ULTRASCHALL bei TROPHOBLASTTUMOREN

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Mehrlingsschwangerschaften 855 1,7 1,6 0 0,0 0,0 0 0,0 0,0. Anamnestische Risiken (Schlüssel 3) ,8 59,3 0 0,0 0,0 0 0,0 0,0

Mehrlingsschwangerschaften ,9 1,9 0 0,0 0,0 0 0,0 0,0. Anamnestische Risiken (Schlüssel 3) ,0 67,3 0 0,0 0,0 0 0,0 0,0

Überdiagnose im Mammographie- Screening

Mehrlingsschwangerschaften 881 1,9 1,7 0 0,0 0,0 0 0,0 0,0. Anamnestische Risiken (Schlüssel 3) ,2 60,9 0 0,0 0,0 0 0,0 0,0

Transkript:

ULTRASCHALL bei TROPHOBLASTTUMOREN Markus Hodel Leiter Ultraschallabteilung NFKL KURSLEITER SGUMGG

ULTRASCHALL bei TROPHOBLASTTUMOREN Einführung Fallbeispiel Diagnose im Ultraschall Wie gut sind wir? Blasenmole bei Gemini wie weiter? SonographischeDiagnose der invasiven Mole was hilft der Doppler? Zusammenfassung

Einführung Fallbeispiel Patientin A 24 jährig, Nachkontrolle 3 Monate postpartal Besprechung Antikonzeption stillt nicht, normale Geburt, gesundes Kind, normale Placenta hat noch keine Mens, wenig Schmierblutungen, Brustspannen, Nausea Wie weiter?

Einführung Fallsbeispiel Patientin A 24 jährig, Nachkontrolle 8 Wochen postpartal Besprechung Antikonzeption stillt nicht, normale Geburt, gesundes Kind, normale Placenta hat noch keine Mens, wenig Schmierblutungen, Brustspannen, Nausea SS-Test positiv b-hcg 92104 IU/l

Fallbeispiel

Fallbeispiel

Fallbeispiel POWER-DOPPLER

Relevanz Inzidenz 3 / 1000 Schwangerschaften < 18 Alters-Jahre > 40 Alters-Jahre

Trophoblasterkrankungen Konsequenzen Komplikationen Mutter - Präeklampsie - persistierendertrophoblasttumor - Choriocarzinom Komplikationen Kind - Triploidie -Abort / IUFT -IUWR - Frühgeburt

Trophoblasterkrankungen Komplett / Partial Zeichen Partial-Mole Komplette Mole Karyotyp Meist 69 XXX, XXY 46 XX, 46 XY (UPD) Fetus (meist) vorhanden fehlt Ödem Chorionzotten fokal, variabel diffus Throphoblastproliferation fokal, leicht-mässig diffus, mässig-schwer Thekaluteincysten selten 15 25 %?? b-hcg normal mässig stark erhöht Medizinische Komplik. selten - 25 % maligne Degeneration < 5 % 6 25 %

DIAGNOSE Anamnese Klinische Untersuchung Ultraschall Serum-HCG Konzentration Histopathologische Untersuchung Zytogenetische und molekularbiologische Analyse

DIAGNOSE Anamnese Klinische Untersuchung Ultraschall Serum-HCG Konzentration Histopathologische Untersuchung Zytogenetische und molekularbiologische Analyse

DIAGNOSE Lehrbuch: Molenschwangerschaftenpräsentieren sich üblicherweise ab dem zweiten Trimenonmit vaginalen Blutungen, vergrössertem Uterus und Abgang von Bläschen per vaginam, assoziertmit Hyperthyroidismus, Nausea und Präeklampsie Berkowitz RS 1997

DIAGNOSE vaginale Blutung «Booking scan» Screening Komplikationen im ersten Trimenon molare Schwangerschaften werden früher erkannt und vor den klassischen Zeichen im II. Trimenon abgebrochen

Ultraschall-Diagnose «vergrösserte. echoreiche «Placenta» mit kleinen Cysten durchsetzt» PARTIALMOLE: Transversaler zu antero-posteriorem Durchmesser der Chorionhöhle > 1,5 = asymetrische Chorionhöhle

DIAGNOSE Mole?

DIAGNOSE

Was sehen wir im Routine-Ultraschall I. Trimenon? Mole?

Was sehen wir im Routine-Ultraschall I. Trimenon? Mole?

Wie gut sind wir mit US? 64 komplette Molen 37 (58 %) 155 Fälle 91 partielle Molen 16 (18 %) medianes Gestationsalter : 10 Wochen

Diagnose im I. Trimenon Detektionsrate insgesamt 53 / 155 (34 %) unklar - Differenzen im molaren Phänotyp? - oder Expertise im Ultraschall?

Diagnose im I. Trimenon - Experten 20 Komplette Molen 19/20 (95 %) 90 Fälle 41 Partial Molen 8/41 (20 %)

DIAGNOSE

DIAGNOSE

Diagnose im I. Trimenon - Experten 41 Partial Molen 8/41 (20 %) 33 PM verpasst im Ultraschall! 8 hatten eine leere Chorionhöhle 25 einen Abort HISTOLOGIE!

Diagnose im I. Trimenon - Partialmole Kirk UOG 2007

Diagnose im I. Trimenon - Partialmole

Ultraschall- «Fehldiagnosen»

Was sehen wir im Ultraschall? Hydropische Chorionzotten I. TRIMENON durchschnittlicher Durchmesser der hydropischen Zotten sind signifikant grösser bei den Molenerkrankungen, die im I.Trimenon diagnostiziert werden! II. Trimenon Fowler UOG 2007

Diagnose II. Trimenon

Diagnose II. Trimenon

MOLENERKRANKUNGEN

komplette Blasenmole mit gesundem Co-Zwilling? 1 : 20 000 100 000

komplette Blasenmole mit gesundem Co-Zwilling? 53 Schwangerschaften weitergeführt 77 Fälle 2 Abruptiobei Präkeklampsie 24. SSW 23 Spontanabort oder oder IUFT < 24. SSW 28 Geburten > 24 SSW 20 Lebendgeburten 15 (19 %) persistierender Throphoblasttumor kein mütterlicher Todesfall im Verlauf Lancet, 2002

Persistierende Trophoblast erkrankung - HCG-Anstieg oder Plateau nach Molenschwangerschaft - abnorme Blutungen > 8 Wochen nach einer Schwangerschaft? - Metastatische Erkrankung unklarer Aetiologie persistierende oder maligne Trophoblasterkrankung?

Persistierende Trophoblast erkrankung?

Persistierende Trophoblasterkrankung?

Persistierende Trophoblasterkrankung NEOVASKULARISATION?

Persistierende Trophoblasterkrankung A. uterina?

Persistierende Trophoblasterkrankung A. uterina?

Persistierende Trophoblasterkrankung A. uterina? je niedriegerdie PI-Werte der A. uterinaund je grösser der Tumor desto mehr Chemotherapiezyklen und/oder wechsel notwendig

nach Chemotherapie Chemotheraphie.

Zusammenfassung Sonographie Throphoblastumoren Transvaginal-Ultraschall detektiert 60 80 % der kompletten und 20 40 % der Partialmolen im I. Trimenon Eine Histologie macht bei jedem Abort/Abruptio Sinn wo keine Histologie erhältlich (konservative Aborttherapie muss das b-hcg kontrolliert werden bis < 2) Durch Doppler können invasive Molen gut diagnostiziert werden Doppler der A. uterinae kann für die Überwachung der Patientinnen unter Chemotherapie und später genutzt werden

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit