Aus vorstehenden Bestandteilen des Jahresabschlusses soll eine Kapitalflussrechnung abgeleitet werden.



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Transkript:

Aktiva Bilanz zum 31.12.02 (in Mio. ) Passiva 02 01 02 01 A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I. Sachanlagen 80 90 I. Gezeichnetes Kapital 59 50 II. Finanzanlagen 65 75 II. Kapitalrücklage 36 30 B. Umlaufvermögen III. Gewinnrücklagen 32 20 I. Vorräte 160 120 IV. Jahresüberschuss 78 25 II. Ford. a. LuL 205 105 B. Rückstellungen 115 100 III. Wertpapiere 45 40 C. Verbindlichkeiten IV. Zahlungsmittel 63 20 I. Verbindlichk. gg. KI 150 100 II. Verbindlichk. a. LuL 70 100 III. Steuerverbindlichk. 78 25 618 450 618 450 Gewinn- und Verlustrechnung Geschäftsjahr 02 (in Mio. ) 1. Umsatzerlöse 800 2. Bestandsveränderungen 40 3. Sonstige betriebliche Erträge 8 4. Materialaufwand 300 5. Personalaufwand 340 6. Abschreibungen auf Sachanlagen 15 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 15 8. Zinsaufwendungen 22 9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 78 10. Jahresüberschuss 78 Aus vorstehenden Bestandteilen des Jahresabschlusses soll eine Kapitalflussrechnung abgeleitet werden. Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 1 von 12

Ablaufschema der derivaten Ermittlung einer zahlungsorientierten Kapitalflussrechnung Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 2 von 12

Aus der Bilanz, die die Zahlen zweier aufeinanderfolgender Geschäftsjahre ausweist, ist zunächst eine Beständedifferenzenbilanz abzuleiten. Beständedifferenzenbilanz (in Mio. ) Bestandsveränderungen der Aktiva Bestandsveränderungen der Passiva A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I. Sachanlagen I. Gezeichnetes Kapital II. Finanzanlagen II. Kapitalrücklage B. Umlaufvermögen III. Gewinnrücklagen I. Vorräte IV. Jahresüberschuss II. Ford. a. LuL B. Rückstellungen III. Wertpapiere IV. Zahlungsmittel C. Verbindlichkeiten I. Verbindlichk. gg. KI II. Verbindlichk. a. LuL III. Steuerverbindlichk. Die Bestandmehrungen bzw. minderungen liefern einen ersten Hinweis auf die Mittelherkunft bzw. die Mittelverwendung. Die Veränderungen der Bilanzpositionen werden dabei als Ergebnis von Finanzierungs- und Investitionsaktivitäten interpretiert. Mittelverwendung Veränderungsbilanz (in Mio. ) Mittelherkunft Aktivmehrungen Passivmehrungen Passivminderungen Aktivminderungen Summe der (Netto-) Summe der (Netto-) Veränderungen Veränderungen Beachten: Die Bestandsdifferenzen zeigen nur saldierte Größen (z.b. sind Investitionen und Desinvestitionen miteinander verrechnet). Sie enthalten außerdem Bewertungsunterschiede, die als Investitions- bzw. Finanzierungsaktivitäten (fehl-)interpretiert werden. Um die tatsächlichen finanziellen Bewegungen aufzudecken, sind weitere Schritte erforderlich. Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 3 von 12

