Strategie Europa Bedeutung der Strategie für NRW. Lohnhallengespräch in der G.I.B. am 1. Juli 2010 Referenten: Bernward Brink & Josef Muth

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Transkript:

Strategie Europa 2020 - Bedeutung der Strategie für NRW Lohnhallengespräch in der G.I.B. am 1. Juli 2010 Referenten: Bernward Brink & Josef Muth

Kernziel 1: 75 % der Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren sollten in Arbeit stehen (untenstehend: Altersgruppe zwischen 15 und 65 Jahren!) 100% Entwicklung der Beschäftigungsquote in Nordrhein-Westfalen (Anteil der Erwerbstätigen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren an der gleichaltrigen Bevölkerung) 75% 50% 25% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 insgesamt 63,3% 64,9% 66,4% 67,4% 67,4% weiblich 56,4% 58,2% 59,7% 60,4% 61,1% männlich 70,2% 71,5% 73,2% 74,4% 73,6% Quelle: IT.NRW, Basis: Mikrozensus, eigene Berechnung G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 2

Kernziel 1: 75 % der Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren sollten in Arbeit stehen Mögliche Strategien Verbesserung des Zugangs von Frauen zum Arbeitsmarkt Relevante Rahmenbedingung: Kinderversorgung? Zielgruppen: Alleinerziehende (auch mit Bezug zu Kernziel 5 Abbau von Armut ) sowie Frauen in Familien mit Kindern? Laufende Aktivitäten im Rahmen des ESF-Programms Bildungsscheck (individueller Zugang) mit großer Fallzahl (rund 114 Tsd. bis Ende Mai 2010) Teilzeitberufsausbildung (TEP) mit geringer Fallzahl (rund 200 Eintritte) G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 3

Kernziel 2: 3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der EU sollten für F&E aufgewendet werden Anteil der F&E-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland gesamt sowie in den Bundesländern in 2007 Baden-Württemberg Berlin Bayern Hessen Deutschland Sachsen Niedersachsen Bremen Hamburg 2,02 2,22 2,30 2,30 2,54 2,72 2,96 3,93 4,21 Thüringen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Mecklenburg-Vorpommern 1,40 1,82 1,77 1,86 Schleswig-Holstein Brandenburg Sachsen-Anhalt Saarland 0,99 1,21 1,20 1,18 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 Quelle:Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch in % G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 4

Kernziel 2: 3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der EU sollten für F&E aufgewendet werden Ein Großteil der F&E-Ausgaben wird von der Wirtschaft geleistet. Von den 2,54 % in Deutschland im Jahre 2007 entfielen: 1,78 % auf die Wirtschaft, 0,41 % auf die Hochschulen und 0,35 % auf staatliche Forschungsinstitute. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sieht für NRW die Schwachstelle in der Industrieforschung: Lediglich 14 % der F&E-Ausgaben der deutschen Wirtschaft entfallen auf NRW. Es fehle an hinreichenden Aktivitäten in technologieorientierten Unternehmen. Bei öffentlichen Forschungsausgaben von Hochschulen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen liegt NRW dagegen nur knapp unter dem Durchschnitt. G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 5

Kernziel 2: Anknüpfungspunkte im Rahmen des Ziel 2-Programms (EFRE-Förderung) G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 6

Kernziel 3: Die 20-20-20-Klimaschutz-/Energieziele sollten erreicht werden (einschließlich einer Erhöhung des Emissionsreduktionsziels auf 30 %, falls die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind) Last der Wirtschaftsstruktur in NRW: Die meisten CO2-Emissionen in Deutschland entstehen in NRW. 30 % des deutschen Stroms werden in NRW produziert. 40 % des bundesdeutschen Industriestroms werden in NRW verbraucht. Grundlegend für die deutsche Klimapolitik ist das Integrierte Energie- und Klimaschutzprogramm (IEKP). Zielsetzungen sind die Reduktion der deutschen Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber 1990 als Beitrag zur globalen Emissionsminderung, der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll bei mindestens 30 % liegen, der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung soll 14 % betragen, der Ausbau von Biokraftstoffen, ohne die Gefährdung von Ökosystemen und Ernährungssicherheit. G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 7

Kernziel 3: Anknüpfungspunkte im Rahmen der Strukturfonds Ziel 2-Programm (EFRE): Querschnittsziel: Nachhaltige und umweltgerechte Entwicklung Ziel 2-Programm soll Klimapolitisches Gesamtkonzept der Landesregierung unterstützen. Die Begleitung des Querschnittsziels Umwelt wird durch die Einrichtung eines Fachbeirates Umwelt unterstützt. Zudem wird ein Vertreter der Umweltverbände die Umsetzung des Programms durch die Teilnahme am Begleitausschuss begleiten. Zukünftige Anknüpfungspunkte im Rahmen des ESF-Programms? Bevorteilung relevanter Branchen möglich und zweckmäßig? Berufliche Weiterbildung Unternehmensentwicklung G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 8

