Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 oder Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001? Michael Pöhlig
Gesetzliche Forderung für Management-Systeme 1.) EEG (Erneuerbare-Energie-Gesetz) - 41 EEG: Anteil der Stromkosten > 14% der Bruttowertschöpfung Nur bei > 10 GWh Stromverbrauch: Zertifikat über Energie-Management-System DIN ISO 50001 2.) Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013-55 EnergieStG
Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 1. August 2012: Kabinettsbeschluss zur Änderung des Energie- und Stromsteuergesetzes Wesentliche Inhalte: Jährliches Entlastungsvolumen von 2,3 Mrd. Euro bleibt erhalten. Laufzeit bis Ende 2022 Keine Verpflichtungen zu Effizienzsteigerungen auf Unternehmensebene ( vorangehende Entwürfe).
Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 Gegenleistung der Industrie: Effizienzsteigerung und Energiemanagementsysteme Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Produzierendem Gewerbe begleitet das Gesetz BDI und BDEW für das Produzierende Gewerbe BMF, BMWi und BMU für die Bundesregierung
Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 Gegenleistung der Industrie: Effizienzsteigerung und Energiemanagementsysteme Effizienzsteigerung des Produzierenden Gewerbes 1,3 % pro Jahr (zu erreichen in 2013 für den Antrag auf Entlastung für Verbräuche in 2015 ), nach drei Jahren 1,35 % Wert für 2017 wird noch bestimmt, liegen aber nicht höher. Ermittlung aus einem Basiswert, der sich aus der jahresdurchschnittlichen Energieintensität in den Jahren 2007 bis 2012 zusammensetzt. Statistik als Grundlage Verbändemonitoring entfällt. Teilentlastung bei teilweiser Zielerreichung der Effizienzziele von 60 % Entlastung bei 92 % Zielerreichung 80 % Entlastung bei 96 % Zielerreichung
Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 Fazit: Gegenleistung der Industrie: Effizienzsteigerung und Energiemanagementsysteme Wir sitzen bei den Effizienzzielen alle in einem Boot! Anders bei den Energiemanagementsystemen da ist jeder für sich allein verantwortlich!
Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 Ökosteuerspitzenausgleich Gegenleistung der Industrie: ab 2013 Effizienzsteigerung und Energiemanagementsysteme Grundsatz: Unternehmen die den Spitzenausgleich nutzen wollen, benötigen entweder ein EMS nach DIN EN ISO 50001 oder EMAS, das europäische Umweltmanagementsystem. Erleichterungen für KMU: Diese können stattdessen entweder ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 oder ein vergleichbares System (bislang noch nicht konkretisiert) einführen. Nach aktuellem Stand nicht ausreichend: Ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 140001 Erweiterung wird diskutiert. Für eine Übergangsfrist wird akzeptiert: ein altes EMS nach DIN EN 16001
Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 Gegenleistung der Industrie: Effizienzsteigerung und Energiemanagementsysteme Ein Unternehmen ist ein KMU, wenn es - weniger als 250 Personen beschäftigen und - entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen erzielen oder - deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 43 Millionen beläuft und Einschränkung bei Unternehmen, die zu Unternehmensgruppen gehören: Diese zählen nicht zu den KMU, wenn ein anderes Unternehmen einen Anteil von mehr als 25 % des betreffenden Unternehmens besitzt, es sei denn, dass die ganze Gruppe die KMU-Definition erfüllt.
Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013 Gegenleistung der Industrie: Effizienzsteigerung und Energiemanagementsysteme Einführung des EMS (bzw. der KMU-Alternative) in zeitlicher Hinsicht: Für die Entlastung vom Verbrauch im Jahr 2013 2014 2015 muss erfolgt sein: mindestens Einführung des EMS im Laufe des Jahres begonnen Einführung des EMS im Laufe des Jahres abgeschlossen. 2016 EMS das ganze Jahr in Betrieb. FAZIT: in 2013 muss mit der Einführung des EMS begonnen werden.