Es liegen die folgenden internen Informationen über Kontenumsätze für das Geschäftsjahr 02 vor: Kontenumsätze aktiver Bestandskonten (Mio. ) AB Zugänge Abgänge zu RBW Umbuchungen Abschreibungen Soll (+) Haben (-) Haben Soll Zuschreibungen Soll Haben A. AV I. Sachanlagen 90 10 5 15 80 II. Finanzanlagen 75 10 25 5 65 B. UV I. Vorräte 120 340 300 160 II. Ford. a. LuL 105 350 250 205 III. WP 40 205 200 45 IV. ZM 20 1.023 980 63 Summe 450 1.938 1.760 15 5 618 Ergänzende Informationen über die zugrundeliegenden Geschäftsvorgänge zu den Aktiva: zu A.I. Sachanlagen Sachanlagen sind bar i. H. v. 10 Mio. gekauft worden. Der Barverkauf von Sachanlagen erbrachte einen Restverkaufserlös von 8 Mio.. Der Restbuchwert abgegangener Sachanlagen betrug 5 Mio.. Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen wurden i. H. v. 15 Mio. vorgenommen. zu A.II. Finanzanlagen Finanzanlagen wurden i. H. v. 10 Mio. auf Ziel gekauft. Finanzanlagen wurden zum Restbuchwert von 25 Mio. (= Restverkaufserlös) in bar verkauft. Es wurden Zuschreibungen auf Finanzanlagen i. H. v. 5 Mio. vorgenommen, weil die Gründe für die in früheren Perioden vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen sind. zu B.I. Vorräte In den Vorräten sind ausschließlich fertige und unfertige Erzeugnisse (FE/UE) enthalten. Der Anfangsbestand an FE/UE betrug 120 Mio.. Für den Endbestand an FE/UE wurde ein Wert von 160 Mio. ermittelt, so dass sich der Bestand bei FE/UE um 40 Mio. erhöht hat (Bestandsveränderung). Es waren weder zu Beginn noch am ende der Periode Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen vorhanden. Der im Verlaufe der Periode erfolgte Zugang an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen i. H. v. 300 Mio. wurde im Laufe der Periode vollständig verbraucht und entspricht damit dem Materialaufwand. Die zugegangenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind i. H. v. 185 Mio. bezahlt worden. Der übrige Teil (115 Mio. ) ist auf ziel gekauft worden. zu B.II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Zugänge bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen i. H. v. 350 Mio. resultieren aus Umsätzen. In der Periode sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die aus Vorgängen der laufenden Geschäftstätigkeit stammen, im Wert von 250 Mio. bezahlt worden. SB Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 4 von 12

zu B.III. Wertpapiere Im Rahmen des Cash Managements sind Zahlungsmittel in Wertpapieren angelegt worden. Im Laufe der Periode wurden mehrfach Wertpapiere gekauft und wieder verkauft. Insgesamt wurden Wertpapieren im Umfang von 205 Mio. gekauft. Verkauft wurden in der Periode Wertpapiere im Wert von 200 Mio.. Zu B.IV. Zahlungsmittel Kontenbewegungen bei den Zahlungsmitteln sind im Laufe der Periode durch alle zahlungsbasierten Geschäftsvorfälle verursacht worden. Die Zahlungseingänge umfassten 1.023 Mio.. Die Zahlungsausgänge betrugen in der Periode 9810 Mio.. Kontenumsätze passiver Bestandskonten (Mio. ) AB Zugänge Abgänge Umbuchungen Haben Soll Haben (+) Soll (-) Wertkorrektur (Senkung) Soll Wertkorrektur (Erhöhung) Haben A. EK I. gezeichnetes K. 50 4 +5 59 II. Kapitalrückl. 30 6 36 III. Gewinnrückl. 20 +12 32 IV. JÜ 25 78 13-12 78 B. Rückstellgen 100 15 115 C. Verbindlichk. I. Verb. gg. KI 100 80 25-5 150 II. Verb. a. LuL 100 125 155 70 III. Steuerverb. 25 78 25 78 Summe 450 386 218 0 618 Weitere Informationen zu den Passiva: zu A. I. Gezeichnetes Kapital und A. II. Kapitalrücklage Es wurde eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen i. H. v. 10 Mio. durchgeführt. Der Nennwert der neuen Anteile betrug insgesamt 4 Mio.. Eine Verbindlichkeit gegenüber einem Kreditinstitut i. H. v. 5 Mio. wurde in eine Eigenkapitalbeteiligung mit einem Nennwert von 5 Mio. umgewandelt. zu A. III Gewinnrücklagen Teile des Jahresüberschusses aus dem Vorjahr wurden i. H. v. 12 Mio. den Gewinnrücklagen zugeführt. zu A. IV. Jahresüberschuss Der verbleibende Teil des Jahresüberschusses aus dem Vorjahr wurde als Dividende ausgeschüttet (13 Mio. ) Für den Jahresüberschuss der der betrachteten Periode i. H. v. 78 Mio. liegt bisher kein Gewinnverwendungsbeschluss vor. zu B. Rückstellungen Eine neue Rückstellung wurde i. H. v. 15 Mio. gebildet. Es liegt keine Auflösung oder Inanspruchnahme von Rückstellungen vor. SB Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 5 von 12

