Oldenburgische Industrie- und Handelskammer. FACHTAGUNG Konzepte und Strukturen für eine. Oldenburg, 11. Oktober 2012
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1 Oldenburgische Industrie- und Handelskammer Entwicklung schulischer, fächerübergreifender BO-Konzepte als gemeinsame Aufgabe von Lehrkräften und Berufsberatern FACHTAGUNG Konzepte und Strukturen für eine systematische Berufsorientierung in Niedersachsen Oldenburg, 11. Oktober
2 Referenten Herr Prof. Franz-Josef Kaiser (Universität Paderborn, emeritiert) Rückblick in die Rahmenvereinbarung vom Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung Herr Günther Rübsam (Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Niedersachsen Bremen) Einblick in die aktuelle Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen der Berufsberatung und den Schulen in Niedersachsen Frau Rebecca Stabbert (Institut für Ökonomische Bildung, Universität Oldenburg) Ansatzpunkte fächerübergreifender BO-Konzepte in Schulen Moderatorin: Frau Katrin Eggert (Institut für Ökonomische Bildung, Universität Oldenburg) 2
3 Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen der Berufsberatung und den Schulen in Niedersachsen Eine Vereinbarung zwischen den Schulen und der Berufsberatung besteht seit 1971, diese wird regelmäßig an sich verändernde Bedingungen angepasst. Die neueste Fassung datiert vom Was ist neu? Berufsberatung ist der zentrale Kooperationspartner der Schulen. Auf Grundlage des schuleigenen Konzeptes zur Berufsorientierung werden die Aktivitäten aufeinander abgestimmt. Eltern werden angemessen und rechtzeitig eingebunden. Berufsorientierungsbüros an ABSen können eingerichtet werden. Eine gemeinsame Koordinierungsstelle Berufsorientierung stellt Module zur vertieften Orientierung kostenlos zur Verfügung. 3
4 Die gemeinsame Koordinierungsstelle Berufsorientierung beim MK Systematisierung der Angebote zur Berufsorientierung auf Landesebene und Gewährleistung der Versorgung der Schulen mit qualitativ hochwertigen Berufsorientierungselementen Unterstützung der allgemein bildenden Schulen bei der Umsetzung ihres schuleigenen Konzepts zur Berufsorientierung Bereitstellung eines breiten, flächendeckenden Angebots von Maßnahmen zur Berufsorientierung Entlastung der Schulen von Vertragsgestaltung, Finanzierung und Organisation Abrufsystem für vorhandene Maßnahmen über eine Datenbank ( 4
5 Die Module Kompetenzfeststellungsverfahren Praktische Berufsweltorientierung Berufsfelderkundungen Individuelle Betriebs- / Praxistage Talentwerkstatt Handlungsorientiertes Training für die Realisierung von Ausbildungswünschen Schüler- / Elternseminar Patenprogramme Berufsorientierungsbüro in Schulen 5
6 Ziele der Berufsorientierung Unmittelbarer, erfolgreicher Übergang in eine Berufsausbildung oder ein Studium Schüler sind zu eigenverantwortlicher Entscheidung im Bezug auf ihre erste Berufswahl befähigt Reduzierung von Abbrüchen und Warteschleifen 6
7 Aufgaben für die Zukunft Bildung von Netzwerken, Einbeziehung Dritter in die Aktivitäten der Berufsorientierung mit besonderem Schwerpunkt bei den regionalen Betrieben und Realerfahrungen der Schüler/innen Inhaltliche und zeitliche Absprachen bezüglich Aktionen zur Berufsorientierung zwischen den Partnern, Synergien nicht iht Redundanzen 7
8 Das Verständnis von Berufsorientierung Die Berufsorientierung ist keine Vorbereitung auf eine spezielle Berufstätigkeit, sondern eine vorberufliche Bildung und darauf ausgerichtet ih (Müller 2002: 180): 1. die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich selbstständig, eigenverantwortlich, persönlichkeitsbezogen und sachkundig im Prozess der Berufswahl entscheiden zu können BO im engeren Sinne 2. grundlegende Erkenntnisse, Einsichten und kritische Reflexionen über die Bereiche Gesellschaft, Technik und Wirtschaft zu vermitteln BO im weiteren Sinne 8
9 Berufsorientierung als Lernprozess als Annäherung und Abstimmung zwischen Individuum id und Arbeitswelt. als stetiges Austarieren durch den Wandel in allen Bereichen (technisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich, sozial). Berufsorientierung ist eine individuelle Lernleistung, die lernortunabhängig erfolgt. 9 findet nicht nur in bestimmten Lebensphasen statt, sondern ist ein lebenslanger Prozess. Vgl. Butz 2008, 50
10 Berufswahltheorien Schule und Berufsberatung fordern und fördern besonders beim Übergang Schule Beruf schulspezifisch die enge Kooperation mit Betrieben, berufsbildenden Schulen und mit anderen außerschulischen Einrichtungen (z.b. Kammern, Verbänden, Fachhochschulen und Universitäten). (Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung vom ) Prozess der Berufsorientierung (angelehnt an das Kooperationsmodell) Selbsterkenntnis Information Entscheidung Realisation Individuelle Förderung und Beratung (Lehrkräfte, Eltern, Berufsberater, Paten, etc.) 10
