Filmtabletten. Versuchsprotokoll Versuch Fest T9, Ü3. 1. Stichworte

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Transkript:

Paul Elsinghorst, Jürgen Gäb Versuchsprotokoll Versuch Fest T9, Ü3 Filmtabletten 1. Stichworte Dragees, Filmtabletten (Systematik) Überzüge (Materialien, Verfahren) Analytik (Anforderungen des Arzneibuches, Freisetzung) 2. Einleitung Ein Pulver soll zunächst granuliert und dann zu Drageekernen verpresst werden. Anschließend werden diese mit einem Film überzogen und die Eigenschaften der überzogenen und nicht überzogenen Tabletten werden verglichen. Die Prüfungen zeigen deutliche Unterschiede in der Bruchfestigkeit und dem Freisetzungsverhalten der Prüfmuster. 3. Versuchsdurchführung Nach den Angaben des Praktikumsskriptes 1 und den Anweisungen durch den Assistenten wurde eine 30%ige Mischung von Ascorbinsäure mit mikrokristalliner Cellulose durch Zugabe einer Kollidonlösung im Planetenmischer granuliert und durch ein Sieb der Maschenweite 1mm klassiert. Nach anschließender Trocknung des Granulates wurden die Drageekerne auf einer Exzenterpresse hergestellt und in einem Dragierkessel mit der Pigmentsuspension umhüllt. Die ausreichend getrockneten Filmtabletten wurden auf ihr Durchschnittsmasse, ihre Bruchfestigkeit und ihr Freisetzungsverhalten hin untersucht. 3.1 Benutzte Geräte Freifallmischer Planetenmischer Coulette Granulator Erweka Exzenterpresse Fette E1 Bruchfestigkeitstester Erweka Friabilitätstester Roché Freisetzungsapparatur Erweka UV-Vis Spektrometer UV Mini 1240, Shimadzu 1

4. Messdaten 4.1 Einwaagen Tablettengrundlage Ascorbinsäure 150,0 150,0 3595Q-01016 Mikrokristalline Cellulose 350,0 350,0 k.a. Granulierflüssigkeit Kollidon 25 5% Kollidon 25 15,0 15,1 k.a. Wasser ad 300,0 ad 301,8 040127PJ FST-Komplex Aerosil 5,15 5,15 0111A213 Magnesiumstearat 7,73 7,76 1399I-01834 Dragiersuspension HPMC 3,9 3,9 k.a. Polyethylenglykol 20000 2,2 2,2 3796E-07311 Propylenglykol 0,8 0,8 k.a. Talkum 10,5 10,5 54427286 Titandioxid 2,1 2,1 4201A-02499 Tween 80 0,3 0,3 3999E-02527 Wasser 172,5 172,5 040128PJ 4.2 Friabilität Einwaage [g] Vorher 12,8664 Nachher 12,8639 Δ 0,0025 0,19 2

4.3 Masse der Drageekerne respektive Filmtabletten [mg] Drageekerne Filmtabletten 527,5 534,9 528,5 539,6 508,1 540,0 548,3 550,4 503,0 550,9 538,0 538,7 519,7 539,7 523,7 559,6 548,7 557,8 543,9 546,8 534,0 538,9 519,6 528,7 535,0 551,8 538,7 555,3 529,4 553,7 517,0 550,0 526,8 549,6 545,6 558,2 548,6 552,3 539,9 556,3 520,5 529,0 512,7 540,6 542,1 550,9 562,5 553,2 554,1 541,9 518,2 533,8 524,8 534,3 534,6 551,5 557,5 550,0 559,3 553,5 4.4 Bruchfestigkeit der Drageekerne respektive Filmtabletten [N] Drageekerne Filmtabletten 172 145 160 177 126 161 199 181 173 179 154 116 169 141 163 184 201 196 148 168 143 152 177 149 150 169 188 208 172 177 154 154 155 146 166 199 192 189 189 167 4.5 Freisetzungsverhalten in 0,1N HCl UV Absorption 243nm 4.5.1 Kalibriergerade Konzentration [µg/ml] Absorption 62 2,834 31 1,495 16 0,660 8 0,261 6 0,178 4.5.2 Prüfmuster Drageekern I Zeit [s] 60 300 480 710 960 1200 1470 1770 2745 5280 Absorption 0 0,733 0,847 1,109 0,151 0,184 0,177 0,214 0,350 0,937 Drageekern II Zeit [s] 90 330 510 740 990 1230 1500 1800 2775 5310 Absorption 0,315 0,666 0,860 1,201 0,166 0,189 0,201 0,233 0,382 1,146 3