zu C. I. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Eine Verbindlichkeit gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 5 Mio. wurde in Eigenkapital umgewandelt (s. oben A. I.). Es wurden langfristige Bankkredite i. H. v. 80 Mio. aufgenommen. Kredite wurden i. H. v. 25 Mio. getilgt. zu C. II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Zugänge bei Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (125 Mio. ) resultieren aus dem Zielkauf von Finanzanlagen i. H. v. 10 Mio. und dem Bezug von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen i. H. v. 115 Mio. auf Ziel. Während des Geschäftsjahres sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen i. H. v. 155 Mio. bezahlt worden. Zu C. III. Steuerverbindlichkeiten Nach dem vorläufigen Steuerbescheid betragen die Steuern vom Einkommen und Ertrag des Geschäftsjahres 78 Mio. ; sie sind aber noch nicht entrichtet worden. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag aus der letzten Periode (25 Mio. ) sind beglichen worden. Nach Ersetzen der bilanziellen Beständedifferenzen durch die Kontenumsätze ergibt sich die Bewegungsbilanz. Mittelverwendung Bewegungsbilanz (in Mio. ) Mittelherkunft Sollumsätze der Aktivkonten Habenumsätze der Passivkonten Sollumsätze der Passivkonten Habenumsätze der Aktivkonten Summe der (Brutto-)Bewegungen auf Bilanzkonten Summe der (Brutto-)Bewegungen auf Bilanzkonten Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 6 von 12

Nunmehr ist die Erfolgsrechnung einzubeziehen. Ergänzende Angaben zur GuV-Rechnung (S. 1): zu 1. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse setzen aus Umsatzeinzahlungen i. H. v. 450 Mio. und Umsätzen, bei denen Kunden ein Kredit gewährt wurde (350 Mio. ) zusammen. (vgl. hierzu Angaben zu Aktiva B. II.). zu 2. Bestandsveränderungen Der Anfangsbestand an FE/UE betrug 120 Mio.. Für den Endbestand an FE/UE wurde ein Wert von 160 Mio. ermittelt, so dass sich der Bestand um 40 Mio. erhöht hat (vgl. Angaben zu B.1 Vorräte). zu 3. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich aus dem Ertrag beim Abgang von Sachanlagen (3 Mio. ) und aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen zusammen (5 Mio. ). zu 4. Materialaufwand Die im Geschäftsjahr bezogenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden vollständig verbraucht (300 Mio. ; vgl. Habenumsätze bei B.1 Vorräte). zu 5. Personalaufwand Der Personalaufwand beträgt 340 Mio.. Er ist in Periode 02 auch vollständig ausbezahlt worden. zu 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen i. H. v. 15 Mio. basieren ausschließlich auf der zahlungsunwirksamen Bildung einer Rückstellung (vgl. Zugang zu B. Rückstellungen). zu 8. Zinsaufwendungen Der Zinsaufwand von 22 Mio. wurde in Periode 02 voll bezahlt. zu 9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Laut vorläufigem Steuerbescheid betragen die Steuern vom Einkommen und Ertrag 78 Mio. für das Geschäftsjahr 02, die aber noch nicht entrichtet wurden (vgl. hierzu den Zugang bei C. III Steuerverbindlichkeiten). zu 10. Jahresüberschuss In der Periode 02 wurde bei der Gesellschafterversammlung die Ergebnisverwendung des Jahresüberschusses der Vorperiode beschlossen, wonach eine Dividende i. H. v. 13 Mio. an die Anteilseigner ausgeschüttet und eine Einstellung in die Gewinnrücklagen i. H. v. 12 Mio. vorgenommen wurde (vgl. Kontenumsätze bei A. III Gewinnrücklagen bzw. A. IV. Jahresüberschuss). Über die Verwendung des in Periode 02 erwirtschafteten Jahresüberschusses liegt noch kein Beschluss vor. Auf Basis dieser Angaben ist die Bewegungsbilanz um Erfolgsgrößen zu erweitern: Der Jahresüberschuss des Jahres 02 wird durch die entsprechenden Aufwendungen und Erträge ersetzt. Der Jahresüberschuss der Vorperiode wird durch die Dividendenausschüttung und die Gewinnrücklagenzuführung ersetzt. Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 7 von 12

