TraumaRegister DGU. Durchführung einer Datensatz-Revision. Ulrike Nienaber Akademie der Unfallchirurgie Köln

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Transkript:

TraumaRegister DGU Durchführung einer Datensatz-Revision Ulrike Nienaber Akademie der Unfallchirurgie Köln

Entstehung & Entwicklung» 1993 Gründung & Beginn Datensammlung mit 7 teilnehmenden Kliniken» 1995 Erste teilnehmende Klinik aus einem Nachbarland» 1996 Einführung Jahresberichte» 2002 Beginn der Datenerfassung über das Internet» 2009 Einführung des reduzierten QM-Bogens für das TraumaNetzwerk DGU für das Qualitätsmanagement der teilnehmenden Kliniken» 2010 Erste Teilnehmer aus außer-europäischen Ländern (VAE, CHN)» 2011 488 deutsche Kliniken und 22 aus 7 anderen Länden geben mehr als 23.000 Fälle ein Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 2

Ziele» Dokumentation der medizinischen Versorgung schwerverletzter Patienten» Tool für ein anonymes, externes und vergleichendes Qualititätsmanagment» Schaffung eines großen Datenpools für wissenschaftliche Auswertungen» Medizinische Fragestellungen» Prognosescores» Entwicklung von Versorgungs-Leitlinien» Analyse der Lebensqualität nach Trauma» Kalkulator für Versorgungskosten» Übergeordnetes Ziel: Verbesserung Traumaversorgung Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 3

Inhalt I» Einschlußkriterium:» Lebendaufnahme über den Schockraum UND» Intensivpflichtigkeit» Epidemiologie z.b. Art und Zeitpunkt des Unfalls» Klinische Daten z.b. Verletzungsschwere, Zustand des Patienten» Prozessdaten z.b. Diagnostik, Zeitpunkt der OPs» Outcome z.b. Überleben, Aufenthaltsdauer Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 4

Inhalt II» 4 Zeitphasen werden dokumentiert: 1) präklinische Phase inklusive der initialen Therapie am Unfallort und während des Transports 2) Schockraumpase und inititale Therapie (incl. OPs) bis Aufnahme ICU 3) Intensivstation (Dauer, Beatmung, Komplikationen) 4) Entlassung (Aufenthaltsdauer, Zustand und Entlassungsziel (nach Hause, Reha, anderes Krankenhaus))» Standardbogen: ca. 100 Variablen, abhängig von der Anzahl der Verletzungen» QM-Bogen für TraumaNetzwerk DGU : ca. 40 Variablen Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 5

Teilnehmende Kliniken in 2011 510 Anzahl Kliniken 600 407 400 249 VAE 1 7 8 13 15 18 25 39 51 115 131 125 73 64 64 65 72 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 200 0

Fallzahlen» Einschlußkriterium:» Lebendaufnahme über den Schockraum» Intensivpflichtigkeit» in der Detailtiefe das größten Traumaregister weltweit» In 2011: mehr als 23.000 neue Fälle (9 % von ausländischen Kliniken) 52.946 93.178 69.758 Fälle 100.000 80.000 60.000 29.555 24.396 17.293 20.554 14.149 11.126 8.193 260 662 1.360 1.987 2.839 4.053 5.688 36.227 42.847 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 40.000 20.000 0 7

Bestehende Datensatz-Angleichung: UTSTEIN templete» 2007» übergeordneten europäischer Core-Datensatz für Traumapatienten» Teilnehmende Länder / Organisationen» GB (TARN)» Norwegen/ Dänemark/ Schweden (SCANTEM)» Niederlande» Italien» Portugal» Deutschland (TR-DGU)» ca. 30 Variablen Metadaten-Workshop 8

Durchgeführte Datensatz-Revisionen I» Gründe für die Revision:» Einführung neue Variablen» Medizinischer Fortschitt, z.b. bei Gerinnungstherapie» Einführung neue Qualitätsindikatoren» Trendsetzung (Integration aktueller Entwicklungen, z.b. Tranexamsäure auf Rettungswagen, ROTEM)» Streichung von Variablen» Schlechte Ausfüllrate» Ersatzvariable (z.b. Laktat vs BE) Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 9

Durchgeführte Datensatz-Revisionen II» 1993 Einführung TraumaRegister DGU» 1996 incl. Einführung Papier-Erhebungsbögen» 2002 incl. Einführung der Online-Dokumentation» 2005 incl. Anpassung für die Integration einer klinischen Studie (FVIIa)» 2009 incl. Einführung der überarbeiteten Online-Dokumentation Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 10

Laufende Datensatz-Revision 2013» Änderungen:» Neu: 49 Informationen» Streichung: 21 Informationen» Präzisierung: 4 Informationen» Informationen:» Physiologischer Wert z.b. Pupillenreaktion» Laborparameter z.b. Fibrinogen» Diagnostikmaßnahme z.b. MRT, ROTEM» Therapiemaßnahme z.b. Beckengurt» Zusatzinformationen zu bestehender Variable z.b. Uhrzeit Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 11

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Verfahren zur Datensatz-Revision I» Am Beispiel der laufenden Revision für 2013» zwei Arbeitsgruppentreffen (2011 und 2012)» Zur Diskussionstellung aller vorhandenen Variablen:» Beibehalten» Streichung» Validierung und spätere Entscheidung» Diskussion neue Variablen» Ergebnisse per Email an AK» finale Version dann an entsprechende Sektion der Fachgesellschaft Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 13

Verfahren zur Datensatz-Revision II» Umsetzung der Ergebnisse für die EDV» Beschreibung der Variablentypen» Festlegung der» möglichen Maßeinheiten und der Normwerte» der Kategorien» Definition von Min- und Maximumwerte für weiche und harte Plausibilitätskontrollen» Welche Plausibilitätschecks möglich (Zeitenfolgen, Logik, Querkontrollen)» Englische Übersetzung Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 14

Verfahren zur Datensatz-Revision III» Übergabe der Ergebnisse an das DIVI-Notaufnahmeprotokoll (DIVI-NAP) Zusätzlich bei BogenRevision 2013:» Einarbeitung in das Thema HL7» Kontaktaufnahme zu DIMDI» Anpassung aller Variablen an HL7-Standard Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 15

Wo wäre ein Metadaten-Repository hilfreich?» z.b. bei Laborwerten,» welche Einheiten sind national und international gebräuchlich» welche alternative Einheiten existieren» Umrechungsfaktoren» welche Normbereiche wurden definiert» Wie Handling bei alternativen Einheiten mit ähnlichem Wertebereich» bei Blutgaben: welche Beutelgrößen gibt es» Erleichterung der Schnittstellen-Generierung zu z.b. KIS-Hersteller, anderen Registern, etc. Metadaten-Workshop 18.12.12 Berlin 16