Standortbestimmung der ZiviltechnikerInnen-Branche in Österreich: Zusammenfassung

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Transkript:

PRESSEINFORMATION Wien, 01.12.2009 Standortbestimmung der ZiviltechnikerInnen-Branche in Österreich: Zusammenfassung Präsentation der Ergebnisse einer österreichweiten Studie Umsätze, Kosten und Erträge In Summe erwirtschaften 4.118 Betriebe (davon 1.595 IngenieurkonsulentInnen [IK] und 2.528 ArchitektInnen) knapp 2 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2008. Die IK sind daran mit knapp über einer Milliarde Euro beteiligt, die ArchitektInnen mit knapp unter einer Milliarde Euro. Innerhalb der EinzelziviltechnikerInnen (EZT) haben 50% der Unternehmen einen Umsatz von unter 110.000 Euro im Jahr 2008, aufgrund der teilweise deutlich höheren Umsätze einiger Befragter liegt der Mittelwert aber bei 186.000 Euro Jahresumsatz. Für die IK innerhalb der EZT liegt der Median bei 126.000 Euro und der Mittelwert bei 243.500 Euro, bei den ArchitektInnen beträgt der Mittelwert 159.000 Euro und der Median 103.000 Euro. ZT-Gesellschaften erwirtschaften naturgemäß deutlich höhere Umsätze: Hier erzielen 50% der Gesellschaften weniger als 570.000 Euro Umsatz im Jahr 2008, der Mittelwert erreicht 1,23 Mio. Euro. Für die ArchitektInnen innerhalb der ZT- Gesellschaften kommt der Mittelwert auf 956.000 Euro und der Median auf 587.000 Euro, bei den IK lautet der Median 570.000 Euro und der Mittelwert 1,57 Mio. Euro. Während EZT in 45% der Fälle 2008 höhere Umsätze verzeichnen konnten als 2007 (IngenieurkonsulentInnen plus 8,8% mehr Umsatz, ArchitektInnen +15,3%), sind es bei den ZT-Gesellschaften sogar 54% (IK plus 9,9% mehr Umsatz und ArchitektInnen + 12,1%). Das Jahr 2009 beschert demgegenüber sinkende Umsätze: ZT-Gesellschaften erwarten einen Umsatzrückgang von 2,1% gegenüber dem Jahr 2008 (bei den ArchitektInnen werden höhere Rückgänge vermutet), EZT rechnen mit einem Rückgang von knapp einem Prozent gegenüber dem Jahr 2008, wobei vor allem IK von diesen Umsatzrückgängen betroffen sind. Der Auftragsstand ist 2009 geringer als 2008; während IK in wenigen Fällen höhere Auftragsstände berichten, ist bei ArchitektInnen eine deutliche Polarisierung in Büros mit mehr bzw. weniger Aufträgen zu bemerken. 1/5

Für den Umsatz sind bei IK zu rund 40% öffentliche AuftraggeberInnen und zu knapp 7% gemeinnützige AuftraggeberInnen verantwortlich. Knapp mehr als die Hälfte der Auftragsvolumen entfallen demnach auf den rein privaten Sektor. Andere ZiviltechnikerInnen sind für rund 7% der Umsätze als AuftraggeberInnen verantwortlich. Bei den ArchitektInnen ist der Anteil der öffentlichen Hand mit knapp 25% der Umsätze deutlich geringer, die gemeinnützigen AuftraggeberInnen erreichen hier rund 11%. In Summe bedeutet das bei den ArchitektInnen einen Anteil von fast zwei Drittel für rein private AuftraggeberInnen. Die Kosten werden durch die Aufwendungen für Personal und für Leistungen Dritter dominiert. Sowohl bei IK als auch ArchitektInnen entfallen auf diese beiden Kostenpositionen mehr als 50%. Materialkosten schlagen sich mit rund 10% zu Buche und Abschreibungen mit 7% (ArchitektInnen) bzw. 8% (IK). Der sonstige betriebliche Aufwand macht etwa 28% der Kosten aus. EZT erzielten 2008 im Schnitt 31.500 Euro pro Auftrag (IK: 11.400 Euro und ArchitektInnen: 43.700 Euro), ZT-Gesellschaften verzeichneten durchschnittliche Auftragshöhen von rund 54.300 Euro (IK: 26.000 Euro und ArchitektInnen: 78.800) Die höchsten Einzelauftragssummen des Jahres 2008 liegen bei IngenieurkonsulentInnen als EZT bei 77.100 im Schnitt und bei ArchitektInnen bei 124.700. Handelt es sich um ZT-Gesellschaften, betragen die höchsten Einzelauftragssummen für IK 383.400 Euro im Schnitt, bei ArchitektInnen 375.100 Euro. Von den befragten EZT weisen bei den IngenieurkonsulentInnen 86,3% im Jahr 2008 einen Gewinn auf (im Schnitt 56.800 Euro) und 9,2% einen Verlust (im Schnitt 12.600 Euro. Bei den ArchitektInnen sind es 85,9 mit Gewinn (durchschnittlich 46.700 Euro) und 10,9% mit Verlust (im Schnitt 12.700 Euro). GesellschafterInnen von ZT-Gesellschaften erzielen, wenn sie als IK arbeiten ein durchschnittliches Brutto-Jahreseinkommen von 103.900 Euro, so sie als ArchitektInnen arbeiten, 90.800 Euro. Nur ein kleiner Teil davon stammt aus Ausschüttungen der ZT-Gesellschaften. 2/5

