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Transkript:

Notfallsituationen

Inhalt Blutungen Wärmeschäden Frakturen Schock Vergiftungen

Ziele Schauen Denken Handeln

Blutungen Allgemeines Chronische kleine Blutverluste können durch die blutbildenden Organe kompensiert werden. Akute Blutverluste bis ca. 1 Liter führen beim Erwachsenen zu keiner lebensgefährlichen Situation. Verluste von grösseren Blutmengen dagegen bewirken einen Schock und schliesslich ein vollständiges Versagen des Blutkreislaufs. Deshalb ist bei einer starken Blutung die Blutstillung, als lebensrettende Sofortmassnahme, so rasch wie möglich durchzuführen.

Blutungen Unterscheidung Äussere Blutungen (Blut durch eine Hautwunde) Innere Blutungen (Brusthöhle, Bauchhöhle und Weichteile / Oberschenkel- Becken- und Wirbelbrüchen)

Blutungen Unterscheidung Haargefässblutungen (Kapillarblutungen) Venenblutungen (venöse Blutungen) Schlagaderblutungen (arterielle Blutungen) Mischblutungen (sind häufig)

Blutungen

Blutung Blutung Erste Hilfe Schauen, Denken, Handeln ABC Schema (Herz- Lungenwiederbelebung) Patienten lagern blutenden Körperteil hochhalten Fingerdruck ausüben (bei ungenügender Blutstillung) Druckverband anlegen Verletzten Körperteil hochlagern und ruhigstellen

Blutung Blutung Erste Hilfe

Blutung Blutung Erste Hilfe

Blutung Blutung Erste Hilfe alle 30 Minuten kurz öffnen maximum 2 Stunden

Schock Definition Der Schock ist ein lebensgefährlicher Zustand mangelhafter Gewebsdurchblutung und damit ungenügender Sauerstoffversorgung grosser Körperabschnitte sowie lebenswichtiger Organe. (Gehirn, Herz)

Schock Ursachen schweren Blutverluste (Hypovolämischer Schock) Vergiftungen, Infektionen (Septischer Schock) Allergien (Anaphylaktischer Schock) Herzinfarkt (Kardiogener Schock) Schädigungen des Gehirns oder des Rückenmarks (Neurogener Schock)

Schock Schock Erscheinungsbild rascher und nur schwach fühlbarer Puls blasse, nasse (feucht-klebrige) und kühle Haut Teilnahmslosigkeit (Apathie) oder auch auffallende Unruhe, Erregung flache und beschleunigte Atmung, evtl. Lufthunger fehlende Urinausscheidung

Schock Schock Erste Hilfe Schauen, Denken, Handeln ABC Schema (Herz- Lungenwiederbelebung) Lagerung Blutstillung Volumentherapie (kein trinken) Überwachung

Knochenbrüche Ursachen Knochenbrüche (Frakturen) entstehen durch äussere Gewalteinwirkung, Sturz oder spontan bei Überbeanspruchung, Schädigung durch Tumor oder Entkalkung (Alter).

Knochenbrüche Knochenbrüche Erscheinungsbild Fehlstellung der gebrochenen Gliedmasse Schwellung Schmerz Beweglichkeit an abnormer Stelle Funktionsausfall

Knochenbrüche

Knochenbrüche Weiteres offene Knochenbrüche geschlossene Knochenbrüche Blutungsgefahr (Becken, Oberschenkel, Wirbelsäule) Nervenschädigungen (Gefühlsstörungen) Grünholzfrakturen (Jugendliche)

Knochenbrüche Knochenbrüche Erste Hilfe Schauen, Denken, Handeln ABC Schema (Herz- Lungenwiederbelebung) Lagerung des Patienten Steriler Wundverband (offene Knochenbrüche) Schockbekämpfung (Becken-, Oberschenkel-, Wirbelsäulebrüche) Ruhigstellung der Bruchstelle (über zwei Gelenke) Extremität hochlagern Transport ins Spital oder zum Hausarzt

Wärmeschäden Hitzschlag beginnend mit einer Wärmestauung körperliche Belastung geringe Flüssigkeitszufuhr junge und oder alte Menschen

Wärmeschäden Hitzschlag Erscheinungsbild Körpertemperatur über 40,5 C (rektal gemessen) Fehlendes Schwitzen, somit heisse und trockene Haut Verwirrtheitszustände übergehend in Bewusstlosigkeit, Koma; möglicherweise Krampfanfälle (wie epileptische Anfälle) Beschleunigter Puls, Blutdruck zuerst normal, dann erniedrigt, evtl. Übergang in Schock Koma mit einer Körpertemperatur um 42 C, blasser H aut, blauen Lippen, schwachem, kaum fühlbarem Puls. Der Hitzschlag ist eine lebensgefährliche Störung!

Wärmeschäden Hitzschlag Erste Hilfe Schauen, Denken, Handeln ABC Schema (Herz- Lungenwiederbelebung) Patienten sofort und mit allen Mitteln abkühlen: massiv mit kaltem Wasser übergiessen, kaltes Bad Kleider öffnen, evtl. ausziehen Für gute Belüftung sorgen (auch während des folgenden Transportes!) Lagerung im Schatten, flach und mit erhöhtem Oberkörper Wachem Patienten zu trinken geben

Wärmeschäden Hitzschlag Erste Hilfe Notfalltransport ins Spital veranlassen Körpertemperatur durch wiederholtes Messen (rektal) überwachen und mit Kühlung fortfahren, bis die Temperatur unter 38 C gefallen ist. Je rascher die Temperatursenkung, desto besser die Prognose.

