Die Macht des Geldes und die Berufswahl

Ähnliche Dokumente
Medizin UH. Die Absolventen und Absolventinnen der medizinischen Studiengänge sind hinsichtlich. Medizin

Academic Careers In Medicine Which Factors Influence Academic Career Interest in Medical Doctoral Graduates?

Geschlechts(un)typische Studienwahl: Warum werden Männer (nicht) Primarlehrer und Frauen (nicht) Ingenieurinnen?

Patient MINT. 2. Tagung für Berufsorientierung TALENTUM Hamburg Matthias Mayer Hamburg, 5. November 2015

FRUIT Herzlich Willkommen auf der Abschlusstagung

Studienwahl und Studienverlauf aktuelle Forschungsbefunde

Erfahrungen mit Mentoring in der medizinischen Ausbildung. K. Dimitriadis

Ergebnisbericht Most Wanted die Arbeitgeberstudie 2014

Anhang 2. zum SKBF-Staff-Paper 21 «Analysen der frühen Studienverläufe am Beispiel der Universität Bern»

Wahlstatus Abbildung 1: Pläne für die Zeit nach der Matura

Passung Gymnasium Universität. Erste Ergebnisse aus der Erstsemestrigenbefragung an der Universität Bern

Soziologie UH Beschäftigungsbereiche Beschäftigungssituation Berufseinstieg Einkommen Soziolo- gie UH

Sport/Sportwissenschaften UH

Technische Universität Dortmund 1. Universität Duisburg- Essen

Online-Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey & Company und des Nachrichtenmagazins DER SPIE- GEL. Rund Hochschulabsolventen

Wohnform und am Studienort verbrachte Wochenenden

Gender Class Gap? Der Zugang zur oberen Dienstklasse im Geschlechtervergleich

Kurzauswertung der Erstsemesterbefragung Warum die Universität zu Lübeck (Stand WS 2015/2016)

Cancer Vaccines - Ovarian Cancer

VON GENDER ZU DIVERSITY

Studienverläufe der Luzerner Maturanden/-innen. Dienststelle Gymnasialbildung, Juli 2017

Was verdienen junge Akademiker? Karrierestart Januar 2012

Dr. Jochen Hellmann, Generalsekretär der DFH

Determinanten des Berufseinstiegs

Elektrotechnik, Mikrotechnik UH

Abweichungen vom Bild der Normalstudierenden Erwartungen, Motivation, Wissenschaftsorientierung. Prof. Dr. Uwe Wilkesmann

Frauen im Innovationsprozess

Dr. Dieter Grühn: Praktika als Chance zur Integration

Diversity Schlagwort oder Chance für Studierende und Hochschulen?

Teilprojekt KupS Erste Ergebnisse der Online-Befragung von Pflegeakademiker/-innen

Wie die Jugend von heute tickt und worauf sie bei der Berufswahl besonders Wert legt

Unterricht/Lehrdiplome Kunst/Gestaltung und Musik FH

PRESSEMITTEILUNG 13. September 2017

Studie zur Studien- und Berufsorientierung an Gymnasien. Prof. Dr. Frauke Deckow Dr. rer. pol. Nils Fröhlich

Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften Motivation, Perspektiven und Einstellungen junger Erwachsener

Agrar- und Lebensmittelwissenschaften UH/FH

Das verknüpfte Bild kann nicht angezeigt werden. Möglicherweise wurde die Datei verschoben, umbenannt oder gelöscht. Stellen Sie sicher, dass die

Was bedeutet die Internationalisierung der Curricula zum Beispiel für die Medizin?

Erhebung der Berufsmotivation zur Allgemeinmedizin von Studierenden und jungen Ärzt/-innen in Österreich und Deutschland

RWTH Aachen University. The Big Picture in Figures

Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau

BEWERBUNGSFRAGEBOGEN / APPLICATION FORM

Universitäre Bildung und Berufseinstieg

Vorarlberger Maturantenbefragung 2002 Zusammenfassung der schul- und bildungsrelevanten Ergebnisse und Entwicklungstrends in den vergangenen 5 Jahren

Engagement im Studium

Heilpädagogik, Logopädie, Psychomotoriktherapie FH

Das Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin

Statistisches Amt des Kantons Zürich

Berufswahl versus Verdienstmöglichkeiten von Frauen und Männern Dr. Johanna Storck, DIW Berlin

Was verdienen junge Akademiker? Karriere Start 2014 Messe Dresden, Januar 2014

Anforderungsprofile und akademischer Arbeitsmarkt

Herzlich Willkommen!

