Das behinderte Kind. Respiratorische Komplikationen. Martin Jöhr. Alter des Kindes - Erfahrung des Arztes

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Transkript:

% respiratorische Komplikationen Das behinderte Kind Martin Jöhr Luzerner Kantonsspital CH-6000 Luzern 16 joehrmartin@bluewin.ch Respiratorische Komplikationen 40 30 20 10 0 HNO Kinderanästhesist kein Kinderanästhesist Chirurgie 755 Kinder - Erfahrung des Anästhesisten - Alter des Kindes Mamie C et al. Paediatr Anaesth (2004) 14: 218-224 Alter des Kindes - Erfahrung des Arztes URI letzte 2 W Erfahrung < 1J Eltern: URI Luftweg Kind < 1 J 1.05 1.75 1.92 1.97 2.33 1 1.5 2 2.5 Odds-ratio Kinderspital Philadelphia Laryngospasmus 15'183 Kinder 123 x Laryngospasmus 70 x Relaxanzien nötig Schreiner MS et al. Anesthesiology (1996) 85: 475 Die Beurteilung ist schwierig Was fehlt dem kleinen Patienten? Was ist normal? Jöhr M: Kleine Kinder große Probleme. Anästhesiologie & Intensivmedizin (2005) 9:358-372 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-1

Das behinderte Kind Anamnese (was kann er.) 1. Nicht altersgemäß 2. Nicht kooperativ 3. Nicht gesund => Eine Herausforderung Lehrbücher PubMed "Anesthesia and." 11 kg; 14-jährig Trisomie 21 Das behinderte Kind Metabolische Störungen MMC Speicherkrankheiten Zerebralparese Neurodegenerativ Vorbemerkungen Pharmakotherapie Atemwegsmanagement Komplikationen Schlussfolgerungen Anästhetika Opioide Relaxanzien Zerebralparese (, cerebral palsy) Weniger Inhalationsanästhetika 0.62 36 Kinder 4-18 J mit 12 n MAC von Halothan Sammelbegriff Nicht progressive motorische Beeinträchtigung Frühe Hirnschädigung oder Hirnanomalie Unterschiedliche Ätiologie (6% peripartale Hypoxie?) gesund 0.9 Frei FJ et al. Anaesthesia (1997) 52: 1052-1060 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-2

Weniger Inhalationsanästhetika Hypnose-Monitoring 36 Kinder 4-18 J mit 0.62 12 n MAC von Halothan gesund 0.9 Pharmakodynamik Low bispectral index values in a 2-yr-old with a large bifrontal porencephalic cyst. Prabhakar H et al. Eur J Anaesthesiol (2008) 25:513-4 Frei FJ et al. Anaesthesia (1997) 52: 1052-1060 Davidson AJ. Curr Opin Anaesthesiol (2007) 20: 236-243 BIS-Werte tiefer BIS 0-60 - 100 Gelegentlich spontan ein schlafähnlicher Zustand 100 BIS 80 60 40 20 PM S 1% S 3% Postop 20 Kinder 2-14 J mit 21 n Midazolam 0,5 mg/kg (max. 15 mg) Sevofluran Choudhry DK et al. Anesth Analg (2002) 95: 1582-1585 Weniger Propofol Weniger Propofol 4 mg/kg 3.5 2 x 20 Kinder Propofol 40 mg/min Endpunkt BIS 35-45 4 mg/kg 3.5 2 x 20 Kinder Propofol 40 mg/min Endpunkt BIS 35-45 3 2.5 2 Saricaoglu F et al. Paediatr Anaesth (2005) 15: 1048-1052 Ankara 3 2.5 2 Pharmakodynamik Pharmakokinetik 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-3

