Der Unterschied zwischen dem großen und kleinen Shirk und der Erneuerung in der Anbetung

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Transkript:

Der Unterschied zwischen dem großen und kleinen Shirk und der Erneuerung in der Anbetung ب س م اهلل الر ح م ن الر ح يم Im Folgenden werden wir, mit der Erlaubnis Allahs - des Erhabenen -, einige Beispiele und wichtige Lehren nennen, um den Unterschied zwischen dem großen Shirk (des Widmen der Anbetung anderer neben Allah, was den Tawhid vernichtet) und der Erneuerung in der Religion, welche aber noch eine Erneuerung ist, die keinen großen Kufr darstellt und damit keine Abtrünnigkeit zur Folge hat, verdeutlichen. Dies, weil solcherlei Fragen öfter aufgekommen sind und ich daraufhin beschlossen habe, diese Angelegenheit in Form von einer Schrift zu erklären, sodass wir alle hiervon profitieren. Sodann: Die erste Angelegenheit: Das Gehen zu einem Wahrsager Es wird von Abu Hurayrah (radiallahu a nhu) überliefert, dass der Gesandte (salallahu alayhi wa salam) sagte: م ن أ ت ى ك اه ن ا أ و ع ر اف ا ف ص د ق ه ب م ا ي ق ول ف ق د ك ف ر ب م ا أ ن ز ل ع ل ى م ح م د صلى اهلل عليه وسلم Wer zu einem Wahrsager kommt und diesem glaubt, so hat er das verleugnet, was Muhammad (salallahu alayhi wa salam) offenbart wurde.. Und der Gesandte (salallahu alayhi wa salam) sagte in einem anderen Hadith: م ن أتى ع ر اف ا ف س أ له ع ن ش T لم تق ب ل ل ه ص الة أربعني ليلة Wer zu einem Wahrsager geht und ihn über eine Sache fragt, dessen Gebet wird für 40 Tage/Nächte nicht angenommen. Und die dritte Überlieferung diesbezüglich: ثالثة ال يدخلون الجنة: مدمن خمر و قاطع رحم ومصدق بالسحر Drei Personen werden das Paradies nicht betreten: Derjenige, der oft Alkohol trinkt (abhängig davon ist), derjenige, der den Bund der Verwandtschaftsbande bricht und derjenige, der an die Zauberei glaubt. "1

Das Urteil des Wahrsagers: Er behauptet, dass er das Verborgene kennt (Ilmu-l-ghayb) und damit hat er den Kufr begangen und ist ein Kopf von den Köpfen der Tawaghit. Er praktiziert die Zauberei mit Hilfe von einem Jinn. Und dieser hilft ihm nicht, außer wenn er ihm bzw. dem Shaytan eine Anbetung entgegenbringt. So begeht er zwingend den großen Shirk und ist ein Mushrik. Die Frage, welche sich auftut: In welchen Fällen ist es Kufr und Shirk, zum Wahrsager zu gehen und in welchen Fällen ist es verboten, jedoch kein großer Shirk? Und wie müssen diese Überlieferungen verstanden werden? Wir sagen: Das Urteil über das Gehen zu einem Wahrsager unterliegt gewissen Situationen, welche wir im Folgenden erwähnen werden: 1.) Situation Das Gehen zum Wahrsager und das Glauben oder das Zweifeln daran, dass er das Verborgene kennt: dies ist großer Shirk in der Rububiyyah (Herrschaft), denn Allah ist der Einzige, der das Verborgene kennt und dies ist von den spezifischen Eigenschaften Allahs, welche nur Ihm gebührt. So ist Allah der Einzige, der erschafft, wiederauferweckt, das Leben und den Tod gewährt, die Sünden vergibt, mit dem Paradies belohnt oder mit dem Höllenfeuer bestraft; Er weiß alles und wer auch immer glaubt, dass etwas anderes mit Ihm zusammen diese Eigenschaften teilen, der ist ein Mushrik im Tawhid ar-rububiyyah. Und die Ayat sind viele, die dies erklären. Allah, der Erhabene, sagt: ق ل ال ي ع ل م م ن ف ي الس م او ات و األ ر ض ال غ ي ب إ ال الل ه و م ا ي ش ع ر ون أ ي ان ي ب ع ث ون {Sag: Über das Verborgene weiß nicht Bescheid wer in den Himmeln und auf der Erde ist, außer Allah; und sie merken nicht, wann sie auferweckt werden} 27:65 Hier muss außerdem erwähnt werden, dass das Gehen zum Wahrsager keine Bedingung darstellt, sondern dieser Unglaube kann sich auch über das Telefon, über einen Brief oder eine Email usw. ereignen, in welchem man den Wahrsager fragt. Dies bezieht sich also auch auf jene, die den Wahrsager im Fernseher oder Radio hören, oder in der Zeitung Horoskope lesen etc., während sie an das glauben, was gesagt wird oder Zweifel hegen, ob es nicht die Wahrheit sein könnte. Jene sind Mushrikun in der Rububiyyah und es gibt keine Meinungsverschiedenheit unter den Muslimen diesbezüglich. "2

