Hanau: City-Konjunktur-Programm Hanau baut um!

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Transkript:

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Gute Beispiele der Städtebauförderung in Hessen Hanau: City-Konjunktur-Programm Hanau baut um! Förderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen Hanau baut um! die gesamte Innenstadt hat ein neues Gesicht. Zentralen Innenstadtplätze wurden neu gestaltet, ihre städtebaulichen Funktionen verändert oder ergänzt. Zukünftig wird man von Platz zu Platz gelangen und dabei die unterschiedlichen historischen Ambiente, die Hanau zu bieten hat, deutlicher wahrnehmen können. Ergänzend dazu haben die zentralen Straßenräume neben der technischen Instandsetzung eine gestalterische Aufwertung erfahren. Neben den städtischen Großprojekten werden aber auch die privaten Immobilienbesitzer motiviert, in ihre Gebäudesubstanz zu investieren. Mit dem City-Konjunkturprogramm (CKP) werden Anreize finanzieller wie ideeller Art geschaffen, sich auch mit der eigenen Immobilie an der großräumigen Stadtentwicklung in Hanau zu beteiligen. Eine gelungene Kooperation, das Engagement privater und öffentlicher Partner, eine vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit, die Transparenz und umfassende Information der Bürger und Bürgerinnen sowie die für mögliche Interessenten leicht zugängliche individuelle Beratung, haben das CKP so erfolgreich werden lassen. Mit Hilfe des CKPs ist es gelungen, die Förderung von Bund und Land zu einem Hebel für private Investitionen werden zu lassen. Dies trägt der Zielsetzung des Programms Aktive Kernbereiche in Hessen in besonderer Weise Rechnung.

Der neu gestaltete Freiheitsplatz: Der Omnibusbahnhof ist an den Rand gerückt, die Parkflächen wurden aufgehoben. Entstanden ist ein innerstädtischer Platz mit hoher Aufenthaltsqualität (Foto: Reinhard Berg). Hanau Hanau baut um! Das City-Konjunkturprogramm (CKP) Kaufkraftverluste der Hanauer Innenstadt in Richtung Frankfurt: Die umliegenden Zentren und die grüne Wiese haben der Hanauer Innenstadt das Leben schwer gemacht. Die Wettbewerbsfähigkeit der knapp 100.000 Einwohner zählenden südhessischen Stadt drohte mehr und mehr an Bedeutung zu verlieren. Um der absehbar weiter fortschreitenden Abwärtsspirale Einhalt zu gebieten, haben sich die verantwortlichen Akteure aus Politik und Verwaltung der Herausforderung gestellt und die umfassende Neuorientierung und Neugestaltung der Einzelhandelslage der Hanauer Innenstadt in Angriff genommen. Auftakt für den umfassenden Umbau der Innenstadt einem Mammut-Projekt der Stadtentwicklung, das sicherlich bundesweit seinesgleichen suchen muss bildete der Wettbewerbliche Dialog. Gepaart mit einer intensiven Bürgerbeteiligung konnte dieser eine breite Öffentlichkeit für die anstehenden Aufgaben der Stadtentwicklung sensibilisieren. Flankierend zu den öffentlichen Investitionsmaßnahmen wurden Gewerbetreibende, Immobilienbesitzer und Standortgemeinschaften zu Investitionen in ihre Geschäfte oder Gebäude mit dem City-Konjunkturprogramm (CKP) ein kommunales Förderprogramm im Rahmen des Förderprogramms Aktive Kernbereiche in Hessen ermuntert. Die Stadt Hanau wird seit dem Jahr 2008 aus dem Förderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen gefördert. Stand: Dezember 2018 1

