IT-Unterstützung für beherrschte Prozesse
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- Karoline Becker
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 GQMG 25. Jahrestagung IT-Unterstützung für beherrschte Prozesse Workshop: Vom täglichen Troubleshooting zu beherrschten Prozessen Falko Schulte Kai Wehkamp
2 Agenda - Anspruch & Ziele - Wer beherrscht den Kernprozess im Krankenhaus? - Zwei Beispiele aus der Praxis - Herausforderungen & Widerstände - Essenz
3 Anspruch und Ziele einer digitalen Prozessunterstützung 1) Komplexität und Dynamik beherrschen Komplexe Krankenhausprozesse mit hoher Variabilität und Dynamik - stufenweise geplanter, modifizierter & individualisierter Behandlungsprozess 2) Prozesskontrolle Status und Fortschritt im Prozess dynamisch überwachen & kontrollieren - Problem: spezielle Prozesse
4 Anspruch und Ziele einer digitalen Prozessunterstützung 3) Verbesserung von Prozessen Darstellbaren Abweichungen (IST vs. SOLL) für Korrekturmaßnahmen und Verbesserungsprozesse ableiten. 4) Verbesserung des Inputs Regelhafter Zugriff auf Leitlinien, Behandlungsstandards und Empfehlungen 5) Usability und Fun-Factor - hohe Benutzerfreundlichkeit - erhöhte Prozesscompliance
5 Digitalisierte, beherrschte (Unterstützungs-)Prozesse: - Automatisierter Anmeldeprozess (KI / Terminal) - Kontrollierte Medikamentenvergabe (Unit Dose) - Digitale Archivierung (elektr. Patientenakte) - Elektronische Befundübermittlung (in den amb. Sektor) - u.v.m
6 Digitalisierte, beherrschte (Unterstützungs-)Prozesse: - Automatisierter Anmeldeprozess (KI / Terminal) - Kontrollierte Medikamentenvergabe (Unit Dose) - Digitale Archivierung (elektr. Patientenakte) - Elektronische Befundübermittlung (in den amb. Sektor) - u.v.m Ist der Kernprozess im Krankenhaus beherrscht?
7 Beispiele digitaler Prozessunterstützung 1) Innere Medizin dynamischer, individualisierter Behandlungsplan
8 kumi flow: Patienten leitliniengerecht, aber individuell behandeln Entwicklung eines individuellen Behandlungsplans basierend auf - klinischen Soll-Prozesse (Leitlinien, Hausstandards) - gesetzlichen Qualitätsvorgaben (eqs, IQTIQ etc.) - medizinischen Kontext des einzelnen Patienten (Symptomatik, Vordiagnosen)
9 Patientenübersicht mit Behandlungsplan Anspruch und Ziele der digitalen Prozessunterstützung
10 kumi flow: LIVE-Präsentation
11 kumi flow: Patienten leitliniengerecht, aber individuell behandeln Entwicklung eines individuellen Behandlungsplans basierend auf - klinischen Soll-Prozesse (Leitlinien, Hausstandards) - gesetzlichen Qualitätsvorgaben (eqs, IQTIQ etc.) - medizinischen Kontext des einzelnen Patienten (Symptomatik, Vordiagnosen) Eigenschaften: - Arzt als Gesamtprozesseigner - Behandlungsplan kontinuierlich modifizierbar - transparente & nachvollziehbare Dokumentation - teamorientierter Ablaufprozess - klare Aufgabendelegation
12 Beispiele digitaler Prozessunterstützung 1) Innere Medizin dynamischer, individualisierter Behandlungsplan 2) Chirurgie: standardisierter operativer Ablaufprozess
13 Surgical Process Institute (SPI) Surgical Procedure Manager (SPM) Schritt für Schritt Standardisierung von Eingriffen Automatische Dokumentation des OP-Verlaufes Abweichungen jederzeit möglich, Echtzeit-Dokumentation Nachhaltige Standardisierung Optimale Dokumentation mit reduziertem Aufwand (OP-Bericht) Ständige Evaluation des operativen Vorgehens
14 SPM: Unterschiedliche Prozessvarianten
15 OP-Masterprozess: Segmentresektion der Mamma Ort Teilschritte Detailbeschreibung des Prozesses Bez. ID Rolle Dauerim OP hh:mm:ss Surgery Titel Seite Foto- Dokum. Beschreibung OP 1 Operateur Anzeichnen der Schnittführung Die Inzisionslinien werden unmittelbar über dem Stift Tumor angezeichnet. Bei Hautnahem Tumorsitz ist die Exzisionsfigur spindelförmig. OP 2 Operateur Hautinzision Hautinzision erfolgt im angezeichneten Bereich Skalpell OP 3 Operateur Gewebepräparation Das subkutane Fettgewebe und das Mammagewebe werden um den Tumor herum unterbeachtung ausreichender Randsaumsbreite "segmentförmig" präpariert. Die Präparation erfolgt in kranialer, kaudaler, medialer und lateraler Richtung OP 4 Operateur Dorsale Präparation und Segmentextirpation Zunächst erfolgt die Präparation in dorsaler Richtung. Das Segment wird unter Mitnahme der Pectoralisfaszie abgetrennt. Instrumente Elektromesser, ggf. Skalpell Elektromesser, ggf. Skalpell Verbrauchsmate rialien / Implantate OP 5 Operateur Markierung des Präparates Fadenmarkierung: kranial- kurzer Faden; lateral- langer Faden; mamillenwärts- weißer Faden. Nadelhalter, Schere Nahtmaterial OP 6 OP-Pflege Wiegen des Präparates Das Präparat wird gewogen und das Gewicht dokumentiert Waage OP 7 Operateur evtl. Nachresektion Die Entfernung des Tumors im gesundenwird durch Palpation, Präparateradiographie, Präparatesonographie oder Schnellschnittuntersuchung kontrolliert. Bei Verdacht auf R1- Resektion wird Nachreseziert. OP 8 Operateur Blutstillung Sorgfältige Blustillung in allen Richtungen Elektrokoagulationspinzette OP 9 Operateur Anlage eines Drains Das Drain wird in der Inframammärfalte ausgelitten und an Pinzette, Nadelhalter Drain der Haut angenäht. OP 10 Operateur Defektdeckung Schritt 1von2 Das anliegende Gewebe wird mit dem Elektromesser Elektromesser mobilisiert, unter Beachtung der Defektgröße. OP 11 Operateur Defektdeckung Schritt 2von 2 Das mobilisierte Gewebe wird geschwenkt und in die Entnahmeregion adaptiert. OP 12 Operateur Naht Zunächst erfolgt eine subkutane Naht fortlaufend oderals Einzelnknopfnähte. Die Haut wird dann intrakutan fortlaufend genäht. OP 13 Operateur Verband Der Brust wird relativ straff gewickelt. Anmerkungen Die Position des Tumors wird durch Palpation (bei palpablen Tumoren) bzw. anhand der Drahtmarkierung (bei nichtpalpablen Tumoren) bestimmt Einsetzen scharfer Klemmen in den Tumor sollte vermieden werden. Vor der Nachresektion sollte die Blutstillung der Resektionsfläche vermieden werden.
