Krankenhausbau am Beispiel Siloah Hannover

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1 Krankenhausbau am Beispiel Siloah Hannover Dipl.-Ing. Architekt Torsten Petroschka

2 Projektablauf Europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen nach VOF 08/2006 Genehmigtes Raum- & Funktionsprogramm 12/2006 Planungsgutachten und Fachpreisgericht am 03/2007 Geplanter Baubeginn

3 Krankenhausneubau Siloah und Oststadt-Heidehaus Hannover Ein prozessoptimierter Krankenhausneubau der kurzen Wege mit interdisziplinären Strukturen Ersatzneubau der Krankenhäuser Siloah 6 Fachabteilungen 324 Betten ~ Fälle m² Nutzfläche Sanierungsstau Oststadt-Heidehaus 5 Fachabteilungen 295 Betten ~ Fälle m² Nutzfläche Sanierungsstau am Standort Siloah im Süden von Hannover. 3

4 Krankenhausneubau Siloah und Oststadt-Heidehaus Hannover Energetische Konzeption: DGNB-Vorbewertung: Silber ENEV 44% Nutzung Fernwärme Nutzung Geothermie Bauteilaktivierung in Patientenzimmern Kühldecken in ITS/ IMC/ Weaning 4

5 Wettbewerb Kenndaten BRI m³ BGF m² NF m² Kosten KG Mio. Euro (zzgl. Apotheke und Strahlentherapie) Planbetten 638 OPs 9 5

6 Architekturidee Erweiterungsmöglichkeiten 6

7 Lageplan 7

8 HuBau Kenndaten BRI m³ BGF m² NF m² Kosten KG ,7 Mio. Euro Planbetten 500 OPs 9 8

9 Ansicht von der Ihme 9

10 Aktueller Stand Planungs- und Bauzeit Kenndaten BRI m³ BGF m² NF m² Kosten 192 Mio. Euro Planbetten Neubau mit 535 Betten OP 9 10

11 Interdisziplinarität Zusammenführung und Kooperation medizinischer Fachabteilungen unter einem Dach der Arzt kommt zum Patienten, der Patient steht im Mittelpunkt kurze Wege zu allen Fachabteilungen keine Doppelvorhaltungen von Räumen notwendig extrem kompakt, schonender Umgang mit der Ressource Material optimierte Transportwege 11

12 BASISDIAGNOSTIK MAGISTRALE SPEZIALDIAGNOSTIK Grundriss EG Funktionsdiagnostik Speiseversorgung Physiotherapie Radiologie Betten Boulevard Besucher Eingang Tagesklinik Chemo = Ambulanz Interdisziplinär Onkologie Privatambulanz Ambulanter Boulevard Liegende Notfälle Selbsteinweisende Notfälle Weg des Besuchers 12

13 Basisdiagnostik Spezialdiagnostik ohne Anästhesie Spezialdiagnostik mit Anästhesie Erdgeschoss Erdgeschoss 1.Obergeschoss 13

14 Eingangsbereich 14

15 Foyer 15

16 Cafeteria 16

17 Notaufnahme 17

18 Kapelle 18

19 Grundriss 1.OG Weaningeinheit 18 Betten ITS / IMC 58 Betten Arztdienst PAZ Endoskopie / Brachytherapie Interventionelle Verfahren OP-Abteilung 19

20 Grundriss PAZ PAZ 20

21 OP 21

22 Grundriss Intensivstation Planung von insgesamt 54 Intensivbetten 13 Betten 13 Betten 13 Betten 15 Betten 22

23 Stützpunkt Intensivstation 23

24 Stützpunkt Privatambulanz 24

25 Patientenzimmer 25

26 Farbe / Wirkung / Architektur grün Farbe der Mitte, des Lebens, der Pflanzen neutrale Heilfarbe Regeneration, Frische, Kräfte sammeln rot Farbe des Feuers, des Blutes belebende positive Wirkung Aktivität, Dynamik, Wärme, Temperament gelb Farbe der Sonne, des Lichtes Erkennen und Gedeihen des Lebendigen Helligkeit, Erleuchtung, Optimismus violett Farbe des Geistes, der Spiritualität fördert seelisches Gleichgewicht Inspiration, Mystik 26

