Sharing Economy. Rede. Sigmar Gabriel. Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Anlass: BMWi-Reihe Denkräume

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Transkript:

Sharing Economy Rede Sigmar Gabriel Bundesminister für Wirtschaft und Energie Anlass: BMWi-Reihe Denkräume am 11. Dezember 2014 Uhrzeit der Rede: 19:00 Uhr in BMWi-Vestibül Redezeit: 10 Minuten Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Beginn der Rede!

- 1 - Liebe Frau, lieber Herr, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte Sie heute Abend hier im Bundeswirtschaftsministerium sehr herzlich willkommen heißen. Ich hoffe, Sie hatten eine gute und preiswerte Anreise. Für ein Taxi vom Flughafen Tegel hier zum Ministerium müssen Sie ungefähr 18 Euro berappen. Wären Sie mit dem Fahrtvermittler Uber gekommen, hätten Sie für die gleiche Strecke nur 2 4 Euro zahlen müssen. [ungefährer Fahrpreis laut www.uber.com]

- 2 - Jedenfalls, wenn ein Fahrer zu diesen Bedingungen verfügbar gewesen wäre. Das ist nicht ganz selbstverständlich. Nicht nur, dass Uber sein Angebot im Zuge der laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen eingeschränkt hat. Sie sollten auch im Hinterkopf haben, dass Uber in Stoßzeiten gezielt die Preise erhöht. [Hintergrund: Uber ist generell deutlich günstiger als das Taxi (Kilometerpreis: 0,75 1 Euro ggü. Taxi 1,80 2 Euro). Um behördliche Verbotsverfügungen zu umgehen, hat Uber in Berlin die Preise weiter auf Betriebskostenniveau (0,35 Euro/ km) gesenkt und ist damit vergleichbar einer Mitfahrzentrale zulässig. Bei hoher Nachfrage erhöht Uber die Preise. In Berlin bietet Uber seit Dezember Fahrten nur noch am Wochenende an.]

- 3 - Trotzdem stellt sich die Frage: Kann das funktionieren und ist es fair? Über dieses und andere Geschäftsmodelle, die Uber ähneln, wollen wir heute Abend sprechen. Der heutige Abend findet im Rahmen unserer Gesprächsreihe Denkräume statt. Wir möchten mit Ihnen in einen offenen Dialog treten, zu Themen, die die Diskussion aktuell bewegen. Die Denkräume sind ein Format, in dem wir Fragen stellen, ohne Ihnen schon fertige Antworten präsentieren zu können. Im Mittelpunkt des heutigen Abends soll das Gespräch stehen.

- 4 - Dazu haben wir mit einen weiteren Sprecher, der sich schon sehr klar und gewohnt pointiert zu dem Thema geäußert hat. Das Teilen, das gemeinsame Nutzen oder Tauschen von Dingen, ist ja nun wirklich nicht neu und wird schon seit Jahrtausenden praktiziert. Getauscht haben die Menschen schon, bevor sie das Geld erfanden. Geld ist überhaupt erst als Hilfsmittel entstanden, den Tausch zu erleichtern.

- 5 - Es gibt sogar namhafte Wissenschaftler, die das Teilen für einen gesellschaftlichen Urzustand halten [so der Sozialwissenschaftler und Vordenker der Occupy -Bewegung David Graeber]. Ich bin mir da ja nicht so sicher. Wer Kinder hat, weiß, dass das haben wollen sich frühzeitig und ganz von selbst entwickelt und im Kindergarten oder auf dem Spielplatz vehement, zur Not auch mit Gewalt, durchgesetzt wird. Das teilen dagegen müssen viele Eltern ihren Kindern doch recht mühsam beibringen.

- 6 - Aber ich habe Sie heute nicht eingeladen, um mit Ihnen über anthropologische Grundsatzfragen zu diskutieren. Die aktuelle Debatte um das Teilen wurde initiiert von einer Bewegung, die Wachstums- und Konsumkritik mit dem Gedanken der Selbsthilfe verknüpft hat. Der Trend zum Nutzen statt Besitzen, bedeutet für viele: nachhaltig und effizient zu konsumieren, gleichzeitig andere zu unterstützen, selber Geld zu sparen und Ressourcen zu schonen.

- 7 - Das trifft sich mit dem Lebensgefühl einer jungen, internet-affinen Generation. Wer sich am liebsten in der virtuellen Realität des Netzes bewegt, für den spielen materielle Güter als Statussymbole eben nicht mehr die Rolle, die ihr Besitz in der analogen Welt einnimmt. Tauschen und Teilen passt offenbar besser zu dem modernen und flexiblen Lebensstil dieser Generation.

- 8 - Früher war das Teilen aus ganz praktischen Gründen vorwiegend im engeren Zirkel der Freunde, Bekannten oder Nachbarn beschränkt. Heute ist es dank Internet und Smartphone sehr viel schneller, vielseitiger und in einem viel größeren Kreis möglich. Das Internet verbindet die Menschen auf der ganzen Welt. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, auch neue Geschäftsmodelle.

- 9 - Neben die regional geprägten Formen der Nachbarschaftshilfe und Tauschringe treten deshalb die Internet-gestützten kommerziellen Vermittlungs- und Vermietungsplattformen. Nur ein begrenzter Teil der Sharing Economy ist heute noch von Idealismus, Nächstenliebe und sozialen Motiven geprägt.

