Psychologie als Wissenschaft



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Transkript:

Psychologie als Wissenschaft 1.1 Verständnisfragen................................ 4 1.2 Multiple-Choice-Fragen........................... 4 1.3 Richtig oder Falsch?.............................. 7 1.4 Antworten auf die Verständnisfragen............ 8 1.5 Antworten auf die Multiple-Choice-Fragen....... 9 1.6 Richtig oder Falsch?.............................. 10 ÜBERBLICK 1

1 Psychologie als Wissenschaft 1.1 Verständnisfragen 1 Welche vier Komponenten umfasst die Definition des Begriffs Psychologie? 2 Welche vier Ziele sind für Psychologen in der Forschungsarbeit relevant? 3 Warum besteht oft ein enger Zusammenhang zwischen den Zielen der Erklärung und denen der Vorhersage? 4 Durch welche Variablen kann menschliches Verhalten erklärt werden? 5 Warum ist es für viele Psychologen besonders wichtig, Verhalten kontrollieren zu können? 6 Was sind die zentralen Anliegen der strukturalistischen und der funktionalistischen Herangehensweise? 7 Was versteht man unter der Methode der Introspektion und wie lauten Kritikpunkte an dieser Methode? 8 Auf welchen Dimensionen kann man zeitgenössische Ansätze zu psychologischen Untersuchungen unterscheiden? 9 Wie formulieren die psychodynamische und die behavioristische Perspektive jeweils die Faktoren, von denen menschliches Handeln bestimmt wird? 10 Welches Menschenbild liegt dem psychodynamischen, dem behavioristischen und dem humanistischen Ansatz zugrunde? 11 Welche Perspektive geht davon aus, dass Menschen aktive Wesen sind, die nach positiver Entwicklung streben? 12 Was versteht man unter der kognitiven Wende? 13 Was sind die Grundideen der evolutionären Perspektive und welche Kritik wird daran geübt? 14 Was ist das Ziel der kognitiven Neurowissenschaften? 15 Wie ergänzen sich die evolutionäre und die kulturvergleichende Perspektive? 16 Welches Verhältnis besteht zwischen Forschung und praktischer Anwendung? 17 In welchen beiden Tätigkeitsbereichen sind die meisten Psychologen beschäftigt? 1.2 Multiple-Choice-Fragen 1 Was zählt zu beobachtbarem Verhalten? a. Sprechen b. Lachen c. Denken d. Fühlen e. Laufen 4

1.2 Multiple-Choice-Fragen 2 Was zählt zu mentalen Prozessen? a. Phantasieren b. Schlussfolgern c. Träumen d. Planen e. Schreiben 3 Eine Alternative stellt kein Hauptziel der Psychologie als Gesundheitswissenschaft dar. Welche? a. Verbesserung des individuellen Wohlbefindens b. Messung elektrischer Gehirnaktivitäten c. Aufbau verbesserter Körperwahrnehmung d. Aufbau angemessenen Essverhaltens 4 Wer gründete in der Folge von Wilhelm Wundt eines der ersten psychologischen Labore in den USA? a. Hermann Ebbinghaus b. G. Stanley Hall c. Max Wertheimer d. Edward Titchener e. William James 5 Der Strukturalismus wurde kritisiert als... a. mentalistisch. b. reduktionistisch. c. elementaristisch. d. humanistisch. 6 Welche Aussage/n trifft/treffen auf den psychodynamischen Ansatz zu? a. Handlungen rühren von ererbten Instinkten her. b. Handlungen besitzen ihren Ursprung in biologischen Trieben. c. Der Mensch handelt nicht immer rational. d. Bei psychischen Störungen und normalem Verhalten gelten die gleichen psychologischen Prinzipien. e. Der Hauptzweck von Handlungen besteht in der Aufrechterhaltung psychischer Spannung. 7 Kognitive Psychologen untersuchen typischerweise... a. Gedächtnisfähigkeit im Laufe des Lebensalters. b. Sprache. c. Problemlösen. d. Durchblutungsmuster des Gehirns bei verschiedenen Aufgaben. e. Traumata in der frühen Kindheit. 5

