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Meine sehr geehrten Damen und Herren, herzlich willkommen zu unserer Dezember-Pressekonferenz. Der Blick auf dieses zu Ende gehende Jahr macht uns besonders viel Freude. Denn die LBS Bayern war 2018 im Markt überaus erfolgreich. 2
Wohnimmobilien sind in Bayern nach wie vor enorm begehrt. Dementsprechend ist auch die Nachfrage nach Bausparen und Immobilienfinanzierungen sehr groß. Und unsere Produkte kommen bei den Kunden hervorragend an. 2018 ist ein Spitzenjahr für den Vertrieb der LBS Bayern. Wir haben unser Bausparneugeschäft um etwa zehn Prozent gesteigert. Wir haben im Finanzierungsgeschäft um 25 Prozent zugelegt. Und die neue Eigenheimförderung gibt kräftigen Rückenwind für alle, die ein eigenes Zuhause in Bayern anstreben. 3
Im Bausparneugeschäft werden wir bis Jahresende voraussichtlich ein Volumen von rund 7,7 Milliarden Euro erreichen. Das ist ein Wachstum von etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr und das größte Plus im Neugeschäft seit 2010. Die Menschen in Bayern wollen sich das derzeit niedrige Zinsniveau langfristig für Immobilienfinanzierungen sichern. Dafür ist der Bausparvertrag ideal. Und die LBS Bayern bietet ihren Kunden ausgezeichnete Tarife, wie in diesem Jahr die Zeitschrift Finanztest (Heft 4/2018) erneut bestätigt hat. 4
Dieses Neugeschäft ist eng mit konkreten Immobilienfinanzierungen verbunden. Das zeigt die durchschnittliche Bausparsumme pro Vertrag, die abermals einen Rekordwert erreicht. Darauf legen wir besonderen Wert. Denn dies bildet die Basis für das Finanzierungsgeschäft in den kommenden Jahren. 5
Unsere etablierten Vertriebswege entwickeln sich sehr positiv. Die Sparkassen nutzen die LBS-Produkte intensiv bei lang laufenden Finanzierungen. Hier ergänzen wir das Produktangebot der Sparkassen. Die etwa 270 Handelsvertreter im LBS-Außendienst profilieren sich als mobiler Spezialvertrieb für Wohnvorsorge, Wohnbaufinanzierung und Immobilienvermittlung. Darunter sind etwa 80 Immobilienmakler, die überaus erfolgreich Kauf- und Mietobjekte in Bayern vermitteln. Sie haben dazu beigetragen, dass die Sparkassen-Immo, die gemeinsame Maklergesellschaft von Sparkassen und LBS im Freistaat, in diesem Jahr ein Rekordergebnis bei der erwirtschafteten Courtage erzielen wird. Die Integrierte Marktbearbeitung mit über 70 LBS-Handelsvertretern unterstützt die Sparkassen systematisch in der Kundenberatung rund um die Immobilie ob es um den Ansparprozess geht, um Spezialthemen wie Wohnriester oder den Einstieg in Finanzierungen. So erreicht die Integrierte Marktbearbeitung jedes Jahr neue Absatzbestwerte in diesem Jahr wird sie ein Bausparneugeschäft von über 800 Millionen Euro vermitteln (nach 740 Millionen Euro 2017). Darüber hinaus stärken wir die Kooperation mit der Versicherungskammer Bayern, indem wir die Integrierte Marktbearbeitung auf deren Agenturen ausweiten. Die ersten Handelsvertreter haben die Arbeit in VKB-Agenturen aufgenommen und wir führen Gespräche mit weiteren Kandidaten, um diesen Vertriebsweg auszubauen. 6
Herausragend hat sich in diesem Jahr das Finanzierungsgeschäft entwickelt. Insgesamt rechnen wir für 2018 mit einem Auszahlungsvolumen von über 1,3 Milliarden Euro ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 25 Prozent. Damit wurden unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Das bestätigt auf ganzer Linie unsere strategische Entscheidung, die LBS voll auf das Finanzierungsgeschäft zu fokussieren. 7
