Herausforderndes Verhalten im Akutkrankenhaus. Milieugestaltung und nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

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Transkript:

Herausforderndes Verhalten im Akutkrankenhaus Milieugestaltung und nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

2 Einleitung Steigerung der Hochaltrigen (Höfler, Bengough & Griebler, 2015) Personengruppe über 80 wird sich bis zum Jahr 2030 verdoppeln (Höfler, Bengough & Griebler, 2015)

3 Definition: Demenz Krankheit die das Denkvermögen aber auch das Gedächtnis beeinträchtigt (ICD 10, 2017) Symptome mindestens ein halbes Jahr (ICD 10, 2017) Eindeutige Einschränkung der Lebensführung (ICD 10, 2017)

4 Definition: Herausforderndes Verhalten Keine einheitliche Definition (Halek & Bartholomeyczik, 2006) Verhaltensauffälligkeiten oder unerfüllte Bedürfnisse (Halek & Bartholomeyczik, 2006) Im Englischen entspricht der Begriff challenging behaviour (Halek & Bartholomeyczik, 2006) Oft Interpretation der Angehörigen oder der betreuenden Person (Halek & Bartholomeyczik, 2006). Deutlich belastender für Personal als kognitive Einschränkung (Held,2013)

5 Problemstellung Zahl der an Demenz erkrankten Menschen im Akutkrankenhaus steigt (Angerhausen, 2008) Wenige Überlegungen sowohl national als auch international (Angerhausen, 2008)

6 Ziele und Nutzen Verringerung von herausfordernden Verhalten durch: Demenzfreundliche Milieugestaltung Nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten mit positiven Einfluss auf herausforderndes Verhalten Nutzen für Menschen mit Demenz Nutzen für Mitarbeiter

7 Lösungsideen Bauliche und räumliche Orientierungshilfen Nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

8 Bauliche und räumliche Orientierungshilfen im akuten Setting Liftbereich Gang Vierbettzimmer Tagraum/ Aufenthaltsraum Einsatz von Kontrasten und Farben

9 Gang Durchgehend beleuchtet Einladende Dekoration Stützpunkt eher klein gehalten Unauffällige Türen Brennpunkt am Ende des Ganges Orientierungspunkte durch Bilder DSDC (2012) DGKP Barbara Samwald Lehrgang Academic Advanced Nursing Practice, 2017

10 Vierbettzimmer Bedeutet Stress Ruhige Umgebung Genug Tageslicht aber auch künstliches Licht Prägnante Farbe der Zimmertür die sich im Vorhang wiederholen soll Türe der Nasszelle auffällig Möglichkeit eines kleinen Lichtes Toilette von einem Bett ersichtlich Traditioneller Spülkasten Analoge Uhren und Kalender (DSDC, 2012) DGKP Barbara Samwald Lehrgang Academic Advanced Nursing Practice, 2017

11 Nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten im akuten Setting Ergotherapie Körperliche Aktivität Aromatherapie Musiktherapie

12 Literaturangaben Halek, M. & Bartholomeyczik, S. (2006) Verstehen und Handeln Forschungsergebnisse zur Pflege von Menschen mit Demenz und herausforderndem Verhalten (1. Aufl.). Hannover: Schlütersche. Angerhausen, S. (2008). Demenz eine Nebendiagnose im Akutkrankenhaus oder mehr? Maßnahmen für eine bessere Versorgung demenzkranker Patienten im Krankenhaus. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 41(6), 460-466. doi: 10.1007/s00391-008-0018-0 Höfler, S., Bengough, T., Winkler, P. & Griebler, R. (Hrsg.). (2015). Österreichischer Demenzbericht 2014. Wien: Bundesministerium für Gesundheit und Sozialministerium.

13 Literaturverzeichnis Krollner, B., Krollner, D. (2017). ICD-Code 2017. Letzter Zugriff am 20.8.2017 unter http://www.icd-code.de/suche/icd/code/f03.html?sp=sdemenz Held, C. (2013). Was ist gute Demenzpflege Demenz als dissoziatives Erleben- Ein Praxishandbuch für Pflegende. Bern: Hans Huber. DSDC (2012). Dementia design for general hospitals and emergency departments: Audit tool/checklist. VERLAG: Universität Stirling

14 Danke für Ihre Aufmerksamkeit DGKP Barbara Samwald LKH Steyr Telefon: 0650/ 25 333 88 Mail: Barbara.Samwald@gespag.at