Einführung eines Energiemanagmentsystems DIN EN ISO 50001 oder Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1
Allgemein Energiedatenerfassung Rohdaten Verbrauchsmengen, Zeitreihen (Zählerwerte, Rechnungen, ) Anlagendaten (Typenschilder, Anlagenspezifikationen, Prüfberichte, Instandhaltungspläne ) Messwerte (Messungen von Stromstärke, Spannung, Temperatur, Druck, Durchfluss, über einen bestimmten Zeitraum) Einflussparameter (Produktionsmengen, Wetterdaten, ) Betriebsdaten (Betriebsstunden, )
Allgemein Energiedatenerfassung Durchführung von Messungen Festlegung erforderlicher Energiedaten Erfassung und Bewertung bereits vorhandener Energiedaten (Zähler, Energiedatenmanagementsystem, Typenschilder und Anlagendaten, ) Definition erforderlicher Messdaten (Strom, Temperatur, Druck,..) Auswahl des Messverfahrens, geeigneter Messstellen und eines ausreichenden Messzeitraums Durchführung der Messung Bewertung und Dokumentation der Ergebnisse (Reproduzierbarkeit, Genauigkeit, evtl. Messfehler) Auswertung der Energiedaten (Energiebilanzen, Energiekennzahlen, Grafische Darstellung, )
Energiedatenerfassung Energiedatenmanagementsystem
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse Transparenzschaffung, Ermittlung der Energieaufteilung auf unterschiedliche Verbraucher/-gruppen Bewertung von Bezugsänderungen Energiekennzahlenvergleich Ermittlung wesentlicher Einflussfaktoren auf den Energiebezug Analyse der Anlagen und Prozesse, Erstellung von Energiebilanzen Identifizierung von Schwachstellen und Ausarbeitung geeigneter Verbesserungsmaßnahmen Priorisierung der Maßnahmen (Technisch-Wirtschaftliche Bewertung), Ableiten sinnvoller Energieziele Abschätzung des zukünftigen Energieeinsatzes Dokumentation bzw. Präsentation der Ergebnisse
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse - Prinzip
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse - Prinzip
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse Qualitatives Energieflussdiagramm
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse Qualitatives Energieflussdiagramm
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse Hauptverbraucher
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse Lastgang einer Woche für Strom
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse Kennzahlenvergleich
Auswertung der Energiedaten und Darstellung der Ergebnisse Maßnahmenkatalog
EnMS nach DIN EN ISO 50001 Industrieverband - Veredlung- Garne- Gewebe- Technische Textilien e.v.
EnMS nach DIN EN ISO 50001 Industrieverband - Veredlung- Garne- Gewebe- Technische Textilien e.v. Energieaudit
EnMS nach DIN EN ISO 50001 - Einführung und Zertifizierung - Ablauf
EnMS nach DIN EN ISO 50001 - Dokumentationsstruktur
EnMS nach DIN EN ISO 50001 - Dokumentationsdokumente
Energieaudit nach DIN EN 16247 Teil 1 Allgemeine Anforderungen (1) Datenerfassung Übersicht über alle Verbraucher (Systeme, Prozesse, Einrichtungen) Historische Daten zum Energiebezug, Produktionsdaten (z.b. Arbeitszeit oder Produktdurchsatz) Energierelevante betriebliche Entwicklung und andere relevante Wirtschaftsdaten Bereits durchgeführte Energieaudits oder andere energiebezogene Untersuchungen
Energieaudit nach DIN EN 16247 Teil 1 Allgemeine Anforderungen (2) Datenerfassung / Analyse Definition einer Ausgangsbasis, an der Verbesserungsmaßnahmen gemessen werden können Darstellung der Energieaufteilung, Bilanzierung des Energiebezugs Bewertung von Einflussfaktoren auf den Energieeinsatz Erstellung von Energieleistungskennzahlen zur Evaluierung Ermittlung von Energieeffizienzmaßnahmen
Energieaudit nach DIN EN 16247 Teil 1 Allgemeine Anforderungen (3) Dokumentationsanforderungen Zusammenfassung und Erläuterung der durchgeführten Messungen und verwendeten Daten Bewertung der Analyseergebnisse (Genauigkeit von Schätzungen, Berechnungen, Simulationen, verwendete Annahmen) Rangfolge von Energieeffizienzmaßnahmen und Umsetzungsprogramm
Energieaudit nach DIN EN 16247 / Teil 2 bis 4 Teil 2 Gebäude Teil 3 Prozesse Vorbereitende Datenanalyse Aufschlüsselung der Energiebilanz Energieleistungskennzahlen Bewertung der Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz Erstellung des Energieberichts Teil 4 - Transport
Energiebericht nach DIN EN ISO 50001 Festlegung einer energetischen Ausgangsbasis Aufteilung des Energiebezugs bzw. der Energiebezugskosten auf die Energieträger, Darstellung und Vergleich der Bezugspreise Beschreibung der Energiedatenerfassung bzw. Zählerstruktur Darstellung der Entwicklung von Energiebezugsmengen Aufteilung der Energiebezugsmengen auf einzelne Verbraucher /- gruppen Ermittlung von Energiekennzahlen Bewertung der wesentlichen Einflussfaktoren auf den Energieeinsatz Beschreibung identifizierter Einsparpotenziale bzw. einhergehende Optimierungsmaßnahmen und Ableitung von Energiezielen Prognose zukünftiger Energiebezugsmengen
Ein EMS muss man leben!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Industrieverband Veredlung - Garne - Gewebe - Technische Textilien e.v. - IVGT - Mainzer Landstraße 55 D-60329 Frankfurt Tel.: 069-2556-1732 / 1733 Fax: 069-2556-1725