ERNÄHRUNG beim LYMPHÖDEM, LIPÖDEM Störung des Immunsystems bei diesen Erkrankungen. Inge Sabitzer



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Transkript:

ERNÄHRUNG beim LYMPHÖDEM, LIPÖDEM Störung des Immunsystems bei diesen Erkrankungen Inge Sabitzer

Übersicht 1. Lymphgefäßsystem 2. Lipödem 3. Lymphödem 4. Das richtige Gewicht 5. Österreichische Ernährungspyramide 6. Wasser als Basis 7. Vitamine 8. Ballaststoffe 9. Gute Fette 10.MCT-Diät 11.Adipositas-Standardtherapie 12.Mediterrane Ernährung 13.Lymphklinik Wolfsberg - Langfristig Erfolge erzielen Inge Sabitzer, Diätologin 2

Lymphgefäßsystem, Lymphe Lymphgefäße transportieren tgl. bis zu 2 l Zwischenzellflüssigkeit - Abfallprodukte des Stoffwechsels. Über das Lymphgefäßsystem werden auch die im Darm aufgenommenen Fette in den Blutkreislauf transportiert. In den Lymphknoten werden die Lymphozyten (dienen der Abwehr von Krankheitserregern) gebildet. Quelle: Lymphgefäßsystem, Gesundheitslexikon Wissen Intakte Lymphknoten gesundes Immunsystem Inge Sabitzer, Diätologin 3

LIPÖDEM - Fettverteilungsstörung Lipödem - abzugrenzen von Lymphödem und Adipositas Beim Lipödem handelt es sich um krankhaft veränderte Fettzellen Übergewicht ist nicht die Ursache für ein Lipödem. Übergewicht wirkt sich negativ auf den Verlauf eines Lipödems aus. Ernährung: Gesundes Essverhalten entwickeln Ausgewogen ernähren - ballaststoffreich, vitaminreich Wohlfühlgewicht erreichen Quelle: Kobiger Gesundheit Kompression Regelmäßig Ausdauersport Inge Sabitzer, Diätologin 4

LYMPHÖDEM - Langzeitmaßnahmen Behandlung des Lymphödems: Kompressionstherapie Manuelle Lymphdrainage Entstauende Bewegungstherapie Gesunde, abwechslungsreiche Ernährung keine einseitige Diät Zu wenig Bewegung und Übergewicht erhöhen das Risiko für die Entwicklung eines Lymphödems erheblich, beeinflussen den Verlauf der Erkrankung. (DGA Deutsche Gesellschaft für Angiologie /Gefäßmedizin) Inge Sabitzer, Diätologin 5

Das richtige Gewicht was ist das? 1. Body Mass Index (BMI) setzt das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße BMI unter 18,5 zwischen 19 und 24,9 zwischen 25 und 29,9 zwischen 30 und 34,9 zwischen 35 und 39,9 ab 40 BEURTEILUNG Untergewicht Normalgewicht Übergewicht Adipositas Grad I Adipositas Grad II Adipositas Grad III 2. Waist-to-Hip-Ratio (WHR): Taille zu Hüfte Verhältnis zur Ermittlung des Körperfettverteilungsmuster 3. Bauchumfang Frauen nicht über 88 cm Männer nicht über 102 cm Inge Sabitzer, Diätologin 6

Österreichische Ernährungspyramide Angepasste Energiezufuhr, ausreichende Vitamin- und Mineralstoffzufuhr, gleichzeitige Vermeidung von Überversorgung Fettzufuhr Trans-Fettsäuren gesättigte Fettsäuren Optimierung der Fettqualität Zuckerzufuhr, Stärke einschränken komplexe Kohlenhydrate Ballaststoffe, Gemüse und Obst sparsamer Umgang mit Salz, viele Kräuter Optimierung der Flüssigkeitszufuhr Inge Sabitzer, Diätologin 7

Wasser - Basis der Ernährung Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht halten bessere Entstauung der Ödeme Quellwasser, Leitungswasser ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees Mineralwasser, Na-arm (evtl. still) stark verdünnte Obstsäfte - bei Sport Reich an Polyphenolen (Immunsystem unterstützend): Grüne Tees, Ingwertee, Brombeerblättertee, Lymphtee Roter Traubensaft (Resveratrol) Kaffee (Koffein wirkt konzentrationsfördernd) Alkoholische Getränke - Genussmittel - keine Durstlöscher Inge Sabitzer, Diätologin 8

