Bewegungssicherheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr
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- Käthe Diefenbach
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1 Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Rehabilitationswissenschaften Prof. Dr. Krista Mertens Bewegungssicherheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr
2 Motorische Probleme bei Radfahrausbildung Trendeinschätzung zur Zahl der Kinder mit mangelnder Körperbeherrschung/Radfahrfertigkeit in Prozent von n erheblich leicht etwa leicht erheblich erheblich abgenommen abgenommen leicht etwa gleich zugenommen leicht erheblich zugenommen abgenommen abgenommen zugenommen zugenommen Forschungsgruppe Günther, Reutlingen: Psychomotorische Defizite von Kindern im Grundschulalter und ihre Auswirkungen auf die Radfahrausbildung
3 Motorische Probleme nach Urbanisierungsgrad Probleme wegen verminderter motorischer Fertigkeiten differenziert nach Urbanisierungsgrad in Prozent Großstadt Stadt Kleinstadt Land keine Probleme geringe Probleme teilweise größere Probleme regelmäßig erhebliche Probleme
4 Auffälligkeiten und Störsymptome bei Kindern Individuelle Faktoren Interpersonelle Faktoren Institutionelle Faktoren
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6 Sitzen
7 Auswirkungen auf die Radfahrausbildung Abbiegen (bes.: Einhändigfahren, Spurhalten beim Umschauen) Anfahren und Bremsen (bes.: Bremsen, Anfahren, Aufsteigen) Gleichgewicht halten (bes.: Anfahren, sicheres Bremsen) Mehrfachanforderungen (allg. Koordination, Handzeichen beim Einhändigfahren, Spurhalten beim Umschauen) generelles Spurhalten (Handzeichen geben, Linksabbiegen) Forschungsgruppe Günther, Reutlingen: Psychomotorische Defizite von Kindern im Grundschulalter und ihre Auswirkungen auf die Radfahrausbildung
8 Beobachtung und Förderung zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr
9 Gestörte Körperwahrnehmung
10 Senso-motorische Erfahrungen Affolter, Eggert, Piaget, Schilling, Zimbardo, Zinke-Wolter 3 Basissinne Taktile System Tiefensensorik Gleichgewichtssystem Die taktile, propriozeptive und vestibuläre Wahrnehmung wird als grundlegend und als Vorbereitung für die höheren Funktionen angesehen.
11 Basisziel: Wahrnehmung der eigenen Körperfunktionen Die Kinder sollen ihre Bewegungen bewusst wahrnehmen, steuern und kontrollieren ihre Körperteile bewusst wahrnehmen und benennen ihre Körperzonen isoliert wahrnehmen taktil und kinästhetisch Druck und Material- beschaffenheit wahrnehmen ihre Lage im Raum bewusst verändern ihre Bewegung unterschiedlichen Materialien anpassen sich entspannen
12 Propriozeptoren Lage- und Bewegungsempfinden Eigenwahrnehmung Kinästhetik Tiefensensibilität Wahrnehmung des Körpers in Ruhe und Bewegung Druck und Zug Aufmerksamkeit für den Körper
13
14 Förderziele Das Kind kann stärkere Berührungen wahrnehmen leichte Berührungen wahrnehmen Berührungsempfindungen wahrnehmen von außen produzierte Schwingungen lokalisieren Temperaturunterschiede wahrnehmen Temperaturunterschiede differenzieren seine Körperausdehnung erkennen links und rechts am eigenen Körper benennen oben und unten am eigenen Körper benennen Das Kind kann bewusst ein- und ausatmen Berührungsintensitäten unterscheiden seine Muskeln im Wechsel an- und entspannen seine Körperausdehnung (Breite, Dicke, Länge) bewusst spüren seine Körpergrenze bewusst spüren links und rechts am Modell benennen oben und unten an einem Modell benennen seine Körperteile richtig benennen sich selbst vollständig - alle Körperteile - in einem Bild zeichnen
15 vor der Förderung nach der Förderung
16
17 Übergeordnete Faktoren für Unfälle
18 Fehlernährung Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind übergewichtig. Bei 7-8 Prozent aller Kinder und Jugendlichen liegt bereits eine Adipositas vor.
19 Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefizite
20 Aufmerksamkeit ist eine Bezeichnung für einen Zustand des Bewusstseins mit unterschiedlichen Graden der Klarheit von Wahrnehmungen und Vorstellungen. Sie beinhaltet gleichermaßen die selektive Fähigkeit, sich bei Simultanreizen auf eine Sache zu konzentrieren, was ebenfalls mit einer Willensentscheidung verbunden ist. Konzentrative Aufmerksamkeit meint den willentlich gesteuerten Vorgang, der am Kontinuum der Zeit in Konzentration übergeht.