Atemminutenvolumen ml/min/100g Gesamtdosis Morphin mg/kg BIS-Werte tiefer Chronische Hypoxie => Erhöhte Sensibilität BIS 100 80 60 40 20 0 wach LOC + 30'' intraoperativ ROC + 30'' 17 geistig behindert 34 unauffällig 2-13jährig Alfentanil/Propofol Sevofluran => ITN Isofluran Unterhalt Valkenburg AJ et al. Anesth Analg (2009) 109: 1428-1433 Morphin mg/kg 0.20 0.16 0.12 0.08 0.04 0.00 50 60 70 80 90 100 tiefste Sättigung 46 Kinder mit OSA Tonsillektomie intraoperativ nur kurz wirksame Opiate Brown KA et al. Anesthesiology (2004) 100: 806-810 Chronische Hypoxie => Erhöhte Sensibilität 160 120 80 40 Normoxie Hypoxie Ratten 17-33 Tage alt 12% FiO 2 7 h pro Tag 120 μg/kg Fentanyl * * * * * * * * * * 10 15 20 25 Ausgangswert Minuten Moss IR et al. Anesthesiology (2006) 105: 715-718 Chronische Hypoxie => Erhöhte Sensibilität 0.2 0.15 0.1 0.05 Adaptiert Standard 22 Kinder Tonsillektomie SaO 2 präoperativ 0,5 mg/kg Dexamethason 1 μg/kg Fentanyl 40 mg/kg Paracetamol 0 < 85% SaO 2 > 85% Brown KA et al. Anesthesiology (2006) 105: 665-669 Muskelrelaxanzien Muskelrelaxanzien Acetylcholin Ca ++ Nervenendigung synaptischer Spalt kontraktile Elemente Falten ACH Rezeptoren 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-4

Resistenz gegen Relaxanzien Leichte "upregulation": Inaktivität, Antikonvulsiva Starke "upregulation": Schwere Verbrennung, Apoplexie Resistenz gegen Relaxanzien 10 Kinder mit, 11 n 0,1 mg/kg Vecuronium gesund normal leichte/ starke "upregulation" Antognini JF et al Current Opinion in Anaesthesiology (1996) 9: 344-347 0 10 20 30 40 50 Wirkdauer 25% Moorthy SS et al. Anesth Analg (1991) 73: 275-277 Resistenz gegen Relaxanzien Resistenz gegen Relaxanzien Magnesium 61 Kinder mit, 5-15 J Rocuronium 0,6 mg/kg > 2 Twitch => 0,1 mg/kg Magnesium Mit Magnesium (50 mg/kg, dann 15 mg/kg/h) Weniger Opioide Weniger Schmerzen Seoul Seoul 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 Rocuronium mg/kg/h 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 Rocuronium mg/kg/h Na HS et al. Br J Anaesth (2010) 104: 344-350 Na HS et al. Br J Anaesth (2010) 104: 344-350 Anderer Verlauf der Blockade 2 x 12 Kinder Duchenne und Gesunde 12- bis 18-jährig 0,3 mg/kg Rocuronium Duchenne Anschlagszeit (sec) 315 195 Maximale Blockade 59-100% 28-100% Wirkdauer (min) 30,3 (22-89) 9,8 (6-17) Münster T et al. Paediatr Anaesth (2006) 16: 840-845 Vorbemerkungen Pharmakotherapie Atemwegsmanagement Komplikationen Schlussfolgerungen 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-5

Stickstoff hält die Lungen offen Es muss alles stimmen Tubusgröße nach Alter Der beste Prädiktor für die Tubusgröße ist das Alter Tuben mit Cuff sind hier klar von Vorteil Alter Tubusgröße ohne Cuff Frühgeborene < 600g 2,0-2,5 Tubusgröße mit Cuff Einführtiefe (ab Zahnleiste) Frühgeborene 1 kg 2,5 7 cm Frühgeborene 2 kg 2,5-3,0 8 cm Neugeborene 3 kg 3,0-3,5 9 cm 3 kg bis 4 M 3,5 3,0 mit Cuff 10 cm 4 M 12 M 4,0 3,0 mit Cuff 11-12 cm 1 J 2 J 4,5-5,0 3,5 mit Cuff 12-13 cm 2 J 4 J 5,0-5,5 4,0 mit Cuff 13-14 cm 4 J 6 J 5,5-6,0 4,5 mit Cuff 14-15 cm 6 J 8 J 6,0-6,5 5,0 mit Cuff 15-16 cm 8 J 10 J 5,5 mit Cuff 16-17 cm 4,5 + Alter/4 11 kg und 14-jährig 10 J 12 J 6,0 mit Cuff 18-19 cm Down-Syndrom Muskelhypotonie und große Zunge => Dosierung > 50% haben eine OSA Ng DK et al. Singapore Med J (2006) 47: 774-779 Atlanto-axiale Instabilität => sorgfältige Lagerung Callacott RA. BMJ (1987) 294: 988-989 Enge Luftwege => eine Tubusgröße kleiner Shott SR. Laryngoscope (2000) 110: 585-592 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-6