VITAMINREICH Gemüse und Obst - saisonal 5 a day - Antioxidantien fürs Immunsystem 3 Portionen Gemüse (400 500 g) 2 Portionen Obst (200 300 g) Inhaltsstoffe Vitamine: Vitamin C, Beta-Carotin, Folsäure, B-Vitamine Mineralstoffe: Kalium, Magnesium, Kalzium Spurenelemente: Fe, Se, Zn Ballaststoffe Sekundäre Pflanzenstoffe Inge Sabitzer, Diätologin 9

BALLASTSTOFFE wertvoll Vorkommen in Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Getreide (Randschichten der Körner) Sättigungsgefühl durch Füllung des Magens bei geringer Energiedichte Verzögern die KH-Aufnahme/stabilisieren den Blutzuckerspiegel Erhöhung des Stuhlvolumens, Anregung der Darmperistaltik - Verkürzung der Darmpassage Schadstoffe werden schneller ausgeschieden - senken u.a. das Risiko für Dickdarmerkrankungen Binden Gallensäuren - Cholesterinsenkung Inge Sabitzer, Diätologin 10

Gute Fette Omega-3-Fettsäuren Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind essentiell Verhältnis Omega-6-FS zu Omega-3-FS mit 5:1 ideal (üblicherweise 10:1) Omega-3-Fettsäuren antientzündlich Leinöl (1:3), Rapsöl (2:1), Sojaöl, Walnuss(Öl) 6:1 Fettreiche Fische: Makrele, Lachs, Thunfisch Omega-6-Fettsäuren die nur bedingt guten Fette Linolsäure in Ölen, Arachidonsäure in tierischen NM entzündlich Reduzieren der Transfettsäuren unter 1% der tgl. Energiezufuhr Hauptquellen: Frittiere Nahrungsmittel, Backwaren, Fertiggerichte Inge Sabitzer, Diätologin 11

MCT- Diät bei ärztlicher Anordnung MCT-Diät bei Aufnahmestörung von Fetten aus dem Darm u.a. bei folgenden Indikationen: Blockade des Abflusses der Lymphe aus dem Darm Angeborene oder erworbene Fehlbildung des Lymphgefäßsystems der inneren Organe, mit freier Flüssigkeit in den Hohlorganen des Brust- und Bauchraumes (Chylothorax, Chylopericard, Chylurie, Chylaskos) Mittelkettige Fettsäuren gelangen ohne Umweg über die Lymphgefäße direkt in das Pfortaderblut Diätetische Maßnahmen: Austausch herkömmlicher Nahrungfette durch spezielle mct Nahrungsfette Fettreduzierte Mischkost Einschränkung des Verzehrs von Nahrungsmitteln mit hohem Fettanteil Inge Sabitzer, Diätologin 12

ADIPOSITAS - Standardtherapie Gewichtsreduktion beginnt im Kopf und ist nur zu erwarten, wenn man bereit ist, den Lebensstil umzustellen Quelle: bmg Pixi-Buch Ernährungstherapie Ernährungsinformation und Schulung Mäßig hypokalorische Mischkost Verhaltenstherapie Selbstbeobachtung Einüben eines geänderten Essverhaltens stabilisieren Kleine Schritte, Zwischenziele Bewegungstherapie Steigerung der körperlichen Aktivitäten, Ausdauersport Inge Sabitzer, Diätologin 13

Ernährung und Bewegung sind Gewohnheitssache Früh mit einem gesundem Lebensstil beginnen, Gewichtszunahme verhindern Regelmäßige Bewegung und Sport fördern den Lymphabfluss, bauen den Lymphstau ab Quelle: bmg Erfolg hängt stark mit der Persönlichkeitsstruktur und der Motivation zusammen Wohlbefinden, Stressabbau Stärken das Immunsystem Vorbeugung und Beseitigung von Risikofaktoren Inge Sabitzer, Diätologin 14 Quelle: Bewegungspyramide forum ernährung heute

Mediterrane Ernährung präventiv Sonnengereiftes Gemüse, Hülsenfrüchte, frische Kräuter Getreide, Kartoffeln Früchte, Nüsse, Samen Fische (Vitamin D, Jod) Olivenöl (Vitamin E), Rapsöl Wenig Fleisch, eher Geflügel Joghurt, Käse Vorbeugung vor ernährungsassoziierten Erkrankungen Gewichtmanagement (Gewicht halten) Krebsprävention Inge Sabitzer, Diätologin 15

Lymphklinik Wolfsberg - Langfristig Erfolge erzielen Komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE): Hautpflege Manuelle Lymphdrainage Kompressionsbandagen Entstauungsgymnastik ärztl. Verlaufskontrollen Ausgewogene Ernährung - Sollgewicht halten - Sportliche Aktivitäten Inge Sabitzer, Diätologin 16