27 Sockelgeschoss OUT side IN Das Außenraumkonzept der Innenhöfe wird als Leitgedanke in den Innenraum übertragen. Pflegegeschosse WEG der HEILUNG Die unterschiedliche Heilpflanzen leiten den Weg in die Pflegegeschosse HIBISCUS durstlöschend antibakteriell harntreibend CALENDULA abschwellend reinigend adstringierend LAVENDULA antiseptisch beruhigend krampflösend 27

28 Kennzeichnungen im Innenbereich So heißt es dann an der Information zu den Besuchern: Der Patient liegt auf der Pflegestation A 3. Gehen Sie bitte zum Aufzug A in den dritten Stock. 28

29 Möglichkeiten der Geothermienutzung Grundriss Obergeschoss Bauteilaktivierung 29

30 Nachhaltigkeit / Energieoptimierung Diese Themen darf man als Planer heute nicht mehr vernachlässigen: oberflächennahe Geothermie hochdichte Wärmedämmfassaden Sonnenschutzverglasung, außenliegender Sonnenschutz Bauteilaktivierung zum Heizen und Kühlen Kopplung von Lüftung und Wärmerückgewinnung / Hocheffizienzwärmespeicher Fernwärmeversorgung aus Kraft-Wärme-Kopplung extensive Dachbegrünung 30

31 Brandschutz Sprinklerung ja/nein? Funktionseinheiten 200 m²/400 m²? Flure als Rettungswege? Stützpunkte offen Hotelqualität? Abbau von Schwellenängsten? 31

32 Brandschutz Auszüge aus der brandschutztechnischen Stellungnahme, Erleichterungen infolge der Sprinklerung: normale Lüftungsanlage anstatt Rauchabzugsanlage mit 300 C Ventilatoren Reduzierung der Brandabschnitte durch Verzicht auf Brandwände werden keine Anforderungen an bauliche Maßnahmen im Zuge eines horizontalen oder vertikalen Feuerüberschlags gestellt vorgesteuerte Sprinkleranlage im OP-Bereich Nutzungseinheiten von max. 400 m² können anstatt mit F 90-Trennwänden mit T 30/RS-Türen ausgestattet werden 32

33 Was heißt das für die Architekten? Krankenhausplanung ist Prozessplanung kurze Wege = menschliche Ressourcen schonen Krankenhausplanung ist Standortentwicklung Krankenhaus wird Komplexanbieter Krankenhausplanung ist kostenbewusst im Bau im Betrieb Krankenhausplanung ist Marketing Was kann der Patient besser einschätzen? Bauliche Qualität (Behaglichkeit, eigene Nasszelle) oder medizinische Qualität? Krankenhausplanung ist extrem flexibel Nichts ist so konstant wie die Veränderung, vor allem im Gesundheitswesen 33

34 Das Krankenhaus entwickelt sich zur Komplexeinrichtung Das Krankenhaus wird zum Gesundheitszentrum Sektor übergreifende Konzepte, ambulant, stationär, teilstationär Patient als Kunde Altbauten mit Potentialen für künftige Nutzungen Ärztehaus Geschäftshaus mit Sanitätshaus und Apotheke Wellness, Spa Präventionszentrum, Gesundheitscheck Patientenhotel Hospiz Altenpflege Betreutes Wohnen 34

35 35 Quelle: Peter Lohfert, Methodik der Krankenhausplanung

36 Handlungsziele für nachhaltiges Bauen soziale Schutzziele Behaglichkeit / Gesundheit schützen thermische Behaglichkeit Raumluftqualität akustische Behaglichkeit visuelle Behaglichkeit 36

37 Nachhaltige Gesundheitsbauten und die DGNB Warum nachhaltige Gesundheitsgebäude planen und bauen? Gestaltungsmöglichkeiten schaffen und dadurch Wohlbefinden steigern. Durch sensible Planung individuelle Lebensräume verwirklichen. Auf Veränderung in der demografischen Struktur frühzeitig reagieren. Nachhaltige Gesundheitsbauten planen: Wie werden Architekten unterstützt? Die deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) hat ein Zertifizierungssystem für nachhaltige Gebäude entwickelt. Auch für Gesundheitsbauten steht ein Kriterienkatalog für Architekten und Planer zur Verfügung. Relevante Gebäudetypen Krankenhäuser Rehabilitation, Rehakliniken psychosomatische Kliniken Universitätskliniken 37

38 Blick von der Ihme 38

39 Vielen Dank! 39