21 Verhaltensauffälligkeiten
22 Pädagogische Herausforderung Normale vorübergehende Entwicklungsphase Hirnorganische Störung Traumatische Erlebnisse Fehlerhafte Erziehung Soziale Verwahrlosung
23 Kognitive Defizite
24 Intelligenz ist die Fähigkeit o vernünftig zu denken o Schwierigkeiten in neuen Situationen zu meistern o sich wirkungsvoll mit seinem Umfeld auseinander zu setzen o zweckvoll zu handeln und o im Verlaufe der Entwicklung zu einem immer umfassenderen und vollkommeneren Gleichgewichtszustand zu gelangen
25 Überforderung in komplexen Situationen
26 Zentrierung und Dezentrierung Zentrierung Konzentration auf bestimmte Fixpunkte zur fortwährenden Erschließung und Erkundung der Umwelt Dezentrierung zunehmende Objektivierung der Wahrnehmung als Regulationsprozess: o o o o Anstellen von Vergleichen Wenn-Dann-Relationen Urteilsbildung Entscheidungsfindung
27 Zentrierung und Dezentrierung Zentrierung Konzentration auf bestimmte Fixpunkte zur fortwährenden Erschließung und Erkundung der Umwelt Dezentrierung zunehmende Objektivierung der Wahrnehmung als Regulationsprozess: o o o o Anstellen von Vergleichen Wenn-Dann-Relationen Urteilsbildung Entscheidungsfindung
28 Zentrierung und Dezentrierung Zentrierung Konzentration auf bestimmte Fixpunkte zur fortwährenden Erschließung und Erkundung der Umwelt Dezentrierung zunehmende Objektivierung der Wahrnehmung als Regulationsprozess: o o o o Anstellen von Vergleichen Wenn-Dann-Relationen Urteilsbildung Entscheidungsfindung
29 Aufmerksamkeitsdefizite Konzentrationsdefizite Koordinationsdefizite Balanceunsicherheit Steuerungsunsicherheit Kraft? Geschicklichkeit?
30 zu schnell viel zu zu schwer zu zu unübersichtlich unruhig hektisch zu ]X ODXW«
31 Förderdiagnostik Fördermaßnahmen sie brauchen Hilfe!
32 Sprache - Sprechen Hoher Förderbedarf bei Vor- und Grundschulkindern im Bereich Sprache und Sprechen (ca. 6 % bei deutschsprachigen, 15 % bei mehrsprachigen, 75 % bei Migranten-Kindern) Lautsprachliche Probleme finden häufig ihre Fortsetzung in schriftsprachlichen Schwierigkeiten. lautsprachliche Unzulänglichkeiten in einer normalen sprachlichen Anregungssituation über das 5. Lebensjahr bestehen bleiben, obwohl (Breuer, H.; Weuffen, M.: Besondere Entwicklungsauffälligkeiten bei Fünf- bis Achtjährigen, Neuwied u. a. 1991, 105). Sprachverständnisschwierigkeiten Retardierung in der Sprechmotorik Unsaubere Artikulation Grammatisch-syntaktische Fehler Ein Augenmerk sollte auf mutistischen und stotternden Kindern liegen (sozialpsychologisch/neurotisierende Probleme) (ebda, ).
33 Bewegtes Lernen - Fördermaßnahmen -
34
35 S M G zu sensorischen und motorischen Grundlagen sicheren Verhaltens im Straßenverkehr Screeningverfahren zur Diagnose von Gefährdungen im Straßenverkehr für Kinder von 5-7 Jahren unter Nutzung des Materials aus der Velofit-Tasche
36 Velofit Eine Tasche voll Bewegung Inhalt des Velofit-Bags 1 Velofit-Handbuch 1 Overball 6 Springseile 2 Mini-Schwungtücher 8 Schaumstoff-Frisbees 1 Super-Softball 2 Kooshbälle 4 x 70 Hüpfzeichen 4 Spielesäckchen 2 Schaumstoffwürfel 1 Glockenball 2 Klangstäbe 1 Fahrradklingel 4 Augenbinden
37 Faktoren F 1 F 7 Übergeordnete Faktoren 1. Sehen (pathol. Faktoren) 2. Hören (pathol. Faktoren) 3. Seitigkeit 4. Kraft 5. Körperspannung 6. Ausdauer 7. Ängstlichkeit 8. Rücksichtnahme neu für SMG F 1 Körperbeherrschung F 2 Wahrnehmungsorganisation F 3 Visuelle Aufmerksamkeit F 4 Handlungsorganisation F 5 Auditive Aufmerksamkeit F 6 Reaktive Aufmerksamkeit F 7 Kraft / Geschicklichkeit
38
39
40 individuelle, interpersonelle und institutionelle Faktoren 1. Fehlernährung 2. Sitzen 3. Wahrnehmungsdefizite 4. Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefizite 5. Geistige Defizite 6. Koordinationsdefizite 7. Verhaltensauffälligkeiten 8. Überforderung in komplexen Situationen
