MINT-Frühjahrsreport 2016 Herausforderungen der Digitalisierung

Ähnliche Dokumente
MINT-Herbstreport 2016 Bedeutung und Chancen der Zuwanderung

MINT-Herbstreport 2015 Regionale Herausforderungen und Chancen der Zuwanderung

MINT-Frühjahrsreport 2018: MINT Offenheit, Chancen, Innovationen

MINT-Herbstreport 2018: So kann Deutschland Forschung und Digitalisierung stärken

Statement zur Vorstellung des MINT-Herbstreports Dr. Michael Stahl. Geschäftsführer Bildung / Volkswirtschaft

MINT-Frühjahrsreport 2017 MINT-Bildung: Wachstum für die Wirtschaft, Chancen für den Einzelnen

Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich

Aktuelle Grundgehaltssätze der Besoldungsordnung A im Bund und in den Ländern

Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen darunter Kinderbetreuung, -erziehung - Fachkraft. Region. Aggregat Kinderpfleger.

Grafikanhang zur Vorausberechnung der Studienanfängerzahlen

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Aktuelle Grundgehaltssätze der Besoldungsordnung A im Bund und in den Ländern

Gewerbliche Unternehmensgründungen nach Bundesländern

Tabelle C Arbeitslosigkeit: Übersicht über die Kennziffern

Aktuelle Bürgel Statistik: Unternehmen mit Führungskräften über 65 Jahre in Deutschland

1.493 Spielhallenkonzessionen Spielhallenstandorte Geldspielgeräte in Spielhallen

WEGWEISER KOMMUNE Frauenbeschäftigungsquote im Osten wächst schneller als im Westen

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Februar /2010.

Gewerbeanmeldungen nach Bundesländern

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2010

DEUTSCHES SPORTABZEICHEN

Der Arbeitsmarkt in Deutschland

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Juli 2010

Kfz-Haftpflichtschäden nach Wohnort des Versicherungsnehmers. Oktober 2016

Spielhallenkonzessionen Spielhallenstandorte Geldspielgeräte in Spielhallen

Landtag Brandenburg 11. (öffentliche) Sitzung der Enquete- Kommission 6/1

Regionale Strategien in der Pflege gefragt

Arbeitsmarkt in Niedersachsen im Jahr 2009

UMFRAGE ZUM THEMA LÄNDLICHER RAUM. VKU-Umfrage 2018

Beschäftigungsabbau oder Beschäftigungswachstum? Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt.

Die Evangelische Kirche in Deutschland Die Gliedkirchen und ihre Lage in den Bundesländern

Rente mit 63 zeigt erste Nachteile

Auswertung. Fachabteilung Entwicklung 1991 bis 2003 Kinderheilkunde -14,09% Kinderchirurgie -29,29% Kinder- und Jugendpsychiatrie 5,35% Gesamt -13,00%

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in medizinischen und sozialen Berufen

Aktuelle Breitbandverfügbarkeit in Deutschland (Stand Mitte 2016)

Die Evangelische Kirche in Deutschland Die Gliedkirchen und ihre Lage in den Bundesländern

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Juni 2011

Thüringer Landesamt für Statistik

Aktuelle Breitbandverfügbarkeit in Deutschland (Stand Mitte 2017) Erhebung des TÜV Rheinland im Auftrag des BMVI

Aktuelle Breitbandverfügbarkeit in Deutschland (Stand Ende 2016)

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Januar 2012

Bevölkerungsentwicklung Haushaltszahlen von 2005 bis 2020 in Prozent

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2012

STATISTISCHE BUNDESAMT (2017): STATISTIK DER KINDER- UND JUGENDHILFE

Der Einfluss nordrhein-westfälischer Unternehmenssitze auf die regionale Beschäftigung Eine Auswertung aus dem statistischen Unternehmensregister

1.4.1 Sterblichkeit in Ost- und Westdeutschland

Bessere Bildung trotz Haushaltskonsolidierung Die Chancen des demografischen Wandels nutzen

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Mai 2011

Haushalte mit Kindern sind in der Minderheit Haushalte mit einem Haushaltvorstand 60 Jahre und älter machen bereits ein Drittel aus