Kernziel 4: Der Anteil der Schulabbrecher sollte auf unter 10 % abgesenkt werden, und mindestens 40 % der jüngeren Generation sollten einen Hochschulabschluss haben Anteil der Schüler/-innen, die die allgemeinbildende Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, in Nordrhein-Westfalen und Westdeutschland 9 8 7 6 in % 5 4 3 2 1 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 NRW ohne Hauptschulabschluss 6,9 6,9 6,9 6,6 6,5 6,4 Westdeutschland ohne Hauptschulabschluss 8,4 7,9 7,8 7,4 7,0 6,5 Quelle: Statistisches Bundesamt, Allgemeinbildende Schulen, Schuljahr 2008/09, Fachserie 11, Reihe 1 G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 9

Kernziel 4: Der Anteil der Schulabbrecher sollte auf unter 10 % abgesenkt werden, und mindestens 40 % der jüngeren Generation sollten einen Hochschulabschluss haben 25 Frühzeitige Schulabgänger nach EUROSTAT-Definition - Anteil der 18-24 Jährigen, die nur einen unteren Sekundarabschluss erreicht haben und keine weitere Bildung absolvieren 20 15 in % 10 5 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 EU 15 19,5 18,8 18,6 18,2 17,7 17,5 17,3 16,9 16,7 15,9 Deutschland 14,6 12,3 12,5 12,8 12,1 13,5 13,6 12,5 11,8 11,1 Quelle: EUROSTAT G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 10

Kernziel 4: Der Anteil der Schulabbrecher sollte auf unter 10 % abgesenkt werden, und mindestens 40 % der jüngeren Generation (30 bis unter 35 Jahre) sollten einen Hochschulabschluss haben. Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen im Alter von 30 bis unter 35 Jahren am Ort der Hauptwohnung nach Berufsabschluss in 2009 Ohne Abschluss 23,1% Anlernausbildung 1,0% (Verwaltungs-) Fachhochschule, Universität, Promotion 21,2% Meister, Techniker, Fachschule 4,9% Lehrausbildung u. Berufsfachkolleg 49,9% Quelle: IT.NRW, Basis: Mikrozensus, eigene Berechnung G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 11

Kernziel 4: Der Anteil der Schulabbrecher sollte auf unter 10 % abgesenkt werden, und mindestens 40 % der jüngeren Generation sollten einen Hochschulabschluss haben. Der Anteil der Schüler, die die allgemeinbildende Schule ohne (mindestens) Hauptschulabschluss verlassen, ist sowohl auf der Bundes- als auch auf der Landesebene in den letzten Jahren sukzessive zurückgegangen. Die Situation in Nordrhein-Westfalen stellt sich innerhalb Deutschlands vergleichsweise günstig dar. Ebenso die Situation von Deutschland im Vergleich zu den Mitgliedstaaten der EU15. Wird die EUROSTAT-Definition für frühzeitige Schulabgänger zugrunde gelegt, besteht gleichwohl Handlungsbedarf. Das ESF-Programm in NRW hat einen starken Schwerpunkt im Bereich Jugend und Beruf. Zum Teil wird im Rahmen der Förderprogramme das Nachholen des Schulabschlusses unterstützt. G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 12

Kernziel 5: Verringerung der Zahl der unterhalb der nationalen Armutsgrenzen lebenden Europäer um 25 %, wodurch 20 Millionen Menschen aus der Armut herausgeführt würden Armutsrisikoquoten in NRW nach Bevölkerungsgruppen in 2008 nach EU-Messkonzept (60 %) Insgesamt Männer Frauen 14,6 14,2 15,0 unter 16 Jahren 16 bis unter 25 Jahren 25 bis unter 50 Jahren 50 bis unter 65 Jahren 65 und mehr Jahren 13,4 11,8 11,0 20,2 21,9 abhängig Erwerbstätige Erwerbslose 7,0 56,0 Alleinstehende Paargemeinschaft ohne Kind Paargemeinschaft mit jüngstem Kind im Alter von unter 18 Jahren Alleinerziehende mit jüngstem Kind im Alter von unter 18 Jahren 8,2 14,9 20,7 39,1 deutsch nicht-deutsch 12,1 35,0 0 10 20 30 40 50 60 Quelle: IT.NRW auf Basis des Mikrozensus; Anteil an Personen mit einem Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 60 % des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung je 100 Personen der Bevölkerung in % G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 13

Kernziel 5: Verringerung der Zahl der unterhalb der nationalen Armutsgrenzen lebenden Europäer um 25 %, wodurch 20 Millionen Menschen aus der Armut herausgeführt würden In der EU27 betrug die Armutsrisikoquote in 2008 17 % (Deutschland: 15 %) Die höchsten Quoten in der EU haben Länder wie etwa Rumänien (33 %), Bulgarien (21 %) oder Italien und Lettland (jeweils 25 %). Das Ziel der Strategie 2020 ist global formuliert und muss noch auf die Mitgliedsstaaten bezogen werden. Anknüpfungspunkte im Rahmen der ESF-Förderung gibt es insbesondere in der Prioritätsachse C Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung von benachteiligten Personen : Zielgruppen: Behindere Menschen, langzeitarbeitslose Jugendliche Aktivitäten im Rahmen innovativer Projekten Darüber hinaus tragen Förderaktivitäten im Bereich Jugend und Beruf (Prioritätsachse B) frühzeitig zur Vermeidung von Armut bei. G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbh Folie 14