Menschen mit Demenz im Krankenhaus Versorgung im Fokus des demografischen Wandels
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- Robert Dunkle
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1 Menschen mit Demenz im Krankenhaus Versorgung im Fokus des demografischen Wandels Dr. Hans Rossels Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen 22. November 2011 Folie 1
2 Agenda I. Krankenhauslandschaft NRW im Wandel II. Demografie und Epidemiologie III. Herausforderungen für die Krankenhäuser und Lösungsansätze Folie 2
3 Situation der Krankenhäuser in NRW Veränderung 2010 gegenüber ,5% Verweildauer in Tagen 12,6 8,0-19,4% Krankenbetten ,4% Krankenhäuser ,2% Beschäftigte vollstationär behandelte Patienten 12,6% Folie 3
4 Entwicklungen NRW KH-Beschäftigte / Pflegepersonal 1995 KH-Beschäftigte / Pflegepersonal 2010 Differenz 1995 / Quelle: IT.NRW Krankenhäuser reagieren schnell: Beispiel Tarifrate und Pflegestellenförderprogramm des KHRG - Erhöhung der Zahl der Beschäftigten um rund 2500 in NRW Folie 4
5 Personalsituation im Pflegedienst Bis 2025 werden rund Pflegevollkräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen fehlen. 1 Hintergrund für die zukünftige Personalsituation in der Pflege: finanzielle Rahmenbedingungen (Optimierungsdruck) Rückgang an potentiellen Nachwuchskräften/geeigneten Bewerbern Anstieg der Teilzeitbeschäftigten zunehmender Bedarf Aufstockung der Finanzmittel nach politischer Intervention (KHRG 2009) Finanzielle Unterstützung durch Pflegepersonalstellen-Programm (Refinanzierung von 90% der Personalkosten Begrenzung auf 0,48 % des Budgets) Quelle: DKG 1 Statistisches Bundesamt, Projektionen des Personalbedarfs und -angebots in Pflegeberufen bis 2025 Folie 5
6 Agenda I. Krankenhauslandschaft NRW im Wandel II. Demografie und Epidemiologie III. Herausforderungen für die Krankenhäuser und Lösungsansätze Folie 6
7 Herausforderung : Demografie Anstieg von 2009 bis bis 80-jährige 80 bis 90-jährige Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2010 Folie 7
8 Folie 8
9 Herausforderung Epidemiologie Demenz als gesamtgesellschaftliches Problem und Herausforderung für die Krankenhäuser Derzeit rund 1,3 Mio. demenzkranke Menschen in Deutschland Frauenanteil an Demenzkrankten von über zwei Drittel Anteil der Demenzerkranken bei Pflegebedürftigen in Privathaushalten fast 50 Prozent Demenz häufigster Aufnahmegrund in Pflege- oder Altenheimen Sollte kein Therapiedurchbruch erfolgen, ist aufgrund der demografischen Entwicklung im Jahr 2050 von 2,5 Mio. demenzkranken Menschen auszugehen. Folie 9
10 Agenda I. Krankenhauslandschaft NRW im Wandel II. Demografie und Epidemiologie III. Herausforderungen für die Krankenhäuser und Lösungsansätze Folie 10
11 Altersstruktur im Krankenhaus Folie 11
12 Quelle: Statistisches Bundesamt 2010, Fachserie 12, Reihe 6.4, eigene Berechnungen Folie 12
13 Prävalenz der Demenz Prävalenz der Demenz steigt mit zunehmendem Alter. Altersgruppe Männer Frauen Jahre 1,6 % 1,0 % Jahre 2,9 % 3,1 % Jahre 5,6 % 6,0 % Jahre 11,0 % 12,6 % Jahre 12,8 % 20,2 % Jahre 22,1 % 30,8 % Quelle: Lobo et al. (2000) Folie 13
14 Demenz im Krankenhaus Fast 50 Prozent aller Krankenhauspatienten über 60 Jahre Mehr als 12 Prozent der Patienten im Krankenhaus sind demenzkrank Krankenhäuser ein Teil der Versorgungskette von Demenzkranken Einweisungen ins Krankenhaus oft als Notfall oder kurzfristige Einweisung Bei Einweisung Demenz als Nebendiagnose oder noch gar nicht diagnostiziert Folie 14
