Schule als Haus des Lebens Der Zusammenhang von Lernproblemen und Lebensproblemen - Umwelt, Umgebung, Umstande Schule als Umgebung besonderer Art
Schule als Haus des Lebens Gliederung: Wesen und Bedeutung der Umgebung Schülerzentrierter Unterricht -problemlösendes Handeln
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die Deutung des Begriffs Umgebung bei JOHN DEWEY: Umgebung besteht aus denjenigen Umstanden, die die charakteristischen Tatigkeiten und Handlungen eines Lebewesens fördern oder hindern, anregen oder unterdrücken.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die soziale Umgebung Wesen dessen Tatigkeiten mit anderen in Beziehung stehen, haben eine soziale Umgebung. Sie können ihre eigenen Handlungen nicht durchführen ohne die Handlungen anderer (Erwartungen, Forderungen, Billigungen und Missbilligungen) in Betracht zu ziehen.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die soziale Umgebung Die Gewohnheiten (erlerntes Verhalten) eines sozialen Wesens bilden sich aus den Bedingungen sowie den gemeinsam vollzogenen Handlungen der sozialen Umgebung aus.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Sprache Die größte Bedeutung für den Erkenntniserwerb kommt der Sprache zu. Allerdings wird diese erst in Verbindung mit einer Handlung und der daraus gewonnenen gemeinsamen Erfahrung bedeutend.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die erziehliche Wirkung der sozialen Umgebung Der formende bzw. erziehliche Einfluss der sozialen Umgebung kann weder beabsichtigt sein, noch vom Beeinflussten wahrgenommen werden.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die erziehliche Wirkung der sozialen Umgebung Auch die Fahigkeiten des Beobachtens, Behaltens, Feststellens, etc. wirken nicht aus sich heraus, sondern werden ausgelöst durch die Forderungen, die die laufenden Betatigungen der Gruppe an den Menschen stellen.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die Schule als eine Umgebung besonderer Art Die Schule bildet eine Umgebung die ausdrücklich auf die Beeinflussung geistiger und moralischer Dispositionen ihrer Mitglieder angelegt und eingerichtet ist. Sie erfüllt dabei die drei folgenden Funktionen:
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die Schule als eine Umgebung besonderer Art Die erste Funktion ist: Die Darstellung einer vereinfachten Umwelt und Herstellung einer fortschreitenden Ordnung.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die Schule als Umgebung besonderer Art Die zweite Funktion ist: Den Einfluss wertloser und wertwidriger Züge der Umwelt auf die geistigen Gewohnheiten möglichst auszuschalten. Schule versucht dem Einfluss der gewöhnlichen sozialen Umgebung entgegenzuwirken im Sinne einer besseren Gesellschaft der Zukunft.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die Schule als Umgebung besonderer Art Die dritte Funktion ist: Verschiedene Faktoren der sozialen Umgebung gegeneinander auszubalancieren um sich deren Beschrankungen zu entziehen und somit in Berührung mit einer breiteren Umgebung zu kommen.
Wesen und Bedeutung der Umgebung Die Schule als Umgebung besonderer Art Abschließend: Das Miteinander der Jugend verschiedener Rassen, Religionen und Sitten in der Schule schafft für alle eine weitere und reichere Umwelt. Der gemeinsame Lehrstoff gibt allen den einheitlichen Blick auf einen weiteren Gesichtskreis, als ihn die Mitglieder irgendeiner der beteiligten Gruppen besitzen, wenn sie isoliert sind.
Problemorientiertes Lernen Aufgaben des Lehrers Ein nachhaltiges Lernen findet nur statt, wenn ein Problemlösendes Handeln ermöglicht wird. Die Aufgabe des Lehrers besteht darin Situationen zu schaffen welche das Denken herausfordern. Situationen in denen Befremdung, Verwirrung und Zweifel auftreten bilden die Grundlage für eine selbststandige Auseinandersetzung mit dem Thema.
Problemorientiertes Lernen Aufgaben des Lehrers Dewey kritisiert die künstlich kreierten Probleme welche in der Schule thematisiert werden. Er stellt die echten Probleme, welche aus der Lebenswelt der stammen, vorgetauschten Problemen, die künstlich erzeugt werden und die kaum berühren, gegenüber.
Problemorientiertes Lernen Aufgaben des Lehrers Echte Probleme sind daran zu erkennen, dass sie die lebendigen Erfahrungen der berühren und diese auch außerhalb der Schule beschaftigen.
Problemzentriertes Lernen Aufgaben des Lehrers Nach Dewey bereitet die Schule die am besten auf das Leben vor wenn sie die Alltagsprobleme der thematisiert. Dies bedeutet dass nur solche Themen relevant sind mit denen sich im Alltag auseinandersetzen müssen.
