Abteilung für Bildungswissenschaft Präsentation der der Habitustypenbildung am Quo Beispiel Vadis, Bildung? einer Eine qualitative über Early Längsschnittstudie School Leavers Erna Nairz-Wirth zum Phänomen des Early School Leaving Erna Nairz-Wirth, Marie Gitschthaler, Klaus Feldmann AK Salzburg, 26. Juni 2014 1 Erna Nairz-Wirth
Qualitative Längsschnittstudie Oktober 2009 bis Mai 2014 17 Early School Leavers Datenerhebungen (im Abstand von 4-6 Monaten): Mixed-Methods-Ansatz: Autobiographisch-narrative und problemzentrierte Interviews; Gruppendiskussionen; halbstandardisierte Befragungen; Collagen; zusätzlich ExpertInneninterviews) Auswertungsmethoden: Inhaltsanalyse/Habitushermeneutik (Triangulation von Bild und Text) Typenbildung 2
Herrschaftsachse Hedonistisches zuordnung der Probandinnen und Probanden Habitus der Distinktion eigenverantwortlich hierarchiegebunden avantgardistisch Differenzierungsachse autoritär Habitus der Arrivierten Habitus der Strebenden Christian Christian Markus Markus Sandro Simon Kleinbürgerliches Tanja Tanja Arbeitnehmer- Postmodernes Roland Liberal intellektuelles Sabine Modernes Arbeitnehmer- Frank Konrad Leistungsorientiertes Arbeitnehmer- Ismail Verena Habitus der Traditionslose Notwendigkeit Arbeitnehmermilieus modell nach agis.uni-hannover.de aus M. Vester (2001: 49) 3 Peter Ogan Traditionelles Arbeiter- Konservativ technokratisches Modernes bürgerliches
Der Fall Ismail (Ursachen und Folgewirkungen) Sozioökonomische Herkunft (niedrig) Eltern geschieden Kulturelles Kapital (-) Schulwechsel Mobbing Klassenwiederholungen Negativer Peereinfluss Schwänzen Übergangsgestaltung (-) Disziplinschwierigkeiten 4
Bündel an Ursachen Schulabbruch ist ein Prozess 5
Folgen des nicht gelungenen Wiedereinstiegs 6
Habitustypen und Habituswandel - Orientierungslosigkeit = am meisten verbreiteter Typus - Gefahr der habituellen Verfestigung - Übergang von einer orientierungslosen zu einer realitätsflüchtigen Ausprägung des Habitus (Abwärtsspirale) - Wandel des unangepassten Habitus in einem Fall (Roland) 7
- misslungene Übergangsgestaltung negative Auswirkung auf Bildungskarriere - Maßnahmenkarrieren wirken sich ungünstig aus - Folgen des misslungenen Wiedereinstiegs (siehe auch Folie 6): Zukunftsängste Gefühle von Einsamkeit und Nutzlosigkeit Resignation und Fatalismus physische und psychische Symptome Veränderung des Zeitbewusstseins etc. 8
- Schuldistanzierung = singulärer Prozess mit einer Vielzahl von verursachenden Faktoren vielfältige Prä- und Interventionsmöglichkeiten - Vielfalt von Bewältigungsstrategien in Abhängigkeit vom Typus des Habitus auf das Individuum und die Situation angepasste Maßnahmen sind notwendig - Professionalisierung und Öffnung des schulischen Feldes sind notwendig - Statt Maßnahmen der Exklusion Akzeptanz der Diversität - Flexible Maßnahmenpakete begünstigen Inklusion - Kooperation zwischen Forschung und Praxis - Die Schule sollte eine generell inkludierende und integrierende und nicht primär eine segregierende und selektierende Institution sein! 9
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Erna Nairz-Wirth Marie Gitschthaler Klaus Feldmann Abteilung für Bildungswissenschaften WU Education Sciences Group WU Tel: + 43-1-31336-4677 Mobile: +43-676-8213-4677 erna.nairz-wirth@wu.ac.at