Vom Sprechen und Lesen zum Schreiben und Verstehen Landesregierung beschließt zusätzliche Bildungsmaßnahmen

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Transkript:

Pressefoyer Dienstag, 29. März 2011 Vom Sprechen und Lesen zum Schreiben und Verstehen Landesregierung beschließt zusätzliche Bildungsmaßnahmen mit Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber Landesrat Mag. Siegi Stemer (Schulreferent der Vorarlberger Landesregierung und Amtsführender Präsident des Landesschulrates für Vorarlberg) LSI Karin Engstler (Landesschulinspektorin für allgemeine Pflichtschulen) Amt der Vorarlberger Landesregierung Landespressestelle Landhaus A-6901 Bregenz Tel: +43(0)5574/511-20135 Fax: +43(0)5574/511-20190 DVR 0058751 E-Mail: presse@vorarlberg.at www.vorarlberg.at Hotline: +43(0)664/6255668 oder +43(0)664/6255667

Maßnahmenpaket "Zusätzliche Bildungsschwerpunkte" Pressefoyer, 29. März 2011 PISA und andere Befunde zeigen, dass wir offenbar insbesondere im Lesebereich zu viele "Risikoschüler" und zu wenig "Spitzenschüler" haben. Die Landesregierung hat deshalb ein Maßnahmenpaket beschlossen. "Die Grundfähigkeiten (Sprechen, Lesen, Schreiben, Rechnen) werden künftig noch intensiver gefördert", sagt Landesrat Siegi Stemer. Erziehung und Unterricht müssen in der Bildungspartnerschaft zwischen Eltern und Schule gemeinsam verantwortet werden. "Lesen hat in unserer Gesellschaft eine große Bedeutung, wir brauchen es im Alltag und in den meisten Berufen," betont Landeshauptmann Herbert Sausgruber, "Lesen ist somit ein Schlüssel für den Erwerb von Bildung und die berufliche Qualifizierung. Lesen ist die Basis für alles andere." Bei der Entwicklung von Lesefähigkeiten spielen Familie, Kindergarten und Schule eine große Rolle Landesrat Stemer: "Eine umfassende Leseförderung vom Kleinkind- bis ins Erwachsenenalter ist daher ein wichtiges Ziel." Auf den Anfang kommt es an, betont Stemer, denn "wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht mehr zurande". Bildungspaket zusätzliche Schwerpunkte Leseaktionsplan: modern, altersgerecht, für Mädchen & Buben Der "Leseaktionsplan" stellt das Lesen und die moderne Leseförderung altersgerecht sowie für Mädchen und Buben umfassend in den Mittelpunkt. Aber, betont der Landesrat, "Lesen ist auch Elternsache. In der Förderung der Lesegewohnheiten ihrer Kinder kommt den Eltern eine große Bedeutung zu." Lesen ist mehr als eine Technik, es ist ein jahrelanger Prozess, bei dem zunehmend die Fähigkeit entwickelt wird, Texten Informationen zu entnehmen, diese zu interpretieren und in Zusammenhänge einzuordnen. Auch das Lesen mit digitalen Medien muss eingebaut werden, um das Interesse am Lesen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und die Lesefähigkeit zu festigen.

- Information und Mitwirkung der Eltern - Förderung der Lesefreude bei Kindern, Erstlesen - Landeskoordinator Lesen - Überprüfung der Lesefähigkeit - Beobachten, Erkennen und Fördern von Leseschwächen - Lesewettbewerbe (z.b. Selektissima) Bücherpaket für Kleinkinder durch Kinder in die Mitte in Vorbereitung Moderne Lesematerialen für Schulen und Bibliotheken Lesen für Mädchen und Buben, Lesen für Migrantenkinder, Lesen mit neuen Medien Lesebeauftragte an allen Schulen Mehr Lesepaten, Leseomas, Leseopas Leseaktionen in Kindergärten, Volksschulen und Büchereien Lesepass/Leseabzeichen als Anreiz; Wettbewerbe, Lesebravo Spezielle Leseschwerpunkte in der Aus- und Fortbildung (BAKIP/PH) Volksschule: hinschauen, rückmelden, fördern Die frühen Lernjahre haben große Bedeutung, denn Kinder kommen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule und machen unterschiedlich große Schritte. Die Unterschiede in der kindlichen Sprachentwicklung, der Kulturzugehörigkeit, des familiären Umfeldes und die unterschiedlichen Ausprägungen von Grundkenntnissen und Fertigkeiten gehören heute zum Alltag im Klassenzimmer. Die schulische Unterrichtsarbeit steht damit vor der Herausforderung, Kinder nach ihren Potentialen und Neigungen dort abzuholen, wo sie stehen. Und das braucht neue Zugänge. Lehrerinnen und Lehrer müssen konkret unterstützt werden, die unterschiedlichen Lern- und Entwicklungsschritte der Kinder zu erkennen und gezielt zu fördern. In der Ausbildung, in der Fortbildung, mit zusätzlichen Stunden und Methoden. 3