16 OP-Masterprozess: Segmentresektion der Mamma Ort Teilschritte Detailbeschreibung des Prozesses Bez. ID Rolle Dauerim OP hh:mm:ss Surgery Titel Seite Foto- Dokum. Beschreibung OP 1 Operateur Anzeichnen der Schnittführung Die Inzisionslinien werden unmittelbar über dem Stift Tumor angezeichnet. Bei Hautnahem Tumorsitz ist die Exzisionsfigur spindelförmig. OP 2 Operateur Hautinzision Hautinzision erfolgt im angezeichneten Bereich Skalpell OP 3 Operateur Gewebepräparation Das subkutane Fettgewebe und das Mammagewebe werden um den Tumor herum unterbeachtung ausreichender Randsaumsbreite "segmentförmig" präpariert. Die Präparation erfolgt in kranialer, kaudaler, medialer und lateraler Richtung OP 4 Operateur Dorsale Präparation und Segmentextirpation Zunächst erfolgt die Präparation in dorsaler Richtung. Das Segment wird unter Mitnahme der Pectoralisfaszie abgetrennt. Instrumente Elektromesser, ggf. Skalpell Elektromesser, ggf. Skalpell Verbrauchsmate rialien / Implantate OP 5 Operateur Markierung des Präparates Fadenmarkierung: kranial- kurzer Faden; lateral- langer Faden; mamillenwärts- weißer Faden. Nadelhalter, Schere Nahtmaterial OP 6 OP-Pflege Wiegen des Präparates Das Präparat wird gewogen und das Gewicht dokumentiert Waage OP 7 Operateur evtl. Nachresektion Die Entfernung des Tumors im gesundenwird durch Palpation, Präparateradiographie, Präparatesonographie oder Schnellschnittuntersuchung kontrolliert. Bei Verdacht auf R1- Resektion wird Nachreseziert. OP 8 Operateur Blutstillung Sorgfältige Blustillung in allen Richtungen Elektrokoagulationspinzette OP 9 Operateur Anlage eines Drains Das Drain wird in der Inframammärfalte ausgelitten und an Pinzette, Nadelhalter Drain der Haut angenäht. OP 10 Operateur Defektdeckung Schritt 1von2 Das anliegende Gewebe wird mit dem Elektromesser Elektromesser mobilisiert, unter Beachtung der Defektgröße. OP 11 Operateur Defektdeckung Schritt 2von 2 Das mobilisierte Gewebe wird geschwenkt und in die Entnahmeregion adaptiert. OP 12 Operateur Naht Zunächst erfolgt eine subkutane Naht fortlaufend oderals Einzelnknopfnähte. Die Haut wird dann intrakutan fortlaufend genäht. OP 13 Operateur Verband Der Brust wird relativ straff gewickelt. Anmerkungen Die Position des Tumors wird durch Palpation (bei palpablen Tumoren) bzw. anhand der Drahtmarkierung (bei nichtpalpablen Tumoren) bestimmt Einsetzen scharfer Klemmen in den Tumor sollte vermieden werden. Vor der Nachresektion sollte die Blutstillung der Resektionsfläche vermieden werden.
17 Herausforderungen & Widerstände 1) Fehlende Ressourcen: Kapital, Personal, Technik & Know-how 2) Starre KIS-Systeme werden den komplexen Prozessen nicht gerecht 3) Neue Anforderungen (Gesetzgebung, Weiterentwicklung ) 4) Typische Innovationsbarrieren (Datenschutz, fehlendes Verständnis, Gewohnheiten )
18 Essenz Klinische Prozesse sind komplex, vielschichtig und speziell Knackpunkt: Beherrschung des klinischen Kernprozesses Digitale Prozessunterstützung ist Grundlage für Beherrschung (spezieller) klinischer Prozesse Überwindung von (Innovations-)Barrieren notwendig
19 Beispiele digitaler Prozessunterstützung A n s p r e c h p a r t n e r : 1) Innere Medizin: dynamischer, individualisierter Behandlungsplan Dr. T. Mende, Gründer & Geschäftsführer über 2) Chirurgie: standardisierter operativer Ablaufprozess Dr. J. Giese, OP-Manager UKSH Kiel über joss.giese@uksh.de
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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