Geld macht nicht glücklich sicher?

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Transkript:

Economic & Financial Analysis 21. Februar 2018 Geld macht nicht glücklich sicher? Umfrage der ING-DiBa: Wer zufrieden mit seinen Ersparnissen ist, ist meistens auch glücklicher An der Frage, ob Geld glücklich macht, scheiden sich seit jeher die Geister. Verhaltensforscher sagen uns: Wenn Geld Sie nicht glücklich macht, geben Sie es vermutlich nicht richtig aus und raten uns beispielsweise dazu, es für Erlebnisse statt für Dinge zu verwenden. Allerdings kann nicht nur richtig ausgegebenes, sondern auch erspartes Geld zu unserem Glücksempfinden beitragen. In einer repräsentativen Umfrage der ING-DiBa in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA zeigt sich jedenfalls eine deutliche Korrelation zwischen der Zufriedenheit mit der Höhe der eigenen Ersparnisse und dem allgemeinen Glücksempfinden der Befragten auch wenn dieser Zusammenhang natürlich nicht ursächlich sein muss. Glück hängt allerdings nicht nur mit dem Geld zusammen: Unsere Umfrage zeigt auch, dass Menschen in einer festen Partnerschaft ihr allgemeines Glücksempfinden höher bewerten. Die gemeinsame Verwaltung der Geldangelegenheiten wird dabei zwar nicht als besonders spannende Aufgabe wahrgenommen, doch sind die Befragten mehrheitlich der Auffassung, dass regelmäßige Finanz-Meetings nicht nur notwendig und finanziell sinnvoll, sondern auch förderlich für die Beziehung sind. Das regelmäßige Gespräch über die Finanzen könnte die ein oder andere Paartherapie vielleicht ersparen. Deutsche Paare tendieren im europäischen Vergleich eher dazu, finanzielle Alltagsdinge getrennt zu regeln, treffen aber Entscheidungen über größere Anschaffungen oder das Haushaltsbudget eher gemeinsam. Auch neigen deutsche Verbraucher weniger dazu, Finanzangelegenheiten vor ihrem Partner zu verheimlichen. Carsten Brzeski Chief Economist Frankfurt +49 69 27 222 64455 Carsten.Brzeski@ing-diba.de Abb. 1 Überdurchschnittlich viele deutsche Verbraucher geben an, sich glücklich zu fühlen und mit ihren Ersparnissen zufrieden zu sein Glück und Geld Von Italien bis Luxemburg Sebastian Franke Economist Frankfurt +49 69 27 222 65154 Sebastian.Franke@ing-diba.de 9 8 7 6 5 4 IT UK PL FR RO ES TR DE BE CZ AT NL LU "Fühlen Sie sich im Allgemeinen glücklich?" Antworten "ja" oder "meistens" Zufriedenheit mit Höhe der Ersparnisse: "zufrieden" oder "sehr zufrieden" Quelle: ING International Survey, = Durchschnitt der europäischen Umfrageländer 1