11 Die Situation in den Schulen Beratung Information Erkundungen Zukunftstag Betriebspraktika Schülerfirmen 11
12 Die allgemeinbildenden Schulen Vorteil liegt vor allem in der hohen Erreichbarkeit der Jugendlichen und deren Eltern Die Schule kann zu einem frühen Zeitpunkt mit ersten berufsorientierenden Maßnahmen beginnen und den Prozess bei den Jugendlichen kontinuierlich und systematisch begleiten Die Realisierung erfolgt in jahrgangsübergreifenden Konzepten 12
13 Die Berufsorientierung in allgemeinbildenden Schulen Schule Deutsch Mathe Physik Politik Sozialkunde Religion Chemie Englisch Technik Wirtschaft Berufsorientierung als schulische Gesamtaufgabe Guter Ansatz, jedoch Problem der Verantwortlichkeit 13 Kaminski 2009
14 Die Berufsorientierung in allgemeinbildenden Schulen Schule Deutsch Mathe Physik Politik Sozialkunde Religion Chemie Englisch Technik Berufsorientierung als schulische Gesamtaufgabe Wirtschaft v. a. 14 Trägerfach Kaminski 2009
15 Ansatzpunkte für eine Schulablauforganisation zur Berufsorientierung Rahmenvorgaben Erlasse Kerncurricula Vereinbarung zur Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung (vgl. Kap. 5.4) Erlass Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen KC Wirtschaft (HS, RS) KC Profil Wirtschaft (RS) KC Politik-Wirtschaft (Gym) KC Gesellschaftslehre und AWT (IGS) (Kap. 2.3: 4) Verordnung über die gymnasiale Oberstufe Die Arbeit in den Schuljahrgängen 5-10 des Gymnasiums Niedersächsischer Aktionsplan zur Verbesserung von Studien- und Ausbildungschancen 2011 und 2012 KC Werte und Normen KC Deutsch Etc. 15 Die Arbeit in der Hauptschule (Kap. 2.3: 9) Die Arbeit in der Realschule (Kap. 2.4: 11) Die Arbeit in der Oberschule (Kap. 2.5: 3)
16 Beispiel zur Gestaltung der Berufsorientierung in der HS Jahrgangsstufe/ BO-Maßnahmen Curriculare Curriculare Einbindung Phase im BO- (Bezug Erlasse) Ansatzpunkte Ansatzpunkte externer Partner Prozess (Fach Wirtschaft) (weitere Fächer) Jg. 7/ Heranführung an die Thematik Jg. 8/ Selbsterkenntnis Kompetenzprof. AC Modul Praxiserfahrung in der Talentwerkstatt Modul Paten- und Mentorenprogramme Jg. 8-9/ Informationsbeschaffung und -auswertung Kompetenzfeststellungsverfahren Schülerfirmen- arbeit Individuelle BO- Planung Bewerbgs.training I (insb. Bewerbungs- schreiben für Praktika) Betriebspraktikum u. -erkundung Praktikum in BBS etc. TF: Verbraucher und Erwerbstätige 7/8: Bedeutung von Arbeit, Arbeitsteilung durch Phasenübergreifende Begleitung Berufsberater, TF: Unternehmen 7/8: Berufseinstiegsbegleiter, Arbeitsplätze und ihre Anforderungen Jobpaten, Schülerfirma, Eltern, Sozialpädagogen, TF Staat 9: Sozialversicherungen Internetportal, TF Dokumentation Unternehmen 9: Jugendarbeitsschutz und Reflexion gesetz, Mitbestimmung Modul Praktische Berufsweltorientierung Modul Berufsfelderkundung Politik: Globali- sierung u. Binnenmarkt Werte und Normen: Berufliche Ziele Deutsch: Bewerbungsschreiben 16
17 Gestaltung von Kooperationsvereinbarungen über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung Grundlage der Vereinbarung (Bezug zur Rahmenvereinbarung, Kerncurricula, etc.) 2. Ziel der Vereinbarung (gemeinsame Zielformulierung) 3. Aufgaben der Schule (Formulierung der Maßnahmen der Schule nach Jahrgängen) 4. Aufgaben der Berufsberatung (Formulierung der Maßnahmen der Berufsberatung nach Jahrgängen) 5. Elternarbeit (Angebot von Elterninformationsangeboten zu unterschiedlichen Themen)
18 Gestaltung von Kooperationsvereinbarungen über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung 6. Einbindung externer Akteure (Regelung g zur Einbindung weiterer Akteure nach Thema und Jahrgang) g) 7. Informationsaustausch (Gegenseitige regelmäßige Information über z.b. Inhalte der BO in der Schule oder Inhalte des Arbeitsmarktes) 8. Ansprechpersonen (sowohl die Schule als auch die Berufsberatung benennen einen festen Ansprechpartner zur Abstimmung des Prozesses) 9. Unterzeichnung 18
19 Fazit: Bedingungen eines schulischen fächerüber- greifenden BO-Konzepts Berufsorientierung ist Schulleitungsaufgabe schulische Gesamtaufgabe Die Berufsorientierung erhält ein Trägerfach Wirtschaft Fortbildung der Lehrkräfte für die Aufgaben der Berufsorientierung Berufsorientierung als verpflichtender Bestandteil in der universitären Lehramtsausbildung 19
Ausgangssituation Die allgemein bildenden Schulen in Niedersachsen haben in den letzten Jahren ihre Aktivitäten in der Berufsorientierung stark erhöht
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