MINT-Lücke auf Rekordhoch

!"#$%%& '%#'((%)%" *+, %!"#$%%

Nutzung pro Jahr [1000 m³/a; Efm o.r.] nach Land und Bestandesschicht

Themenblock: Beschäftigung. 4. Gemeinsamer Landesbädertag. Langfristige Fachkräfte Strategien im Kurort

Regionales Übergangsmanagement Mittelsachsen

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

In Kooperation mit. Ingenieurmonitor. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im April 2012

Zuwanderung über die Hochschule: Bedeutung und regionale Aspekte

Schriftliche Kleine Anfrage

Substituierbarkeitspotenziale von Berufen durch Digitalisierung

Situation der Erziehungs- und Familienberatung in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Stand:

Arbeitsmarkt in Zahlen. Daten für interregionale Analysen. Daten für interregionale Analysen Analysebeispiele. Dezember 2012


Arbeitsmarkt Bayern August 2017

Rede Versand Dr. Michael Stahl Geschäftsführer

Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt. Digitale Arbeitswelt ohne Arbeit? Braunschweig, 13. September 2017

Arbeitsmarkt Bayern September 2018

Qualität der Beschäftigung in Sachsen-Anhalt: Bestandsaufnahme und Implikationen für die Fachkräftediskussion

Entwicklung der Arbeitnehmereinkommen in Bremen: steigende Realeinkommen aber nur ein schwaches Plus im Dienstleistungsbereich

Die Liga der Bundesländer Wo steht Bayern? Norbert Berthold Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Gründungsstatistik des IfM Bonn im gewerblichen Bereich

Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen 1990 bis 2025

24. September Altersarmut von Frauen: Beschäftigungs- und Lohnstruktur als Ursache?

Digitalisierung und Industrie 4.0 Die Fachkräftebasis im (West-)Münsterland

Standarddeckungsbeiträge nach der EU-Typologie Schleswig-

Bundesweite Übersicht zu Rentenerwartungen aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in Bundesländern und Regionen

Zahlen, Daten, Fakten zur Finanznot der Krankenhäuser in NRW

Der Arbeitsmarkt in Deutschland. Arbeitsmarktberichterstattung Oktober Arbeitsmarkt Altenpflege

Leben in Bayern. II. Bevölkerung: Hohe Attraktivität Bayerns. Grafiken. In Bayern zweitgrößtes Bevölkerungswachstum

Zeitarbeit mit spürbarem Beschäftigungswachstum

Änderungstarifvertrag Nr. 5 zum Tarifvertrag über die Arbeitsbedingungen der Personenkraftwagenfahrer der Länder (Pkw-Fahrer-TV-L) vom 28.

Arbeitsmarkt, Februar 2017

Der Arbeitsmarkt im Juni 2017

Aktuelle Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt unter besonderer Berücksichtigung des demografischen Wandels und des Kontextes Flucht und Asyl

Windenergie im Wald: Verteilung nach Bundesländern

Beschäftigung stabilisiert sich nach branchenüblichem Winterrückgang

Nur Süddeutschland ist Weltklasse

Arbeitsmarkt, März 2017

IQB-BILDUNGSTREND 2015 HAMBURG IM LÄNDERVERGLEICH

WSI. Betreuungsquoten von Kindern. Kinder unter drei Jahren sind mit zunehmendem Alter häufiger in Tagesbetreuung GENDERDATENPORTAL.

Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin 1999/2000: Anzahl registrierter Stellen und Maßnahmen im stationären Bereich - Stand:

Der Arbeitsmarkt im Mai 2017

Quantitativer KiTa-Ausbau zwischen 2012 und 2017

Die Finanzielle Situation der Bundesländer vor dem Hintergrund der Schuldenbremse

An der VBI-Konjunkturumfrage 2014 beteiligten sich insgesamt 405 VBI-Unternehmen. Die Fragen und Antworten im Einzelnen:

Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2017 um 2,7 Prozent gestiegen


Änderungstarifvertrag Nr. 1 zum Tarifvertrag über die Arbeitsbedingungen der Personenkraftwagenfahrer der Länder (Pkw-Fahrer-TV-L) vom 1.

