4 Inhalt Inhaltsverzeichnis Vorwort... 3 G rundlagen... 10 Die Geschichte des Tapens... 10 Was bedeutet Senso-Taping, und wie wirkt es?... 10 Eigenschaften und allgemeine Wirkung... 10 Prävention... 11 Förderung der Rehabilitation... 11 Verbesserung der Propriozeption... 12 Verbesserung der Durchblutung... 12 Schmerzlinderung... 12 Wirkung auf die Muskulatur... 12 Wirkung auf das lymphatische System... 13 Wirkung auf die Bänder... 13 Wirkung auf die Faszien... 13 Einsatzmöglichkeiten und Grenzen des Tapens... 14 Indikationen... 14 Kontraindikationen... 14 Tapeformen... 15 I-Tape... 15 Y-Tape... 15 X-Tape... 16 Fächerförmiges Tape oder Spiraltape (Lymphtape)... 16 Sterntape... 16 Lochtape... 17 Die Bedeutung der Farben... 17 Blau... 18 Rot... 18 Beige... 18 Schwarz... 18 Anlagetechniken Muskeltape... 19 Bänder- und Gelenktape... 20 Lymphtape... 21 Space- bzw. Sterntape... 22 Tapekombinationen... 23
Inhalt 5 Allgemeine Anwendungshinweise Wann sollte nicht getapet werden?... 23 Verträglichkeit... 23 Klebeeigenschaften... 24 Tragedauer von Tapeanlagen... 24 Wie entferne ich das Sensotape?... 24 Lagerung... 24 Kombination mit anderen Materialien... 24 Pr axis... 25 Schulterblatt und Schultergelenk... 25 Schulterblatt und Schultergelenk Außenseite Gelenkkapsel und Bänder des Schultergelenks... 26 Bänder des Schultereckgelenks... 28 Schulter-Abspreizer (M. deltoideus)... 30 Schulter-Abspreizer (M. supraspinatus)... 32 Schulterblatt und Schultergelenk Innenseite Schulter-Innendreher (M. subscapularis)... 34 Schulterblatt und Schultergelenk Vorderseite Schulter-Heranzieher (M. pectoralis major)... 36 Schulter-Protraktoren (M. pectoralis minor)... 38 Schulterblatt und Schultergelenk Rückseite Schulter-Außendreher (M. infraspinatus)... 40 Schulter-Heber (M. trapezius)... 42 Schulterblatt-Heber (M. levator scapulae)... 44 Weitere Beschwerdebilder des Schultergürtels Schulter-Instabilität... 46 Schwellungen der Schulter... 48 Arm und Hand... 49 Oberarm Ellenbogen-Beuger (M. biceps brachii)... 50 Ellenbogen-Strecker (M. triceps brachii)... 52
6 Inhalt Ellenbogen und Unterarm Außenseite Kapsel-Band-Apparat des Ellenbogens (Seitenbänder)... 54 Handgelenk-Strecker... 56 Finger-Strecker... 58 Unterarm-Außendreher (M. supinator)...... 60 Ellenbogen und Unterarm Innenseite Unterarm-Innendreher (M. pronatus teres und M. pronatus quadratus)... 62 Handgelenk- und Finger-Beuger... 64 Hand und Finger Kapsel-Band-Apparat des Handgelenkes... 66 Kapsel-Band-Apparat der Fingergelenke... 68 Weitere Beschwerdebilder des Unterarmes und der Hand Schmerzen am äußeren Ellenbogen (Tennisellenbogen)... 70 Schmerzen am inneren Ellenbogen (Golferellenbogen)... 72 Schmerzen am Daumengrundgelenk... 74 Schwellungen des Unterarms... 76 Wirbelsäule und Rumpf... 77 Hals und Nacken Innere Strecker der Halswirbelsäule... 78 Äußere Strecker der Halswirbelsäule... 80 Gelenkkapseln und Bänder der Halswirbelsäule, HWS-Syndrom... 82 Vordere Halsmuskulatur... 84 Rücken und Bauch Gelenkkapseln und Bänder der Brustwirbelsäule, BWS-Syndrom... 86 Strecker der Brustwirbelsäule... 88 Strecker der Lendenwirbelsäule... 90 Zwerchfell (Diaphragma)... 92 Gerade und schräge Bauchmuskulatur... 94 Weitere Beschwerdebilder im Rumpfbereich Lendenwirbelsäulen-Syndrom, Schmerzen im Iliosakralgelenk... 96 Schwellungen im Bereich der Schulter und oberen Brustwirbelsäule... 98
