TAGESGRUPPE Die ganz besondere Hilfeform
ERARBEITET UND PRÄSENTIERT VON: Guntram Geske Stefanie Hinz Eva Meinecke Andrea Wilke
GRUNDLAGEN KJHG 32 SGB VIII Soziales Lernen in der Gruppe Begleitung der schulischen Förderung Elternarbeit Sicherer Verbleib in der Familie Familienunterstützende/ Familiennahe, in Einzelfällen auch Familienergänzende Maßnahme Angesiedelt zwischen ambulanten und den stationären Formen erzieherischer Hilfen Lernfeldorientiert
ZIELGRUPPE 1 Familie in der Krise/ akute Überlastung Ressourcen vorhanden (z.b. Strukturen) Kind zeigt auffälliges Verhalten als Reaktion Ziele der Maßnahme: Krise ist überwunden Gestärkte Eltern und Kinder Familiensituation ist beruhigt Familie hat Bewältigungskompetenzen erworben Krisenintervention, Verweildauer ca. 3-6 Mo. Vgl. Bavendiek, U.
ZIELGRUPPE 2 Hoch/ chronisch belastete Familie mit Ressourcen (z.b. Strukturen, Kraft) Sehr auffälliges Kind mit hohem Strukturierungsbedarf als Reaktion auf Situation Ziele der Maßnahme: Kind hat psychosoziale Kompetenzen erworben und Strukturen trainiert Eltern haben erzieherische Kompetenzen erworben und können elterliche Präsenz zeigen Alltagsorganisation ist verbessert Familiäre Situation ist geklärt und stabilisierende Faktoren sind bekannt Erarbeitung von Kompetenzen, Verweildauer ca.12-18 Mo. Vgl. Bavendiek, U.
ZIELGRUPPE 3 Extrem ressourcenarme Familie, z.b. psychische Erkrankung, kognitive Beeinträchtigung, mangelnde Basiskompetenzen in Bezug auf Alltag, (drohende) Kindeswohlgefährdung Kind ist z.b. stark entwicklungsverzögert/-gestört, psychisch krank, hat Handicaps wie Wahrnehmungsstörung, ADHs, Autismus-Spektrums- Störung, starke Lernbehinderung Ziele der Maßnahme: Kindeswohl ist gesichert Eltern kennen ihre Verantwortung und nehmen diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten wahr Unterstützende Netzwerke sind entwickelt und genutzt Kind hat einige Entwicklungsrückstände aufgearbeitet/ hat ausreichende Basiskompetenzen erworben Die beeinträchtigte Familie kann zusammen leben Stabilisieren, aufbauen, sehr kleinschrittige Vorgehensweise, Verweildauer ca. 2-3 Jahre Vgl. Bavendiek, U.
EIN GANZ NORMALER TAG IN TAGESGRUPPE EIN QUERSCHNITT
LEISTUNGSANGEBOT DER TAGESGRUPPEN IN BONN Das Leistungsangebot der Tagesgruppen für den jungen Menschen Training emotionaler und sozialer Kompetenzen Aufarbeitung von Entwicklungsrückständen Erarbeitung von Grundlagen und Strategien zur Alltagsbewältigung und Verselbständigung (Erlernen lebenspraktischer Fähigkeiten) Entwicklung von Interessen und Neigungen Förderung der Persönlichkeitsentwicklung Sensibilisierung für einen achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper
Das Leistungsangebot der Tagesgruppe für die Eltern Klärung der familiären Bezugssysteme und der Elternrolle Stärkung der personalen Kompetenzen Training von Erziehungs- und Alltagskompetenz Vermittlung von Wissen über altersentsprechende Fertigkeiten und Fähigkeiten von Kindern Erarbeitung von Erziehungszielen für das eigene Kind Das Leistungsangebot der Tagesgruppe für das familiäre Bezugssystem Verbesserung der Beziehungs- und Kommunikationsstruktur Positive Veränderung der Stellung des Kindes im familiären System Erkennen und Erarbeiten von familiären Ressourcen Stärkung des Selbsthilfepotentials der Familie Aktivierung des Interesses am sozialen Umfeld
Das Leistungsangebot der Tagesgruppe für das schulische Bezugssystem Vermittlung von erforderlichen schulischen Grundkompetenzen Förderung von Motivation und Konzentration Gezielte Einzelförderung bei schulischen Schwierigkeiten Sensibilisierung der Lehrkraft für die Problematik des jungen Menschen Vermitteln von Methoden und Lernstrategien an die Eltern
DAS BESONDERE DER HILFEFORM TAGESGRUPPE Fester Standort als geschützte Basis und Ausgangspunkt, aufsuchende Arbeit Gruppensettings- sowohl für junge Menschen (Gruppengröße 6-9) als auch für Erwachsene Einzelfallbezogene individuelle Unterstützung Gemeinsamer Erfahrungs- und Lernort Hohe Flexibilität in Bezug auf die Inhalte Es stehen immer die selben Fachkräfte/Bezugspersonen zur Verfügung Kann sozialraumorientiert, heil-, sozial- und/oder erlebnispädagogisch ausgerichtet sein
KOOPERATIONEN UND NETZWERKE Tagesgruppe kooperiert mit Schule, Sozialraum, therapeutischen und medizinischen Diensten u.a. rund ums Kind/ Familie. Tagesgruppe hilft der Familie Unterstützungsnetzwerke aufzubauen. Tagesgruppe trägt aktiv zu einer gelingenden interprofessionellen Kooperation zwischen allen an der Erziehung, Behandlung und Bildung des jungen Menschen Beteiligten bei.
FAZIT Tagesgruppe ist eine Königsdisziplin Fachkräfte müssen gleichermaßen mit Kindern (einzeln und in Gruppe) und mit Eltern/ bzw. Familiensystemen arbeiten können Tagesgruppe ist eine zukunftsfähige Hilfeform gerade für Familien mit komplexen Hilfebedarfen Tagesgruppe vermittelt Basiskompetenzen für Eltern und Kinder Tagesgruppen sind Trainings- und Lernorte, damit Übergänge in Regelinstitutionen erleichtert werden ( Inklusion)
HERAUSFORDERUNGEN Bedarf geht oftmals weit über Erziehungsberatung hinaus- Grenze zum therapeutischem Setting zunehmend fließend Langer Unterricht aufgrund von Ganztagsschule: Anpassung von Rahmenbedingungen/ flexiblere Strukturen Umsetzung von Inklusion in Tagesgruppe Vermehrt Eltern mit fehlenden Alltagskompetenzen Veränderung von Familie und der Idee von Familie - Auswirkungen auf Elternarbeit Kinder mit erheblich eingeschränkter Gruppenfähigkeit / Bindungsfähigkeit Immer mehr Kinder mit psychisch kranken Eltern- /teilen Gestaltung der Arbeit zwischen Kontrollauftrag, Entwicklungshilfe und interprofessioneller Vernetzung - Kinderschutz Ohne Kooperation zwischen den verschiedensten Berufsgruppen geht es nicht Fachkräftemangel/ Qualität der Ausbildung
Quellen: Ulrike Bavendiek, 17. Bundesfachtagung Tagesgruppen, Potsdam 2012 Ev. Fachverband für Erzieherische Hilfen RWL, Leistungsspektrum der Hilfeform Tagesgruppe, 2011
STANDORTE VON TAGESGRUPPEN IN BONN