So wie man lebt, so fährt man

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Man drives as he lives. If his personal life is marked by caution, tolerance, foresight, and consideration for others, then he would drive in the same manner. If his personal life is devoid of these desirable characteristics then his driving will have a much higher accident rate than the stable companion (Tillman and Hobbs, 1949) So wie man lebt, so fährt man von Dr. Hardy Holte DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Ausgangslage Junge Fahrerinnen und Fahrer sind überproportional häufig an Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt. 18-24-Jährige: 8,2 % der Bevölkerung; 26,3 % aller tödlich verunglückter Pkw-Insassen. Statistisches Bundesamt, 2012 Verunglückte (Pkw-, Motorrad-, Moped-, Mofa- und Lkw- Fahrer) per 1 Milliarde Kilometer* Deutschland 2002 und 2008 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 Fahrleistungsbezogenes Verunglücktenrisiko 2008 18-20 21-24 2002 * MID-Daten Alter 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013 70-74 75 und älter Quelle: Holte, 2012

Ausgangslage 2300 Bei Straßenverkehrsunfällen verunglückte 18-24-Jährige je 100.000 Einwohner 2100 1900 18- bis 20- Jährige 1700 1500 1300 21- bis 24- Jährige 1100 900 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: Holte, 2012 Veränderungen zwischen 2002 und 2008 (MiD, 2002, MiD 2008) 18-20-Jährige: Jahresfahrleistung 25 %, Bevölkerungszahl +3,4 % 21-24-Jährige: Jahresfahrleistung 3,8 %, Bevölkerungszahl +2,2 % DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Ausgangslage Junge Fahrer und Fahrerinnen Death rate for young car drivers (18 20 years) fatalities per 100.000 population Germany France USA Spain Japan Quelle: Eigene Berechnungen (2011) DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Getötete je 100.000 Einwohner (2008) Quelle: Statistisches Bundesamt (2009) Gesamtbevölkerung

Getötetenzahl 2009 Quelle: Statistisches Bundesamt (2010)

Ausgangslage Die Zielgruppe der jungen Fahrerinnen und Fahrer ist heterogen im Hinblick auf das Unfallrisiko. Die höhere Verkehrsunfallgefährdung betrifft vor allem - junge Männer, - Fahranfänger (Bild 1) - Personen mit (mehreren) Verstößen Heinzmann & Schade (2004), (Bild 2 Bild 3) - Personen mit bestimmten verkehrssicherheitsrelevanten, Erwartungen und Einstellungen, - High Sensation Seeker (stark ausgeprägte Abenteuerlust) (Bild 4, Bild 5, Bild 6) und aggressive Personen - Personen mit bestimmten Lebensstilen (Jessor, 1987; Beirness & Simpson, 1988; Gregersen & Berg, 1994; Schulze, 1990, 1996, 1999; Møller, 2002; Bina, Graziano & Bonino, 2006; Møller & Sigurðardóttir, 2009). DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Empirische Befunde Lebensstil, Fahrstil und Unfallrisiko Unfallbeteiligte vs. Nicht-Beteiligte : Unfallbeteiligte zeigen häufiger Problemverhaltensweisen wie Rauchen, Drogenkonsum und starken Alkoholkonsum (N=1986, 12-19-Jährige). Beirness & Simpson, 1988 15 Cluster, 4 Risikogruppen (20,9 %), 2 Gruppen (29 %) mit geringem Risiko (N=3000, 20-Jährige). Gregersen & Berg, 1994 Action-Typ, Fan-Typ, Kontra-Typ, Fashion-Typ, häuslicher Typ und kritischer Typ: N=1024, alte Bundesländer, 3 Risikogruppen (31 %). Schulze, 1996 Action-Typ, kicksuchender Typ, Fashion-Typ, häuslicher Typ und kritischer Typ: N=3000, 18-34-Jährige, 2 Risikogruppen (38 %). Schulze, 1999 Zusammenhänge zwischen Freizeitaktivitäten und Fahrstil : 1055 18-Jährige, 963 28-Jährige. Møller & Sigurðardóttir, 2009 DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Theoretische Ansätze Bislang Null-Risiko-Theorie von Näätänen & Summala (1974) Theorie des Problemverhaltens (Jessor & Jessor, 1979), (Bild 7) Lebensstilansatz von Bourdieu (1982), Lebensstilansatz von Schulze (1996, 1999): - Anlehnung an Bourdieu, - Geschmack als Lebensstil prägende Basis, keine Konfundierung mit ökonomischem Kapital Neurofunktionelle Entwicklung (Casey et al., 2008) - Strukturelle Voraussetzungen für die Impulskontrolle DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Theorie des Problemverhaltens (Jessor, 1998) Quelle: Casey et al. (2008)

