Physiotherapeutische Konzepte in der. Behandlung von Schlaganfallpatienten
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- Gregor Kalb
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Marie-Luise Wrage 1
2 Bobath-Konzept Entwickelt ab Mitte der Vierziger Jahre von Bertha und Karel Bobath (1906/7 bis 1991) Marie-Luise Wrage 2
3 Bobath-Konzept Rückblick Schlüsselerlebnis: Spastik kann durch bestimmte Stellungen, Lagerungen und Bewegungen beeinflußt werden, Spastik ist kein konstantes Phänomen Marie-Luise Wrage 3
4 Das Bobath-Konzept früher Behandlung der betroffenen Seite im Sinne von Hemmung und Bahnung Behandlung des Rumpfes und der betroffenen Seite Beginn proximal Hände falten Marie-Luise Wrage 4
5 Das Bobath-Konzept heute Behandlung des Rumpfes und beider Körperhälften (mehr und weniger betroffene Seite) Kontrolle/Modifizierung der abnormen Reaktionen durch Fazilitation von normaler Bewegung (Hemmung und Bahnung gleichzeitig) Fazilitation von Schlüsselpunkten aus und auch über einzelne Muskeln Marie-Luise Wrage 5
6 Das Bobath-Konzept heute Auch wenn noch keine proximale Kontrolle besteht, Arbeiten in höheren Positionen, z. B. Gehen Erarbeiten der proximalen Kontrolle bevor man distal arbeitet, hat nicht länger die ausschließliche Priorität. Erarbeiten selektiver Bewegungen innerhalb funktioneller Bewegungsabläufe Marie-Luise Wrage 6
7 Grundlagen des Bobath-Konzeptes Plastizität des Gehirns: Lebenslange Lernfähigkeit des Gehirns durch ständige Umorganisation der Zusammenarbeit der Nervenzellen des Gehirns und durch die vollständige Nutzung der Nervenzellen Das Bobath-Konzept versucht, die plastischen Anpassungen des ZNS nach einer Schädigung zu lenken Marie-Luise Wrage 7
8 Definition des Bobath-Konzeptes Ansatz zur Problemlösung in der Therapie von Personen mit Störungen von Funktion, Bewegung und posturaler Kontrolle, verursacht durch eine Läsion im ZNS Ziel der Behandlung ist die Optimierung aller Funktionen über die Verbesserung der Haltungskontrolle und selektiver Bewegungen durch Fazilitation Marie-Luise Wrage 8
9 Umsetzung des Bobath-Konzeptes Zielorientierte handlungs- und alltagsbezogene Therapie Vermeidung, Verminderung von kompensatorischem Fehleinsatz der weniger betr. Seite Normalisierung der Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt Verstärktes Benutzen der betroffenen Seite Marie-Luise Wrage 9
10 Bobath-Konzept Erarbeiten von selektiven Arm-Handfunktionen im Stand Marie-Luise Wrage 10
11 Vorteile des Bobath-Konzeptes Aktive Mitarbeit des Patienten Interdisziplinäres Konzept (Pflege, Ärzte, Therapeuten, Angehörige) 24-Stunden-Konzept (Lagerung, Transfers, ADL) Einbezug von Angehörigen Marie-Luise Wrage 11
12 Bobath-Konzept Der Patient wird durch unsere Hände geleitet,..., wir müssen ihm das Gefühl von Haltung und Bewegung wiedergeben. Nur da, wo er Patient selbst aktiv ist, lernt er seine Bewegungsmöglichkeiten wieder nutzen,... B. Bobath Marie-Luise Wrage 12
13 Affolter Entwicklung seit 1970 von Dr. Felicie Affolter, Psychologin und Psychotherapeutin in St. Gallen,Schweiz Gespürte Interaktionstherapie Marie-Luise Wrage 13
14 Affolter - Wahrnehmung Wahrnehmung bedeutet Aufnahme und Verarbeitung von Informationen. Taktil-kinästhetisches System Visuelles System Auditives System Gustatorisches System Olfaktorisches System Marie-Luise Wrage 14
15 Affolter Störung der Wahrnehmung Nach Hirnschädigung ist die Organisation des Gehirns gestört. Informationen aus der Umwelt werden nur unzureichend gesucht, aufgenommen und verarbeitet Marie-Luise Wrage 15
16 Affolter Gespürte Interaktionstherapie Führen in Alltagsgeschehnissen, um gespürte Informationen zur Position und zum Geschehen zu vermitteln Interaktion zwischen Person und Umwelt: Betroffener soll erfahren, WAS verändert mein Tun, WO befindet sich mein Körper Marie-Luise Wrage 16
17 Affolter Problemlösung im Alltag Planung der Handlung: Hypothesen bilden, Hypothesen verwerfen undverändern - Welcher Schritt folgt? - Was ist im Moment wichtig? Evaluation - ist das Ziel erreicht worden? Marie-Luise Wrage 17
18 Affolter Grundsätze in der Therapie Überwiegend non-verbale Therapie Führen von Alltagsgeschehnissen, Schwierigkeit abhängig von kognitiven u. motorischen Fähigkeiten des Pat. Magie der Umwelt vermeiden Seitenwechsel Marie-Luise Wrage 18
19 Affolter Erwartungen an die Therapie Aufmerksamkeit ist auf das Geschehnis gerichtet Anknüpfen an früher gemachte Erfahrungen Von der geführten Ausführung zur selbständigen Ausführung Anregung der Sprache zum Geschehnis Marie-Luise Wrage 19
20 Forced use Wörtliche Übersetzung: Erzwungener Gebrauch Auch bekannt als Taub sches Training oder Bewegungsinduktionstraining nach Taub Marie-Luise Wrage 20
21 Forced use - Hintergrund Learned nonuse bei Schlaganfallpat. Wiedererlernen des Gebrauchs der betr. Seite durch erzwungenen Einsatz Nicht betr. Seite wird für die Dauer der Therapie unbrauchbar gemacht Marie-Luise Wrage 21
22 Forced use - Voraussetzungen Restfunktionen oder schon wiedergekehrte Funktionen müssen vorhanden sein Motivation Verständnis, Nachvollziehbarkeit Marie-Luise Wrage 22
23 Forced use - Kontraindikationen Ausgeprägte Aphasie Ausgeprägte neuropsychologische Defizite (Gedächtnis, Aufmerksamkeit) Mangelnde Compliance Ggf. Depression Marie-Luise Wrage 23
24 Forced use Arm- und Handfunktion Motorische Voraussetzungen: Anheben der Hand im Sitz ca.20 (ohne Mitbewegung des Unterarms) Streckung der Finger ca. 10 Abduktion des Daumens ca. 10 Leichte akt. Extension Ellenbogen Leichte Anteversion Schulter Marie-Luise Wrage 24
25 Forced use Bein- und Rumpffunktionen Motorische Voraussetzungen: Wenige Schritte mit max. einer Hilfsperson Marie-Luise Wrage 25
26 Forced use - Therapie Intensive Therapie über 12 Tage Bis zu 6 Stunden täglich Wiederholte Bewegungen Mündliche Anweisungen, Anleitung durch Physio- oder Ergotherapeuten Immobilisierung der nicht betr. Seite während des gesamten Behandlungszeitraumes Marie-Luise Wrage 26
27 Vielen Dank für Ihr Interesse! Marie-Luise Wrage 27
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