- 10 - Dominierend ist längst das, was den Plattform- Kapitalismus nennt. Es geht um Umsatz in Milliardenhöhe und um beachtliche Profite. So kommt es, dass Uber inzwischen mit 40 Mrd. Dollar [32 Mrd. Euro] bewertet wird. Das ist mehr als jedes zweite DAX-Unternehmen an Börsenwert erzielt [von 30 DAX-Unternehmen haben nur 13 eine Marktkapitalisierung von 32 Mrd. Euro oder mehr]. Da nehmen sich die 10 Mrd. Dollar für die Plattform für Übernachtungen airbnb [air bi n bi] fast schon bescheiden aus. Aber auch das toppt locker den Börsenwert der Lufthansa [6,7 Mrd. Euro].

- 11 - Die neuen internetbasierten Geschäftsmodelle rund ums Teilen treffen offenbar einen Nerv, indem sie sehr erfolgreich ihre Nachfrage finden. Es ist zu früh zu sagen, wieviel sie davon von etablierten Anbietern, z.b. von klassischen Hotels oder Taxis, abziehen und inwieweit der Kuchen tatsächlich größer wird. Sie treffen aber auch einen Nerv, weil sie viele Menschen erst motivieren, sich als Anbieter zu betätigen. Alle Vermittlungsdienste, ob für Fahrten oder für Betten, leben davon, dass tausende und abertausende von Privatpersonen ihre Autos oder ihre Zimmer tatsächlich anbieten und auf der Plattform einstellen.

- 12 - Unternehmen wie Uber und airbnb dienen in der öffentlichen Diskussion als Paradebeispiele für die positiven und aber auch negativen Auswirkungen des neuen Trends, der gründlich an etablierten Strukturen rüttelt. Die neuen Anbieter zeigen, dass innovative Technologien Wettbewerb in seit Jahren eingefahrene Bereiche bringen. Das ist ein Wert an sich. Aus wettbewerblicher Sicht ist es deshalb sinnvoll, die bestehenden Regelungen zu überprüfen, ob sie für die digitale Welt und die veränderten Bedürfnisse der Menschen angemessen sind.

- 13 - Man darf ja mal darüber nachdenken, ob die Ortskundeprüfung für Taxifahrer im Zeitalter des Navi wirklich noch solche Bedeutung hat. Aber es müssen auch gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen für alle auf den gleichen Märkten agierenden Unternehmen gelten. Stichwort Level Playing Field! Wenn zum Beispiel die Versicherung für zugelassene Taxis deutlich höher ist als die für einen privaten Kfz-Halter, der über eine Plattform vermittelt, Personen befördert, muss man fragen, ob da eine Angleichung in welche Richtung auch immer nicht gerechtfertigt wäre.

- 14 - Insbesondere müssen auch Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte gesichert sein und natürlich auch die Steuerpflicht. Was auf manchen Plattformen zur Vermittlung von Dienstleistungen oder, wie man neudeutsch sagt, zum crowd sourcing inzwischen üblich ist, lässt nicht nur einen gestandenen Gewerkschafter schaudern.

- 15 - Auf solchen Internet-Portalen für freelancer [z.b. www.odesk.com] gehört zu den Vermittlungsbedingungen, dass der Auftraggeber über ein automatisch generiertes Arbeitstagebuch alle 10 Minuten einen screenshot erhält, um kontrollieren zu können, dass der Auftragnehmer tatsächlich bei der Arbeit ist, und wie viele Tastenanschläge oder Mausklicks er pro Minute leistet. Das hat wohl mit selbst bestimmtem Arbeiten nicht mehr viel zu tun. Das ist eine umfassende Kontrolle, die jeder Form von Zeitsouveränität Hohn spricht.

- 16 - Die Frage, wie wir die Position dieser digitalen Tagelöhner auf Dauer verbessern, wird uns zukünftig noch beschäftigen. Auf alle Fälle dürfen etablierte Unternehmen nicht deshalb ins Hintertreffen geraten, weil sie faire Arbeitsbedingungen bieten und Tariflöhne zahlen. Schließlich: Plattformen werden um so attraktiver, je mehr Mitglieder sie haben. Denn damit hat der Konsument größere Auswahl und ein besseres Angebot. Ökonomen sprechen hier von Netzwerkeffekten, die mit einer Tendenz zum Monopol einhergehen.

- 17 - Denken Sie nur an Google, Ebay oder Amazon. All diese Plattformen haben in kurzer Zeit überragende Marktstellungen erlangt. Wir werden sehr genau darüber nachdenken müssen, ob unser geltendes Wettbewerbsrecht hinreicht, um die Effekte eventueller Monopolbildung aufzufangen. Aber ich bin fest überzeugt davon, dass Wettbewerbsrecht ganz sicher nicht dazu da ist, um vorhandene Märkte und Unternehmen vor Innovationen zu schützen.

- 18 - Es ist ausdrücklich kein konservierender Faktor, sondern soll der Innovation durch die Nutzung neuer technischer Möglichkeiten Raum geben. Uns bringt deshalb weder das Festhalten am Status quo noch das kritiklose Akzeptieren jedweder Neuerung im Netz weiter. Die Frage ist: Was kann bzw. sollte die Politik tun, um die Entwicklungen in die richtige Richtung zu lenken, ohne neu entstehende Märkte im Anfangsstadium gleich wieder abzuwürgen? Ich bin gespannt auf Ihre Meinung!

- 19 - Zunächst aber freue ich mich auf den Impuls von und bin sicher: Danach werden wir viel zu diskutieren haben!