Wärmeschäden Verbrennungen Durch Einwirkung von Feuer, heissen Gegenständen, heissen Gasen, Sonnenstrahlung und elektrischem Strom werden Haut und darunter liegendem Gewebe verbrannt. Bei Schädigungen durch heissen Dampf und siedende Flüssigkeiten spricht man auch von Verbrühungen. Durch heisse Dämpfe die eingeatmet werden, können innere Verbrennungen entstehen.

Wärmeschäden Verbrennungen Erscheinungsbild l. Grad: Rötung der Haut (Heilung ohne Narbenbildung) II. Grad: Rötung und Blasenbildung, evtl. oberflächliche Verschorfung (Heilung meist ohne bleibende Narbenbildung) IIl. Grad: Tiefe Zerstörung der Haut und Unterhaut mit Verschorfung oder Verkohlung (gestörte Heilung unter schwerer Narbenbildung).

Wärmeschäden Verbrennungen Erscheinungsbild

Wärmeschäden Verbrennungen Neunerregel

Wärmeschäden Verbrennungen Erscheinungsbild Der allgemeine Schweregrad einer Verbrennung ergibt sich aus der Lokalisation, der Ausdehnung und der Tiefe der Verbrennung:

Wärmeschäden Verbrennungen Erste Hilfe Schauen, Denken, Handeln ABC Schema (Herz- Lungenwiederbelebung) Feuer am Patienten löschen Sofort mit kaltem Wasser während mindestens 15 Minuten kühlen Wunde, mit Ausnahme des Gesichtes, mit sterilem Deckverband oder Sauberen Tüchern bedecken (Infektionsgefahr) Schockbekämpfung durch Gabe von gesalzener Flüssigkeit (1 Teelöffel Salz auf 1 Liter Wasser oder Tee) nur wenn nicht in einer Stunde ärztlich versorgt werden kann Schutz gegen Unterkühlung des ganzen Körpers Bei ausgedehnten Verbrennungen rascher Transport ins Spital

Wärmeschäden Verbrennungen Erste Hilfe Verhaltensregeln: Kleider nicht entfernen Blasen nicht aufstechen keine Hausmittel Bei Verbrennungen durch Elektrounfall vor der Nothilfe zuerst den Strom ausschalten.

Wärmeschäden Verbrennungen Erste Hilfe Immer zum Arzt: Verbrennungen II. Grades von über 2 % der Körperoberfläche Verbrennungen III. Grades Lokalisation der Verbrennung (Gesicht, Hände, Damm, Gelenkbereiche) Verbrennungen bei Kleinkindern und Betagten

Vergiftungen Gefahrensymbole Mindergiftig Reizend Ätzend Giftig Sehr Giftig

Vergiftungen Gefahrensymbole und Giftklassen

Vergiftungen Was ist giftig

Vergiftungen Symptome von Vergiftungen Haut: Brennen Rötung Blasenbildung Blauverfärbung durch Sauerstoffmangel Schmerzen Schwellung Verätzung

Vergiftungen Symptome von Vergiftungen Augen: Brennen Schmerzen Schwellung Verätzung Rötung Tränenfluss

Vergiftungen Symptome von Vergiftungen Magen- Darmtrakt: Brennen im Mund Speichelfluß Nahrungsverweigerung Appetitlosigkeit Übelkeit Brechreiz Durchfall Bauchkrämpfe Bauchweh Magenweh Erbrechen

Vergiftungen Symptome von Vergiftungen Atmung: Husten Erstickungsanfälle flache Atmung Atemnot Blauverfärbung durch Sauerstoffmangel pfeifende oder röchelnde, geräuschvolle Atmung

Vergiftungen Symptome von Vergiftungen Kreislauf: Puls beschleunigt, verlangsamt oder unregelmäßig Kollaps Schock Kreislaufversagen

Vergiftungen Symptome von Vergiftungen Zentralnervensystem: Schläfrigkeit Bewußtseinstrübung Bewußtlosigkeit Rausch Erregung Gleichgewichtsstörungen Pupillen verengt, erweitert oder reaktionslos Fieber Kopfweh Hörstörung Schwindel Verwirrung Halluzinationen Krampfanfälle

Vergiftungen Symptome von Vergiftungen Muskulatur: Schlaff Verkrampft Zittern Krämpfe Lähmungen

Vergiftungen Vergiftungen Erste Hilfe Schauen, Denken, Handeln ABC Schema (Herz- Lungenwiederbelebung) Bei Gasvergiftungen in die frische Luft (Explosionsgefahr) Kind mit Geduld und Ruhe nach dem Geschehen fragen Bei Mund-, Haut- und Augenvergiftungen mit Wasser spülen Keine Brechversuche Stuhl, Erbrochenes und Mittel sicherstellen Tel. 145 Tel. 144 Tel. Hausarzt

Vergiftungen Augenspülung

Schluss Schauen Denken Handeln