Aufgabe 1: Konflikte fair austragen

Transkript

1 Schüler/in Aufgabe 1: Konflikte fair austragen LERNZIELE: Achte auf die Beurteilungskriterien: Grundansprüche: 1. Die drei Gesprächsregeln tragen zum konstruktiven Verlauf eines Konfliktgesprächs bei (Auftrag 1). 2. Im Rollenspiel kommen sich die Parteien näher und wenden mindestens eine Gesprächsregel an (Auftrag 2). Erweiterte Ansprüche: 3. Die Erklärungen zu den angewandten Gesprächsregeln sind nachvollziehbar und sachlich richtig (Auftrag 3). 1. Teil: Die Ausgangslage In vier Wochen findet das Klassenlager statt. Die 8. Klasse ist mitten in den Vorbereitungen. In Gruppen diskutieren die Schülerinnen und Schüler die Gestaltung des Schlussabends. Jede Gruppe stellt ihr Konzept für diesen Abend vor. Die Lehrperson lässt die Vorschläge bewerten und über sie abstimmen. Am Schluss gewinnt der Vorschlag «Tanzabend», eingebracht durch eine Mädchengruppe, der Tanja, Nina, Besa und Hager angehören. Einigen Jungs der Klasse, darunter Mehdi und Mirnes, passt dieser Tanzabend überhaupt ; sie murren. Auf dem Weg in die Pause hören Mehdi und Mirnes, wie Besa zu Tanja sagt: «Super, dass unser Vorschlag angenommen wurde. Meinst du, da könnte mit Michi oder Chris etwas laufen?» Verstohlen blinzelt sie ihrer Kollegin zu und kichert. Mehdi und Mirnes finden dies völlig daneben; sie sind der Meinung, dass es Besa ansteht, sich an die Jungs zu machen. 2. Teil: Der Konflikt Noch im Korridor gehen Mehdi und Mirnes auf die beiden Mädchen zu und beschimpfen sie. Es kommt zum Streit. Auf dem Pausenhof eskaliert die Situation. Tanja stösst Mehdi. Dieser gibt ihr eine Ohrfeige, worauf Besa ihn boxt. Weitere Schülerinnen und Schüler aus derselben Klasse haben den Streit auf dem Weg in die Pause miterlebt. Jetzt, wo ihre Klassenkameradinnen und -kameraden handgreiflich werden, greifen sie ein und trennen die beiden Gruppen. Die Lehrperson tritt hinzu und möchte erst einmal von den einzelnen Parteien wissen, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Sie beschliesst, gemeinsam mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern, das Ereignis in einer der nächsten Schulstunden aufzunehmen. 3. Teil: Die Verarbeitung In dieser Schulstunde kommt die Lehrperson auf die Ereignisse zurück. Sie gibt kleinen Gruppen in der Klasse die Anweisung für die Gestaltung eines Plakats zum Thema «Konfliktgespräch». Sie hat dazu ein Beispiel vorbereitet und erklärt den Auftrag so: «Formuliert Gesprächsregeln, die dazu beitragen, dass bei einem Konfliktgespräch beide Seiten füreinander mehr Verständnis aufbringen. Die Regeln sollen eine Grundlage bilden, so dass die beiden Parteien konstruktive Lösungen aushandeln können.»

2 Schüler/in Löse folgende Aufgabenstellungen. Grundansprüche Auftrag 1: Gestalte in eigenen Worten zusammen mit drei Kollegen und/oder Kolleginnen ein Plakat mit mindestens drei zusätzlichen Gesprächsregeln, die dazu beitragen, dass ein Konflikt konstruktiv ausgetragen wird. Bezieht das Kapitel 5.2 von «Schritte ins Leben» 2007 Klett und Balmer Verlag Zug in eure Überlegungen mit ein. Formuliert eure Gesprächsregeln in positiven Worten. Auftrag 2: In diesem Konflikt sind verschiedene Interessen da. Wie können die einzelnen Gruppierungen (Tanja und Besa, Mehdi und Mirnes) ihre Sichtweise vertreten und gleichzeitig die Gesprächsregeln beachten? Spielt den 2. Teil als Rollenspiel mit Tanja, Besa, Mehdi und Mirnes. Wenn ihr euer Rollenspiel vorstellt, hängt ihr euer Plakat mit den formulierten Gesprächsregeln gut sichtbar auf. Erweiterte Ansprüche: Auftrag 3: Nach dem Rollenspiel zeigt ihr auf, welche Gesprächsregeln auf eurem Plakat ihr eingehalten und wie ihr das im Rollenspiel umgesetzt habt. Orientierungsaufgaben ERG/BO Sek I, Klasse Mitten im Leben Aufgabe 1 2