1 Psychologie als Wissenschaft 8 Welches Menschenbild charakterisiert die humanistische Perspektive in der Psychologie? a. Der Mensch ist instinktgetrieben. b. Der Mensch reagiert mechanistisch. c. Frühe Kindheitserfahrungen determinieren das Verhalten. d. Der Mensch ist ein aktiv Handelnder. e. Der Mensch verfügt über ein unbegrenztes Entwicklungspotenzial. 9 Wie funktioniert Gruppendruck? ist eine typische Frage für... a. Sozialpsychologen. b. Persönlichkeitspsychologen. c. Verhaltensanalytiker. d. Biologische Psychologen. e. Kognitionspsychologen. 10 In Deutschland werden in den letzten Jahren etwa wie viele Doktorgrade in der Psychologie an Frauen vergeben? a. 10 Prozent b. 20 Prozent c. 50 Prozent d. 70 Prozent e. 85 Prozent 11 Wie haben Neo-Freudianer Freuds Theorie weiter ausgebildet? a. Soziale Einflüsse und Interaktionen werden mit einbezogen. b. Die gesamte Lebensspanne wird betrachtet. c. Es werden Experimente zur Verhaltenskontrolle durchgeführt. d. Der Weg zur Selbstverwirklichung rückt in den Mittelpunkt. e. Untersuchungen zum Nervensystem, der Gene, des Gehirns und des endokrinen Systems werden mit einbezogen. 12 Welche Weltanschauung orientiert sich an den Interessen, Werten und der Würde insbesondere des einzelnen Menschen? a. Behaviorismus b. kognitive Perspektive c. biologische Perspektive d. Humanismus e. psychodynamische Perspektive 13 Bei welcher Strömung ist nicht die Persönlichkeit entscheidend, sondern die Lerngeschichte des Einzelnen sowie die aktuellen Anforderungen der Umwelt? a. Behaviorismus b. kognitive Perspektive 6

1.3 Richtig oder Falsch? c. biologische Perspektive d. Humanismus e. psychodynamische Perspektive 1.3 Richtig oder Falsch? 1 Psychologen versuchen, das Verhalten objektiv zu beschreiben. 2 Dispositionelle Variablen stellen organismische Verhaltensdeterminanten bei Mensch und Tier dar. 3 Die Gestaltpsychologie wandte sich gegen den Strukturalismus. 4 Entsprechend der behavioristischen Perspektive wird danach gesucht, wie bestimmte Umweltreize bestimmte Arten des Verhaltens kontrollieren. 5 Kognitionspsychologen erklären das menschliche Verhalten vorwiegend über vorangehende Umweltereignisse und frühere Verhaltenskonsequenzen. 6 Nach der evolutionären Perspektive sind viele Verhaltensweisen an Probleme während des Pleistozäns angepasst. 7 Die kulturvergleichende Perspektive lässt sich auf nahezu jeden Gegenstand psychologischer Forschung anwenden. 8 Was unterscheidet den einen Menschen vom anderen? ist eine vornehmliche Frage für Persönlichkeitspsychologen. 7

1 Psychologie als Wissenschaft 1.4 Antworten auf die Verständnisfragen 1 Psychologie ist das wissenschaftliche Studium des Verhaltens und der geistigen Prozesse von Individuen. 2 Die vier Ziele sind die Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Kontrolle des Verhaltens. 3 Forscher versuchen in der Regel, Verhaltensweisen durch die Identifikation zugrunde liegender Ursachen zu erklären; erfolgreiche kausale Erklärungen ermöglichen oft zutreffende Vorhersagen. 4 Zur Erklärung werden dispositionelle Variablen herangezogen, die innerhalb des Individuums zu finden sind, und situationale Variablen, welche external das Verhalten von außen beeinflussen. 5 Verhalten in Form, Stärke und Auftretenswahrscheinlichkeit zu beeinflussen ist Grundlage für psychologische Interventionsmaßnahmen. 6 Der Strukturalismus versucht, mentale Erfahrungen als Kombination grundlegender Komponenten zu verstehen. Der Funktionalismus konzentriert sich auf Ziel und Zweck von Verhaltensweisen. Des Weiteren wird die Einzigartigkeit jedes Individuums betont. 7 Bei der Introspektion sollen Individuen systematisch von ihren Gedanken und Gefühlen in Hinblick auf spezifische Wahrnehmungs- und Empfindungserlebnisse berichten. Kritik: Dies erfordert ein hohes Maß an Reflexionsvermögen und differenzierter Sprache, was bei Kindern, weniger Begabten oder Tieren nicht gegeben ist. 8 Man kann zeitgenössische Strömungen hinsichtlich Menschenbild, den Determinanten des Verhaltens, dem Hauptaugenmerk der Untersuchungen und dem bevorzugten Forschungsansatz unterscheiden. 9 Der psychodynamische Ansatz konzentriert sich auf starke, instinktive Triebe. Als Hauptzweck von Handlungen wird die Reduktion von Spannung angesehen. Die Handlungsmotive können dabei auch unbewusst sein. Der behavioristische Ansatz erklärt, wie Verhaltensweisen von ihren Folgen geformt werden. 10 Psychodynamischer Ansatz: Der Mensch ist kein rationales Wesen mit freiem Willen, sondern ein von teilweise unbewussten Motiven getriebenes Wesen; behavioristischer Ansatz: Die Umwelt wird als Ursache des Verhaltens gesehen, nicht der Mensch selbst; humanistischer Ansatz: Die Einzigartigkeit des Menschen und sein freier Wille stehen im Vordergrund. 11 Diese Sichtweise vertritt der humanistische Ansatz. 12 Die kognitive Wende beschreibt die Entstehung einer Strömung innerhalb der Psychologie, die die Beschränkungen des Behaviorismus überwinden wollte. Die Kognitionspsychologen begannen das menschliche Denken, Aufmerksamkeit, Erinnern und Verstehen genauer zu untersuchen im Behaviorismus blieben diese Aspekte unbeachtet. 8

