Einbindung von Betriebsärzten in den Rehabilitationsprozess Frühzeitiges Erkennen und Identifizieren eines Bedarfes an Leistungen zur Teilhabe für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Dr. Martina Hildebrandt Koordination Reha-Einrichtungen und Sozialmedizin Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland 1
Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland Arbeitsagentur BFW 2
Sachsen-Anhalt Halle Erfurt Leipzig Thüringen Sachsen 3
Leistungen der Rentenversicherung Die Rentenversicherung erbringt im Rahmen ihres Versorgungsauftrages (vgl 9 ff. SGB VI, 1-67 SGB IX) Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben Ergänzende Leistungen zur Rehabilitation( z.b. Übergangsgeld) Sonstige Leistungen zur Rehabilitation ( z.b. Nachsorgeleistungen) Leistungen zur medizinischen Rehabilitation 4
Geplante Ausgaben für Rehabilitationsleistungen 2010 Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland (in Mio. Euro) 35,67 Gesamt: 378,03 56,55 Med. u. sonst. Leistungen 160,60 Entwöhnungsbeh. LTA Übergangsgeld sonstige Ausgaben 85,42 39,79 Bearbeiter: Herr Böhm Quelle: Haushaltplanung 2007 5
Quelle: Margit Klönne/Renate Thiemann: Die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung bei Erwerbsminderung, Pressefachseminar vom 04.07.2005-05.07.2005 in Leipzig 6
Reha vor Rente Aufgrund dieses entstehenden Arbeitskräftemangels gewinnt die medizinische Rehabilitation in ihrer Rolle die Fähigkeit zur Teilhabe am Erwerbsleben zu verbessern bzw. zu verlängern, weitere Bedeutung. Quelle. Prognos-Studie 2009 7
Reha vor Rente Erwerbsfähigkeit erhalten Erwerbsfähigkeit wiederherstellen Rückkehr an den alten Arbeitsplatz Rückkehr an einen neuen Arbeitsplatz Zielausrichtung der medizinischen Reha Rückkehr in Arbeit 8
Entwicklung des Arbeitskräftemangels von 2005 bis 2025 Quelle:Prognos-Studie -2009 Von 2010 bis 2025 steigt die Differenz zwischen Arbeitsnachfrage und Arbeitsangebot von rund 1,0 Mio auf rund 4,0 Mio an. 2010: minus 990.000 2015: minus 2.413.000 2020: minus 3.412.000 2025: minus 3.998.000 Quelle:Prognos, vbw 2008 9
Ursache des Arbeitskräftemangels Primäre Ursache Fehlen bzw. Rückgang jüngerer Erwerbsfähiger Anteil der dann 55 bis 65 jährige erhöht sich von 5,7 Mio (2005) auf 8,0 Mio im Jahr 2025. Anteil der der über 55jährigen Erwerbsfähigen erhöht sich von 14,7% auf dann 23,1%. Quelle : Prognos-Studie 2009 10
Arbeitskräftemangel im Jahr 2025, nach Qualifikationsstufen Quelle: Prognos-Studie2009 0-0,5-1 -0,3 geringe Qualifikation Lehrausbildung/Fachschulabschluss -1,5-2 -1,5 Fachhochschule/Universität Angabe in Millionen -2,5-2,2 11
Positionspapier Rehabilitation 2010 der Deutschen Rentenversicherung 1. Die Rehabilitation der Rentenversicherung sichert die größtmögliche Teilhabe chronisch kranker Menschen Die medizinische Reha erfüllt einen wichtigen Versorgungsauftrag bei Versicherten, deren Erkrankung durch Chronifizierung gekennzeichnet und von beruflichen sowie psychosozialen Problemlagen begleitet ist. Um Chronifizierung von Krankheiten zu verhindern, Krankheitsfolgen entgegenzuwirken und das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben zu vermeiden, gilt es, auch ohne Krankenhausaufenthalt rechtzeitig rehabilitativ zu intervenieren. 12
Positionspapier Rehabilitation 2010 der Deutschen Rentenversicherung 6. Rehabilitationsbedürftige Versicherte brauchen rechtzeitigen Zugang zu Rehabilitationsleistungen - Leistungen zur Teilhabe frühzeitig einleiten - Frühzeitiges Erkennen des Reha-Bedarfes durch KK, Ärzte in Praxen sowie Betriebe - Systematische Prüfung der Reha-Bedürftigkeit in der akutmedizinischen Versorgung - Förderung der Vernetzung Rehabilitation und Arbeitswelt über Betriebsärzte (rehabedürftige Versicherte identifizieren und ansprechen) 13