" Deutsche Sprachpruefung fuer Hochschulzugang auslaendischer Studienbewerber,DSH)

Tabelle 2a: Kennzahlen betreffend Masterübertritt (in Prozent) Psychologie UH Total Übertritt ins Masterstudium 91 87

Wege nach dem Abitur. Elternveranstaltung Mittwoch, Agentur für Arbeit Detmold Berater für Akademische Berufe Dr.

Vorschlagsformular (only available in German)

FUTURE SKILLS FÜR DIE GLOBALISIERUNG

Soziale und institutionelle Einflussfaktoren

10. Continental-Studentenumfrage 2013

Titelmasterformat CADFEM esocaet durch Klicken bearbeiten

Herzlich willkommen zum Infotag! Zürcher Fachhochschule

TüSE. Statistik der Lehramtsstudierenden. im Wintersemester 2017/2018. Tübingen School of Education (TüSE)

Kurzauswertung der Erstsemesterbefragung Warum die Universität zu Lübeck (Stand WS 2014/2015)

PRESSEMITTEILUNG Nr. 190 / 2008

des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Auskunft über das Medizinstudium in Baden-Württemberg

1. Evaluationsbericht

Der Campusjäger Puls-Check. Studierenden auf den Zahn gefühlt: Wer will gründen?

Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung Centre suisse de coordination pour la recherche en éducation

Berufstätige mit pflegebedürftigen Angehörigen erzählen aus ihrem Alltag

virtuelle hochschule bayern in Zahlen Studienjahr 2015/2016

Vom Spital in die Hausarztpraxis

Kurzauswertung der Erstsemesterbefragung Warum die Universität zu Lübeck? (Stand WS 2017/2018)

Kurzauswertung der Erstsemesterbefragung Warum die Universität zu Lübeck? (Stand WS 2016/2017)

FAQs zum MD/PhD Programm:

Heilen ohne Hut? Umfrage zur medizinischen Promotion

congresses 2011/wien kautzky willer/wien 29 nov Gender Medicine in Forschung, Innsbruck University

Leseprobe aus: Merkel, Bildungsungleichheit am Übergang in die Hochschule, ISBN Beltz Verlag, Weinheim Basel

INFORMATIK MEDIZIN- INFORMATIK BACHELOR OF SCIENCE

Befristete Arbeitsverhältnisse und niedrige Einstiegsgehälter von jungen Akademikern

STRIM Forum Talent Relationship Management Fokus auf die Berufsausbildung. Schülerbefragung 2014 Analyseergebnisse Deutschland

Informationsveranstaltung zum Lehramtsstudium an der TU Dresden (Allgemeinbildende Schulen)

Auszug aus dem Ergebnisbericht Most Wanted die Arbeitgeberstudie 2015

«Mittelschultypen im Vergleich» Aargauer Maturitätsmesse 2016

Faktenblatt zur Befragung Gesundheit Studierender in Deutschland Familiensituation. Familiensituation. Einleitung. Methode

Inhaltsverzeichnis der Amtlichen Bekanntmachungen 2017

Allgemeine Informationen zur Fachoberschule General information about the college (Fachoberschule)

Übersetzen, Information und Dokumentation FH

MUNICH MEDICAL RESEARCH SCHOOL PROMOTIONSMÖGLICHKEITEN FÜR MEDIZINER

Philosophie UH Beschäftigungsbereich Einkommen Beschäftigungssituation Berufsein- stieg Zufriedenheit: Philoso- phie UH

Berufswahl in der Region

Die Universitätslandschaft der Schweiz

Dr. Ekkehard Brümmer Wirtschaftsingenieur Maschinenbau Abteilungsleiter Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie

RWTH Aachen University 2015 The Big Picture in Figures

adäquate Anamnese erheben? Ärzte und ÄrztInnen

Was treibt die Studierenden von heute um?

