebracht, die Projekte.001,.003 und.005 für die ersten drei Preisränge vorzusehen und die Projekte.002,.006 und.008 in diesem Wertungsdurchgang auszuscheiden. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Ebenfalls einstimmig beschlossen wird die Vergabe der beiden ausgeschriebenen Anerkennungspreise. Dies werden an das Projekt.002 (1.Anerkennung) und an das Projekt.006 (2.Anerkennung) vergeben. AUSWAHL DER PREISRÄNGE 13:15 Uhr bis 14:10 Uhr Die Projektdiskussionen werden fortgesetzt. Nach intensiver Beratung wird der Antrag gestellt, das Projekt.003 auf den 1.Rang = Gewinner zu setzen und dem Auslober unter noch zu formulierenden Empfehlungen zur Ausführung vorzuschlagen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Es wird der Antrag eingebracht, das Projekt.001 auf den 2.Rang zu reihen und folglich an das Projekt.005 den 3.Rang zu vergeben. Der Antrag wird mit 3:2 Stimmen angenommen. Es werden nun die Empfehlungen der Jury für das Siegerprojekt und die Projektbeschreibungen formuliert. EMPFEHLUNGEN DER JURY FÜR DAS SIEGERPROJEKT: - Die Materialisierung der Fassaden ist gemeinsam mit dem Auftraggeber abzustimmen und weiterzuentwickeln. - Die Anlieferung des Nahversorgers ist zu ändern. - Die Grundgrenze im östlichen Bereich darf nicht überbaut werden. - Die Raumaufteilung im Gemeindeamt ist gemeinsam mit dem Auftraggeber abzustimmen und weiterzuentwickeln. - Die Kubatur im östlichen Bauteil ist zu reduzieren. Die o.a. Anpassungen sind zwingend erforderlich für die Realisierung des Gesamtprojektes. Herr Steinlechner, Herr Neurauter und Herr Mark verlassen die Sitzung um 14:20 Uhr. ao-architekten ZT-GmbH 4 / 9
5 PROJEKTBESCHREIBUNGEN Projekt.001: 2.Platz Die prinzipielle Anordnung der zwei Hauptfunktionen Gemeindeamt an der Landesstraße und Nahversorger an der Dorfstraße wird anerkannt, da die Verkaufsfläche durch eine großzügige, gut belichtete Zugangsachse erschlossen wird, allerdings sind deren Dimensionierung den Funktionen nicht entsprechend. Zu groß im Erdgeschoß beim Zugang zur Bibliothek und zum Dach- und Lesegarten, dessen Angebot klimabedingt nicht adäquat erscheint, und zu klein der Abgang zur Verkaufsfläche, deren weitere Zugänge im 1. und 2. Untergeschoß durch die jeweilige Tiefgaragenanordnung stark abgewertet wird. Dies wird durch die Baukörperform noch verstärkt. Die Organisation des Gemeindeamtes entspricht trotz schlecht belichteter Erschließungs- und Publikumsbereiche. Die Materialität der Baukörperfassaden (Holzlamellengürtel) verschleiert tatsächliche Belichtungsöffnungen bzw. Funktionen. Projekt.002: 1.Anerkennung Die Anordnung des schlanken, langen Baukörpers quer zur Vomperstraße ergibt einen gut proportionierten und ansprechend situierten Vorplatz für das Gemeindeamt; die Funktionen des Amtes sind luftig und selbstverständlich untergebracht; die Bibliothek weist ein angenehmes Maß an Außenbezug auf. Zur Aufwertung der Unteren Dorfstraße leistet das Projekt leider wenig Beitrag; der Nahversorgung fehlt die unbedingt notwendige Präsenz im Straßenraum. Projekt.003: 1.Platz = Gewinner Der Projektant schlägt zwei Baukörper mit einem Verbindungsbau auf Landesstraßenhöhe vor. Eine attraktive Eingangszone mit Einblick in den darunterliegenden Nahversorger erschließt Gemeindeamt mit Sitzungszimmer und Markt. Die Dorfstraße wird durch eine dem Markt vorgelagerte Terrasse aufgewertet. Die Höhenlage der Terrasse sollte wenn möglich weiter abgesenkt werden. Die Erschließung der Bibliothek über die Terrasse wird von der Jury für nicht ausreichend empfunden, ebenso müsste aus der Tiefgarage eine direkte Verbindung auf die Terrasse ermöglicht werden. Der aufgesetzte Stadel über dem Nahversorger erscheint überzogen und sollte im Volumen reduziert werden. Die Ladezone des Nahversorgers ist von Westen aus nicht möglich. Der Vorplatz zur Landesstraße mit dem Behindertenparkplatz muss präzisiert werden. Der Lösungsansatz für die komplexen Vorgaben überzeugte die Jury. Die angebotene Flexibilität ermöglicht die notwendigen Anpassungen in der Weiterentwicklung. ao-architekten ZT-GmbH 5 / 9
