Rede von Sören Pellmann im Bundestag

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Transkript:

Rede von Sören Pellmann im Bundestag Sören Pellmann gehört zur Partei: DIE LINKE. Er ist: Abgeordneter im Bundestag. Er hat im Bundestag eine Rede gehalten vor den Abgeordneten von allen Parteien. vor dem Chef vom Bundestag. Der Chef vom Bundestag ist der Bundestags-Präsident. Oft sagen die Abgeordneten nur: Präsident. In der Rede von Sören Pellmann ging es um Behinderten-Politik. Hier steht die Rede von Sören Pellmann in Leichter Sprache. Andere Abgeordnete rufen ab und zu etwas oder klatschen bei der Rede. Das gehört nicht zur Rede von Sören Pellmann. Darum sind diese Teile hier grau. Sören Pellmann sagt: Herr Präsident, liebe Kollegen und Kolleginnen. Die Regierung hat Anfang November 2018 einen Vorschlag für ein Gesetz gemacht. Die Regierung sagt: Es geht dabei um Menschen mit Behinderung. Für mich sind Ihre Gesetze wie eine Weihnachts-Feier bei Schwiegereltern: Man hat keinen Spaß und hofft, es ist schnell vorbei. Marc Biadacz von der CDU/CSU ruft: Ich bin gerne bei meinen Schwiegereltern. Die Abgeordneten von der CDU/CSU lachen. Seite 1 von 7

Vielleicht gibt es bei den Schwiegereltern dann auch Geschenke. Die Geschenk-Verpackung sieht schön aus. Man hofft dann, dass das Geschenk auch schön ist. So ist das auch bei Ihrem Vorschlag für das neue Gesetz. Ihre Ideen sehen schön aus. Aber ist das Gesetz auch wirklich schön? Ich sage: Nein. Sie reden in Ihrem Vorschlag über viele verschiedene Dinge. Zum Beispiel: Schutz-Ausrüstung für die Arbeit. Regeln für Ausrüstung und Geräte, die mit Gas zu tun haben. Pflege-Einrichtungen. Die Sozialgesetzbücher IX und XII. Sie sagen, diese Dinge gehören zusammen. Aber damit zeigen Sie nur: Es geht der Regierung nicht um Menschen mit Behinderung. Es ist der Regierung egal, was Menschen mit Behinderung brauchen. Das darf so nicht weitergehen. Die Abgeordneten von der LINKEN klatschen. Einige Abgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN klatschen auch. Seite 2 von 7

Es gibt wichtige Probleme, die wir lösen müssen. Aber Sie kümmern sich lieber um andere Dinge. Sie denken, die Probleme lösen sich dann selbst. Was steht noch in Ihrem Vorschlag? Sie wollen etwas am Geld für die Betreuung von Kindern ändern. Sie wollen Datenschutz-Regeln für Einrichtungen machen. Zum Beispiel: Wie sollen Wohnheime Daten von Bewohnern an das Sozialamt weitergeben? Sie reden von guten Angeboten für Menschen mit Behinderung. Solche Angebote muss man gut prüfen. Man denkt jetzt: Ihr Vorschlag klingt gut. Sie haben viele gute Ideen für ein Gesetz. Aber das stimmt nicht. DIE LINKE denkt: Sie müssen noch viel mehr tun, damit es Menschen mit Behinderung gut geht. Menschen mit Behinderung werden immer noch schlechter behandelt. Sie haben keine guten Ideen, was man dagegen tun kann. Wollen Sie das Sozialgesetzbuch IX ändern? Dann müssen Sie mehr Änderungen und richtige Verbesserungen vorschlagen. Seite 3 von 7

Alle Menschen sollen überall dabei sein und mitmachen. Das ist: Teilhabe. Wir von der LINKEN denken: Die Regierung kümmert sich nicht richtig um Teilhabe. Die Regierung denkt zu oft nur daran, wie viel Geld Teilhabe kostet. Ein Beispiel: Einige Menschen mit Behinderung bekommen eine Assistenz für den Arbeits-Platz. Sie können dann gut arbeiten und selbst über ihr Leben bestimmen. Aber Assistenz kostet viel Geld. Wenn die Regierung weniger Geld dafür gibt, können viele Menschen nicht mehr gut arbeiten. Sie müssen dann vielleicht wieder in ein Heim. Das heißt: Sie können nicht selbst über ihr Leben bestimmen. Einige Menschen mit Behinderung leben zusammen in einer Wohn-Gemeinschaft. Oft sagt ein Amt dann: Diese Menschen sollen sich eine Assistenz teilen. Sie müssen diese Assistenz zusammen bezahlen. Sie können nicht selbst bestimmen und keine eigene Assistenz bekommen. Seite 4 von 7

Viele Menschen mit Behinderung wollen oder brauchen eine Assistenz. Zum Beispiel: Wir haben einen Brief von einem Mann in einem Hospiz bekommen. Der Mann will Freunde treffen und in die Natur gehen. Dafür braucht der Mann eine Assistenz. Aber das Amt hat keine Assistenz erlaubt. Viele Menschen bekommen keine Assistenz, weil das viel Geld kostet. Aber ohne Assistenzen gibt es keine richtige Teilhabe. Teilhabe gibt es leider nur für Menschen, die viel Geld haben. Das ist schlecht. Was hat die Regierung im Jahr 2018 für Menschen mit Behinderung getan? Die LINKE sagt: Die Regierung hat zu wenig getan. Ein Beispiel: Es muss mehr Regeln für Barrierefreiheit geben. Es gibt schon Regeln für Ämter und Behörden vom Staat. Aber es gibt keine Regeln für Firmen, die nicht dem Staat gehören. Die LINKE hat dafür einen Vorschlag gemacht. Aber die Regierung hat dazu Nein gesagt. Seite 5 von 7

Einige Bücher sollten barrierefrei sein für blinde Menschen. für Menschen mit Sehbehinderung. für Menschen, die nicht gut lesen können. Aber die Regierung hat das nicht erlaubt. Es gibt viele Probleme beim Bundes-Teilhabe-Gesetz. Aber die Regierung kümmert sich nicht um diese Probleme. Viele Menschen mit Behinderung können immer noch nicht selbst wählen. Die Regierung hat gesagt, sie will das ändern. Dafür gibt es Vorschläge von der FDP, von den GRÜNEN und von der LINKEN. Ändern Sie jetzt etwas. Die Abgeordneten von der LINKEN, von der FDP und vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN klatschen. Ihr Vorschlag für das Gesetz ist also ein schlechtes Geschenk. Der Weihnachtsmann sollte für Sie keine Geschenke haben. Er sollte für Sie nur die Rute haben. Ein Abgeordneter von der CDU/CSU ruft: Der Weihnachtsmann hat keine Rute. Knecht Ruprecht hat eine Rute. Seite 6 von 7

Das ist der Plan von der LINKEN: Wir kämpfen im Jahr 2019 weiter für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Sie sollen endlich so leben können, wie alle anderen auch. Ich wünsche Ihnen und uns frohe Weihnachten. Vielen Dank. Der Text in Leichter Sprache ist von: Büro für Leichte Sprache, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.v., 2019. Prüfer vom Büro haben den Text geprüft. Das Siegel ist von: Lebenshilfe-Gesellschaft für Leichte Sprache eg. Die Bilder sind von: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.v., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013. Seite 7 von 7