Neurophysiologie in der Praxis

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Transkript:

Neurophysiologie in der Praxis Ein Handbuch für Medizinisch Technische Assistenten für Funktionsdiagnostik Bearbeitet von Anne-Katrin Baum 1. Auflage 2008. Taschenbuch. 156 S. Paperback ISBN 978 3 17 020335 8 Format (B x L): 17 x 24 cm Gewicht: 324 g Weitere Fachgebiete > Medizin > Sonstige Medizinische Fachgebiete > Radiologie, Bildgebende Verfahren Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

1 EEG Elektroenzephalographie Mit dem EEG werden die Gehirnströme, die Summe aller Nervenpotentiale, abgeleitet, verstärkt und registriert. Technik: Verstärkung: 70 µv Filter: 70 Hz Zeitkonstante: 0,3 s Untersuchungsbedingungen: liegend oder entsprechend sitzend, Augen geschlossen, passiver Wachzustand Elektrodenposition: 10 20-Elektrodensystem Übergangswiderstand der Elektroden: unter 5 10 kohm, alle Elektroden gleich niedrig Dauer der Untersuchung: ca. 20 30 Minuten, inklusive einer Belastung durch Hyperventilation und Fotostimulation Notizen: 10

100% Nasion Inion Beta 12,5 32 Hz Alpha 7,5 12,5 Hz Theta 3,5 7,5 Hz Delta 0,5 3,5 Hz 1 3 Hz EEG-Aktivität in Abhängigkeit vom Lebensalter Erwachsene psychisch aktiv, Kinder von 6 10 Jahren an Erwachsene in Ruhe, Kinder von 6 10 Jahren an anteilig bei Kindern nach dem 3. Lebensmonat, Kinder im 2. 6. Lebensjahr, Neugeborene und Säuglinge vom 1. 3. Lebensmonat, anteilig bei Kindern bis zum 2. Lebensjahr EEG-Aktivität in Abhängigkeit von der Vigilanz aufmerksamer Wachzustand völlig ruhiger Wachzustand Einschlafen, leichter Schlaf Narkose, Koma, tiefer Schlaf EEG-Aktivität in Abhängigkeit vom Hirnstoffwechsel 15 20 Hz Normalbereich Aktivität, 20 30 Hz Krampfentladungen: (wie Spitzenpotentiale und steile Wellen), Barbiturate (niedrige Dosen) Normalbereich Ruhe Hyperventilation (CO 2 -Mangel), Erwachsende im hohen Lebensalter, Barbiturate (hohe Dosen) Anoxämie, Ischämie, Hypoglykämie, Hirnödem (fokal: Tumorlokalisation) 11

1.1 Elektrodenpositionen nach dem 10 20- Elektrodensystem Nasion präaurikulärer Punkt Ohr Inion Notizen: 12

1.1.1 Elektrodenposition der Mittellinie Der Abstand zwischen Nasion und Inion wird entlang der Mittellinie gemessen. Auf der Hälfte wird der Punkt markiert. Er muss auch in der Mitte der praeaurikulären Punkte liegen. 34 cm Der Abstand beträgt zwischen Nasion und Inion beträgt 34 cm. liegt bei 17 cm. Nasion Inion Jetzt wird das Bandmaß entlang der Mittellinie gelegt und die 10- bzw. 20%ige Aufteilung vorgenommen. 6,8 cm 6,8 cm Nasion + 10% = Fpz Fz (0 cm + 3,4 cm = 3,4 cm Pz 6,8 cm Fpz = Fz (3,4 cm + 6,8 cm = 10,2 cm Fpz 6,8 cm Fz (10,2 cm (17,0 cm + 6,8 cm + 6,8 cm = = 17,2 cm) = Pz = 23,8 cm) 3,4 cm Oz 3,4 cm Pz (23,8 cm) Oz (30,6 cm + 6,8 cm + 10 % + 3,4 cm = Oz = 30,6 cm) = Inion = 34,0 cm) Damit ergeben sich die Positionen Fpz, Fz, Pz und Oz. 13

1.1.2 Elektrodenposition der Querlinie Das Maßband wird senkrecht zur Mittellinie über gelegt und die Punkte im 10- bzw. 20%igen Abstand zu den praeaurikulären Punkten markiert. Der Abstand zwischen den präaurikulären Punkten beträgt 36 cm. 36 cm liegt bei 18 cm. praeaurikulärer Punkt praeaurikulärer Punkt Damit ergeben sich die Positionen T3, C3, C4, und T4. prae. li. (0 T3 (3,6 cm + 10% + 3,6 cm + 7,2 cm = T3 = 3,6 cm = C3 = 10,8 cm 7,2 cm 7,2 cm 7,2 cm C4 C3 7,2 cm C3 (10,8 cm + 7,2 cm = = 18,0 cm) T4 T3 3,6 cm 3,6 cm (18,0 cm + 6,8 cm = C4 = 25,2 cm) C4 (25,2 cm) + 7,2 cm = T4 = 32,4 cm) T4 (32,4cm + 10 % + 3,6 cm = prae.re = 36,0 cm) 14