Anteil der Befragten, die "zufrieden" oder "sehr zufrieden" mit der Höhe ihrer Ersparnisse sind Macht Geld glücklich? Das könnte man denken Luxemburger und Niederländer weisen den höchsten Anteil an Verbrauchern auf, die auf die Frage Fühlen Sie sich im Allgemeinen glücklich? mit ja oder meistens antworteten. Diese Glücksgefühle werden hoffentlich mehrere Ursachen haben, beide Länder sind aber auch bei der Zufriedenheit mit den eigenen Ersparnissen in der Spitzengruppe zu finden, wie sich schon in unserer jüngsten Studie Hohe Kante außer Reichweite gezeigt hatte. Schlusslicht in beiden Ranglisten sind die italienischen Konsumenten. Beim Zusammenhang zwischen Geld und Glück gibt es Ausreißer in beide Richtungen: So sind beispielsweise tschechische Verbraucher vergleichsweise unzufrieden mit der Höhe ihrer Ersparnisse, fühlen sich aber glücklicher als die meisten anderen Europäer in unserer Umfrage. Die Briten hingegen bekleiden zwar Platz 4 bei der Zufriedenheit mit ihren Reserven, liegen aber beim allgemeinen Glücksempfinden an vorletzter Stelle. Die deutschen Verbraucher belegen sowohl bei der Zufriedenheit mit ihren Ersparnissen als auch beim eigenen Glücksempfinden einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. In Osterreich ist man etwas unzufriedener mit der Füllhöhe des Sparschweins, aber insgesamt glücklicher als beim nördlichen Nachbarn. Abb. 2 Zufriedenheit mit Ersparnissen geht meist mit Glücksempfinden einher Deutsche im Mittelfeld Zufriedenheit mit Ersparnissen und allgemeines Glücksempfinden 6 5 NL 4 IT UK TR PL ES FR RO DE BE AT CZ LU 4 5 6 7 8 9 Anteil der Befragten, die auf "Fühlen Sie sich im Allgemeinen glücklich?" mit "ja" oder "meistens" antworteten Quelle: ING International Survey, = Durchschnitt der europäischen Umfrageländer Wie stark finanzielle und allgemeine Zufriedenheit zusammenhängen, zeigt auch der länderübergreifende Blick: Verbraucher, die mit ihren Ersparnissen sehr unzufrieden sind, antworten auf die Frage nach ihrem Glücksempfinden nur zu knapp einem Viertel mit ja oder meistens. Bei sehr zufriedenen Befragten sind es über 83 Prozent. Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt, sagt der Volksmund doch wer sich keine existenziellen Sorgen machen muss, dem fällt es offenbar deutlich leichter, glücklich zu sein. 2

Abb. 3 Europaweit gilt: Wer mit seinen Ersparnissen zufrieden ist, fühlt sich meist glücklicher Geld und Glück "Fühlen Sie sich im Allgemeinen glücklich?" Antworten nach Zufriedenheit mit der Höhe der Ersparnisse 10 9 8 7 6 5 4 Sehr unzufrieden Unzufrieden Weder zufrieden noch unzufrieden Zufrieden Sehr zufrieden Ja Meistens Manchmal Selten Nein Quelle: ING International Survey, = Durchschnitt aller europäischen Befragten Paarweise glücklicher Geld allein macht nicht glücklich, menschlicher Kontakt ist wichtiger. Das würde wohl jeder unterschreiben. So gibt unter den Umfrageteilnehmern, die in einer Paarbeziehung leben, europaweit ein deutlich größerer Anteil an, sich glücklich zu fühlen oder das zumindest meistens zu tun, als unter Alleinstehenden. Die Ergebnisse unserer Umfrage legen jedoch nahe, dass das Glücksempfinden der Befragten stärker mit der Zufriedenheit mit den Ersparnissen zusammenhängt als mit ihrer Beziehungssituation. Abb. 4 Befragte in einer Paarbeziehung geben häufiger als Singles an, sich glücklich zu fühlen Paarweise glücklicher "Fühlen Sie sich im allgemeinen glücklich?" Alleinstehende Befragte in Paarbeziehung 4 5 6 7 8 9 10 Ja Meistens Manchmal Selten Nein Quelle: ING International Survey 3