Mittelverwendung Um Erfolgsgrößen erweiterte Bewegungsbilanz (in Mio. ) Mittelherkunft Sollumsätze der Aktivkonten Habenumsätze der Passivkonten A. AV A. EK I. Sachanlagen 10 I. Gezeichn. Kapital 9 II. Finanzanlagen 15 II. Kapitalrücklage 6 B. UV III. Gewinnrücklage 12 I. Vorräte 340 IV. Jahresüberschuss (Jahr 02) 78 II. Forderungen a. LuL 350 B. Rückstellungen 15 III. Wertpapiere 205 C. Verbindlichkeiten IV. Zahlungsmittel 1.023 I. Verbindlichk. gg. KI 80 II. Verbindlichk. a. LuL 125 III. Steuerverbindlichk. 78 Sollumsätze der Passivkonten Habenumsätze der Aktivkonten A. Eigenkapital A. AV IV. Jahresüberschuss 25 I. Sachanlagen 20 II. Finanzanlagen 25 B. UV I. Vorräte 300 C. Verbindlichkeiten II. Forderungen a. LuL 250 I. Verbindlichk. gg. KI 30 III. Wertpapiere 200 II. Verbindlichk. a. LuL 155 IV. Zahlungsmittel 980 III. Steuerverbinlichk. 25 Aufwendungen Erträge (= Sollumsätze der Erfolgskonten in 02) (= Habenumsätze der Erfolgskonten in 02) Summe der (Brutto-)Bewegungen in Bilanz und GuV Summe der (Brutto-)Bewegungen in Bilanz und GuV Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 8 von 12

Die Kompensation zwischen den nicht zahlungswirksamen Mittelquellen und Mittelverwendungen führt zu einer präzisierten Erweiterung der Bewegungsbilanz: Mittelverwendung Um zahlungswirksame Erfolgsgrößen erweiterte Bewegungsbilanz (in Mio. ) Mittelherkunft Sollumsätze der Aktivkonten, soweit nicht kompensiert Habenumsätze der Passivkonten, soweit nicht kompensiert A. AV A. EK I. Sachanlagen 10 I. Gezeichn. Kapital 9 II. Finanzanlagen 15 II. Kapitalrücklage 6 B. UV III. Gewinnrücklage 12 I. Vorräte 340 IV. Jahresüberschuss (Jahr 02) 78 II. Forderungen a. LuL 350 B. Rückstellungen 15 III. Wertpapiere 205 C. Verbindlichkeiten IV. Zahlungsmittel 1.023 I. Verbindlichk. gg. KI 80 II. Verbindlichk. a. LuL 125 III. Steuerverbindlichk. 78 Sollumsätze der Passivkonten, soweit nicht kompensiert Habenumsätze der Aktivkonten, soweit nicht kompensiert A. Eigenkapital A. AV IV. Jahresüberschuss 25 I. Sachanlagen 20 Dividendenzahlung 13 II. Finanzanlagen 25 Gewinnrücklagenzuführung 12 B. UV I. Vorräte 300 C. Verbindlichkeiten II. Forderungen a. LuL 250 I. Verbindlichk. gg. KI 30 III. Wertpapiere 200 II. Verbindlichk. a. LuL 155 IV. Zahlungsmittel 980 III. Steuerverbinlichk. 25 Aufwendungen, soweit nicht kompensiert Erträge, soweit nicht kompensiert 4. Materialaufwand 300 1. Umsatzerlöse 800 5. Personalaufwand 340 2. Bestandsveränderungen 40 6. Abschr. a. Sachanlagen 15 3. Sonst. betriebl. Erträge 8 7. Sonst. betriebl. Aufw. 15 8. Zinsaufwendungen 22 9. Steuern v. Eink. u. Ertrag 78 Summe der (Brutto-)Bewegungen in Bilanz und GuV, soweit nicht kompensiert Summe der (Brutto-)Bewegungen in Bilanz und GuV, soweit nicht kompensiert Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 9 von 12