41 F 1 Körperbeherrschung Auge-Fuß-Koordination Anpassungsgeschwindigkeit Gleichgewicht Lateralintegration Peripheres Sehen
42 F 2 Wahrnehmungsorganisation Ganzkörperkoordination Auge-Hand-Koordination Köperschema Lautstärkenunterscheidung
43 F 3 visuelle Aufmerksamkeit Augenkontrolle Reaktion
44 F 4 Handlungsorganisation Figur-Grund-Differenzierung Körper-Raumorientierung Balance
45 F 5 Auditive Aufmerksamkeit Richtungshören Klangentfernung
46 F 6 Reaktive Aufmerksamkeit Materialbeschaffenheit Körperkontrolle Rhythmisierung
47 F 7 Kraft /Geschicklichkeit Druckwiderstand Wendigkeit
48
49 SMG Ergebnisse Prof. Dr. Krista Mertens, Humboldt Universität zu Berlin PD Dr. Jörg Reichert, Universitätsklinikum Dresden
50 im Blick 10 übergeordnete Faktoren bei Gesamtauswertung im Team (+ Filmaufnahmen) 1. Aufgabenverständnis 2. Aufmerksamkeit 3. Konzentration 4. Kraft 5. Körperspannung 6. Ausdauer 7. Sehen (pathologische Faktoren) 8. Hören (pathologische Faktoren) 9. Ängstlichkeit 10. Rücksichtnahme
51 Welche Kinder sind auffällig? Bei einem Screeningverfahren mit hohem Sicherheitsanspruch gilt eine getestete Person als auffällig, wenn sie bei einer Prozentrangskala (hier für alle Kinder unabhängig vom Geschlecht Aussagen I) höchstens einen Prozentrang von 25 erreicht, wenn sie bei einer Intervallskala (hier für die Kinder nach dem Geschlecht getrennt Aussagen II) einen unterdurchschnittlichen T-Wert von genaueren Diagnostik auffordern! Ressourcenorientierte Diagnostik beachten!
52 Welche Kinder sind im Bewegungs- und Wahrnehmungsverhalten auffällig? Anteil auffälliger Kinder in der jeweiligen Schule (durchschnittlich wären 25% zu erwarten!): Schliemann 28,8% Sandsteinweg 26,7% Lisa-Tetzner 35,1% Grünau 13,3% Schöneiche 30,4%
53 Welche Kinder sind mit Blick auf die SMG auffällig? Anteil auffälliger Jungen und Mädchen in der jeweiligen Schule (durchschnittlich wären 16% zu erwarten!): Jungen Mädchen Schliemann 26,3% 10,7% Sandsteinweg 8,0% 35,0% Lisa-Tetzner 17,6% 30,0% Grünau 18,2% 0,0% Schöneiche 18,2% 12,5%
54 Perspektiven Das SMG eignet sich in der vorliegenden Fassung als Screening- Verfahren. Die Standardisierung wird zurzeit bearbeitet. Die ausgesprochen gute Reliabilität (r Chronbach- =.692) hatte die weitere Entwicklung eines standardisierten Verfahrens zur Folge. Die Konstruktvalidierung (es wurden Items theorienah konstruiert) wird durch die Kriteriumsvalidierung (abgegebene Beurteilungen der Lehrkräfte und der Eltern) bestätigt. Es hat sich eine inhaltlich sehr interessante Faktorenstruktur ergeben, welche die Leistungen der Kinder noch besser erklären und beurteilen lässt.
55 jetzt ist Schluss!
56 Entwicklung des Programms Velofit: Zielgruppen: Lehrkräfte Klassen 1-3 (Schulsport / Klassenlehrer) Polizeibeamte in zweiter Linie: Eltern
57 Förderbereiche in der Bewegungserziehung / Sportförderunterricht im Sport ohne und mit Geräten (Rollbrett, Pedalo, Roller, Fahrrad) 1. Kraft 2. Körperspannung 3. Balancefähigkeit 4. Beweglichkeit / Gelenkigkeit 5. Ausdauer 6. Visuelle Fähigkeiten (pathologische Faktoren) 7. Akustische Fähigkeiten (pathologische Faktoren) 8. Soziale Faktoren u. a. Rücksichtnahme Aufgabenverständnis Begriffsverständnis Konzentration Aufmerksamkeit Entscheidungsfähigkeit Leistungsbereitschaft (Motivation)
58 Basisübungen Bewegungssicherheit Basisfähigkeit - Bewegungssicherheit
59 Spiel- und Bewegungsformen mit rollenden Geräten
60
61 Velofit Das Handbuch Inhalte Klasse 1 Screening SMG mit abschließendem Test Klasse 1-2 Allgemeine Spiele und Übungen mit Velofit-Material, gegliedert nach 7 Bereichen des Screenings Klasse 2-3 Bewegungstraining mit Rollgeräten Klasse 2-3 Radfahrübungen auf einem Parcours Abschluss-Test Radfahrausbildung Kopiervorlagen
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