Integration von bildungsfernen Personen durch niederschwellige Berufsberatungsformate

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Foto: ablaufdatum.net Integration von bildungsfernen Personen durch niederschwellige Berufsberatungsformate Sandra Schneeweiß IAEVG Conference 24. -27. September 2013, Montpellier

Projektbeschreibung Bildungs- und Berufsberatung spielt eine wichtige Rolle um die Integration und gesellschaftliche Teilhabe von bildungsfernen Personen zu ermöglichen. Problematik: Bildungsferne Personen nehmen das Angebot nur wenig in Anspruch. Wie kann die Zielgruppe erreicht werden? 1. Identifikation von Kriterien der Niederschwelligkeit 2. Identifikation von innovativen Praxisbeispielen IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 2

Zielgruppe von niederschwelligen Beratungsangeboten Bildungsferne bzw. Bildungsbenachteiligte = sehr heterogene Gruppe Merkmale: große Distanz zu formaler Bildung Fehlen zentraler Kompetenzen für die Integration in die Arbeitswelt Nicht-Teilnahme an Weiterbildung IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 3

Zielgruppe von niederschwelligen Beratungsangeboten II Abhängig von sozialen Faktoren (niedriger Bildungsstand der Eltern, Migrationshintergrund, Betreuungspflichten, regionale Benachteiligung ) Hinderungsgründe: Versagensängste, negative Bildungs-/Schulerfahrungen, familiäre Verpflichtungen, geringe Veränderungsperspektive, wenig Vertrauen in die Bildung, wenig Selbstvertrauen in die eigene Bildungskompetenz IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 4

Was bedeutet Niederschwelligkeit? zugangshemmende Faktoren minimieren geringe Voraussetzungen für die Teilnahme Vier Dimensionen von Niederschwelligkeit 1) Zeitlich (Zeitstruktur, Zeitdisziplin) 2) Räumlich (Verortung, Räumlichkeiten) 3) Inhaltlich (inhaltliche Gestaltung) 4) Sozial (Verbindlichkeiten, Beziehungen) IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 5

Kriterien für Niederschwelligkeit Zentral gelegen (öffentlich gut erreichbar) Offene und transparente räumliche Gestaltung Keine Teilnahmevoraussetzungen Keine Wartezeiten Inhaltlich flexibel Unverbindlich Anonym Breites Bildungsverständnis Zielgruppe hält sich Vorort auf Räumlichkeit schafft Verbindung zu vertrauter Aktivität Keine Terminvereinbarung Zielgruppengerechte Veranstaltungszeiten Inhaltlich zielgruppengerecht Kostenlos Keine hohen Erwartungen Kinderbetreuung IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 6

Praxisbeispiele Foto: Creative Tool (cc) IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 7

Bildung goes Public Bildung in öffentlichen Raum thematisieren Orte an denen die Zielgruppe sich aufhält (z.b. Parks, Freibäder) Muttersprachliche Gespräche und Flipcharts Breites Bildungsverständnis Persönlichen Zugang zur Thematik herstellen Nachdenkprozess anregen IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 8

Interaktives Frauencafe Gruppenarbeiten mit Kaffeecharakter Interaktive Aufgabenstellungen (Recherchen im Internet, Lebenslauf verfassen zu Fotos; Tätigkeiten zu Berufsbildern finden). Kaffeepausen zum Netzwerken und Austauschen Intensive Bewerbung Ohne Anmeldung Gratis Kinderbetreuung IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 9

. Festen, Bildungsbus Zielgruppe: Frauen Beratung im ländlichen Raum auf Wochenmärkten, verschiedenen Schul- und Kindergartenfesten Tiefgreifende Beratungen (Situationsanalyse, Erstellung Bildungsplan) Workshops in den Gemeinden (EDV Basics, EDV Fortgeschrittene, Deutsch für den Führerschein, Farb- und Stilberatung für die Bewerbung, Lernen darf Spaß machen etc. ) IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 10

BildungslotsInnen Melete Zusammenarbeit mit Communities und Vereinen BildungslotsInnen informieren im sozialen Umfeld über Bildungs- und Beratungssystem MultiplikatorInnen bieten soziale Angebote mit Bildungs- Beratungskomponenten (Kochen auf Deutsch, Kaffeetratsch, Mutter-Kind Gruppe etc.) IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 11

Bilungstratsch Beratung in Form von Tupperpartys GastgeberIn lädt FreundInnen zu einem Kaffee ein, bei welchem für 90 Minuten eine BeraterIn hinzukommt. In Wohnraum oder Vereinsräumen Themen frei wählbar (z.b. Jobwechsel, Weiterbildung, Finanzierung, Bildung des Kindes etc.) Info in Vereinen, Nachbarschaftszentren etc. IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 12

Danke für Ihre Aufmerksamkeit Download der Publikation: Steiner, Karin; Schneeweiß, Sandra; Stark, Martin (2013): Niederschwellige Beratungs- und Bildungsformate. www.forschungsnetzwerk.at NAVIGUIDE: Internationale Datenbank für Methoden der Berufsorientierung in Gruppen. www.naviguide.net Foto: vernhart (cc) IAEVG Conference 2013 Sandra Schneeweiß schneeweiss@abif.at 13