Nunmehr sollen noch zahlungsunwirksame Umsätze auf Bestandskonten (zahlungsloser Aktiv- bzw. Passivtausch oder zahlungslose Bilanzverlängerung) durch Verrechnung eliminiert werden. Außerdem sind interne Vorgänge Zahlungsmittelfonds zu verrechnen, um zu einem Nettoausweis des Fonds zu gelangen. Mittelverwendung Zahlungsorientierte erweiterte Bewegungsbilanz (in Mio. ) Mittelherkunft Zahlungswirksame Sollumsätze der Aktivkonten Zahlungswirksame Habenumsätze der Passivkonten A. AV A. EK I. Sachanlagen 10 I. Gezeichn. Kapital 9 II. Finanzanlagen 10 15 II. Kapitalrücklage 6 B. UV III. Gewinnrücklage 12 I. Vorräte 300 340 IV. Jahresüberschuss (Jahr 02) 78 II. Forderungen a. LuL 350 B. Rückstellungen 15 III. Wertpapiere 205 C. Verbindlichkeiten IV. Zahlungsmittel 1.023 I. Verbindlichk. gg. KI 80 II. Verbindlichk. a. LuL 125 III. Steuerverbindlichk. 78 Zahlungswirksame Sollumsätze der Passivkonten Zahlungswirksame Habenumsätze der Aktivkonten A. Eigenkapital A. AV IV. Jahresüberschuss 25 I. Sachanlagen 20 Dividendenzahlung 13 II. Finanzanlagen 25 Gewinnrücklagenzuführung 12 B. UV I. Vorräte 300 C. Verbindlichkeiten II. Forderungen a. LuL 250 I. Verbindlichk. gg. KI 30 III. Wertpapiere 200 II. Verbindlichk. a. LuL 155 IV. Zahlungsmittel 980 III. Steuerverbinlichk. 25 Zahlungswirksame Aufwendungen Zahlungswirksame Erträge 4. Materialaufwand 300 1. Umsatzerlöse 450 800 5. Personalaufwand 340 2. Bestandsveränderungen 40 6. Abschr. a. Sachanlagen 15 3. Sonst. betriebl. Erträge 3 8 7. Sonst. betriebl. Aufw. 15 8. Zinsaufwendungen 22 9. Steuern v. Eink. u. Ertrag 78 Summe der Auszahlungen Summe der Einzahlungen Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 10 von 12

Entwicklung des Zahlungsmittelfonds im Geschäftsjahr 02 Anfangsbestand 01.01.02 Finanzmittelfonds in Mio. B. IV. Zahlungsmittel Zugänge Abgänge Veränderung (Nettoausweis) Schlussbestand 31.12.02 (1) (2) (3) (= 2-3) (= 1 + 2 3) Unter der Voraussetzung, dass es sich bei sämtlichen unter B. III ausgewiesenen Wertpapieren um verzinsliche, äußerst liquide und als Liquiditätsreserve gehaltene Geldanlagen handelt, deren Restlaufzeit ab Erwerbszeitpunkt nicht mehr als drei Monate beträgt, so können sie als Zahlungsmitteläquivalente klassifiziert werden. Sie werden dann in den Finanzmittelfonds eingestellt. Entwicklung der Fondskomponenten und des erweiterten Finanzmittelfonds im Geschäftsjahr 02 Anfangs- Zugänge Abgänge Veränderung Schluss- Fondskomponenten bestand 01.01.02 (Nettoausweis9 bestand 31.12.02 in Mio. (1) (2) (3) (= 2-3) (= 1 + 2 3) B. III. Wertpapiere B. IV. Zahlungsmittel Summe Finanzmittelfonds Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 11 von 12

Abschließend ist die zahlungsorientierte erweiterte Bewegungsbilanz durch Umformung in eine Kapitalflussrechnung i. e. S. zu transformieren. Die ermittelten Zahlungsvorgänge sind nach dem Aktivitätsformat in Staffelform zu gliedern. Kapitalflussrechnung Operativer Bereich ( Direkte Methode ) Einzahlungen von Kunden für den Verkauf von Erzeugnissen, Waren und Dienstleistungen - Auszahlungen an Lieferanten und Beschäftigte - Gezahlte zinse - Gezahlte Ertragsteuern = Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (1) Investitionsbereich Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens + Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition - Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition = Cashflow aus der Investitionstätigkeit (2) Finanzierungsbereich Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Kapitalerhöhung) - Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende) + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten - Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (3) Finanzmittelbereich Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 1, 2 und 3) + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode = Finanzmittelfonds am Ende der Periode Ursachenverrechnung Fondsveränderungsrechnung Operativer Bereich ( Direkte Methode ) Jahresüberschuss + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens + Zunahme der Rückstellungen + Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen - Gewinn aus dem Abgang von Sachanlagen - Zunahme der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind - Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind = Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Einführungsbeispiel zur Kapitalflussrechnung - Seite 12 von 12