Theoretisches Modell Dual-Prozess-Modell des Mobilitätsverhaltens Situationsmerkmale wahrgenommene Aufgabenschwierigkeit wahrgenommene Fähigkeiten Personenmerkmale Schemata, Skripte, Einstellungen Emotionen erwartete nicht-soziale Konsequenzen erwartete soziale Konsequenzen (informelle) erwartete soziale Konsequenzen (formelle) Mobilitätsverhalten Handlungskompetenzerwartung Situationswahrnehmung automatischspontan kontrolliertbewusst Holte (2012)

Eigene empirische Studie bast Zielsetzung: Erfassen von Einflussfaktoren auf das Fahrverhalten und Unfallrisiko junger Fahrerinnen und Fahrer. Erhebungsmethode: Repräsentativbefragung (Erhebung durch das Institut für Demoskopie Allensbach), Face-to-Face, N= 2084. Lebensstil bezogene Analysen: - Segmentierung nach Lebensstilen (Clusteranalyse), - Beschreibung der Lebensstilgruppen mittels soziodemographischer, verkehrssicherheitsrelevanter Merkmale sowie weiterer Personenmerkmale, - Vergleich dieser Studie mit einer Studie von 1999, - Modelltest (multiple Gruppenvergleiche). Maßnahmenempfehlungen: personenzentriert, kontextzentriert. DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Ergebnisse: Lebensstil-Segmentierung Lebensstil-Cluster: kicksuchender Typ (13,2 %), kulturinteressierter, kritischer Typ (8,3 %), häuslicher Typ (15,8 %), autozentrierter Typ (10,1 %), Action-Typ (23,8 %) und Beauty-Fashion-Typ (28,8 %). Diskriminanzanalyse: 92 % der Gesamtstichprobe konnten aufgrund der Cluster bildenden Merkmale richtig klassifiziert werden. DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Querschnittsvergleich Kulturinteressierter, kritischer Typ Vergleich der Studie von 1996 (Schulze, 1999) mit dieser Studie Häuslicher Typ Zielgruppe: 18-24-Jährige 0 Beauty-Fashion-Typ Action-Typ Kicksuchender Typ Gute Anpassung der Distanzen in einem dreidimensionalen Raum an die empirisch ermittelten Unähnlichkeiten zwischen den Lebensstilgruppen. MSD: Stress-Wert =.057; RSQ=.969 0 Studie 1996 Studie 2010 DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Der autozentrierte Typ 25 37- Jährige = 95 % = 5 % N = 61 (6,6 %) Verkehrsunfall (Beteiligung) = 37,3 % 17 24- Jährige = 93 % = 7 % N = 96 (10,1 %) Verkehrsunfall (Beteiligung) = 38,7 % z- Wert Autozentrierung Ausgehen, Feiern etc. Affinität zu Fußballfans Affinität zu national gesinnten Affinität zu Gruppen Technofans, Raver etc. Filme: Fantasy, Science Fiction, Action Filme: Sportsendungen Musik: Dance Kleidung: Auffallen, Abgrenzen Sport, Fitness treiben Globalisierungskritiker, Umweltschützer Unterhaltung: Quiz- oder Spielshows, Filmkomödien, Liebesfilme Filme: Kultursendungen, Reportagen, Nachrichten Musik: Jazz, Blues, Klassik

Autozentrierter Typ vs. Action-Typ 17 24- Jährige = 93 % = 7 % N = 96 (10,1 %) Verkehrsunfall (Beteiligung) = 38,7 % 17 24- Jährige = 76 % = 24 % N = 226 (23,8 %) Verkehrsunfall (Beteiligung) = 21 % z- Wert 2.3 1.8 Autozentrierung Autozentrierter Typ vs Action- Typ 1.3 0.8 Affinität zu national gesinnten Gruppen Affinität zu Hip-Hopper, Rapper Dance 0.3-0.2-0.7 Sport, Fitness treiben Heavy-Metal, Hard-Rock - 1.2 FR1 FR2 FR3 FR4 FR5 GA1 GA2 GA3 GA4 GA5 GA6 GA7 FI1 FI2 FI3 FI4 FI5 MU1 MU2 MU3 MU4 MU5 KL1 KL2