Die Nachfrage nach Bauspardarlehen geht wieder nach oben. Es kommen mehr und mehr Verträge zur Zuteilung, deren Darlehenszins auch im jetzigen Niedrigzinsumfeld attraktiv ist. Zudem machen wir Kunden mit älteren Verträgen attraktive Angebote für den Umstieg in das aktuelle Tarifwerk, das die günstigsten Darlehenszinsen unserer Unternehmensgeschichte ermöglicht. Dadurch haben sich die Auszahlungen von Bauspardarlehen in diesem Jahr stabilisiert. Und bei den Zusagen rechnen wir mit einem spürbaren Wachstum. Bei den Bauspardarlehen scheint die Trendwende geschafft. 8
Mit Sofortfinanzierungen werden wir in diesem Jahr ein Rekordgeschäft erzielen. Wir können mit unseren Produkten Finanzierungen mit festen Zinsen für einen Zeitraum von bis zu 32 Jahren darstellen. Diese Sicherheit steht gerade jetzt besonders hoch im Kurs. Gleichzeitig bieten unsere Bausparsofortfinanzierungen hohe Flexibilität. Denn in der zweiten Phase einer solchen Sofortfinanzierung, in der der Kunde ein Bauspardarlehen abzahlt, sind Sondertilgungen unbegrenzt und ohne Zusatzkosten möglich. Diese Kombination aus Planbarkeit und Flexibilität kommt am Markt hervorragend an. 9
Das Geschäft mit Annuitätendarlehen, das wir vor zwei Jahren begonnen haben, wächst weiter rasant. Gegenüber dem Vorjahr wird das Plus bei etwa 50 Prozent liegen. Annuitätendarlehen machen damit bereits ein Sechstel unseres gesamten Finanzierungsgeschäfts aus. Auch hier liegt unsere Stärke in der langfristigen Zinssicherung. Gerade bei Zinsfestschreibungen von mehr als zehn Jahren greifen die Sparkassen gerne auf die Angebote ihres Verbundpartners LBS zurück. 10
Neben den etablierten Vertriebswegen erschließt sich die LBS Bayern neue Marktzugänge. Dazu gehören Drittvermittler, also freie Finanzberater, die Immobilienfinanzierungen vermitteln. Diese decken etwa ein Viertel des Marktes für Baufinanzierungen ab. Auch ihnen bieten wir unsere Produkte zusammen mit den Sparkassen an. Wenn Drittvermittler ihren Kunden passende Finanzierungen zusammenstellen, greifen sie in der Regel auf zwei namhafte Onlineplattformen zu. Auf der Plattform Ehyp können alle rund 60 dort vertretenen Sparkassen LBS-Bauspartarife anbieten. Zusätzlich werden bis Jahresende etwa zehn Sparkassen darunter die größten bayerischen Häuser auch LBS- Finanzierungsmittel in ihr Angebot einbinden können. Bis Ende 2019 wird das voraussichtlich bei etwa 20 Sparkassen der Fall sein. Dass daraus ein relevantes Finanzierungsvolumen entstehen kann, zeigen die ersten Zahlen der Stadtsparkasse München, die in den ersten neun Monaten des Jahres über 30 Millionen Euro LBS-Finanzierungen vermittelt hat. Die zweite Plattform ist Finmas. In den kommenden Monaten können die Finanzierungsangebote aller 24 dort vertretenen Sparkassen mit LBS- Bausparverträgen kombiniert werden. Wenn eine dieser Sparkassen zum Beispiel Finanzierungen mit maximal zehnjähriger Laufzeit bietet, ein Interessent aber 25 Jahre Laufzeit sucht, kombiniert Finmas automatisch das Sparkassen- Angebot mit einem LBS-Bausparvertrag und stellt so die längere Laufzeit dar. So stärken wir die Präsenz der Sparkassen bei Drittvermittlern. 11
