Von mir zu dir: Kommunikation und Umgang mit der Diagnose Demenz aus Beratungssicht
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- David Glöckner
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1 Von mir zu dir: Kommunikation und Umgang mit der Diagnose Demenz aus Beratungssicht Sonja Nolden, DSZ Regio Aachen/Eifel, Alsdorf Peter Tonk, DSZ Region Düsseldorf, Düsseldorf Jahrestagung der Landesinitiative Demenz-Service NRW 2015
2 In eigener Sache: O-Töne In dem Moment hatte ich das Gefühl, ich würde in ein Loch rutschen. Ich konnte überhaupt nicht mehr zuhören. Heinz G., 70 Jahre
3 In eigener Sache: O-Töne Und die ersten Tage nach der ganzen Geschichte, da habe ich nur geheult. Dann habe ich meinem Mann gesagt: Ich möchte jetzt wissen, was das für eine Krankheit ist und wie es weitergeht. Und dann habe ich das alles gelesen, das ganze Buch, und dann wollte ich wissen, was das wird und wie es weitergeht Rita D., 57 Jahre
4 Gliederung Fallbeispiel aus der Beratungspraxis Beratungsziele Beratungssetting Beratungsinhalte Die Rolle der Angehörigen Quelle: Wiki commons
5 Nach der Diagnose Menschen reagieren unterschiedlich auf die Diagnosestellung. Je differenzierter unsere Sichtweisen oder Vorstellungen sind und je mehr Wissen über das subjektive Erleben in verschiedenen Stadien der Demenz vorhanden ist, desto größer ist das Verständnis für die Krankheit und damit auch das Einfühlungsvermögen. Das schließt auch das Recht auf Defizit- und Krankheitsverleugnung ein. (Brasse, Stechl, Steinhagen-Thiessen, Knüvener, Lämmler: Praxishandbuch Demenz. Erkennen Verstehen Behandeln. Mabuse Verlag 2012, S.63)
6 Fallbeispiel aus der Beratungspraxis Ohne Termin direkt aus Neurologiepraxis Frau J. (80) in Begleitung einer 85 jährigen Freundin Keine Angehörigen Bisher keine professionelle Unterstützung Offenheit für Unterstützung Quelle: Fotolia
7 In eigener Sache: O-Töne Ich bin zwar vergesslich, aber nicht blöd Franz T., 69 Jahre
8 Beratungsziele Sicherheit und Klarheit Entwicklung von neuen Perspektiven Erkennung von Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten Konkretisierung des aktuellen Hilfebedarfs Kennen lernen von Unterstützungs- und Entlastungsmöglichkeiten vor Ort Stärkung des Selbstwertgefühles (Empowerment)
9 In eigener Sache: O-Töne Bernhard E., 76 Jahre Im Gegenteil, sie nimmt jetzt schon immer viel weg. Da sag ich: Menschenskinder, warum schickst du mich denn nun nicht einholen? Warum gehst du?`- `Ja, dann bringst du wieder was Falsches`. Das ist natürlich das sind keine Aufbauprogramme für mich.
10 Beratungssetting Personenzentriert beraten Phase der Krankheitsbewältigung berücksichtigen Alleinige Beratung ermöglichen Ruhige Umgebung Beratungsumfang (individuell, höchstens eine Stunde) Beratung zeitnah zur Diagnose anbieten Informationen sorgsam portionieren Mitgabe von Material zum Nachlesen Sensibler Umgang mit den Worten Alzheimer und Demenz
11 In eigener Sache: O-Töne Margarethe A., 74 Jahre Aber mir gar nicht klar, denn das geht ja schon eine ganze Weile länger mit dem Alzheimer. Das ist ja nicht von heut auf morgen. Wie viel Jahre? Drei Jahre bestimmt, als das so richtig, als es anfing. Wo zuerst konnte man das ja einiges ja so, wie sagt man: tünchen? Oder so?
12 Beratungsinhalte Abhängig vom aktuellen Bedarf des Klienten, also keine Checkliste : Passenden Beratungseinstieg finden Information zum Krankheitsbild/Krankheitsverlauf Behandlungsmöglichkeiten Umgang mit Defiziten, Kompetenz- und Autonomieverlust Umgang mit Scham, Angst, Trauer, Einsamkeit Soziale Beziehungen (insbesondere zum Lebenspartner) Unterstützung im Alltag und Teilhabe ermöglichen Zukunftsplanung, rechtliche und finanzielle Fragen
13 In eigener Sache: O-Töne Ja, natürlich. Jeder, der Schwierigkeiten hat oder irgendein Manko hat, der möchte das ja nicht gleich zugeben, nicht? Man versucht s zu verstecken. Klara M., 84 Jahre
14 Die Rolle der Angehörigen Einbezug nach Wunsch des Betroffenen Beratung für Angehörige anbieten (Wissen schafft Verständnis) Schweigepflicht auch gegenüber Angehörigen beachten Unterstützer und Wegbegleiter im Alltag Erhaltung der Selbstständigkeit fördern Frühzeitig für die eigene Entlastung sorgen!
15 In eigener Sache: O-Töne Das wir beide noch lange zusammen sind, das ist das Wichtigste Josefine J., 77 Jahre
16 Quellenangabe Alzheimer Forschung Initiative e. V. (Hrsg.): Leben mit der Diagnose Alzheimer (2015) Alzheimer Gesellschaft Baden Württemberg e.v. (Hrsg.): Beratungskonzept Psychosoziale Beratung für Menschen mit Demenz in der frühen Phase (2014) Brasse, Stechl, Steinhagen-Thiessen, Knüvener, Lämmler: Praxishandbuch Demenz. Erkennen Verstehen Behandeln (2012) demenz Das Magazin (Zeitschrift) (Hrsg.): Alzheimer Was nun? (3/2009) Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.v. (Hrsg.): Was kann ich tun? Tipps und Informationen für Menschen mit beginnender Demenz (2015) Kaplaneck: Unterstützte Selbsthilfegruppen von Menschen mit Demenz (2012) Niebuhr: Interviews mit Demenzkranken. Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen aus Sicht der Betroffenen (2004) Stechl, Steinhagen-Thiessen, Knüvener: Demenz mit dem Vergessen leben. Ein Ratgeber für Betroffene (2009)
17 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Quelle: Fotolia
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