So unterscheidet sich der Anteil, der sich zumindest meistens glücklich fühlt, zwischen Singles und Menschen in einer Paarbeziehung um rund zwölf Prozentpunkte. Dieser Unterschied ist größer als zwischen Befragten, die mit ihren Ersparnissen zufrieden sind, und denen, die sehr zufrieden sind aber geringer als in allen anderen Abstufungen der Zufriedenheit mit den eigenen Ersparnissen. Einzelgänger oder Teamplayer? Ihre Finanzen regeln Paare keineswegs immer gemeinsam: in den meisten Ländern sind es zwischen 25 und 35 Prozent der Befragten in Paarbeziehungen, die angeben, ihre Finanzen weitgehend oder vollständig getrennt zu führen. Rund 28 Prozent sind es in Deutschland; knapp die Hälfte hierzulande macht in finanziellen Angelegenheiten weitgehend oder vollständig gemeinsame Sache. Spitzenreiter der getrennten Finanzen ist Österreich mit rund 40 Prozent, während in der Türkei, Spanien, den Niederlanden und Rumänien die Liebe nicht nur durch den Magen, sondern auch das Portemonnaie geht. Hier haben über 60 Prozent aller Paare gemeinsame Finanzen. Abb. 5 Nur rund die Hälfte der Deutschen in einer Paarbeziehung verwalten ihre Finanzen vollständig oder weitgehend gemeinsam Österreich: finanzielle Einzelgänger Befragte in einer Paarbeziehung: "Wir führen unsere Finanzen..." Ohne Befragte, die keine Angaben machten 10 9 8 7 6 5 4 AT UK CZ FR DE LU PL BE IT TR ES NL RO Vollständig getrennt Teils getrennt, teils gemeinsam Weitgehend getrennt Weitgehend gemeinsam Vollständig gemeinsam Quelle: ING International Survey, = Durchschnitt der europäischen Umfrageländer Getrennte oder gemeinsame Konten sind eine Sache, getrennte oder gemeinsame Entscheidungen über Ausgaben und Investitionen eine andere. Bei einer Reihe finanzbezogener Aktivitäten neigen die Deutschen weniger als der europäische Durchschnitt dazu, diese gemeinsam auszuüben. Bei großen Anschaffungen und dem Haushaltsbudget entscheiden die Deutschen aber eher zusammen als der Durchschnitt und sie würden auch seltener ihre Finanzen gegenüber dem Partner geheim halten. 4

Abb. 6 Kleine Entscheidungen treffen Deutsche seltener gemeinsam, große häufiger Deutsche sind keine Geheimniskrämer Befragte in einer Paarbeziehung: "Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist es, dass Sie Folgendes tun?" Antworten "wahrscheinlich", "sehr wahrscheinlich", "habe ich bereits getan" Sich für die Zusendung eines regelmäßigen Berichts über unsere Finanzen als Paar registrieren Ein gemeinsames Bankkonto eröffnen Zusammen entscheiden, wie wir eine Gutscheinkarte über 100, die ich erhalten habe, ausgeben werden Kleinere Entscheidungen, wie den Kauf von Kleidung, zusammen treffen Größere Entscheidungen, wie den Kauf eines Autos, zusammen treffen Zusammen über unser Haushaltsbudget entscheiden Einige meiner Ausgaben, Ersparnisse oder Schulden vor meinem Partner geheim halten/ihm verschweigen 4 5 6 7 8 9 Europäischer Durchschnitt Deutschland Quelle: ING International Survey Inhalt unserer Umfrage waren auch die Gründe, aus denen die Befragten eine solche Geheimhaltung gegebenenfalls in Betracht ziehen würden. Mögliche Gründe waren beispielsweise Ausgaben für Geschenke an den Partner oder unterschiedliche Fähigkeiten in der Verwaltung finanzieller Angelegenheiten. Hierbei liegen deutsche Konsumenten meist nahe am Durchschnitt. Die einzige Ausnahme ist aber bemerkenswert: Bei Ich möchte, dass sich mein Partner keine Sorgen macht liegen die Deutschen mit knapp 37 Prozent an erster Stelle, deutlich über dem Durchschnitt von rund 25 Prozent. Finanz-Meeting als Paartherapie? Wer seine Finanzen auch nur teilweise gemeinsam führt, sollte sich hierzu auch absprechen. Regelmäßige Treffen zur Besprechung der Haushaltslage empfinden europaweit zwar 72 Prozent der Befragten als notwendig und 75 Prozent als nützlich für die Finanzen. Immerhin 39 Prozent sehen solche Besprechungen als faszinierend an mit 37 Prozent wählten allerdings fast ebenso viele bei dieser Frage die Option langweilig am anderen Ende der Skala. In Deutschland ist das Verhältnis umgekehrt 38 Prozent legten sich bei dieser Frage auf langweilig fest, unter 35 Prozent auf faszinierend. 5