Inhalt 7 Becken und Hüfte... 99 Becken und Hüfte Außenseite Kapsel und Bänder des Hüftgelenkes... 100 Hüft-Abspreizer (Hüft-Abduktoren)... 102 Sehnenplatte des Oberschenkels (Tractus iliotibialis) mit Oberschenkelbinden-Spanner (M. tensor fasciae latae)... 104 Becken und Hüfte Innenseite Hüft-Anspreizer (Schenkelanzieher, Adduktoren)... 106 Becken und Hüfte Vorderseite Hüft-Beuger (Hüftlendenmuskel, M. iliopsoas)... 108 Becken und Hüfte Rückseite Hüft-Strecker... 110 Hüft-Außendreher (Außenrotatoren)... 112 Weitere Beschwerdebilder an Becken und Hüfte Hüftschmerzen... 114 Schwellungen im Bereich der unteren Extremität und des Hüftgelenkes... 116 Oberschenkel und Knie... 117 Oberschenkel und Knie Außenseite Knie-Außenband (Lig. collaterale laterale)... 118 Sehnenplatte des Oberschenkels(Tractus iliotibialis)... 120 Oberschenkel und Knie Innenseite Knie-Innenband (Lig. collaterale mediale)... 122 Hüft-Anspreizer (Adduktoren)... 124 Oberschenkel und Knie Rückseite Gelenkkapsel... 126 Knie-Beuger und -Außendreher (M. biceps femoris)... 128 Knie-Beuger (Ischiocrurale Muskulatur)... 130 Oberschenkel und Knie Vorderseite Vorderes Kreuzband (Ligamentum cruciatum anterius)... 132 Hüft- und Knie-Beuger (M. sartorius)... 134 Knie-Strecker (M. quadriceps femoris)... 136 Kniescheibe (Patella)... 138
8 Inhalt Spezifische Beschwerdebilder an Oberschenkel und Knie Schwellungen des Knies... 140 Unterschenkel und Fuß... 141 Unterschenkel Außenseite Kapsel und Außenbänder des Sprunggelenkes... 142 Fuß-Pronatoren (Wadenbeinmuskeln, M. peroneus longus und M. peroneus brevis)... 144 Unterschenkel Innenseite Kapsel und Innenbänder des Sprunggelenkes... 146 Unterschenkel Rückseite Dreiköpfiger Wadenmuskel (M. triceps surae)... 148 Achillessehne... 150 Unterschenkel Vorderseite Fuß-Heber I (vorderer Schienbeinmuskel, M. tibialis anterior)... 152 Fuß-Heber II (vorderer Schienbeinmuskel, M. tibialis anterior)... 154 Langer Großzehen-Strecker (M. extensor hallucis longus)... 156 Langer und kurzer Zehen-Strecker (M. extensor digitorum longus und M. extensor digitorum brevis)... 158 Fuß Unterseite Kurzer Zehen-Beuger (M. flexor digitorum brevis)... 160 Weitere Beschwerdebilder an Unterschenkel und Fuß Schwellungen an Unterschenkel und Fuß... 162
16 Grundlagen X-Tape Zur Erstellung eines X-Tapes wird ein I-Tape in seiner Originalbreite an beiden Enden mittig eingeschnitten und dadurch mit insgesamt vier Zügeln versehen. Die im Zentrum liegende Tapebasis wird als Anker auf der betroffenen Gewebestruktur angelegt, die vier Zügel- Streifen werden dehnungsfrei auf den umgebenden Hautarealen angebracht. Diese Tapeform wird in der Regel bei Muskelanlagen verwendet. X-Tape Fächerförmiges Tape oder Spiraltape (Lymphtape) Fächer- und Spiraltapes werden für Lymphanlagen verwendet. Das Fächertape besteht aus einem geschlossenen Anteil (4 5 cm), der den Anker darstellt. Das andere Ende wird in Längsrichtung in 4 5 Streifen gleicher Länge geschnitten, die sogenannten Fächerzügel. Alle Tapeenden werden abgerundet. Die Fächerstreifen werden wellenförmig auf die Haut gelegt. Für eine spiralförmige Tapeanlage verwendet man I-Tapes, die spiralförmig entlang des zu behandelnden Körperabschnittes aufgebracht werden. Spiraltape Sterntape Ein Sterntape wird aus mehreren I-Tapes zusammengefügt, die in Lagen direkt auf der schmerzhaften Region angelegt werden. Diese Tapeform wird an schmerzenden, entzündeten, geschwollenen Körperregionen eingesetzt häufi g beispielsweise bei Schmerzen im unteren Rücken, um einen vergrößerten Zirkulationsraum zu schaffen und den Stoffwechsel des betroffenen Gewebes zu verbessern. Sterntape