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie Sie gerade gehört haben, ist die Nachfrage nach Bausparen und Baufinanzierungen in Bayern weiterhin stark. Ein Eigenheim ist ein Lebensziel vieler Menschen. Das hat mit emotionalen Gründen zu tun, ist aber auch ökonomisch sinnvoll. Wer Wohneigentum erwirbt, macht sich unabhängig von Mieterhöhungen und diszipliniert sich stärker zum Sparen. Deshalb ist Wohneigentum die optimale Altersvorsorge. Das gilt gerade jetzt, da das Zinstief den Vermögensaufbau am Kapitalmarkt erschwert, während die Inflation auf ein Zehnjahres-Hoch gestiegen ist. Zudem ist Wohneigentum wichtig für die Wohnraumversorgung. Ein neues Eigenheim verbessert für mehr als drei Haushalte die Wohnsituation: In die frei werdenden Wohnungen können einkommensschwächere Mieter nachziehen. Das ist der sogenannte Sickereffekt im Wohnungsmarkt, den das Forschungsinstitut Empirica in einer Studie belegt hat. Die derzeit historisch niedrigen Zinsen erleichtern die Finanzierung von Wohneigentum und mildern die teils erheblichen Preisanstiege ab. Aber sie können eine andere Finanzierungshürde nicht senken: das erforderliche Eigenkapital. 12
Zu einer soliden Immobilienfinanzierung gehört im Normalfall ein gesunder Anteil von Eigenmitteln. Dieser kann nur durch einen frühzeitigen Sparprozess aufgebaut werden. Doch daran scheitern Finanzierungswünsche gerade wegen der gestiegenen Immobilienpreise immer wieder. Die Nullzinspolitik der EZB beeinträchtigt die Möglichkeiten der Eigenkapitalbildung massiv und beschädigt die Sparkultur schwer. Die Politik muss verhindern, dass die Deutschen die Lust aufs Sparen verlieren. Deshalb sind wirksame Impulse zur Eigenkapitalbildung erforderlich. Das Sparen mit vermögenswirksamen Leistungen und Wohnungsbauprämie muss wieder attraktiv werden. Die Förderbeträge und Einkommensgrenzen wurden seit etwa 20 Jahren nicht mehr an die allgemeine Preis- und Gehaltsentwicklung angepasst. Dadurch ist die Zahl der Förderberechtigten dramatisch gesunken. Das spiegelt sich auch in der Zahl der Anträge auf Wohnungsbauprämie wider, die bei uns eingehen. Allein in den vergangenen fünf Jahren ist diese Zahl um 40 Prozent gesunken. Wir halten es deshalb für unbedingt erforderlich, dass die Bundesregierung ihr Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umsetzt und die Wohnungsbauprämie nachbessert. Wenn mehr Menschen in den Genuss dieser Förderung kommen und diese sich stärker als bisher auszahlt, kann das ein wichtiger Schub für die Eigenkapitalbildung sein, die nicht selten eine unüberwindliche Hürde auf dem Weg in die eigenen vier Wände darstellt. 13
Das Baukindergeld von Bund und Freistaat sowie die bayerische Eigenheimzulage sind hilfreiche Maßnahmen, um mehr Menschen zu Wohneigentümern zu machen. Auch die Wohnriesterförderung trägt dazu bei. Nicht umsonst ist der Wohnriester beim Neuabschluss das beliebteste unter den Riesterprodukten. Durch Zuschüsse, Steuervorteile und Zinsersparnis sind hier Vorteile von mehreren zehntausend Euro möglich. So werden sinnvolle Impulse gesetzt, um die Wohneigentumsquote zu erhöhen. Sie ist bei uns eine der niedrigsten in ganz Europa. Auch der Koalitionsvertrag der neuen Bayerischen Staatsregierung enthält interessante Ansätze dazu etwa Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer für Familien, die Wohneigentum erwerben. Strategisch entscheidend wird aber sein, den Engpass beim Eigenkapital aufzulösen. Und dafür ist eine verbesserte Wohnungsbauprämie eine wesentliche Maßnahme. 14