In Berlin ist ein Kind doppelt so viel wert wie in anderen Bundesländern: Pro-Kopf-Ausgaben für Kindertagesbetreuung von 2006 bis 2013

Transkript:

Pressekonferenz, 31. Mai 2016, Berlin MINT-Frühjahrsreport 2016 Herausforderungen der Digitalisierung Statement Prof. Dr. Michael Hüther Direktor Institut der deutschen Wirtschaft Köln Es gilt das gesprochene Wort

1. MINT-Fachkräftelücke nimmt zu In den MINT-Berufen waren Ende April 2016 insgesamt 380.800 Stellen zu besetzen. Gleichzeitig waren bundesweit 222.347 Personen arbeitslos gemeldet, die gerne einem MINT-Erwerbsberuf nachgehen würden. Da Arbeitslose in einer Berufskategorie nicht ohne weiteres offene Stellen in einer anderen Berufsgruppe besetzen können, resultiert für Ende April 2016 eine über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien aggregierte Arbeitskräftelücke in Höhe von 171.400 Personen. Mit 68.200 beziehungsweise 67.900 hielten sich die MINT-Expertenberufe und MINT-Facharbeiterberufe dabei die Waage, gefolgt von 35.300 im Segment der Meister- und Technikerberufe. In den letzten Jahren ist die MINT-Fachkräftelücke wieder deutlich gestiegen vor allem in den MINT-Facharbeiterberufen (Abbildung 1). 2. Ohne ausländische Arbeitnehmer wäre Lücke deutlich größer Die Engpässe im MINT-Bereich würden jedoch noch größer ausfallen, wenn nicht das MINT-Beschäftigungswachstum von ausländischen Arbeitnehmern im Zeitraum vom 4. Quartal 2012 bis zum 3. Quartal 2015 überproportional hoch ausgefallen wäre (Abbildung 2). Wäre die Beschäftigung von Ausländern seit Anfang 2013 nur ähnlich gering gestiegen wie die Beschäftigung von Deutschen, würde die Fachkräftelücke heute bei um knapp 66.600 höher ausfallen und damit bei 238.000 liegen. In regionaler Hinsicht profitieren davon vor allem die Regionen, in denen ein hoher Anteil der MINT-Beschäftigten Ausländer sind. Zum 30. September 2015 waren 11,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in MINT-Berufen in Baden- Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 2

Württemberg Ausländer. Hohe Ausländeranteile weisen auch das Saarland mit 11,0 Prozent, Hessen mit 9,5 Prozent und Bayern mit 9,0 Prozent auf. Am Ende der Skala rangieren die ostdeutschen Bundesländer mit 2,5 Prozent in Brandenburg, 2,2 Prozent in Sachsen, 2,1 Prozent in Thüringen, 1,9 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 1,6 Prozent in Sachsen-Anhalt (Abbildung 3). 3. Herausforderung Demografie und Digitalisierung Aktuell sind die Engpässe vor allem in den MINT-Ausbildungsberufen gestiegen. Der Grund: Bereits heute gehen dort mehr Fachkräfte in den Ruhestand als durch junge Menschen ersetzt werden können. Demografisch wird diese Herausforderung noch deutlich zunehmen. Hierauf wird Herr Sattelberger in seinem Statement näher eingehen. Die Zahl der erwerbstätigen MINT-Akademiker hat sich dagegen deutlich von rund 2.366.000 im Jahr 2011 auf rund 2.554.000 im Jahr 2013 erhöht das ist ein Anstieg von rund 94.000 pro Jahr. Die Zunahme war damit höher als im Zeitraum von 2005 bis 2010. Dennoch kann bei den MINT-Akademikern keine Entwarnung gegeben werden, denn die Digitalisierung führt zu besonderen Herausforderungen in den kommenden Jahren. In ländlichen Regionen gibt es zu wenig qualifiziertes IT-Personal und Breitband-Internet dort drohen die Potenziale der Digitalisierung dauerhaft brachzuliegen. Auch die östlichen Bundesländer haben noch großen Nachholbedarf, während Bayern, Baden-Württemberg und Hessen gut aufgestellt sind. Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 3