1.5 Antworten auf die Multiple-Choice-Fragen 13 Die evolutionäre Perspektive baut auf Charles Darwins Idee der natürlichen Selektion auf. Geistige und körperliche Fähigkeiten beruhen demnach auf den spezifischen Anpassungserfordernissen der letzten Millionen Jahre. Kritisiert wird, dass evolutionäre Psychologen keine Experimente zur Untermauerung ihrer Theorien durchführen können, da sie den Gang der Evolution nicht variieren können. 14 Forscher in den kognitiven Neurowissenschaften kombinieren den kognitiven mit dem biologischen Ansatz, um die Hirnaktivitäten zu verstehen, die geistigen Prozessen, wie Gedächtnis und Sprache, zu Grunde liegen. 15 Der evolutionäre Ansatz befasst sich mit den Merkmalen, die alle Menschen als Folge der Evolution des Menschen miteinander teilen. Der kulturvergleichende Ansatz konzentriert sich auf die von Kulturen verursachten Unterschiede im Vergleich zu dem allgemeinen evolutionären Hintergrund. 16 Die Forschung ergibt neue Erkenntnisse, die die Psychologie dann auf die reale Welt anzuwenden versucht. 17 In der akademischen Welt (Universitäten) und in selbstständigen Praxen. 1.5 Antworten auf die Multiple-Choice-Fragen 1 a), b), e) 2 a), b), c), d) 3 b) 4 d) 5 a), b), c) 6 a), b), c), d) 7 a), b), c), d) 8 d), e) 9 a) 10 c) 11 a), b) 12 d) 13 a) 9

1 Psychologie als Wissenschaft 1.6 Richtig oder Falsch? 1 Richtig. Um Psychologie wissenschaftlich zu betreiben, müssen Beschreibungen auch den Prinzipien der wissenschaftlichen Methode genügen. Nur eine objektive Beschreibung garantiert, dass nicht persönliche Faktoren wie beispielsweise Vorurteile oder Erwartungen des Beobachters die Ergebnisse verzerren. 2 Falsch. Von dispositionellen Variablen spricht man nur im Kontext Mensch, nicht bei Tieren. 3 Richtig. Die Gestaltpsychologie vertritt ein holistisches Menschenbild: Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Teile. Der Strukturalismus vertritt hingegen eine konträre Auffassung: Die geistigen Erfahrungen des Menschen sind eine Kombination grundlegender Komponenten. 4 Richtig. Nach dem Behaviorismus steuern Umweltreize das Verhalten (Stimulus- Response-Theorie). Es werden Antezedensbedingungen der Umwelt, die Verhaltensreaktion selbst und die auf die Reaktion folgenden Konsequenzen untersucht. 5 Falsch. Kognitionspsychologen billigen dem Menschen aufgrund seiner Denkfähigkeit auch die Möglichkeit zu, sich Optionen und Alternativen vorzustellen. Der Mensch reagiert also nicht nur auf objektive, sondern auch auf seine eigenen, subjektiven Repräsentationen von der Welt. 6 Richtig. Die Menschen verbrachten 99 Prozent ihrer Evolution als Jäger und Sammler im Pleistozän. 7 Richtig. Die kulturvergleichende Perspektive stellt die aus anderen Strömungen gezogenen Schlüsse zu verschiedensten Themengebieten oft in Frage und trägt daher bei, Generalisierungen über menschliche Erfahrungen zu relativieren. 8 Richtig. Es gehört zu den Forschungsschwerpunkten der Persönlichkeitspsychologen, beispielsweise Tests und Theorien zu entwickeln, die die Unterschiede von Individuen erklären (Differentielle Psychologie). Weiterhin wird der Einfluss von Anlage und Umwelt auf diese Unterschiede untersucht. 10