Tapefarben 17 Lochtape Das Lochtape ist eine Variante des I-Tapes und X-Tapes. In die Mitte der Tapes wird eine Art Knopfloch geschnitten. Diese Öffnung wird direkt über die schmerzende oder geschwollene Region angebracht, um die Haut anzuheben und auf diese Weise einen größeren Zwischenraum (Zirkulationsraum) unter der Haut) zu schaffen. Es entsteht ein Zug zwischen der Subcutis und der Cutis, die Subcutis wird in Richtung Epidermis auf Zug gebracht. Lochtapes werden bei Weichteil-Schwellungen angewendet. Lochtape Die Bedeutung der Farben Die Wirkung von Farben wird häufig nicht bewusst wahrgenommen. Farben üben durch ihre Wellenlänge und Schwingungen einen spezifischen Einfluss auf den Menschen aus. Farben stimulieren die Psyche und die Körperfunktionen des Menschen zu höherer Leistung und können auf beide, je nach Anwendung, beruhigend oder anregend wirken. Farben des warmen Spektrums (z. B. Rot) wirken anregend, Farben des kalten Spektrums (z. B. Blau) wirken beruhigend auf die Körperstrukturen. Der Anblick von Rottönen lässt z. B. den Blutdruck und die Herzfrequenz steigen, während die Wahrnehmung von Blau beides sinken lässt. Die Kraft der Farben lässt sich therapeutisch nutzen: Aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist bekannt, dass entzündliche fieberhafte Erkrankungen in einem in Blau gehaltenen Zimmer schneller heilen, während der Heilungsprozess in einem Raum mit roten Wänden langsamer abläuft. Im Zusammenhang mit der asiatischen Farblehre sind auch die unterschiedlichen Varianten des Kinesio-Tapes zu sehen hinsichtlich ihrer Dehnungseigenschaften, ihrer Materialstärke etc. weisen sie keine Unterschiede auf. rote I-Tapes Therapeutisch wird das Sensotape meist in den Farben Blau (Cyan) und Rot (Magenta) eingesetzt, gelegentlich auch in Beige oder Schwarz. blaue I-Tapes
50 Oberarm Ellenbogen-Beuger (M. biceps brachii) Lage und Funktion Der zweiköpfige Armmuskel (M. biceps brachii) befindet sich an der Vorderseite der Schulter und des Oberarms. Als zweigelenkiger Muskel beginnt er am Schultergelenk und am Rabenschnabelfortsatz des Schulterblattes und zieht sich bis zur Speiche des Unterarms. Er ist ein kräftiger Beuger des Ellenbogens. Ursachen von Schmerz Arm und Hand Schmerzen im Bereich der Ellenbogenbeuger können entstehen, wenn die Muskulatur überlastet, gereizt oder gezerrt ist. Eine Überlastung tritt vor allem nach langer einseitiger Beanspruchung (Heben und Tragen oder sportliche Anstrengung) auf. Häufig ist die Sehne im Bereich des Schultergelenkes mit betroffen. Therapie Akut: Bei einer Überlastung oder Reizung der Muskulatur oder der Sehne eingesetzt, führt das Sensotape zu einem verbesserten Stoffwechsel, einer Spannungssenkung und einer Schmerzreduktion und beschleunigt so die Heilung. Vorbeugend: Das Sensotape kann präventiv angewendet werden, um den Muskeltonus zu senken und somit Überlastungen oder Reizungen der Muskulatur oder der Sehne vorzubeugen.