Positionspapier Rehabilitation 2010 der Deutschen Rentenversicherung 8. Flexibilisierung trägt unterschiedlichem Reha-Bedarf Rechnung Flexibilisierung der Reha-Form und Reha-Dauer - Einführung ambulanter Reha - Kombination ambulanter und stationärer Reha - Flexibilisierung auch bei LTA Leistungen 10.(Re-)Integration ins Erwerbsleben fordert eine intensive berufliche Orientierung der medizinischen Rehabilitation - Integrationserfolg wird von einer frühzeitigen Berücksichtigung beruflicher Aspekte im Reha-Prozess bestimmt - MBOR - medizinische Reha ist stärker auf die Folgen gesundheitlicher Beeinträchtigungen für Berufstätigkeit zu orientieren (Zielgruppe: Rehabilitanden, deren Arbeitsverhältnisse unmittelbar gefährdet sind) 14
Indikationen für Leistungen zur medizinischen Reha Ärztin oder Arzt sollen Patienten/ Arbeitnehmer dazu anregen eine Leistung zur medizinischen Reha zu beantragen, wenn infolge einer Krankheit oder Behinderung deren berufliche Leistungsfähigkeit erheblich gefährdet oder bereits gemindert ist. 15
Persönliche Voraussetzungen zur Leistung auf medizinische Rehabilitation ( 10 Abs.1 SGB VI) Reha-Bedarf erhebliche Gefährdung oder bereits Minderung der Erwerbsfähigkeit Positive Erwerbsprognose- Erwerbsfähigkeit kann durch med. Reha wiederhergestellt werden Reha-Fähigkeit- Ausreichende körperliche und seelische Belastbarkeit 16
Ausrichtung der Reha an den Arbeitsplatzanforderungen Objektiv versus subjektiv - Angaben zum Arbeitplatz Anamnestische Angaben des Versicherten Erhebung der Berufsanamnese durch Arzt in der Reha-Einrichtung Nutzung des Arbeitsplatzbeschreibung des Betriebsarztes 17
Vereinbarung zwischen Deutscher Rentenversicherung Mitteldeutschland und dem Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte Ziel der Vereinbarung ist es: - den Rehabilitationsbedarf von Arbeitnehmern rechtzeitig zu erkennen - Das Rehabilitationsverfahren zeitnah einzuleiten - Die optimale Rehabilitationseinrichtung für den Arbeitnehmer zu ermitteln - Nachhaltig den Rehabilitationserfolg nach Durchführung der Leistung zur Teilhabe zu sichern 18
19
Verfahrensablauf für Einleitung einer medizinischen Reha durch den Betriebs- und Werksarzt Antragstellung zur medizinische Reha, dazu Einverständniserklärung des Versicherten zur Einbindung des Betriebs- und Werksarztes Erstellen eines Befundberichtes und Honorarrechnung Arbeitsplatzbeschreibung Übersenden an DRV Mitteldeutschland Bereich KORSO Entscheidung über Antrag, Information zur Einrichtung und Aufnahmetermin an den Versicherten mit Bitte um Information an Betriebs- und Werksarzt 20
Fortsetzung zum Ablauf Reha wird auf Erhalt der Leistungsfähigkeit am konkreten AP ausgerichtet Reha-Entlassungsbericht geht mit Einverständnis des Versicherten an den Betriebs- und Werksarzt Nach Abschluss der Reha führt der Betriebs- und Werksarzt ein Rückkehrergespräch Nach 2 Monaten erstellt der Betriebsarzt eine Dokumentation des Integrationsverlaufes des Versicherten und erhält ein Honorar. 21
Formulare zur Einleitung medizinischer Rehamaßnahmen Internetseite: www.drv-md.de Weg im Internet auf Startseite der DRV Mitteldeutschland: Formulare und Publikationen Formulare Formulare der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland Formulare für Ärzte und andere Verfahrensablauf und Formulare für Betriebs- und Werksärzte 22
Chinesisches Sprichwort: Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen bauen Windmühlen. 23
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Martina.Hildebrandt@drv-md.de 24