Fachveranstaltung. Gesetzliche Anforderungen an den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen im Betrieb

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Fachveranstaltung. Gesetzliche Anforderungen an den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen im Betrieb"

Sigrid Hertz
vor 5 Jahren
Abrufe

1 Deckblatt Fachveranstaltung Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen IHK-Karlsruhe und LUBW Donnerstag, 12. Juli 2007 in Karlsruhe, Lammstr Gesetzliche Anforderungen an den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen im Betrieb Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak IAS-Stiftung, Karlsruhe Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 1

Betriebliche Aufgaben aus der GefStoffV Gefahrstoffverordnung (ab 2005): der Arbeitgeber ist der Adressat der gesetzlichen Regelung Ermittlung der

interne/externe Experten Festlegen von technischen und organisatorischen Maßnahmen Arbeitsmedizinische Vorsorge Qualifizierung von Mitarbeitern

2 Betriebliche Aufgaben aus der GefStoffV Gefahrstoffverordnung (ab 2005): der Arbeitgeber ist der Adressat der gesetzlichen Regelung Ermittlung der Gefährdungen am Arbeitsplatz mit Hilfe des Schutzstufenkonzeptes und der Gefährdungsbeurteilung Unterstützung des Arbeitsgebers durch interne/externe Experten Festlegen von technischen und organisatorischen Maßnahmen Arbeitsmedizinische Vorsorge Qualifizierung von Mitarbeitern Notfallorganisation und Sicherheitstechnik Koordinationsgebot mit Fremdfirmen Ziele: Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Risikominimierung Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 2

3 Schutz- und Fürsorgepflichten des Arbeitgebers und der Vorgesetzten Klassifizierung von stoffbezogenen Gefährdungen zur Identifizierung von Maßnahmen. Beurteilen des ganzheitlichen Umgangs mit allen Gefahrstoffen im Arbeitsbereich in einer Gefährdungsbeurteilung ggf. Messtechnische Ermittlung (ab Schutzstufe 2) ggf. Substitutionspflicht (ab Schutzstufe 2) Bereitstellung und Prüfung der Sicherheitstechnik Bereitstellung der Persönlichen Schutzausrüstung Betriebsanweisungen und Unterweisungspflichten Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten Schutzmaßnahmen gegen physikalisch-chemische Einwirkungen, insbesondere gegen Brand- und Explosionsgefahren Arbeitsmedizinische Vorsorge Notfallorganisation Überwachungs- und Verbesserungsgebot Dokumentationspflichten Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 3

Pflichten der Hersteller und In-Verkehrbringer Einstufungspflicht Kennzeichnungspflicht für Umgang und Transport Verpackungspflicht Sicherheitsdatenblatt Übermittlung spätestens bei der ersten

4 Pflichten der Hersteller und In-Verkehrbringer Einstufungspflicht Kennzeichnungspflicht für Umgang und Transport Verpackungspflicht Sicherheitsdatenblatt Übermittlung spätestens bei der ersten Lieferung (Außnahme: Privatverbrauch) Erstellung durch eine fachkundige Person Bei krebserzeugenden, erbgutverändernden und fortpflanzungsgefährdenden Stoffen sind Wirkungen zu beschreiben und zusätzlich Angaben für Tätigkeiten mit dem Stoff zu machen Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 4

5 Mitwirkungspflichten des Betriebsarztes und der Fachkraft für Arbeitssicherheit Fachkraft für Arbeitssicherheit: - Gefährdungsbeurteilung - Beratung bei Substitution - Begehung der Arbeitsplätze Betriebsarzt: - Gefährdungsbeurteilung - Aufklärung und Beratung - Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen - Überschreitung des Arbeitsplatzgrenzwertes - Hautkontakt und hautresorptive Stoffen - kanzerogene und ergutverändernde Stoffe - Erkrankungen und bei gefährlichen Anhaltspunkten - Erstuntersuchungen und Nachuntersuchungen - Beratung und Empfehlung zur Wiederholung der Gefährdungsbeurteilung - Begleiten der Fortentwicklung des betrieblichen Gesundheitsschutzes - Zuarbeit zur Vorsorgekartei des Arbeitgebers - Begehung der Arbeitsplätze Eventuelle zusätzliche Einbeziehung von externen fachkundigen Personen Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 5

