Sektorenübergreifende Bedarfsplanung Perspektive des G-BA Josef Hecken Unparteiischer Vorsitzender im Gemeinsamen Bundesausschuss

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Sektorenübergreifende Bedarfsplanung Perspektive des G-BA Josef Hecken Unparteiischer Vorsitzender im Gemeinsamen Bundesausschuss ZI-Fachtagung Abseits vom Mittelwert: Welche Zukunft hat die medizinische in den Regionen? Berlin, den 19.09.2016

Bedarfsplanung: Wie war die Ausgangssituation vor der letzten Reform? Letzte große Bedarfsplanungsreform war 1990. 20 Jahre danach: Attraktive Regionen mit sehr gutem sangebot und abgelegene Regionen mit Tendenzen der Unterversorgung. Folge: Bedarfsplanung der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts muss überarbeitet werden. Der Gesetzgeber hat deshalb in sstrukturgesetz dezidierte Hinweise zur Neuausrichtung der Bedarfsplanung gegeben. Leitmotive sind dabei Flexibilisierung der Planungsbereiche, Neuberechnung der Verhältniszahlen, die Festlegung der Fachgruppen, die einer Planung unterliegen sollen, sowie die Neudefinition des sogenannten Sonderbedarfs, der Zulassungen ermöglicht, wenn Planungsbezirke für weitere Niederlassungen gesperrt sind. Seite 2 ZI-Fachtagung / Sektorenübergreifende Bedarfsplanung 14. September 2016 Prof. Josef Hecken

Die neue Bedarfsplanung Steuerungsebenen der Bedarfsplanung zur Individualsteuerung vor Ort Ebenen Bundesebene Grundsätzliche allgemeine Vorgaben (z.b. Arztgruppen, Planungsbereiche etc.) + Landesebene Abweichungen, um regionalen Besonderheiten Rechnung zu tragen (z.b. Planungsbereichsgrenzen, Morbidität, Soziodemografische Faktoren etc.) + Lokale Ebene Zulassungen auf lokaler Ebene in gesperrten Planungsbereichen (z.b. besondere Behandlungsmethoden etc.) Instrumente Bedarfsplanungsrichtlinie des G-BA Bedarfsplan der Kassen und KVen Sonderbedarf Die regionalen Abweichungsmöglichkeiten stellen sicher, dass die besonderen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden. Seite 3 ZI-Fachtagung / Sektorenübergreifende Bedarfsplanung 14. September 2016 Prof. Josef Hecken

Die neue Bedarfsplanung Die Planungsbereiche / sebenen Hausärztliche Allg. fachärztl. Spezialisierte fachärztl. Vers. Gesonderte fachärztl. Versorg. Mittelbereiche [klein] Kreise [mittel] Raumordnungsregionen [größer] KVen [sehr groß] 883 372 97 Größe der Planungsbereiche am Beispiel der KV Westfalen-Lippe 17 Seite 4 ZI-Fachtagung / Sektorenübergreifende Bedarfsplanung 14. September 2016 Prof. Josef Hecken

Arztgruppen Die neue Bedarfsplanung Die Zuordnung der Arztgruppen zu den sebenen Wohnortnahe Grundversorgung kleiner Planungsbereich Spezialisierte Arztgruppen mit großen Einzugsbereichen größere Planungsräume Hausärztliche Allg. fachärztl. Spezialisierte fachärztl. Vers. Gesonderte fachärztl. Versorg. Hausärzte Augenärzte Chirurgen Frauenärzte HNO-Ärzte Hautärzte Nervenärzte Psychotherap. Orthopäden Urologen Kinderärzte Fachinternisten Anästhesisten Radiologen Kinder- und Jugend-psychiater PRM-Mediziner Nuklearmediziner Strahlentherap. Neurochirurgen Humangenetiker Laborärzte Pathologen Transfusionsmediziner Bisher nicht beplante Arztgruppen kursiv. Seite 5 ZI-Fachtagung / Sektorenübergreifende Bedarfsplanung 14. September 2016 Prof. Josef Hecken

Die neue Bedarfsplanung Mitversorgung und Differenzierung der fachärztlichen In der allgemeinen fachärztlichen werden die Mitversorgereffekte über eine gegliederte Verhältniszahl (5 Typen) abgebildet. In den anderen sebenen bedarf es nur einer Verhältniszahl. Eigenversorgte Regionen (Typ 5) Die Regionen, die von der städtischen Mitversorgung profitieren (Typ 4 und Typ 3) Regionen, die von Mitversorgung profitieren und selber angrenzende Regionen mitversorgen (Typ 2) Regionen, die starke Mitversorgungsleistung erbringen (Typ 1) Seite 6 ZI-Fachtagung / Sektorenübergreifende Bedarfsplanung 14. September 2016 Prof. Josef Hecken

Sektorenüberschreitende Bedarfsplanung 136 c (3) Sicherstellungszuschläge Ambulante Notfallversorgung 136c Struktur-Prozess- und Ergebnisqualität Bedarfsplanungsrichtlinie mit grundsätzlichen allgemeine Vorgaben 136b (3) Mindestmenge Landeskrankenhausplanung Krankenhaus- Planung Planung der ambulanten Bedarfsplan der Kassen und KVen Abweichungen, um regionalen Besonderheiten Rechnung zu tragen 6 (1a) Qualitätsindikatoren zu KH- Planung 116b Ambulante Spezialfachärztliche Sonderbedarf Zulassungen auf lokaler Ebene in gesperrten Planungsbereichen Ermächtigungen Seite 7 ZI-Fachtagung / Sektorenübergreifende Bedarfsplanung 14. September 2016 Prof. Josef Hecken