- Schulreifefeststellung (Probejahr) - Schulstart je nach Entwicklungsstand (Probejahr) - Genau hinschauen, gezielt fördern: Lernstandserhebungen (Probejahr) - alternative Benotungssysteme wie Pensenbuch, Portfolio, Notengespräche als Pilotprojekte an über 60 Schulen - 3-Säulen-Modell der schulischen Sozialarbeit (3.600-Stunden-Pool), Beratungs- und Krisenbegleitungslehrerinnen, Schulsozialarbeit - Aus- und Weiterbildung: von Pädagog/innen: Moderne Unterrichtsgestaltung, neue Lernkultur, Umsetzung neuer Unterrichtsformen Schulreifefeststellung flächendeckend Kooperation Kindergarten/Volksschule Schulstart je nach Entwicklungsstand: weiterer Ausbau Im Mittelpunkt stehen Sprechen, Lesen, Schreiben und Rechnen Hauptaugenmerk auf persönliche Lernziele, weniger auf Ziffernnoten Lernstandserhebung 3. Klasse VS mit Eltern-Lehrer-Gespräch Rückmeldung: regelmäßige Gespräche zwischen Lehrer- Schüler-Eltern Unterstützung für Schulen mit besonderen Herausforderungen (zusätzliche Stunden, gezielte klassenbezogene Lernförderung) Aus- und Weiterbildung: von Pädagog/innen: Diagnosefähigkeit (Beobachten, Erkennen und Fördern); spezifische Lernförderung Ausbau der Ganztagesangebote: bedarfsgerecht, planbar und kindgerecht Für viele Kinder und Jugendliche ist die Schule heute ein Teil des zentralen Lebensraums. Die gute Schule hat klare Antworten für gesellschaftliche und familiäre Gegebenheiten. Bedarfsgerecht, frühzeitig planbar und kindgerecht heißt die Zielsetzung für die Ganztagsmodelle. Die Schülerbetreuung wurde durch das Engagement von Schulen, Gemeinden und Land weiter ausgebaut. 2010 wurden ca. 7.700 Schülerinnen und Schüler außerhalb der Unterrichtszeit betreut, das ist mehr als eine Verdoppelung in den letzen fünf Jahren. Und in drei Pilotprojekten werden heuer Modelle "verschränkter Ganztagesklassen" mit Erfolg erprobt. 4

- Flexible Modelle in der Schülerbetreuung - Starke Steigerung der Schülerbetreuung - "verschränkte" Ganztagsklassen im Probejahr - Junge Erwachsene im Sozialen Jahr Frühe Bedarfserhebung und verlässliche Planung für Betreuungsangebote Ab Herbst 2011 sieben neue "verschränkte Ganztagsklassen" Vereinbarung Bund-Länder für Ganztagsschulen Unterstützung der Gemeinden bei Einrichtung von Ganztagsmodellen Mit 14/15 alles klar? kein Abschluss ohne Anschluss Rund um den Pflichtschulabschluss (7./8./9. Schulstufe) wird eine maßgeschneiderte Laufbahnempfehlung und -vorbereitung mit möglichst lückenloser Erfassung und Begleitung der 14-, 15-, 16- Jährigen organisiert. Denn alle Jugendlichen sollen gut vorbereitet nach der Pflichtschule ihren persönlichen Lernweg weitergehen können. 5

- Chancenpool: Beratungs- und Betreuungssystem 9./10. Schulstufe - Berufsüberleitung/Coaching an der Schnittstelle Schule/Arbeitsmarkt - Potentialanalyse als Grundlage - Gezielte Lernhilfe im BIFO - Projekt 8plus: Beobachten, Erkennen und Fördern beim Übergang Schule-Beruf - Beratung für Jugendliche: Abklärung persönlicher Stärken und Schwächen - Maßgeschneiderte Laufbahnempfehlung - Lehre (einschließlich Matura) mit optimaler Fachkräfteausbildung Regionales Bildungsnetzwerk regelmäßiger Austausch Ein wichtiger Bereich, um die bestmögliche Bildung für unsere Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen, ist die regionale Vernetzung: Kinder in die Mitte, Elternvertretung, Schülervertretung, Lehrervertretung, BIFO, BAKIP, Pädagogische Hochschule, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, VEM, Landwirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, Gemeindeverband. Forderungen an den Bund Sicherer Rahmen und Spielräume Der Bund ist aufgefordert, die wichtigsten Rahmenbedingungen mit unserer Unterstützung rasch zu verbessern: Neues Dienstrecht, Gehaltsreform, Pädagog/innenbildung, Schulautonomie und Qualitätssicherung. Die Aus- und Fortbildung der Pädagog/innen ist ein zentrales Feld, vom frühpädagogischen Bereich zur Matura und bis zur Erwachsenenbildung. Besonders die Diagnosefähigkeit (genaues Erkennen und Behandeln von Potentialen und Förderbedarf), der Umgang mit sozialer, sprachlicher und kultureller Heterogenität der Schülergruppen und die "Lernunterschiede" bei Mädchen und Buben brauchen neue Konzepte. (bildungspaket.doc) 6