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die akribische Ausrichtung des Produktangebots auf differenzierte Kundenbedürfnisse zahlt sich aus. Die aktuelle Tariffamilie trifft die Erwartungen des Marktes. Das zeigen die hervorragenden Absatzzahlen. 15
Mit der FleX-Zuteilung bieten wir Kunden ein in dieser Form einzigartiges Produkt. Bei Vertragsabschluss ist der Kunde nicht festgelegt, wie viel auf dem Bausparvertrag angespart werden muss, um die Zuteilung und damit das Bauspardarlehen zu erhalten. Die Zuteilung ist möglich bei 30, 35, 40 oder 45 Prozent Anspargrad. Dank FleX-Zuteilung kann der Kunde dann sein Bauspardarlehen in Anspruch nehmen, wenn er sein Wunschobjekt gefunden hat. Zugleich ermöglicht das Modell lange Zinssicherheit von bis zu 32 Jahren. Das kommt im Markt gut an. Im Neugeschäft wird etwa ein Fünftel der Bausparsumme mit FleX-Zuteilung abgeschlossen. 16
Auch der Einstieg in das Geschäft mit Wohnungsunternehmen verläuft vielversprechend. Gemeinsam mit den Sparkassen sprechen wir diese institutionellen Investoren an und erschließen uns ein neues Kundensegment. Wir haben neue Prozesse aufgebaut und die Voraussetzungen dafür geschaffen, mit den Besonderheiten von Firmenkunden umgehen zu können. Zum Beispiel sind die Anforderungen an eine Kreditprüfung bei einem Wohnungsunternehmen wesentlich komplexer als bei einem typischen Eigenheim-Bausparer. Aber das lohnt sich. Denn die Wohnungsunternehmen, die neue Objekte finanzieren oder Bestandsgebäude renovieren, investieren hohe Summen. Seit dem Start im Februar wurden mit Wohnungsunternehmen über 80 Millionen Euro Bausparsumme und rund 20 Millionen Euro Finanzierungsvolumen abgeschlossen. Und wir erwarten im kommenden Jahr ein weiteres Wachstum. 17
Die LBS Bayern entwickelt sich nicht nur mit innovativen Produkten, neuen Zielgruppen und digitalen Absatzkanälen weiter. Wir optimieren auch Serviceangebote und interne Prozesse. Zum Beispiel setzen wir seit diesem Jahr erfolgreich einen Softwareroboter ein, der automatisch Kunden und Berater anschreibt, wenn bei einem Bausparneuabschluss erforderliche Unterlagen fehlen. Gut vorangekommen sind wir auch bei unserem mit Abstand größten IT-Projekt, der Migration zum gemeinsamen IT-System der LBS-Gruppe OSPlus LBS. Wir haben die Gap-Analyse in diesem Jahr abgeschlossen, also definiert, welche für uns wichtigen Funktionen bislang nicht von OSPlus LBS abgebildet werden. Nun werden die dafür gefundenen Lösungen umgesetzt. Gleichzeitig hat die Vorbereitung der Datenmigration begonnen. Wir liegen damit voll im Zeitplan und gehen davon aus, 2020 den Systemwechsel vollziehen zu können. 18
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben unser Geschäftsmodell so weiterentwickelt, dass es auch bei einem lange anhaltenden Niedrigzinsumfeld funktioniert. In diesem Jahr werden wir voraussichtlich ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von rund 20 Millionen Euro erzielen. Der Erfolg im Markt ist die Basis für künftig wachsende Erträge. Wir starten optimistisch in das Absatzjahr 2019. Der Markt für Wohnimmobilien in Bayern ist weiterhin voll intakt. Häuser und Wohnungen sind überaus gefragt. Unsere Bauspar- und Finanzierungsprodukte erfüllen ideal den Bedarf der Kunden. Unsere Ziele lauten: weiteres Wachstum im Bauspargeschäft und Konsolidierung des erreichten hohen Niveaus im Kreditgeschäft. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 19
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