4. Große Unterschiede bei Beschäftigung in akademischen-it- Berufen Damit auch Unternehmen in ländlichen Gebieten die Potenziale der Digitalisierung nutzen können, brauchen sie qualifizierte IT-Arbeitskräfte. Doch offenbaren hier sich gerade hier gewaltige Probleme: In Großstädten kommen auf 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte immerhin 115 IT-Akademiker, wie etwa Informatiker. Das sind mehr als fünfmal so viele wie in dünn besiedelten ländlichen Kreisen (Abbildung 4). Bayern und Baden-Württemberg sind dabei deutlich besser aufgestellt als der Rest der Republik, weil sie selbst in ländlichen Regionen vorne liegen und bayerische Großstädte beispielsweise eine doppelt so hohe Informatikerdichte aufweisen wie Berlin (Tabelle 1). Auch Hessen schneidet in puncto IT-Arbeitskräfte sehr gut ab, jedoch mit deutlichen Abstrichen in ländlichen Kreisen. Ganz im Gegensatz dazu liegen die östlichen Bundesländer in sämtlichen Kategorien zum Teil deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, das gilt insbesondere für die ländlichen Regionen. Verschärfend kommt hinzu, dass die IT- Beschäftigungsdichte auf dem Land in den zurückliegenden drei Jahren stagniert, während sie in den Städten deutlich ansteigt. In der Folge wächst der Rückstand ländlicher Kreise in puncto IT-Arbeitskräfte kontinuierlich an. 5. Hohe Unterschiede auch bei IT-Fachkräftebasis, Ausbildungsleistung der Hochschulen und IT-Infrastruktur Auch ein Blick auf die IT-Facharbeiterberufe, zu denen beispielsweise Industriesystemtechniker, Netzwerkadministratoren und Systemprogrammierer zählen, zeigt ein identisches Bild wie bei Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 4

akademischen IT-Berufen: Die Beschäftigungsdichte in Großstädten liegt etwa viermal so hoch wie auf dem Land. Fazit: Wo viele Informatiker beschäftigt sind, kommen ergänzend auch viele IT-Facharbeiter zum Einsatz. Wo jedoch kaum Informatiker beschäftigt sind oder es nicht gelingt, diese zu rekrutieren, können IT-Facharbeiter die entsprechende Lücke nicht schließen. Eine weitere Ursache für die regionalen Engpässe: Hochschulen in ländlichen Regionen haben im Prüfungsjahr 2014 gemessen an den Erwerbstätigen gerade einmal halb so viele Informatiker hervorgebracht wie Hochschulen in städtischen Regionen. Auf Ebene der Bundesländer zeigen sich wiederum die ostdeutschen Länder schwach, die geschlossen unterhalb des Bundesdurchschnitts Informatiker ausbilden, während Baden-Württemberg, Bayern und Hessen auch hier die größte Ausbildungsleistung erbringen. Eine Digitalisierung der Geschäftsmodelle (z.b. Big Data) und die Vernetzung wirtschaftlicher Aktivität im Raum (z.b. der Austausch von Daten mit Zulieferern und Kunden) setzt zusätzlich zu IT-Qualifikationen eine adäquate Upload- und Downloadgeschwindigkeit des Internets voraus. Auch wenn noch keine regional differenzierten gewerblichen Daten existieren, geben Daten zur Breitbandverfügbarkeit für Privatkunden einen ersten Eindruck über die Infrastruktur. Im Bundesdurchschnitt stand Mitte 2015 rund 69 Prozent aller Haushalte Breitband-Internet mit einer Verbindungsrate von 50 Mbit/s zur Verfügung (Abbildung 5). In ländlichen Gemeinden galt dies jedoch nur für knapp jeden vierten, in halbstädtischen Gemeinden erst für knapp jeden zweiten Haushalt, während in vielen Großstädten bereits nahezu eine Vollabdeckung erreicht wird. Und auch bei diesem Indikator haben die ostdeutschen Bundesländer Nachholbedarf. Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 5