6 Schutzstufenmodell nach Gefahrstoffverordnung Schutzstufeneinteilung ja Bewertung ergab geringes Risiko? nein Mit T oder T+ gekennzeichnet? nein KMR Stoffe der Kategorien 1 oder 2? nein ja ja Schutzstufe 1 Schutzstufe 2 Schutzstufe 3 Schutzstufe 4 Reichen Maßnahmen der S.stufe 1? nein Reichen Maßnahmen der S.stufe 2? nein ja AGW eingehalten oder Arbeit nach VSK? ja ja nein Maßnahmen Schutzstufe 1 8 GefStoffV Maßnahmen Schutzstufe 2 9 GefStoffV Maßnahmen Schutzstufe 3 10 GefStoffV Maßnahmen Schutzstufe 4 11 GefStoffV Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 6

Die Gefährdungsbeurteilung im Rahmen der GefStoffV und Maßnahmenfestlegung Die Gefährdungsbeurteilung fasst die Ergebnisse der Schutzstufenermittlung zusammen Die Gefährdungsbeurteilung erfasst

Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn folgende Bedingungen vorliegen: mehrer Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Einsatzbedingungen, Anlagen und Tätigkeiten während der Schicht Umgang mit

7 Die Gefährdungsbeurteilung im Rahmen der GefStoffV und Maßnahmenfestlegung Die Gefährdungsbeurteilung fasst die Ergebnisse der Schutzstufenermittlung zusammen Die Gefährdungsbeurteilung erfasst die gesamten Belastungen zusammen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn folgende Bedingungen vorliegen: mehrer Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Einsatzbedingungen, Anlagen und Tätigkeiten während der Schicht Umgang mit mehreren Gefahrstoffen während der Schicht Messergebnisse VSK von einem oder mehreren Tätigkeiten im Arbeitsbereich Unterschiedliche Schutzstufen Aus der Gefährdungsbeurteilung resultieren Maßnahmen in Bezug auf: Substitution Technik Unterweisungsinhalte (Betriebsanweisungen) Persönliche Schutzausrüstung Notfallorganisation Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 7

8 Anforderungen an die Anlagensicherheit Berücksichtigung Aspekte des Umweltschutzes Berücksichtigung von physikalisch/chemischen Eigenschaften der Verfahrenstechnik (Stand der Technik) Einbau von Redundanzen Anlagentechnischer Brand- und Explosionsschutz (BetriebsSichV) Prüfung, Wartung und Instandhaltung Kennzeichnung von Anlagen und Bereichen Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 8

Organisation des Notfallmanagements Ermittlung der Störungsauswirkung: Gefahren

Abstimmung der Ersten-Hilfe Notfallmeldeeinrichtungen, Notfallkommunikation

Unfall- und Notdienste Beim Störfall: Unverzügliche Beseitigung des Schadens,

9 Organisation des Notfallmanagements Ermittlung der Störungsauswirkung: Gefahren Auswirkung Festlegen der Sicherheitsmaßnahmen Notfallplanung, Notfallübung, Abstimmung der Ersten-Hilfe Notfallmeldeeinrichtungen, Notfallkommunikation Bereithalten von Notfallinformationen, Bekanntgabe der Notfallinformationen an Unfall- und Notdienste Beim Störfall: Unverzügliche Beseitigung des Schadens, Unterrichtung der Mitarbeiter Persönliche Schutzausrüstung Beschäftigungsbeschränkungen Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 9

Verfahren für den sicheren Umgang Mündliche Unterweisung vor Aufnahme der Tätigkeit mindestens jährlich