Autozentrierter Typ vs. kulturinteressierter Typ 17 24- Jährige = 93 % = 7 % N = 96 (10,1 %) Verkehrsunfall (Beteiligung) = 38,7 % 17 24- Jährige = 27 % = 73 % N = 79 (8,3 %) Verkehrsunfall (Beteiligung) = 19,3 % z- Wert 2.3 Autozentrierter Typ vs Kulturinteressierter Typ Autozentrierung 1.8 1.3 0.8 Affinität zu national gesinnten Gruppen 0.3-0.2-0.7 Sport, Fitness treiben Dance - 1.2 FR1 FR2 FR3 FR4 FR5 GA1 GA2 GA3 GA4 GA5 GA6 GA7 FI1 FI2 FI3 FI4 FI5 MU1 MU2 MU3 MU4 MU5 KL1 KL2

Lebensstile: Beschreibungsmerkmale Unfälle, Verstöße, Fahren unter Alkoholeinfluss, Fahren unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss Prozentualer Anteil in der jeweiligen Lebensstilgruppe 17 24-Jahre (25 37-Jahre) Kicksuchender Typ Kulturinteressierter, krit. Typ Häuslicher Typ Autozentrierter Typ Action-Typ Beauty- Fashion-Typ Unfallbeteiligung 14,9 (16,7) 19,3 (17,2) 16,8 (14,4) 38,7 (37,3) 21 (26,5) 20 (21,4) Mind. 1 Punkt im Verkehrszentralregister Fahren unter Alkoholeinfluss * Fahren unter dem Einfluss von Drogen oder Medikamenten * 9 (24,3) 10,7 (18,2) 8,9 (19,4) 26,8 (50,8) 12,6 (37) 6,1 (11,9) 26,3 (63,1) 21,1 (40,2) 26,9 (47) 40,5 (77,2) 34,1 (60,8) 18,8 (28,1) 14,9 (21,8) 5,1 (6,9) 5,9 (7,5) 12,7 (31,7) 11 (20,5) 8,1 (9,8) * bereits vorgekommen DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Lebensstile: Beschreibungsmerkmale Kicksuchender Typ Kulturinteressierter, kritischer Typ Häuslicher Typ Autozentrierter Typ Action-Typ Beauty-Fashion-Typ Kompetenz- erwartung Einstellung zur Geschwindigkeit Einstellung zu aggressiven Verhaltensweisen Einstellung zum Begleiteten Fahren Einstellung zum Begleiteten Fahren (17 20- jährige) Einstellung zu Alkoholtrinken und Autofahren

Lebensstile: Beschreibungsmerkmale Kicksuchender Typ Kulturinteressierter, kritischer Typ Häuslicher Typ Autozentrierter Typ Action-Typ Beauty-Fashion-Typ 17 24- Jährige Fahrerfahrung in Jahren Alkoholmenge in Gramm (ohne Cocktails) Alkoholmenge in Gramm (mit Cocktails) Sicherer fahren als Freunde Mit mehr Rücksicht/ Zurückhaltung fahren als Freunde Freunde haben ähnliche Ansicht zur Sicherheit Freunde haben ähnliche Ansicht zum Lebensstil

Lebensstile: Beschreibungsmerkmale Kicksuchender Typ Kulturinteressierter, kritischer Typ Häuslicher Typ Autozentrierter Typ Action-Typ Beauty-Fashion-Typ 17 24- Jährige