Und jener, der keinen Takfir auf eine solche Person macht, welche zum Wahrsager geht und an seine Worte glaubt, der ist nicht mit dem richtigen Tawhid gekommen, den Allah von Seinen Dienern verlangt. Obwohl die Mehrheit der Mushrikin in unserer Zeit dieser ersten Kategorie zuzuschreiben sind, existieren noch andere Fälle, welche nicht den großen Shirk darstellen und wozu wir nun kommen werden. 2.) Situation Das Fragen des Wahrsagers aus Neugierde heraus; das Lesen von dem, was er schrieb oder das Hören von dem, was er im Fernseher von sich gibt usw. während man wissend darüber ist, dass er ein Lügner ist und das Verborgene nicht kennt: Dies ist strikt verboten und wird als eine Sünde von den großen Sünden gesehen, sodass das Gebet einer solchen Person für 40 Tage nicht angenommen wird, was bedeutet, dass diese Gebete nicht belohnt werden, er sie aber trotzdem verrichten muss. Die Zeugenaussage einer solchen Person wird nicht akzeptiert und er muss diese Tat bereuen. Man kann sagen, dass er den kleinen Shirk begangen hat, denn jede Tat, welche zum großen Shirk führt, wird als kleiner Shirk bezeichnet. Ebenso kann man sagen, dass dieser die Mushrikin imitiert hat, doch man kann über ihn nicht sagen, dass er ein Kafir ist, denn das Gebet des Kafirs wird im Allgemeinen nicht akzeptiert (also kein einziges wird akzeptiert), wobei es im Hadith heißt, dass das Gebet einer solchen Person nur für 40 Tage nicht akzeptiert wird. Und einige Gelehrte haben diese Tat als Kufr duna Kufr bezeichnet (kleiner Kufr; Kufr der sich unter dem Kufr befindet). Falls eine Person aber denkt, dass diese Tat erlaubt ist, oder nichts schlechtes an dieser Tat sieht, dann hat sie den Kufr begangen und die Texte der Shariah geleugnet, welche das Verbot dieser Tat erklären. (Er hat das erlaubt, was Allah verboten hat). 3.) Situation Das Gehen zum Wahrsager oder das Diskutieren mit diesem, um ihn aufzudecken und seine Falschheit zu widerlegen und ihn zur Reue aufzurufen: dies ist erlaubt und dies hat der Gesandte Allahs (salallahu alayhi wa salam) getan. Hier muss jedoch erwähnt werden, dass diese Tat von Gelehrten und Wissenden verrichtet wird, welche Wissen über die Shari ah haben und nicht von den gewöhnlichen Muslimen, die Opfer der Scheinargumente des Wahrsagers werden könnten. "3