6 Projekt.004: Die grundsätzliche Anordnung der Funktionen wurde im Sinne der Wettbewerbsausschreibung berücksichtigt, trotzdem kann das Projekt in seiner Gesamtkonzeption sowohl hinsichtlich der Baumassenausformung als auch hinsichtlich der inneren Organisation die Jury nicht überzeugen. Projekt.005: 3.Platz Der Verfasser schlägt vor, den bestehenden Stadel zu erhalten und eine Markthalle zu integrieren. Präzis gesetzte Öffnungen vermitteln straßenseitig Einblicke. Das Gemeindehaus wird solitär an die Straße gesetzt. Eine Verbindung von der Landesstraße zur Markthalle wird vorgeschlagen. Der interessante Ansatz wird gewürdigt, die Umsetzung in Form eines 2-geschoßigen Nahversorgers jedoch angezweifelt. Projekt.006: 2.Anerkennung Die getrennten Baukörper erlauben die Freistellung des Gemeindeamtes als deutlich formulierten baulichen Mittelpunkt des Dorfes; weiters ergibt sich ein angenehmer, verkehrsgeschützter Außenbereich. Die Nahversorgung ist im Ortsbild zu wenig präsent und an einer vollkommen abgewandten Stelle erschlossen; die Untere Dorfstraße bleibt leider nur von Ladezone und Garageneinfahrt geprägt; die gestalterische Ausprägung der Baukörper ist ausgesprochen modisch. Projekt.007: Die Projektanten schlagen einen vielfältig gestalteten Gebäudekomplex mit insgesamt 6 Geschoßen vor, der in seiner Ausformung den dörflichen Charakter des Umfeldes bei weitem sprengt und insgesamt überzogen wirkt. Die Situierung des Nahversorgers in das private Nachbargebäude ist aus heutiger Sicht auch langfristig nicht realisierbar. ao-architekten ZT-GmbH 6 / 9
7 Projekt.008: Das Projekt sieht eine übersichtliche Platzierung der verschiedenen Nutzungen, mit einer direkten Erschließung von der Vomperstraße aus, vor. Von der Jury nicht nachvollzogen werden kann die räumliche Ausformung, insbesondere im Bereich der mächtigen Auskragung über dem Erdgeschoß und im Bereich des Nahversorgers. Die Raumeinteilung im Bereich des Gemeindeamtes wird aus Nutzersicht positiv gesehen, bemängelt wird jedoch die innenliegende Erschließung ohne direkte Sichtbeziehungen nach Außen. Projekt.009: Der Entwurf sieht die Anordnung der wichtigsten Funktionen entlang einer fußläufigen Verbindung zwischen der Vomperstraße und der Dorfstraße vor. Diese Verbindung ist jedoch reduziert auf eine wenig belichtete Erschließungsfläche mit geringer Attraktivität. Bedenken aus wirtschaftlicher Sicht bestehen hinsichtlich der Umsetzbarkeit aufgrund der hohen Kubatur. ÖFFNEN DER VERFASSERBRIEFE Um 15:45 Uhr werden die Verfasserbriefe geöffnet. Projekt.001 Kennzahl Platz architekt vogl-fernheim ZT-GmbH, Innsbruck Architekt DI Hanno Vogl-Fernheim Mitarbeiter: DI Carsten Göhler, DI Steffen Vogt, BA Christoph Aschaber Projekt.002 Kennzahl Anerkennung Florian Lutz. Daniela Amann Architekten Ziviltechnikergesellschaft OG, Innsbruck Projekt.003 Kennzahl Platz = Gewinner Architekt DI Univ.Prof. Christoph Achammer, Innsbruck Mitarbeiter: Marc Mark, Anna Rainer, Caroline Ohnmacht, Paul Ohnmacht Konsulent: Klaus Gebhart Projekt.004 Kennzahl Architekt DI Michael Gostner, Kolsass Mitarbeiter: DI Stella Hochlenert, DI Georg Schönegger ao-architekten ZT-GmbH 7 / 9
8 Projekt.005 Kennzahl Platz Architekt DI Hollaus ZT GmbH, Wattens Mitarbeiter: DI Christoph Prem, DI Johann Hollaus, DI Peter Cassan, DI Thomas Zöhrer, Mathias Stern, Christine Danzl Projekt.006 Kennzahl Anerkennung Architekt Schwärzler Architekten ZT GmbH, Innsbruck Mitarbeiter: Arch. (r) DI Ingrid Schwärzler, Eva Schwärzler, Melanie Frauenhoffer Bsc Projekt.007 Kennzahl Malojer Baumanagement GmbH & Co, Innsbruck Mitarbeiter: DI Bettina Hanel Projekt.008 Kennzahl Architekt DI Johann Sailer, Vomp Mitarbeiter: Arch. DI Karin Widmann Projekt.009 Kennzahl Architekt DI Günther Gasteiger, Hard i.z. Mitarbeiter: Andrea Mühlegger Der Verfasser des Siegerprojektes wird telefonisch vom Juryvorsitzenden benachrichtigt. Alle weiteren Teilnehmer werden per mail durch das Wettbewerbsbüro über die Entscheidung des Preisgerichtes heute noch informiert. BEENDIGUNG DER JURYSITZUNG Der Juryvorsitzende bedankt sich bei den Anwesenden für die konstruktive und gute Zusammenarbeit. Die Sitzung wird mit Unterschriftslegung der Preisrichter um 16:00 Uhr geschlossen. Das Protokoll wird allen Projektverfassern, den Jurymitgliedern und der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten durch das Wettbewerbsbüro per übermittelt. VERÖFFENTLICHUNG Alle Beiträge können vom nach telefonischer Vereinbarung mit Frau Schweiger (Tel ) im Gemeindeamt Vomp besichtigt werden. Zusätzlich werden die Wettbewerbsprojekte auf der Homepage der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten ( veröffentlicht. ao-architekten ZT-GmbH 8 / 9
9 GENEHMIGUNG UND UNTERFERTIGUNG DES PROTOKOLLS ao-architekten ZT-GmbH 9 / 9
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