Problemzentriertes Lernen Aufgaben des Lehrers Dieser Alltagsbezug soll verhindern dass die Schule als ein abstraktes Gebilde sehen, welches ein zusatzlich zu bewaltigendes Problem zu ihren Alltagsproblemen darstellt. Die Schule soll als Lebens- und Erfahrungsraum betrachtet werden.
Problemorientiertes Lernen Aufgaben des Lehrers Dewey legt dabei besonderen Wert darauf, das die Lehrkraft lediglich eine lernförderliche Umgebung schafft und die die Möglichkeit haben die Lernmethode die am besten zu ihnen passt selbst zu wahlen. Die Schule als sozialer Kontext bietet somit die Möglichkeit die Erfahrungen selbst zu machen und zu strukturieren.
Problemorientiertes Lernen Die Arbeitsschule Die Arbeitsschule bietet anhand Praktischer Arbeiten an zum Teil selbst gewahlten facherübergreifenden Projekten die Möglichkeit durch aktives Handeln nachhaltige Erfahrungen und somit Lernen zu fördern.
Problemorientiertes Lernen Die Arbeitsschule Ziel dieses Konzepts sind das eigenverantwortliche Lernen, der Alltagsbezug des Lerninhalts, sowie die Selbststandigkeit und Orientierung zur Problemlösung verschiedenster Bereiche.
Integrative Pädagogik Integration stellt einen dynamischen Prozess dar, und bezieht sich hauptsachlich auf zwei Bereiche: Auf Kinder unterschiedlicher Behinderung und auf Nichtbehinderte Auf Kinder unterschiedlicher ethnischer und kultureller Herkunft
Umgang mit Behinderten Um individualisiertes und differenziertes Lernen zu ermöglichen ist es unbedingt notwendig die folgenden Punkte zu berücksichtigen: Welche besonderen Bedürfnisse hat das Kind? Welche Vorlieben hat es? Welche Hilfen braucht es? Welcher Betreuungsaufwand ist erforderlich und wie soll er gestaltet werden?
Umgang mit Eltern Der Umgang mit behinderten Kindern löst bei Eltern (wie uninformierten Lehrern) oft Ängste und oder Betroffenheit aus. Um dem entgegenzuwirken ist es wichtig sich unbedarft in gemeinsamen Gesprachen zu informieren und dabei offene Fragen und Befürchtungen zu klaren.
Umgang mit Eltern Um eine transparente integrative Erziehung zu gewahrleisten sollten: Gemeinsam Regeln für das Zusammenleben und arbeiten entwickelt werden Auseinandersetzungen bei Konflikten produktiv bearbeitet werden
Ethnische und kulturelle Integration Probleme mit welchen mit Migrationshintergrund konfrontiert sind: Sprachliche Nachteile Verhaltensunsicherheiten in der deutschen Gesellschaft und Berufswelt Eingeschrankte und/oder schwer realisierbare Berufswünsche Unsichere Lebensplanung der Familie
Ethnische und kulturelle Integration Unterschiedliche nationalitatenabhangige Wertschatzungen und Lebensstile Informationsdefizite
Ethnische und kulturelle Integration Viele Familien erfahren die Anpassungsbemühungen ihrer Kinder an die Schule als Entfremdung von ihrer Gemeinschaft und Herkunft. Eltern fühlen sich dadurch haufig abgelehnt und greifen zu einschrankenden Maßnahmen. Diese Diskrepanz wird oft durch einseitige Einflussnahme der deutschen Institutionen eher noch verstarkt.
Ethnische und kulturelle Integration Um diesen möglichen Problemen zu begegnen ist es wichtig die eigene Kultur der Minderheit leben zu lassen. Vorraussetzungen dafür ist die Kenntnis welche Familienkulturen und -sprachen überhaupt in einer Schule vorhanden sind.
Umgang mit ausländischen Schülern Die Starkung des kulturellen Selbstbewusstseins der Migranten ist die Voraussetzung für eine bruchlose Persönlichkeitsentwicklung.