4.) Situation Dieser Punkt wird von einigen Personen genannt, doch ist er fernab der Realität und wird auch nicht akzeptiert, jedoch erklären wir dies als eine Lehre und zur Erklärung. Die Angelegenheit: Das Gehen zum Wahrsager, während man weiß, dass er ein Lügner und Mushrik ist, jedoch glaubt man an eine Sache, die der Wahrsager sagt, weil ihm diese Information von einem Jinn überbracht worden ist, der diese von den Engeln aus dem Himmel geklaut hat. So sagt die Person: Ich weiß, dass der Wahrsager ein Dajjal ist und niemand außer Allah kennt das Verborgene, jedoch ist diese Information wahr, denn dies wurde von einem Jinn überbracht, welcher sie im Himmel geklaut hat.. Wir sagen: Es ist wahr, dass die Jinn einige Informationen aus dem Himmel nehmen (stehlen) und diese dem Wahrsager überbringen, doch muss der Hadith, den wir Anfangs erwähnt haben, so genommen werden, wie er ist (es wird als Kufr gesehen, dem Wahrsager in einer Sache zu glauben) und wir akzeptieren eine solche Erklärung nicht, denn der Gesandte Allahs (salallahu alayhi wa salam) hat dies niemals erwähnt. Vielmehr lautet die Regel: األخذ بالظاهر هو األصل Die Grundlage ist das Nehmen der Texte nach ihrem Äußeren (wie man sie Äußerlich versteht). 5.) Situation Ein Muslim geht zu einer Person, während er annimmt, dass dieser Ruqyah nach der Shariah praktiziert und erbittet von diesem Hilfe und Ratschläge für seinen Fall. In der Realität jedoch handelt es sich um einen Zauberer, der den Leuten sagt, er würde den Quran vorlesen, während er Aussagen des Kufrs tätigt und die Jinn um Hilfe bittet. In diesem Fall ist der Muslim entschuldigt, der den wahren Zustand des Zauberers nicht kennt und etwas anderes annimmt, da er nicht versteht, was der Zauberer sagt. Diesem Muslim muss der Zustand dieses Zauberers erklärt werden und wenn er hiernach trotzdem zum Zauberer geht, dann wird der Hadith auf ihn angewendet, denn er ist nun wissend darüber, was bei dem Zauberer stattfindet. "4

Die Zweite Angelegenheit: Der Tawaf (die Umkreisung) um etwas anderes als der Ka aba Die Definition des Tawaf: الط و اف : الس عي سبعة أشواط حول الكعبة وهو من مناسك الحج سرعة الط واف Das siebenmalige Umkreisen der Kaba; und dies ist von den Ritualen der Hajj Die Frage, die sich stellt: Ist jede Art von Tawaf um etwas anderes als der Kaba großer Shirk? Wann ist es eine Erneuerung und wann großer Shirk? Im Folgenden werden wir einige verschiedene Situationen nennen, die auftreten könnten: 1.) Situation Das, was heutzutage bekannt ist, ist dass die Leute, welche den Tawaf um die Gräber, Idole oder Schreine machen, Mushrikun sind, denn sie tun dies, um sich diesen anzunähern. Genauso gibt es in diesem Zusammenhang weitere Gottesdienste, die sie verrichten; etwa dem Dua an diese Geschöpfe, das Opfern für sie und die Niederwerfung vor ihnen etc. Beispiel: Grabanbeter, die zu den Gräbern ihrer Shuyukh gehen, machen Tawaf um die Gräber - mit der Absicht, sich den Toten zu nähern. So wer auch immer Tawaf macht, um sich anderen als Allah zu nähern, oder den Tawaf an andere als Ihn richtet, der ist ein Mushrik und er ist gleich demjenigen, der das Bittgebet oder die Niederwerfung anderen als Allah richtet. Diesbezüglich gibt es keinen Ikhtilaf unter den Muwahidun und wer von einer Person weiß, dass sie den Tawaf jemand anderen als Allah gerichtet hat, so muss er überzeugt von dem Kufr dieser Person sein und davon, dass sein Shirk seinen Tawhid vernichtet. 2.) Situation Der Tawaf um die Kaba, aber mit der Absicht, sich jemanden anderen als Allah anzunähern bzw. Der Tawaf um die Kaba gerichtet an jemand anderen als Allah. Auch diese Situation ist großer Shirk - wie im vorherigen Beispiel. Und auch diese Person bekommt das Urteil des Mushriks. "5