Erste Sächsische Absolventenstudie Übergang vom Studium in den Beruf

Transkript:

Die Macht des Geldes und die Berufswahl Prof. Dr. med. Beatrice Beck Schimmer, Universität Zürich 25. Oktober 2018

Gehaltsbestimmende Faktoren Gewählte Fachrichtung Entgeldgruppe (Tarifvertrag) Berufserfahrung Geschlecht Gehalt Humanmediziner/innen Arbeitsort Eigenes Engagement Seite 2

1. Wahl der Studienrichtung Studienwahl Wirtschaftswissenschaften Rechtswissenschaften Medizin Geistes-/Sozialwissenschaften MINT Fächer Gymnasiales Profil Aufnahme -kriterien Studium Beeinflussende Faktoren Soziale Herkunft (Ausbildung Eltern) Praxisumgebung Bildungsumfeld Einkommen Geschlecht Kruse, J. Income Ratio and Medical Student Speciality Choice, Fam Med 2013; 45 (4): 281-3. Bieri Buschor, Ch., Denzler, S., Keck, A., Forschungsbericht Berufs- und Studienwahl von Maturanden/-innen, Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung, 2008 Seite 3

Berufs- und Studienwahl von Maturanden/-innen (1) Forschungsbericht der Pädagogischen Hochschule Zürich Gymnasiales Profil prägt Studienwahl sehr. Soziale Selektivität: Studierende von akademisch gebildeten Eltern sind häufig in der Medizin angesiedelt. Eine stärker arbeitsmarktorientierte Studienwahl treffen angehende Studierende der Fachrichtungen Wirtschaft, Recht und Medizin. Bieri Buschor, Ch., Denzler, S., Keck, A., Forschungsbericht Berufs- und Studienwahl von Maturanden/-innen, Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung, 2008. Seite 4

Berufs- und Studienwahl von Maturanden/-innen (2) Forschungsbericht der Pädagogischen Hochschule Zürich Generell können bezüglich Arbeitsmarktorientierung (= Arbeitsmarkt- und Einkommenschancen) deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern beobachtet werden. Ausser bei den Studienfächern der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Wirtschaft und des Rechts legen die Frauen insgesamt deutlich weniger Wert auf die Chancen auf dem Arbeitsmarkt als Männer. Studienwahl geschlechtsstereotypenkonform: soziale technische Berufe. Bieri Buschor, Ch., Denzler, S., Keck, A., Forschungsbericht Berufs- und Studienwahl von Maturanden/-innen, Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung, 2008. Seite 5

Online-Befragung der Universitäten Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Tübingen und Ulm Für 61 Prozent der Studenten war es wichtig in einem Beruf zu arbeiten, der Zukunft hat. 58 Prozent möchten später einen sicheren Arbeitsplatz haben und 57 Prozent wünschten sich, ein sicheres Einkommen zu haben. Die Höhe des Einkommens scheint dagegen eine geringere Rolle zu spielen: Nur 30 Prozent werteten gute Verdienstmöglichkeiten zu haben als einen wichtigen Aspekt. Götz, K et al. Berufswunsch planungssicherer Arbeitsplatz Ergebnisse einer Online-Befragung unter Medizinstudierenden, DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2011; 136 (6): S. 253-257 Seite 6

2. Wahl der Fachrichtung Studienwahl Berufswahl inkl. Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften Rechtswissenschaften MEDIZIN Ingenieurwissenschaften Facharzt Klinik/ Spital Facharzt mit eigener Praxis Alternativer Pfad (z.b. Industrie/ PhD) Informatik Seite 7

Einfluss Entgeld auf Wahl der Fachrichtung The recent work of health economist consultants for the Department of Health and Human Services (HHS) and COGME (Council on graduate medical education), and the experience in other English-speaking nations, provide a powerful analysis of the importance of physician payment methodology and physician income on specialty choice. Kruse, J. Income Ratio and Medical Student Speciality Choice, Fam Med 2013; 45 (4): 281-3. Recent data suggest that the ratio of primary care physician income to specialty physician income (the income ratio) may be the most important factor in specialty career choice. Kruse, J. Income Ratio and Medical Student Speciality Choice, Fam Med 2013; 45 (4): 281-3. Seite 8

Einfluss Entgeld auf Wahl der Fachrichtung Eigene Erfahrung: - Generation Y; Millenials Seite 9

Einfluss Entgeld auf Wahl der Fachrichtung Eigene Erfahrung: - Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Beruf und Familie - Exposition während des Studiums essentiell (Fächer, Klinik, Arbeitgebende, Ort des Spitals) - Rollenmodelle Seite 11

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Prof. Dr. med. Beatrice Beck Schimmer, Universität Zürich 25. Oktober 2018