Abb. 7 Mehr als eine lästige Pflicht: die gemeinsame Verwaltung der Finanzen Unromantische Finanzen? "Was denken Sie darüber, wenn ein Paar / Haushalt regelmäßige Finanz-Meetings abhält?" 8 7 6 5 4 Nützlich für die Finanzen Notwendig Faszinierend Bringt Paare näher zusammen Hilfreich für die Paarbeziehung Europäischer Durchschnitt Deutschland Quelle: ING International Survey Europaweit sind aber rund 60 Prozent der Befragten der Ansicht, dass derartige Besprechungen Paare näher zusammenbringen können, fast zwei Drittel halten sie für hilfreich für die Paarbeziehung. Fragt man nur die Umfrageteilnehmer, die es wissen sollten nämlich diejenigen, die nach eigenen Angaben tatsächlich in einer Paarbeziehung leben steigen diese Werte auf 65 beziehungsweise 69 Prozent. Festzuhalten bleibt, dass unser Glück doch stärker vom Geld abzuhängen scheint, als wir das selbst gerne hätten. Natürlich gilt nach wie vor, dass Geld allein nicht glücklich macht, aber seine beruhigende Wirkung kann das Glücklichsein erleichtern. Als soziale Wesen sind wir häufig zu zweit glücklicher als alleine und auch hier kann Geld helfen: Wenn es in der Beziehung mal wieder etwas kriseln sollte, kann das reine Gespräch über Geld scheinbar Wunder bewirken. Das ist besser als eine Paartherapie und auch noch ganz umsonst. 6

Die Befragung wurde im Rahmen der ING International Survey (IIS) durchgeführt Ziel der mehrmals jährlich durchgeführten IIS ist ein besseres Verständnis der finanziellen Entscheidungsfindung von Konsumenten. Die Umfrage wurde vom Ipsos Meinungsforschungsinstitut in Form einer Onlinebefragung durchgeführt. In Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei sowie Australien und den USA wurden je ca. 1.000 Befragungen durchgeführt, in Luxemburg 500. Der IIS-Report Savings comfort a path to happiness steht online zur Verfügung unter https://www.ezonomics.com/ing_international_surveys/savings-2018/. Reports zu früheren IIS-Umfragen sind unter www.ezonomics.com/iis zu finden. Die ING-DiBa-Studie Hohe Kante außer Reichweite ist verfügbar unter https://www.ingdiba.de/ueber-uns/presse/publikationen/#!4093549. Disclaimer / wichtige rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung wurde von der volkswirtschaftlichen Abteilung der ING-DiBa ( ING ) zu reinen Informationszwecken erstellt, ohne Berücksichtigung von Anlagezielen, finanzieller Situation oder Mitteln einzelner Nutzer/Leser. Die Informationen in dieser Veröffentlichung stellen weder eine Anlageempfehlung noch eine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung oder ein Angebot oder eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments dar. Mit angemessener Sorgfalt wurde darauf geachtet, dass die Angaben in dieser Veröffentlichung nicht unzutreffend oder irreführend sind; ING gewährleistet nicht ihre Genauigkeit oder Vollständigkeit. ING haftet nicht für Schäden, die direkt, indirekt oder mittelbar aus der Nutzung dieser Veröffentlichung entstehen. Wenn nicht anders angegeben, sind alle Ansichten, Voraussagen oder Einschätzungen allein die des Autors oder der Autoren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Die Verbreitung dieser Veröffentlichung kann durch Gesetz oder Verordnung in verschiedenen Rechtsordnungen eingeschränkt werden. Wer in den Besitz dieser Veröffentlichung gelangt, sollte sich über derartige Einschränkungen informieren und diese beachten. Der Inhalt dieser Veröffentlichung und der zugrunde liegende Datenbestand sind urheberrechtlich geschützt. Wiedergabe, Vertrieb oder Veröffentlichung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der ING gestattet. Alle Rechte sind vorbehalten. Die ING-DiBa wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt. Die ING-DiBa hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und ist eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Registernummer HRB 7727. 7