Filmtablette I Zeit [s] 150 360 540 780 1020 1290 1560 1905 2820 5400 Absorption 0 0,154 0,382 0,669 0,909 1,154 1,448 0,164 0,291 1,145 Filmtablette II Zeit [s] 180 390 570 810 1050 1320 1590 1935 2850 5430 Absorption 0,016 0,342 0,447 0,604 0,843 1,036 1,281 0,158 0,220 1,316 Hartgelatinesteckkapsel I Zeit [s] 210 420 630 850 5760 Absorption 0,387 * 0,590 * 0,645 * 0,696 * 0,706 * Hartgelatinesteckkapsel II Zeit [s] 240 450 660 880 5790 Absorption 0,515 * 0,760 * 0,737 * 0,799 * 0,694 * 1:5 verdünnt * 1:10 verdünnt 5. Auswertung der Messdaten 5.1 Vergleich von Masse und Bruchfestigkeit der Drageekerne und Filmtabletten Masse Bruchfestigkeit x [mg] s [mg] s rel [%] x [N] s [N] s rel [%] Drageekerne 531,1 10,6 2,0 154 16 10 Filmtabletten 548,9 11,3 2,1 182 15 8 Zunahme [%] 3,4 18,2 5.2 Freisetzungsverhalten der Prüfmuster Drageekern I Zeit [s] 60 300 480 710 960 1200 1470 1770 2745 5280 Konzentration [µg/ml] 0 17,0 19,5 25,0 24,6 28,1 27,4 31,2 45,5 106,9 Drageekern II Zeit [s] 90 330 510 740 990 1230 1500 1800 2775 5310 Konzentration [µg/ml] 8,4 15,7 19,8 26,9 26,2 28,6 29,9 33,2 48,8 129,0 4

Filmtablette I Zeit [s] 150 360 540 780 1020 1290 1560 1905 2820 5400 Konzentration [µg/ml] 0 5,0 9,7 15,8 20,8 25,9 32,1 26,0 39,3 128,7 Filmtablette II Zeit [s] 180 390 570 810 1050 1320 1590 1935 2850 5430 Konzentration [µg/ml] 2,1 8,9 11,1 14,4 19,4 23,5 28,6 25,3 31,9 146,6 Hartgelatinesteckkapsel I Zeit [s] 210 420 630 850 5760 Konzentration [µg/ml] 98,7 144,1 152,7 163,4 165,4 Hartgelatinesteckkapsel II Zeit [s] 240 450 660 880 5790 Konzentration [µg/ml] 125,5 177,0 171,9 184,9 162,9 6. Graphische Darstellung 6.1 Kalibriergerade 3,0 Kalibriergerade [R = 0,998] 2,5 y = 47,8 10-3 x 0,084 2,0 Absorption 1,5 1,0 0,5 0,0 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 Konzentration Ascorbinsäure [µg/ml] 5

6.2 Freisetzungsverhalten 200,0 175,0 Konzentration Ascorbinsäure [µg/ml] 150,0 125,0 100,0 75,0 50,0 25,0 Drageekerne Filmtabletten Steckkapseln 0,0 0 250 500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250 2500 2750 3000 Zeit [s] 7. Diskussion der Versuchsergebnisse Die hergestellten Drageekerne entsprechen den Anforderungen des Arzneibuches an die Friabilität und die Gleichförmigkeit der Masse. Die Filmtabletten haben einen durchschnittlichen Massenanteil des Überzugs am Gesamtgewicht von 3,4%. Dies rechtfertigt die Bezeichnung Filmtablette. Die Versuche zur Wirkstofffreisetzung zeigen zum einen den raschen Zerfall der Hartgelatinesteckkapseln und zum anderen die verzögerte Freisetzung der Filmtabletten gegenüber den Drageekernen. Da die hergestellten Tabletten eine sehr hohe Bruchfestigkeit aufweisen zerfallen sie nur sehr langsam und entsprechen in dieser Hinsicht nicht den Anforderungen. Nach einem Zeitraum von 60 Minuten, in dem eine erwartungsgemäße Freisetzungskurve gefunden wird, kommt es zu einem spontanen Zerfall der Tabletten, der mit einem sprunghaften Anstieg der Wirkstoffkonzentration verbunden ist. Wir haben daher auf die Darstellung des Freisetzungsverlaufes über den Zeitraum von 45 Minuten hinaus verzichtet. Es bleibt anzumerken, dass die Prüfmuster auch nach 90 Minuten nicht die Konzentrationswerte der Steckkapseln erreichen und aufgrund dieser Abweichungen nicht den Anforderungen des Arzneibuches an die Gleichförmigkeit des Gehalts entsprechen. 6

8. Quellen 1 Arbeitsvorschriften für das Praktikum Arzneiformenlehre II, Pharmazeutische Technologie Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 14. Nachdruck der 4. Auflage Sep. 1996 7