Die Mukopolysaccharidosen sind der Prüfstein für den Anästhesisten the worst airway problem in pediatric anesthesia Morbus Hurler (Mukopolysaccharidose Typ I) Intubation: 54% schwierig, 23% unmöglich Große Zunge, kurzer unbeweglicher Hals Einlagerungen in allen Geweben Abnormer Larynx, abnorme Trachea Häufig HNO-Infektionen Walker RWM et al. Anaesthesia (1994) 49: 1078-1084 Probleme nehmen mit dem Alter zu! Vorbemerkungen Pharmakotherapie Atemwegsmanagement Komplikationen Schlussfolgerungen Hypothermie Lagerung Metabolismus Aktiver Metabolismus bei Kindern Metabolismus Metabolismusrate (pro kg) VO 2 = 10 x KG 3/4 Herzminutenvolumen Alveoläre Ventilation Wasserbedarf Körperoberfläche KG 2/3 Alter Anderson BJ, Meakin GH Paediatr Anaesth (2002) 12: 205-19 Scaling for size: some implications for paediatric anaesthesia dosing. Lagerung Lagerung 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-7

β-spiraloxydation Osteogenesis imperfecta Khan SQ et al. J Clin Monit Comput (1998) 14: 233-8. Use of a neonatal blood pressure cuff to monitor blood pressure in the adult finger - comparison with a standard adult arm cuff. Viele Eingriffe => Latexallergie Spina bifida (n=29) viele Eingriffe (n=31) Testung positiv 17 (59%) 17 (55%) - Anaphylaxie 5 4 - Atopie 6 4 Viele Eingriffe => Latexallergie! Porri F et al. (Marseille) Anesthesiology (1997) 86: 599-602 Häufigste Ursache einer Anaphylaxie bei Kindern: Latexallergie 162 551 Anästhesien 21 anaphylaktische Reaktionen - 17 Latex (76%) - 4 Medikamente - 1 Vecuronium - 1 Succinylcholin - 1 Kontrastmittel - 1 Penicillin Umfrage der ADARPEF 18 Monate (Jan 91 - Juni 92) 38 Zentren Murat I. Paediatr Anaesth (1993) 3: 339-343 Metabolische Störungen Glukoseinfusion nötig? Nahrungskarenz Katecholamine Freie Fettsäuren Glykogenose Typ I oder Störungen der Fettsäureoxydation Kurz- und mittellangkettige FS 5 mg/kg/ Minute 300 mg/kg/h Langkettige FS + Karnitin Enzephalopathie Leberversagen Kardiomegalie Körpergewicht x 30 = ml - % - Einheiten 3 kg => 90 MPE => 3 ml/h G 30%, 9 ml/h G 10% 1 kg 30 MPE 3 ml/h G 10% 7 kg 210 MPE ca. 5 ml/h G 40% 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-8

Glukosezufuhr Volumenzufuhr Glukose 40% Vorbemerkungen Pharmakotherapie Atemwegsmanagement Grundinfusion Ringerlaktat Komplikationen Schlussfolgerungen Schlussfolgerungen Erfahrung des Anästhesisten und Alter des Kindes sind die besten Prädiktoren für Komplikationen. Behinderte Kinder sind nicht altersgemäß entwickelt, sie sind oft nicht kooperativ und vielfach nicht gesund. Eine individuelle Betreuung ist wichtig, um Fehlpunktionen, Dosierungsfehler, Lagerungsschäden oder eine metabolische Entgleisung zu verhindern. Sicherheit und Komfort ist unsere Devise. 6. Altenburger Kinderanästhesietag, 8. Mai 2010-9