3 Auswertung Name: Datum: Aufgabe 1: Auswertung Bezug zum Lehrplan 21: ERG.5.6.c: Die Schülerinnen und Schüler kennen Diskussionsformen und Kommunikationsregeln (z.b. auf andere eingehen, Feedback, Nonverbales) und können diese anwenden. ERG.5.6.d: Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene Wege der Konfliktbewältigung erwägen und Scheinlösungen erkennen (z.b. Schuldabwälzung, Ausweichen, Verharmlosung, Mehrheitsdiktat). D.3.C.1.h: Die Schülerinnen und Schüler können sich selbstständig an Gesprächsregeln halten und nötigenfalls erweitern und modifizieren bzw. im Gespräch thematisieren (z.b. sich vor dem Reden melden, zu den anderen gerichtet sprechen). Lernziele: Kriterium 1 Die drei Regeln tragen zum konstruktiven Verlauf eines Konfliktgesprächs bei (Auftrag 1). Es sind weniger als drei Regeln formuliert. Die Regeln führen zu einer einseitigen, für beide Seiten akzeptablen Lösung. Wenige Gesprächsregeln sind wie gefordert formuliert. Es sind drei Regeln formuliert. Die Regeln tragen zu einer für beide Seiten konstruktiven Lösung bei. Die Gesprächsregeln sind positiv und in eigenen Worten formuliert. Es sind vier oder mehr Regeln formuliert. Die Regeln formulieren zusätzlich die Sichtweise der anderen Seite. Die Gesprächsregeln sind zudem klar, treffend und knapp formuliert. Kriterium 2 Im Rollenspiel treten die Parteien in einen Dialog und wenden mind. eine Regel an (Auftrag 2). Die beiden Parteien führen kaum einen Dialog. Das Gesprächsverhalten führt kaum zu einer Annäherung. Keine der formulierten Regeln wurde erkennbar angewendet. Die beiden Parteien besprechen mit- einander die Sachlage. Das Gesprächsverhalten führt zu einer Annäherung. Im Rollenspiel wird eine der formulierten Regeln eingehalten. Die beiden Parteien kommen zu einer tragfähigen, realistischen Lösung. Das Gesprächsverhalten führt zu einer spürbaren Entspannung. Mehrere Regeln sind deutlich und/oder an mehreren Stellen angewendet worden. Kriterium 3 Die Erklärungen zu den angewandten Regeln sind nachvollziehbar und sachlich richtig (Auftrag 3). Die Umsetzung der Regeln wird kaum erkannt. Die erklärenden Begriffe werden nur teilweise korrekt gebraucht. Der Bezug zum Rollenspiel ist nur allgemein gehalten. Die angewandten Regeln werden an verschiedenen Stellen erkannt. Die erklärenden Begriffe sind sachlich korrekt gebraucht. Jede Regel ist mit einem Beispiel belegt. Die Wirkung der angewandten Regeln wird zusätzlich richtig interpretiert. Die Erklärungen sind zusätzlich leicht verständlich und nachvollziehbar. Einzelne Regeln sind mit mehreren Beispielen unterlegt.

4 Auswertung Klassenübersicht Mitten im Leben: Aufgabe 1 Name Kriterium 1 Die drei Regeln tragen zum konstruktiven Verlauf eines Konfliktgesprächs bei (Auftrag 1). Kriterium 2 Im Rollenspiel treten die Parteien in einen Dialog und wenden mind. eine Regel an (Auftrag 2). Kriterium 3 Die Erklärungen zu den angewandten Regeln sind nachvollziehbar und sachlich richtig (Auftrag 3). Orientierungsaufgaben ERG/BO Sek I, Klasse Mitten im Leben Aufgabe 1 2

5 Lehrperson Aufgabe 1: Konflikte fair austragen Aufgabenstellung: Ein Plakat mit Gesprächsregeln erstellen Ein Rollenspiel konstruktiv fortführen und die aufgestellten Gesprächsregeln umsetzen Lernziele: Hinweise: Das Rollenspiel kann auf Video aufgezeichnet werden. Bezug zum Lehrplan 21: ERG.5.6.c: Die Schülerinnen und Schüler kennen Diskussionsformen und Kommunikationsregeln (z.b. auf andere eingehen, Feedback, Nonverbales) und können diese anwenden. Direktlink: ERG.5.6.d: Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene Wege der Konfliktbewältigung erwägen und Scheinlösungen erkennen (z.b. Schuldabwälzung, Ausweichen, Verharmlosung, Mehrheitsdiktat). Direktlink: D.3.C.1.h: Die Schülerinnen und Schüler können sich selbstständig an Gesprächsregeln halten und nötigenfalls erweitern und modifizieren bzw. im Gespräch thematisieren (z.b. sich vor dem Reden melden, zu den anderen gerichtet sprechen). Direktlink: