Herausforderungen in der Schweinehaltung
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- Lars Stein
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1 Proteineffizienz in der Schweinefütterung: Möglichkeiten und Grenzen BFH-HAFL- Zollikofen, 14. Juni 2918 Berner Berner Fachhochschule Hochschule für I für Agrar-, Agrar-, Forst- Forst- und und Lebensmittelwissenschaften HAFL HAFL Herausforderungen in der Schweinehaltung Wirtschaftlichkeit Ressourceneffizienz (v.a. Protein) / Futterverwertung Image Immunität / Tiergesundheit / Ferkelqualität (Antibiotika ) Umwelt (Ammoniak) Ungenügende Ausnutzung des genetischen Potentials Verwendung von Nebenprodukten Bessere Homogenität / Maximierung der Q-Zuschläge Rasche Aufnahme und Umsetzung neuer Technologien Erhöhung der Arbeitseffizienz Aus- und Weiterbildung Monitoring der Produktion (seine Zahlen kennen)! 1
2 Fragt die Gesellschaft Ressourceneffizienz nach? Brandenburger et al., 2015 (Auftrag BLW) 2
3 Die Initiative fordert, dass nur noch Betriebe Subventionen erhalten, die einen Tierbestand halten, der sich nach dem auf dem Betrieb produzierten Futter richtet. (Weiterhin sollen und können Betriebe regional untereinander Futtermittel und Hofdünger austauschen bzw. gemeinsam nutzen sowie Betriebsgemeinschaften und Betriebszweiggemeinschaften bilden.) In der Schweiz wird in vielen Regionen massiv mehr Gülle und Mist produziert, als unsere Landwirtschaftsflächen aufnehmen können. Grund dafür sind die stark überhöhten Nutztierbestände, deren Haltung nur durch enorme Futtermittelmengen, welche die Schweizer Landwirtschaft aus dem Ausland importiert, überhaupt erst ermöglicht wird. Seit 1996 ist die Einfuhr von Tonnen auf über 1.1 Millionen Tonnen gestiegen. Um diese Mengen an Futtergetreide, Futtersoja etc. zu produzieren, braucht die Schweiz heute im Ausland Ackerflächen, die ebenso gross sind wie unsere Ackerflächen im Inland. Unsere Landwirtschaft degeneriert so immer mehr zu einer bodenunabhängigen industriellen Tierproduktion. Aus diesem Importfutter entstehen hohe Gülleüberschüsse, die unser Trinkwasser zunehmend gefährden. Ammoniak, Nitrat, Phosphate, Antibiotika und andere problematische Stoffe, die im Dünger vorhanden sind, gelangen in die Böden und in die Gewässer und damit auch in unser Trinkwasser. Besonders problematisch ist das Umweltgift Ammoniak. Europaweit emittiert die Schweiz nach Holland flächenbezogen am meisten Ammoniak, eine direkte Folge der enormen Futtermittelimporte und der zunehmenden bodenunabhängigen Tierhaltung. Durch die intensive Tierhaltung entsteht das besonders problematische Umweltgift Ammoniak das einerseits zu Versauerung und Überdüngung von Gewässern, Mooren und Wäldern führt und andererseits die menschlichen Lungen belastet. Die Schweiz verursacht nach Holland die höchsten Ammoniakemissionen Europas und verletzt dadurch das Schweizer Umweltschutzrecht und internationale Vereinbarungen. 95% der gesamtschweizerischen Ammoniakemissionen stammen aus der Landwirtschaft. Der Anteil der Tierhaltung daran beträgt 90%. Seit Jahrzehnten werden in der Schweiz der Baldegger-, Hallwiler-, Sempacher- und Greifensee künstlich belüftet. Räumliche Verteilung der Ammoniakemissionen
4 Verlauf der Emissionen aus der Tierproduktion Mittlere Ausscheidung von N lös sowie TAN Fluss und mittlere Emissionsfaktoren (EF) für Mastschweine bezogen auf die Stufen Weide, Stall/Laufhof, Lager Hofdünger (Gülle, Mist) und Ausbringung Hofdünger (Gülle, Mist) der Jahre 1990 und Ausgezogene Pfeile nach unten stellen den Fluss von N lös und TAN (kg TAN pro Tier und Jahr), die gestrichelten Pfeile gegen oben die EF in kg NH 3-N pro Tier und Jahr dar. Weiter angegeben sind: TAN Fluss in den Boden, Total der EF, Total der EF in Prozent der Ausscheidung von N lös. Quelle: Kupper, T., Bonjour, C., Achermann, B., Rihm, B., Zaucker, F., Menzi, H Ammoniakemissionen in der Schweiz: Neuberechnung Prognose bis URL: ( ). Berner Fachhochschule. Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften, Zollikofen. 4
5 Einfluss von Massnahmen im System begin of pipe Massnahme end of pipe Massnahme Schlüsselfragen Wo stehen wir heute mit der Proteinversorgung in der Schweineproduktion in der Schweiz und weltweit? Wo geht die Reise hin? 5
6 Proteineffizienz? 6
7 Proteineffizienz im Vergleich: Umwandlung von Futterprotein in essbares Protein 25% 14% (17%) 6% 25% 5% 23% Modern livestock and poultry production, Gillespie and Flanders, %: Kann das sein? Tierkategorie Futtermenge kg Proteingehalt % Protein kg Muttersau Ferkel 26 x 17 x 1.5 = Mastschweine 25 x 84 x 2.6 = Total kg Protein : 25 Schweine = 46.6 kg Protein pro Schwein 109 kg LG -> 49 kg verkaufsfertiges Fleisch (davon 10% Koch- und Ess-Verluste) -> à 18% Protein = 7.9 kg Protein 17.0 % 7
8 Ressourceneffizienz? Wo endet das Protein beim Mastschwein? Kot-N 15-20% (unverdauliches Protein) Harn-N 45-55% Gülle Ammoniakemissionspotential 35% im Mastschwein (im Gesamtkörper und nicht auf dem Teller) 8
9 Korrelation RP-Effizienz Gramm RP/MJ VES r 2 = 0.44 n=34 p=0.01 Beispielfutter: 13.7 MJ VES ; 155g RP/kg =11.3 g RP/MJ VES Korrelation RP-Effizienz Futterverwertung r 2 = 0.52 n=34 p=
10 Management Proteinreduzierte Phasenfütterung plus. Hohe Leistung bei gutem Tierwohl! Top Genetik Beste Ferkelqualität (von einem Züchter) Maximale Tiergesundheit (Hygienekonzept) Optimales Stallklima (vor allem im Liegebereich) Homogene Gruppen / Herde Futterverluste minimieren Stress reduzieren.. 10
11 Rationen < 11 g RP / MJ VES 170 g RP : 14.0 MJ VES = g RP / MJ VES 150 g RP : 14.0 MJ VES = g RP / MJ VES 11
12 Proteinbedarf des Schweins Rohprotein Lysin Methionin Methionin und Cystin Threonin Tryptophan Valin Isoleucin Leucin Phenylalanin Phenylalanin und Tyrosin Arginin (für Jungtiere essentiell) Histidin (für Jungtiere essentiell) Versorgung wird exakt berechnet und mit reinen AS ausgeglichen Versorgung muss über Rohkomponenten gedeckt werden Auswirkungen bei Protein- oder Aminosäureunterversorgung Wachstum Futterverwertung MFA Kannibalismus-Risiko (Gesundheitsprobleme) 12
13 Evonik Nutrition & Care GmbH Facts & Figures March
14 Futterbedarf in der Mast Annahme: FV 2.6 Gewichtsbereich: kg Total 221 kg Futter Vormast 40% 88.4 kg Ausmast60% kg Futter kg Anteil MJ VES g RP g RP/ MJ VES Vormastfutter % Ausmastfutter % x x =
15 Futtergehalte im Zuchtbetrieb kg pro Ferkel Anteil MJ VES pro kg g RP / kg g RP / MJ VES Galtsauenfutter % Säugendsauenfutter % Ferkelfutter % Vormastfutter % Ausmastfutter % Mast Zucht-Mast Zucht g RP/MJ VES g RP/MJ VES g RP/MJ VES Nötige RP-Absenkung im Zuchtbetrieb kg pro Anteil Ferkel MJ VES pro kg g RP pro kg g RP pro MJ VES Galtsauenfutter % Säugendsauenfutter % Ferkelfutter % Vormastfutter % Ausmastfutter % Total Mast grp/mj VES Zucht-Mast grp/mj VES* Zucht grp/mj VES *Absenkung im Ferkelfutter nicht nötig Bei Zuchtsauen darf keine Proteinunterversorgung riskiert werden (negative Beeinflussung von Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer) 15
16 16
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