15 Demenz und ICD Code Demenz beinhaltet laut ICD Code F00-F03 Die Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache, Sprechen und Urteilsvermögen im Sinne der Fähigkeit zur Entscheidung Allerdings ist das Bewusstsein nicht getrübt. Sinne (Sinnesorgane, Wahrnehmung) funktionieren im für die Person üblichen Rahmen. Gewöhnlich begleiten Veränderungen der emotionalen Kontrolle, der Affektlage, des Sozialverhaltens oder der Motivation die kognitiven Beeinträchtigungen. Folie 15
16 Demenz im Versorgungsalltag Demenz erschwert die Diagnose und Behandlung, da Mangelnde Krankheitseinsicht Mitwirkung schwer erreichbar Schmerzermittlung erschwert Nicht auskunftsfähig Patient versteht Behandlungen oft nicht und lehnt diese ab Erhöhtes Delir-Risiko Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus Angst, psychomotorische Unruhe und Aggressivität Herausfordernde Verhaltensweisen für Personal und andere Patienten: Weglauftendenzen Erhöhtes Unfallrisiko durch Fehleinschätzungen Folie 16
17 Entwicklung/ Etablierung geeigneter Versorgungsstrukturen - Qualifiziertes Betreuungs- und Pflegepersonal - Kooperationen zwischen einzelnen Berufsgruppen (z. B. Ärzten, Pflegenden, Therapeuten, Betreuungs- und Begleitpersonen) - Bauliche und räumliche Umgebung - Kontinuität in der Versorgung - Intern: Von der Aufnahme bis zur Entlassung - Intern/ Extern: Durch Kooperation/ Vernetzung mit anderen Leistungserbringern, Einrichtungen und Institutionen - Durch Überleitungsmanagement (vor der Aufnahme nach der Entlassung) Folie 17
18 Aktivitäten der Krankenhäuser Krankenhäuser werden sich der Thematik zunehmend bewusst, die aufgrund der demografischen Entwicklung an Bedeutung gewinnen wird Krankenhäuser sind auf dem Weg/ Beleg durch Modell-Projekte in NRW: - Blickwechsel Demenz.Nebendiagnose im Krankenhaus unter Beteiligung von vier Kliniken/ Federführung: Der Paritätische und Gesellschaft für soziale Projekte - Blickwechsel Demenz.Regional / gefördert durch die Stiftung Freie Wohlfahrtspflege - Perioperatives Altersdelir des St. Franziskus Hospitals Münster Landesweites Netzwerk Menschen mit Demenz im Krankenhaus unter Beteiligung des MGEPA Station Silvia, Malteser Krankenhaus St. Hildegardis ggmbh in Köln Folie 18
19 Prüfung modellhafter Konzepte Prüfung einer möglichen Anpassung / Adaption modellhafter Konzepte Kein einheitliches Konzept der Umsetzung möglich da Berücksichtigung der individuellen Rahmenbedingungen und strukturellen Gegebenheiten der einzelnen Krankenhäuser Leistungsangebot Personalausstattung (einschl. Aus- und Weiterbildung/ Schulungen) Räumliche Ausstattung (z. B. farblich abgesetzte Flure, spezielle Türsicherung) Geografische Lage Folie 19
20 Zentrale Fragen zur Ausgestaltung der zukünftigen Rahmenbedingungen Werden Krankenhäuser bei schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Versorgung Demenzerkrankter flächendeckend die erforderlichen Prioritäten einräumen oder einräumen können? Könnten Regelungen im DRG-Vergütungssystem oder die außerbudgetäre Vergütung des besonderen Pflegeaufwands analog SGB XI zur häuslichen Pflege im Hinblick auf die Versorgung Demenzerkrankter helfen? Folie 20
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Folie 21
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