Beschäftigte und Stundensätze Die Branche beschäftigte 2008 insgesamt rund 24.250 Menschen (im Vollzeitäquivalent). Bei den ArchitektInnen sind es rund 12.000, bei den IngenieurkonsulentInnen knapp 12.200. Von diesen 24.250 Beschäftigten (im Vollzeitäquivalent) entfallen auf physische Personen knapp 6.000 ZiviltechnikerInnen und rund 6.800 technische AkademikerInnen, etwa 6.500 TechnikerInnen ohne akademischen Abschluss, etwas mehr als 400 andere AkademikerInnen und rund 3.000 MitarbeiterInnen in der Administration. StudentInnen und PraktikantInnen summieren sich auf knapp 1.400 Beschäftigte. Bei insgesamt 2.950 Personen, die 2009 aufgenommen wurden und 2.886 Personen, die ausgeschieden sind, ist der Beschäftigungsstand 2009 de facto genauso hoch wie 2008. Nach Angaben der Befragten können 72,7% der Anwesenheitsstunden verrechnet werden (IK: 73%, ArchitektInnen: 72,6 Die Nettostundensätze (im Jahr 2008) sind bei IngenieurkonsulentInnen in allen Qualifikationsstufen höher als bei ArchitektInnen. Im Schnitt beträgt der Netto- Stundensatz einer/s ZT rund 80 Euro, technische AkademikerInnen werden mit 65 Euro verrechnet, andere AkademikerInnen mit 64 Euro und TechnikerInnen ohne akademischen Abschluss mit 54 Euro. Dieser Wert ist betriebswirtschaftlich in Zusammenhang mit dem Prozentanteil der verrechenbaren Stunden zu sehen. Kalkulationsmethoden Die eingesetzten Kalkulationsmethoden unterscheiden sich zwischen ArchitektInnen und IngenieurkonsulentInnen erheblich: Während die IK vorwiegend auf Grund von Zeitaufwandsabschätzungen (40%) und geleisteten Stunden (25%) kalkulieren, tun dies ArchitektInnen vorwiegend auf Grund von Prozentsätzen der Herstellungskosten und dann auf Grund einer Zeitaufwandsabschätzung. MitbewerberInnen Ausländische Wettbewerber spielen weder für IngenieurkonsulentInnen noch für ArchitektInnen eine besondere Rolle. Am ehesten kommen die Wettbewerber aus der unmittelbaren Region, bereits seltner aus den übrigen Bundesländern. 3/5