1.1.3 Elektrodenposition entlang der Zirkumferenz Gemessen wird der Abstand zwischen Fpz und Oz über die Position T3, die Punkte im Abstand von 10 bzw. 20 % markiert. Die Strecke Fpz zu Oz beträgt 26 cm. Fpz 26 cm T3 Oz Damit ergeben sich die Positionen Fp1, F7, T3, T5 und O1. Auf der Gegenseite werden nach dem gleichen Prinzip die Positionen Fp2, F8, T4, T6 und O2 bestimmt. Fpz. (0 + 10% + 2,6 cm = Fp1 = 2,6 cm Fp1 (3,64 cm F7 (7,8 cm T3 (13,0 cm + 5,2 cm + 5,2 cm + 5,2 cm = F7 = 7,8 cm = T3 = 13,0 cm) = T5 = 13,0 cm) 2,6 cm 5,2 cm 5,2 cm Fpz 5,2 cm Fp1 5,2 cm 2,6 cm F7 T3 T5 O1 Oz T5 (18,2 cm) + 5,2 cm = O1 = 23,4 cm) O1 (23,4cm + 10 % + 2,6 cm = Oz = 26,0 cm) 15

1.1.4 Elektrodenposition in der parasagittalen Längsreihe und der mittleren Querreihe Die Strecke Fp1 und O1 wird in vier gleiche Abschnitte unterteilt. Die Entfernung beträgt 24 cm. Ein Abschnitt beträgt somit 6 cm. 24 cm Fp1 O1 Es entstehen die Positionen F3, C3 und P3. Auf der Gegenseite werden nach dem gleichen Prinzip die Positionen F4, C4 und P4 bestimmt. 6 cm Fp1 (0,0 cm = F3 = 6,0 cm) Fp1 F3 6 cm C3 6 cm P3 6 cm O1 F3 (6,0 cm = C3 = 12,0 cm) C3 (12,0 cm P3 (18,0 cm = P3 = 18,0 cm) = O1 = 24,0 cm) Zu beachten ist, dass der Abstand F3 Fp1 und F3 C3 bzw. F3 Fz und F3 F7 gleich sind. C3 und C4 befinden sich in der Mitte von T3 und sowie T4 und. Alle Abstände müssen gleich lang sein. 16

1.1.5 Elektrodenposition in der frontalen Querreihe Gemessen wird die Strecke von F7 über Fz nach F8. Sie wird in vier gleiche Abschnitte unterteilt. Ein Abschnitt beträgt somit 5,5 cm. Die Entfernung beträgt 22 cm. 22 cm Fz F8 F7 Es entstehen die Positionen F3 und F4. F7 (0,0 cm = F3 = 5,5 cm) 5,5 cm 5,5 cm F3 (5,5 cm Fz (11,0 cm = Fz = 11,0 cm) = F4 = 16,5 cm) 5,5 cm 5,5 cm Fz F8 F4 F3 F7 F4 (16,5 cm = F8 = 22,0 cm) 17

1.1.6 Elektrodenposition in der parietalen Querreihe Gemessen wird die Entfernung von T5 über Pz nach T6. Sie wird in vier gleiche Abschnitte unterteilt. Die Entfernung beträgt 26 cm. Ein Abschnitt beträgt somit 6,5 cm. 26 cm Pz T5 T6 Es entstehen die Positionen P3 und P4. T6 (0,0 cm P4 (6,5 cm Pz (13,0 cm = P4 = 6,5 cm) = Pz = 13,0 cm) = P3 = 19,5 cm) 6,5 cm 6,5 cm 6,5 cm Pz 6,5 cm P3 P4 T5 T6 P3 (19,5 cm = T5 = 26,0 cm) Die Elektroden A1 und A2 werden an den Ohrläppchen befestigt. 18

1.2 Erweitertes 10 20-Elektrodensystem Zwischen den Standardpositionen können noch weitere Elektroden befestigt werden. z.b. C5 zwischen T3 und C3, C1 zwischen C3 und usw. Erweitertes 10 20-Elektrodensystem nach den Empfehlungen der Deutschen EEG- Gesellschaft. Die ergänzenden Elektrodenpositionen sind hell eingezeichnet. 19