3.) Situation Der Tawaf an Allah, dem Erhabenen, gerichtet und mit der Absicht, Ihm näher zu kommen, jedoch nicht um die Kaba: Ein solcher Tawaf ist nicht richtig und auch nicht angenommen, vielmehr ist es eine Erneuerung, denn der Gesandte Allahs (salallahu alayhi wa salam) hat uns nicht beigebracht, den Tawaf um etwas anderes als der Ka ba zu verrichten. Beispiel: Ein Muslim, der gerade in den Islam eingetreten ist und keine Möglichkeit hat, die Hajj zu vollziehen und aus seiner Unwissenheit heraus sagt: Ich habe nicht die Möglichkeit, zu verreisen und den Tawaf für Allah um die Kaba zu verrichten; deswegen werde ich es von Zuhause aus machen.. Wird eine solche Anbetung von diesem Muslim akzeptiert? Jede Anbetung hat zwei Bedingungen, um von Allah akzeptiert zu werden: 1. Sie muss aufrichtig nur für Allah, dem Erhabenen, verrichtet werden. 2. Sie muss gemäß der Sunnah verrichtet werden. In diesem Fall erfüllt der erwähnte Tawaf zwar die erste Bedingung, nicht jedoch die zweite; aus diesem Grund ist diese Tat nicht akzeptiert. Wer also den Tawaf für Allah macht, jedoch nicht um die Kaba, der ist mit einer Erneuerung gekommen und muss beratschlagt werden. Wenn er neu im Islam ist, entschuldigen wir ihn für seine Unwissenheit über die Rituale der Anbetung. Wenn er jedoch nach dem Erbringen des Beweises damit fortfährt, dies zu tun - dabei denkend, dass es dennoch gut und erlaubt ist, den Tawaf um etwas anderes zu vollziehen -, so wird er ein Kafir, genauso wie derjenige, der es (nach dem Erbringen des Beweises) als erlaubt ansieht, für Allah an den Gräbern zu opfern. ( ) So haben also auch Erneuerungen in der Anbetung - nach dem Erbringen des Beweises und dem Beseitigen der Zweifel - den Kufr zur Folge und es ist nicht so, wie einige denken, dass der Erneuerer in der Anbetung niemals aus der Religion austritt. "6

Die Dritte Angelegenheit: Tawasul mit den Toten Die Frage: Ist es großer Shirk, mit den Toten Tawasul zu machen? Antwort: Es muss zunächst erklärt werden, was man unter dem Wort Tawasul ( التوسل ) versteht. Das Wort Tawasul kann übersetzt werden als Nähe / Mittlerschaft. Auch hier gibt es verschiedene Situationen. 1.) Situation Wenn jemand glaubt, dass es erlaubt ist, die Hilfe von den Toten zu verlangen, oder vom Gesandten Allahs oder den Engeln und dies als Tawasul bezeichnet, so hat dieser den großen Shirk begangen, denn es ist im Allgemeinen nicht erlaubt, Hilfe oder Bittgebete von den Toten oder Engeln zu verlangen. 2.) Situation Wenn jemand mit Tawasul beabsichtigt, zu den Gräbern zu gehen und zu Allah ein Bittgebet zu sprechen (nicht zu den Toten) und dies als Tawasul bezeichnet, so hat dieser eine Erneuerung begangen, welche keinen großen Shirk darstellt, da die Dua nicht an die Toten gewidmet wird, sondern an Allah. Oder er geht zu dem Grab einer Person und sagt: O Allah, ich bitte dich bei deinem Propheten darum, mir zu vergeben. - so ist diese Art des Tawasul zwar nicht erlaubt und eine Erneuerung, aber sie ist kein großer Shirk. 3. Situation Wenn wir eine Person vor dem Grab sehen, der beispielsweise folgende Dua spricht: Hilf mir, leite mich recht und stärke mich.., dann stellt sich die Frage: Hat er diese Dua an Allah oder an den Toten gerichtet? Seine Tat ist also unklar und wir fragen diesen: Hast du dieses Bittgebet von dem Toten verlangt? ; - wenn er ja sagt, dann ist er ein Mushrik und es gibt keine Entschuldigung durch Unwissenheit für ihn, noch gibt es in dieser Sache eine Meinungsverschiedenheit unter den Muslimen. Wenn er jedoch mit Nein, ich habe es nicht vom Toten verlangt, sondern wurde emotional, nachdem ich das Grab besucht habe und so begann ich, Allah um diese Sache zu bitten, dann hat er keinen Kufr begangen. "7