Tätigkeitsbereiche IngenieurkonsulentInnen unterscheiden sich hinsichtlich der Tätigkeitsbereiche nach der Art des Unternehmens deutlich. ZT-Gesellschaften sind deutlich öfter in der Planung von Ingenieurbauwerken, im Projektmanagement, im Bereich Wasser, Abwasser, Abfall, in Raumplanung, Landschaftsplanung und Städtebau tätig, EZT sind häufiger bei Umwelttechnik, Bauphysik, Bauaufsicht und als Sachverständige aktiv. ArchitektInnen unterscheiden sich in den Schwerpunkten der Tätigkeitsbereiche zwischen EZT und ZT-Gesellschaften deutlich weniger. Gesellschaften sind häufiger bei Bürogebäuden, im sozialen Wohnbau und als GeneralplanerInnen aktiv. EZT nennen deutlich häufiger die Planung von Ein- und Zweifamilienhäusern als einen der Arbeitsschwerpunkte (wobei auch der hohe Wert für ZT- Gesellschaften erstaunt). Alle anderen Aufgabenbereiche aber werden von EZT und ZT-Gesellschaften nahezu gleich häufig genannt. Erhalt von Aufträgen Die Vergabemodalitäten bei Aufträgen der öffentlichen Hand unterscheiden sich bei IK und ArchitektInnen deutlich. Während bei ArchitektInnen in rund der Hälfte der Fälle Wettbewerbe eine Rolle spielen, ist das bei IK nur in Ausnahmefällen so. Direktvergaben hingen kommen bei IK deutlich häufiger vor als bei ArchitektInnen. Dementsprechend nehmen auch nur 17% der IngenieurkonsulentInnen an Wettbewerben teil, aber 63% der ArchitektInnen. Die rund 1.600 an Wettbewerben teilnehmenden ArchitektInnen kommen in Summe auf fast 5.500 Wettbewerbsteilnahmen, durchschnittlich knapp 3,4-mal jährlich, bei den rund 270 IK sind es rund 1.800 Wettbewerbsteilnahmen. Bauträgerwettbewerbe und private Auslober spielen in beiden Gruppen keine dominierende Rolle. Offene Wettbewerbe sind die häufigste Form (2.400 Teilnahmen durch ArchitektInnen und 724 durch IK) vor geladenen Wettbewerben (rund 2.100 bei ArchitektInnen und 500 bei IK). 4/5

Die Gesamtkosten der Wettbewerbe belaufen sich bei den IK auf mehr als 6 Mio. Euro, bei den ArchitektInnen aber auf rund 73 Mio. Euro 1 oder rund 1,3 Mio. Stunden. IK erhalten knapp 700.000 Euro als Aufwandsentschädigung, ArchitektInnen etwas mehr als 33 Mio. Euro. Während IngenieurkonsulentInnen aus 1.800 Wettbewerbsteilnahmen 440 Aufträge lukrieren, sind es bei den ArchitektInnen aus 5.450 Teilnahmen rund 1.120 Aufträge. Das bedeutet, dass bei IngenieurkonsulentInnen durchschnittlich 4,1 Wettbewerbe in einer Beauftragung resultieren, während ArchitektInnen an 4,86 Wettbewerben teilnehmen müssen, um einen Auftrag zu lukrieren. An Wettbewerben teilnehmende IngenieurkonsulentInnen (266) erhalten im Schnitt 1,7 Aufträge aus Wettbewerben, ArchitektInnen (1.602) jedoch nur 0,7. Berufszufriedenheit Ein Bestandteil der Studie ist die Frage, wie sich ZiviltechnikerInnen in ihrem Beruf fühlen und welches Sozialprestige sie sich zuschreiben. Dafür wurde die Zustimmung zu Aussagen anhand einer Schulnotenskala von1 5 erhoben; in der Darstellung wird zusätzlich der Notenschnitt als Mittelwert angeführt. Während die Berufswahl nur von einer Minderheit von rund 15% bedauert wird, ist die Zufriedenheit mit der Höhe des Einkommens gering. Eher sind IngenieurkonsulentInnen mit ihrem Einkommen zufrieden, bei den ArchitektInnen sind in Summe 45% unzufrieden und nur 23% zufrieden. Ihre berufliche Lebensqualität sehen 51% der IK positiv aber nur 39% der ArchitektInnen, beim beruflichen Umfeld sind es bei den IK 52% Zufriedene, bei den ArchitektInnen 42%. Vor dem Pensionsantrittsalter will dennoch nur eine Minderheit von 3 4 % aus dem Beruf aussteigen, jeder Achte ist sich allerdings noch unsicher. Presseinformationen und Download der Studie: http://www.arching.at/baik/presse/content.html#akt.presseinfos 1 unter Annahme eines akquisitorischen Stundensatzes 5/5