Modelltest.22.10 Eistellung zur Geschwindigkeit:.44 Verstöße Affektive Komponente Temperament: Probleme bei der Impulskontrolle.37.25.48 Einstellung zu agressiven Verhaltensweisen im Straßenverkehr -.52.51.12 Berichtetes Fahrverhalten Handlungskompetenzerwartungen in schwierigen und riskanten Verkehrssituationen.26.13 -.19 -.33 Wahrgenommene Ähnlichkeit des Fahrstils von Freunden: Mangelnde Rücksicht und Zurückhaltung ##### -.12 -.12.13.13 Unfälle Chi-Quadrat = 19,437 df = 11 p =.054 Bollen-Stine bootstrap p =.102 CFI =.998 NFI =.995 Multiple Gruppenvergleiche (ohne Gleichheitsannahme der Pfadkoeffizienten): Gültigkeit des theoretischen Modells für alle sechs Lebensstilgruppen: Chi-Quadrat= 83,35; df=66, p=.073; CFI=.994

Zusammenfassung und Schlussfolgerung Die Lebensstilgruppen der 18-24-Jährigen unterscheiden sich erheblich im Hinblick auf verkehrssicherheitsrelevante psychologische und sozio-demographische Merkmale. Das Risikoverhalten junger Fahrerinnen und Fahrer wird durch ihren Lebensstil maßgeblich beeinflusst. Eine Segmentierung der Gesamtgruppe der jungen Fahrerinnen und Fahrer in sechs Lebensstilgruppen ist eine geeignete Basis für die Entwicklung zielgruppenspezifischer Anspracheformen. Wichtige Zielgruppe der jungen Fahrer und Fahrerinnen: Der autozentrierte Typ. DVR-Presseseminar Jung und Alt am Steuer, Dipperz, 7.6.2013

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ausgangslage Die stärksten Prädiktoren des Unfallrisikos: Geschlecht, Alter, Zahl der Verkehrsverstöße und Punktestand. Odds-Ratio Bild 2 Quelle: Heinzmann & Schade (2004)

Registrierte Verstöße ( criminal records ) S"chprobe: Dänemark, alle Personen ab 15 Jahren, N=mehr als 4 Millionen Erfasste Merkmale: Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, HerkunH, kriminelle Vorgeschichte, Unfälle. Junge Männer mit hohem Unfallrisiko Höheres Unfallrisiko bei niedrigerem Bildungsniveau Höchstes Unfallrisiko für Personen mit registrierten Verstößen: Odds Ra"o (ohne Verkehrsverstoß) = 3.9 Odds Ra"o (Verkehrsverstoß und andere Verstöße) = 13.9 Bild 3 Quelle: Orozova-Bekkevold & Hels, 2009

Bild 7: Theorie des Problemverhaltens (Jessor, 1998)

Fahrerfahrung Bild 1: Unfälle pro Jahr in Abhängigkeit vom Fahrerlaubniserwerbsalter. Aus: Maycock et al. (1991). The Accident Liability of Car Drivers. TRL Research Report 315.

Erlebnishunger Sensation Seeking 1.40 1.20 1.00 0.80 0.60 0.40 Unfallverwicklung in Abhängigkeit von Sensation Seeking (N=3000 18- bis 24-Jährige) * Unfallverwicklung überhaupt Unfallverwicklung / letzte 12 Monate 0.20 0.00 hoch mittel niedrig Sensation Seeking Bild 4 Quelle: Schulze, 2004

Erlebnishunger ( sensation seeking ) 80 Alkohol, Drogen und Verkehrsverhalten in Abhängigkeit von sensation seeking (N=3000, 18-24jährige) 60 Subj. Sicherheitsbewertung 40 Alkohol am Wochenende 20 Alkohol in der Woche 0 hoch mittel niedrig Sensation Seeking Haschisch / Marihuana mehrmals - regelmäßig Bild 5 Quelle: Schulze, 2004

Sensation Seeking und Fahren unter Alkoholeinfluss Befragung, College Studenten, USA, älter als 18 Jahre, N=1.587 (Zakletskaia et al., 2009) Sensa"on Seeking (Zuckerman, 1979): z.b. Ich habe großen Spaß an risikoreichen Sportarten ; gefährliche Situa"onen üben einen besonderen Reiz auf mich aus. Bei High Sensa;on Seekers besteht eine um 52% höhere Wahrscheinlichkeit alkoholisiert Auto zu fahren als bei Low Sensa;on Seekers. Bei häufiger Alkohol Trinkenden (5mal und mehr im Monat) besteht eine um 156% höhere Wahrscheinlichkeit alkoholisiert Auto zu fahren als bei weniger Alkohol Trinkenden (weniger als 5mal im Monat).