An diesem Beispiel sehen wir also, dass es durchaus Fälle gibt, die mehrdeutig verstanden werden könnten und in solchen Fällen müssen wir die Person fragen, was sie genau macht. Shaykhul Islam ibn Taymiyyah sagte: التكفير ال يكون بأمر محتمل Der Takfir wird nicht in Angelegenheiten gemacht, welche mehr als nur eine Bedeutung tragen. Schlusswort Der Leser sollte verstehen, dass die erwähnten Beispiele dazu dienen, die Unterschiede zwischen den einzelnen Situationen zu lernen, die aufkommen könnten, jedoch ist die Realität, in der wir leben, eher dass die Leute den großen Shirk praktizieren und diese anderen Situationen selten sind. Wenn wir eine Person als Muwahhid kennen und sehen, dass er in eine solche Handlung gefallen ist, die mehrdeutig interpretiert werden kann, dann suchen wir nach Entschuldigungen und ziehen diese seltenen Fälle vor und wir beeilen uns nicht im Takfir, wenn die Möglichkeit besteht, keinen (sofortigen) Takfir zu sprechen. Von den Regeln, die man in den Büchern der Fuqaha findet, ist: اليقني ال يزال بالشك Die Gewissheit wird nicht durch den Zweifel aufgehoben. من شك هل فعل شيئا أو ال فاألصل أنه لم يفعله Wer zweifelt, ob er etwas getan hat oder nicht, so ist die Grundlage, dass er es nicht gemacht hat. "8

Shaykhul Islam Muhammad ibn Abdilwahab, rahimahullah, sagte: من أظهر اإلسالم وظننا أنه أتى بناقض ال نكفره بالظن ألن اليقني ال يرفعه الظن "Wer den Islam aufzeigt und wir vermuten er hätte einen Auslöscher (vom Islam) begangen, so machen wir keinen Takfir auf ihn aufgrund von Vermutung, denn die Gewissheit wird nicht durch diese Vermutung aufgehoben. Aus dieser Aussage des Shaykhs lernen wir: Wenn jemand den Tawhid gezeigt hat und wir ihn als Muwahid kennen, dann erklären wir ihn nicht aufgrund von Vermutungen zu einem Kafir und genauso, wenn wir keinen eindeutigen Beweis dafür haben. Wir machen keinen Takfir auf einen Muwahhid, nur weil uns jemand etwas über ihn gesagt hat, bis sich diese Information bestätigt und es klar wird, dass er wirklich eine Vernichtung des Islams begangen hat. Wir bitten Allah, den Erhabnen, die Muslime vor jeglicher Art des Shirk und der Erneuerung zu bewahren. Möge Allah unser Wissen mehren und uns alle auf La ilaha illa Allah vereinen. Und alles Lob gebührt Allah. - Geschrieben von eurem Bruder: Abdullah Abu Sumejja (2016/11/06) Übersetzt und etwas gekürzt von Kashfalshubuhat.tumblr.com "9