6. Fazit: Ländliche Regionen und die ostdeutschen Bundesländer fit machen für die Digitalisierung Insbesondere die ostdeutschen Bundesländer sowie ländliche Regionen haben sowohl bei den verfügbaren Arbeitskräften egal ob Informatiker oder IT-Facharbeiter als auch bei der Ausbildung von Informatikern und beim Ausbau von Breitband-Internet gravierende Defizite. Daher ist es fraglich, ob sie die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Digitalisierung überhaupt nutzen können. Nach heutigem Stand haben unter den dünn besiedelten ländlichen Regionen nur die Kreise im Süden Deutschlands eine gute Chance. Um diese Defizite zu beheben, muss die Politik den weiteren Ausbau der Breitband-Infrastruktur mit höchster Priorität vorantreiben. Darüber hinaus müssen gerade Hochschulen in ländlichen Gebieten und in ostdeutschen Bundesländer generell mehr als bislang in die Ausbildung von Informatikern investieren. Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 6

Abbildung 1: Bereinigte MINT-Arbeitskräftelücke Aggregierte Differenz aus gesamtwirtschaftlich zu besetzenden Stellen und Arbeitslosen in den Berufskategorien mit Fachkräfteengpässen (Berücksichtigung von qualifikatorischem Mismatch) Quellen: Bundesagentur für Arbeit, 2016; IW-Zukunftspanel, 2011; eigene Berechnungen Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 7

Abbildung 2: Beschäftigungsentwicklung deutscher und ausländischer MINT-Arbeitnehmer Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach MINT-Berufsaggregaten, Index (2012-Q4 = 100) Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2016; eigene Berechnungen Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 8

Abbildung 3: MINT-Fachkräftesicherung durch ausländische Arbeitnehmer Anteil ausländischer Beschäftigter an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in MINT- Berufen, in Prozent; Stichtag: 30. September 2015 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2016; eigene Berechnungen Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 9

Abbildung 4: Regionale Herausforderung: Versorgung mit IT- Akademikern Von 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind so viele in einem IT-Expertenberuf tätig; Kreise und kreisfreie Städte; Stichtag: 30. September 2015 Je dunkler das blau/grau, desto höher/niedriger der Anteil der IT- Experten pro 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2016; eigene Berechnungen Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 10

Tabelle 1: Regionale Herausforderung: Versorgung mit IT- Akademikern Von 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind so viele in einem IT-Expertenberuf tätig; siedlungsstrukturelle Kreistypen und Bundesländer; Stichtag: 30. September 2015 Flächenländer Kreisfreie Großstädte Städtische Kreise Dünn besiedelte ländliche Kreise Insgesamt Bayern 200 115 37 32 105 Baden-Württemberg 150 81 39 30 94 Hessen 130 80 26 16 90 Saarland - 61 - - 61 Nordrhein-Westfalen 71 49 17-58 Sachsen 107 18 18 15 53 Schleswig-Holstein 88 49 48 20 50 Niedersachsen 134 53 17 23 49 Rheinland-Pfalz 61 36 30 13 39 Thüringen 102 20 26 17 37 Sachsen-Anhalt 65 17 11 8 25 Brandenburg 48-14 21 24 Ländliche Kreise mit Verdichtungsansätzen Mecklenburg- Vorpommern Stadtstaaten 53-19 13 20 Hamburg 121 - - - 121 Berlin 102 - - - 102 Bremen 97 - - - 97 Deutschland 115 65 28 22 73 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2016a; eigene Berechnungen; Ein - zeigt an, dass dieser Kreistyp in diesem Bundesland nicht vertreten ist. Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 11

Abbildung 5: Regionale Herausforderung: Versorgung mit Breitband-Internet So vielen Haushalten steht Breitband-Internet mit einer Übertragungsrate von mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung, in Prozent; Kreise und kreisfreie Städte; Stand: Mitte 2015 Je dunkler das Blau/Grau, desto besser/schlechter die Versorgung mit Breitband-Internet Quelle: BMVI/TÜV Rheinland, eigene Darstellung Pressestatement, 31.05.2016: MINT-Frühjahrsreport 2016 12