Muskeltechnik 51 Sitzende Position, der Arm wird nach außen gedreht und der Ellenbogen gestreckt. Die Kreuzungsstelle der vier Zügel des blauen X-Tapes bildet den Anker und wird unterhalb der Ellenbeuge angelegt. Die zwei kurzen unteren Zügel werden ohne Zug am Unterarm angebracht. Die Ausgangsstellung wird beibehalten. Der Anker des X-Tapes wird unterhalb der Ellenbeuge fixiert, während der längere innere Zügel unter leichtem Zug um den inneren Muskelbauch zum Rabenschnabelfortsatz hin angelegt wird. Der Anker wird fixiert, der lange äußere Zügel unter leichtem Zug um den äußeren Muskelbauch zur Schulter hin angelegt; er überlappt den langen inneren Zügel. Die beiden Zügelenden laufen dehnungsfrei zum Schlüsselbein hin aus (s. kl. Abb.). Die Anlage wird durch leichtes Reiben in Vordehnung des Muskels anmodelliert, aktiviert und fixiert. Eine alternative X-Tapeanlage, bei der zusätzlich auf lokale Schmerzen und Triggerpunkte Einfluss genommen werden kann, unterscheidet sich nur durch die veränderte Anlage des langen äußeren Zügels: Er wird unter leichtem Zug direkt über den äußeren Muskelbauch bis zum Schulterdach hin angelegt.
74 Weitere Beschwerdebilder des Unterarmes und der Hand Schmerzen am Daumengrundgelenk Anatomie Die Bänder des Daumengrundgelenkes verlaufen jeweils seitlich auf der Innen- und Außenseite des Gelenkes und verbinden den Mittelhandknochen mit dem Grundglied des Daumens. Sie stabilisieren und sichern das Daumengrundgelenk und unterstützen die Funktion der Gelenkkapsel. Ursachen von Schmerz Arm und Hand Schmerzen im Bereich der Bänder des Daumens entstehen, wenn die Bandstrukturen überdehnt werden oder Anteile zerreißen. Dies geschieht häufig bei einem Sturz auf den Daumen oder infolge einer anderen abrupten äußeren Krafteinwirkung (z. B. beim Skifahren durch die Schlaufe des Stocks oder beim Handball), durch die der Daumen seitlich weggezogen wird. Der sogenannte Skidaumen ist eine sehr schmerzhafte Verletzung des ellenseitigen Bandes, die zur Folge hat, dass sich die Gelenkkapsel-Anteile auf dieser Seite aufklappen lassen. Das verursacht eine Instabilität der Greifzangen-Funktion zwischen Daumen und Zeigefinger. Therapie Akut: Das Sensotape unterstützt gezielt die stabilisierende Funktion der Gelenkkapsel und der Bänder. So werden die Bandstrukturen geschützt und entlastet, und die Heilung wird beschleunigt. Vorbeugend: Das Sensotape kann präventiv angewendet werden, um das Gelenk zu stabilisieren und somit die Bandstrukturen zu entlasten.! Bei einer abrupten äußeren Krafteinwirkung auf den Daumen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um einen Knochenbruch auszuschließen.
Kombinationstechnik 75 Das Handgelenk wird gestreckt und der Daumen etwas abgespreizt. Der Anker des schmal (ca. 2 cm breit) zugeschnittenen blauen I-Tapes wird ohne Zug an der Daumenballenmuskulatur der Handinnenfläche angelegt. Das I-Tape verläuft über den Daumenrücken zur Schwimmhautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Hand- und Daumenstellung wird beibehalten. Das I-Tape umrundet mit leichtem Zug das Daumengrundgelenk und überkreuzt auf dem Daumenrücken den bereits angelegten Teil des Tapes. Die Hand- und Daumenstellung wird beibehalten. Der Daumen des Patienten wird passiv in eine schmerzfreie Stellung bewegt und das I-Tape unter mäßigem Zug schräg über den Handrücken zur Kleinfingerseite des Handgelenkes hin angelegt. Die Hand- und Daumenstellung wird beibehalten. Zur weiteren Stabilisierung und Stimulierung kann ein zweites, rotes Tape mit der gleichen Bänder-/Gelenktechnik angelegt werden. Dieses überlappt das erste, blaue Tape etwas. Die gesamte Anlage wird durch leichtes Reiben anmodelliert, aktiviert und fixiert.