Grundpositionen des interkulturellen Erziehung Kultureller Pluralismus Multikulturalismus Assimilationismus
Grundpositionen einer interkulturellen Erziehung Kultureller Pluralismus: Betonung der Minoritaten Die unterschiedlichen Kulturen der ethnischen Minoritaten bleiben unverbunden nebeneinander bestehen Lernstil: Minoritaten haben unterschiedliche, je einmalige Lernstile
Grundpositionen einer interkulturellen Erziehung Multikulturalismus: Gleichrangigkeit der unterschiedlichen Ethnizitaten Minoritaten haben je einzigartige kulturelle Eigenschaften. Minoritats- und Majoritatsgruppen teilen viele kulturelle Ursprünge, Eigenschaften, Wertvorstellungen
Grundposition einer interkulturellen Erziehung Multikulturalismus: Lernstile: Minoritaten haben je eigene Lernstile, die aber viele Lerneigenschaften mit anderen Gruppen teilen
Grundpositionen einer interkulturellen Erziehung Assimilationismus: Betonung der Majoritat Die subkulturellen Gruppen können in der Gesellschaft nur wirken wenn sie sich in diese vollstandig integrieren Lernstile: Menschliche Lernstile sind universell. Es bedarf deshalb keiner Berücksichtigung
Trennungs- und Scheidungskinder Scheidungserlebnisse können zu Angst und oder tiefsitzender Traurigkeit führen. Mögliche Folgen sind: Leistungsminderung Persönlichkeitsstörung Allgemeine Unruhe Disziplinare Probleme Psychosomatische Symptome Anstieg des Aggressionspotenzials
Trennungs- und Scheidungskinder Die betroffenen bewaltigen Ängste und Konflikte oft nur durch Verdrangung. Dies wird von Lehrkraften haufig falsch interpretiert. Die notwendige Verarbeitung des Traumas lauft in etwa vier Phasen ab: Verdrangung des Ereignisses Verhandeln über das Ergebnis Reaktion mit Rückzug oder Aggression Mit Akzeptanz/neuer Identitat reagieren
Trennungs- und Scheidungskinder Maßnahmen als Lehrkraft: Sensibler Umgang mit betroffenen Keinen Druck ausüben Leistungsfreie Raume schaffen Gesprache mit sowie den Eltern anbieten
Suchtkrankheiten in der Familie Die Beziehungen innerhalb von Familien mit Suchterkrankungen sind gepragt von: Disharmonie Ablehnung Standiger Anspannung Dauerhaftem Wechsel von Verwöhnung und aggressivem Fordern Loyalitatskonflikten
Suchkrankheiten in der Familie Kinder von Suchtkranken entwickeln beeindruckende Überlebensstrategien und dabei verschiedene Rollen: Sehr verantwortungsbewusste, leistungsstarke mit besonders auffalligem (störendem) Verhalten Das unsichtbare, zurückgezogene Kind Der Klassenclown
Suchtkrankheiten in der Familie Als Bezugspersonen können Lehrkrafte: Angebote machen welche Freundschaften fördern Über das sprechen was das Leben lebenswert macht Selbstwertgefühl durch Anerkennung steigern Unbedingt Kritik an den Eltern vermeiden
Suchtkrankheiten in der Familie Anzeichen für eine Gefahrdung von können sein: langweilen sich, hangen rum, allgemeines Desinteresse sind übertrieben unsicher, stressanfallig, entscheidungsschwach haben keine Freunde, bzw. Themen der Beziehungen müssen streng geheim bleiben
Suchtkrankheiten in der Familie Beim Umgang mit suchtmittelabhangigen Eltern sollte die Lehrkraft sich selbst klar machen: Warum würden sie Eltern ansprechen? Möchten sie Eltern ermahnen(moralische Intervention) Beziehen sie die Eltern in ihre Überlegung mit ein? Wollen sie die gegenwartige Situation des Kindes verbessern?
Armut und Sozialhilfe in Familien von Auffallige Strategien von um unangenehme Situationen diesbezüglich zu vermeiden sind folgende: vermeiden Geburtstagsfeiern indem sie weder andere Kinder einladen bzw. zu anderen Feiern gehen klauen um Statusmerkmale zu erlangen werden sehr früh selbstandig und gehen beispielsweise Arbeiten
Armut und Sozialhilfe in der Familie von Auffallig schlechterer Gesundheitszustand durch Mangelernahrung
Armut und Sozialhilfe in der Familie von Verdeckte Armut kann sich zeigen wenn die Lehrkraft die aus bestimmten Perspektiven betrachtet. Wissen sie ob: Jedes Kind vor der Schule gefrühstückt hat? Die ein Pausenbrot mit in die Schule nimmt? Den Geld von Zuhause für ein Pausenbrot mitgegeben wurde?
Armut und Sozialhilfe in der Familie von In den Klassen Handel betrieben wird ( vom Laster gefallen )? Wie viele Personen pro Wohnung in den Familien der leben?
Armut und Sozialhilfe in der Familie von Maßnahmen im Umgang mit einkommensschwachen Familien: Die Lehrkrafte sollten über Maßnahmen informiert sein welche Sozialhilfeempfanger in Anspruch nehmen können. D.h. Staatliche Förderung in bestimmten Lebenssituationen wie Zuschüsse zu Klassenfahrten, Schulbüchern, etc..
Quellen: Arnold Hupf: Lebensprobleme und Lernprobleme von Schülern ; Willi J. Grüntgens: Problemzentriertes Lernen statt didaktischer Prinzipien John Dewey: Demokratie und Erziehung
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!