10 Qualifizierung des Personals Erstellung einer schriftlichen Betriebsanweisung Aktualisierung der Betriebsanweisung Zugang der Beschäftigten zum Sicherheitsdatenblatt Unterweisungsinhalt: Methoden und Verfahren für den sicheren Umgang Mündliche Unterweisung vor Aufnahme der Tätigkeit mindestens jährlich verständliche Form und Sprache Dokumentation der Unterweisung arbeitsmedizinisch-toxikologische Beratung Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 10

11 Spezielle Unterweisungen Bei krebserzeugenden, erbgutverändernden oder fruchtbarkeitsgefährdenden Gefahrstoffen der Kategorie 1 oder 2: Beschäftigte und Vertreter dürfen nachprüfen: Folgen durch die Auswahl der Gefahrstoffe Folgen bei der Verwendung von PSA Bei erhöhter Exposition unverzügliche Unterrichtung der Mitarbeiter Aktuelles Expositionsverzeichnis Mitarbeiter/Stoff/Zeitpunkt Arzt und Behörde haben unbeschränkten Zugang zum aktuellen Expositionsverzeichnis Beschäftigte + Vertreter haben Zugang zu den persönlichen Angaben und technischen Inhalten des Verzeichnisses Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 11

12 Anforderungen an ein Gefahrstoffmanagement Lieferung Erprobung Produktion Umgang Lagerung Transport Explosionsschutzdokument Freigabe- Verfahren Substitutions verfahren Gefahrstoffmanagement Unterweisung Sicherheitsanalyse Anlage med. Arbeitsplatzanalyse Messungen Ermittlung ADR PSA Armed. Vorsorge Anlagen Sicherheit Sichere Lagerung Storfallvorsorge Notfallvorsorge Transport sicherung Betriebs anweisung Eingangskontrolle Sicherheitsdatenblatt Gefährdungsbeurteilung Arbeitsplatzkontrolle Grundlagenermittlung Entsorgung Gesundheit Umweltschutz Melde-und Anzeigepflichten Mitteilungspflichten Prozesskontrolle Dokumentation Recht-. sicherheit Sicherheit Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 12

13 Aufbau eines Gefahrstoffmanagements A u f w a n d Gefahrstoffverzeichnis Gefährdungsbeurteilung Schutzstufenermittlung Sicherheitsanalyse Betriebsanweisungen Maßnahmenfestlegung Prüfungen Abfall Emissionen Lagerung/ Planung etc. Dokumentation Schulung Aufklärung Unterweisung Kontrolle aktuelle Fragestellungen Phase 1 Aufgabendurchführung 2 Installation 3 KVP Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 13

14 IAS Software Gefahrstoffmanagement Drucken S-Ermittlung Schutzstufen ermittlung Drucken Gefb. Gfm- Datenbanken Gefährdungsbeurteilung Drucken FreigabeV. Mengenliste Hauptmenue Erfassungsmodul Drucken Mengenliste Arbeitsbereichsmessung Betriebsanweisung Freigabeverfahren Drucken BA Daten importieren Gefahrstoffverzeichnis Start Export Import Drucken Messung Drucken GfStoffVz Ende Drucken Datenblatt Zentrale Stoffliste Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 14

15 IAS Software Gefahrstoffmanagement Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 15

16 Schluss Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Zur Diskussion steht Ihnen Herr Stefaniak gerne zur Verfügung! Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak 16

Ähnliche Dokumente

Auswirkungen des GHS im Rahmen des betrieblichen Gefahrstoffmanagements

Auswirkungen des GHS im Rahmen des betrieblichen Gefahrstoffmanagements IHK Karlsruhe 01.03.2010 Referent: Dipl.-Ing. Tobias Stefaniak IAS Stiftung, Karlsruhe tobias.stefaniak@ias-gruppe.de 1 Unmittelbare