E X K U R S: Der Wettbewerbliche Dialog als Auftakt des Hanauer Innenstadtumbaus Die Stadt Hanau hatte für die seit langem angestrebte Umgestaltung ihrer Innenstadt vielfältige Ziele im Bereich der Einzelhandelsentwicklung, der kulturellen, gastronomischen und wohnungswirtschaftlichen Angebote sowie der attraktiven Umgestaltung der öffentlichen Straßen und Plätze definiert. Um eine professionelle und nachhaltige Realisierung dieser Pläne sicherzustellen, entschied sich die Stadt für das Vergabeverfahren des Wettbewerblichen Dialogs, das 2008 gestartet wurde. Über dieses Verfahren konnte in einer europaweiten Ausschreibung ein Investor gefunden werden, der diese Innenstadtprojekte gemeinsam mit der Stadt verwirklicht. Wesentliches Merkmal dieses Vergabeverfahrens ist der kontinuierliche Dialog der ausschreibenden Stelle mit den Bietern im Zuge der Erarbeitung der Lösungsvorschläge. In einer umfangreichen Projektbeschreibung wurden in Vorbereitung darauf städtischerseits die vielfältigen Aufgabenstellungen und die mit ihnen verbundenen Zielsetzungen und Abhängigkeiten definiert. Das Projektteam der Stadt diskutierte anschließend in mehreren Dialogphasen mit den Bietern über deren eingereichte Entwürfe, wobei zahlreiche Änderungsvorschläge beider Seiten in die Planungen einflossen. Die Innenstadtentwicklung wurde damit zu einem dynamischen Prozess, im Zuge dessen die Zahl der Bieter nach und nach auf Basis einer umfangreichen Bewertungsmatrix reduziert wurde. Ergebnis des Dialogs war ein umfangreiches Vertragswerk, welches die Umsetzung des vorher gemeinsam erarbeiteten Masterplans zur Innenstadtentwicklung" regelt. Begleitet wurde der Wettbewerbliche Dialog durch eine intensive Bürgerbeteiligung, so dass von Anfang an die Transparenz der Umbauvorhaben gewährleistet wurde. Quelle: http://www.wettbewerblicher-dialog.de Hanau baut um! Die zentralen Maßnahmen des umfassenden Innenstadtumbaus Ein wesentliches Ziel der Neugestaltung der Innenstadt Hanaus war es, die historische Einmaligkeit und das Potenzial der Hanauer Plätze wieder deutlich herauszuarbeiten. Dabei wurden auch die umliegenden Straßenzüge mit einbezogen. Die von der Stadt formulierten Ziele, die Entwicklung des Einzelhandels, die kulturelle, gastronomische und wohnungswirtschaftliche Angebotspalette sowie die Umgestaltung des öffentlichen Raums betreffen, konnten auch aufgrund des Wettbewerblichen Dialogverfahrens professionell vorbereitet und initiiert werden. Schwerpunkt des Innenstadtumbaus war die Umgestaltung und Aufwertung der Folge der fünf zentralen Plätze. Darunter befindet sich auch der zentral gelegene Freiheitsplatz. Die Altstadt aus dem Mittelalter und die Neustadt aus der Renaissance werden durch die Folge von fünf zentralen Plätzen, die unterschiedliche städtische Funktionen erfüllen, räumlich und funktional miteinander verbunden. Weitere Schlüsselprojekte waren die Errichtung des neuen Einkaufszentrums Forum Hanau mit rund 22.500 qm Einzelhandelsflächen sowie der Bau eines Kongresshotels, eines Kinos und einer Stadtbibliothek. Darüber hinaus wurden der Busbahnhof und die gesamte Verkehrssituation in der Innenstadt neu strukturiert. Durch das Zusammenwirken der baulichen bzw. gestalterischen Anstrengungen und der Förderangebote im Rahmen des City-Konjunkturprogramms konnte so auch die kleinteilige Bestandsbebauung der bestehenden Geschäfts- und Einkaufslagen in der Innenstadt attraktiv bleiben. Stand: Dezember 2018 2

0 Innenstadtumbau Hanau Diese Leuchtturmprojekte haben im näheren Umfeld weitere Investitionen und Maßnahmen ausgelöst und stoßen weitere an. Allein auf die beiden Großprojekte der Nassauischen Heimstätte und der Baugesellschaft Hanau entfallen Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 5,8 Millionen Euro. Der neu gestaltete Freiheitsplatz in Hanau (Foto: HA Hessen Agentur GmbH) Fünf zentrale Plätze Schlossplatz (in Umsetzung) Altstädter Markt (abgeschlossen) Freiheitsplatz (abgeschlossen) Neustädter Markt (abgeschlossen) Platz a. d. Wallonisch-Niederländischen Kirche (im Umsetzung) Neu gestalteter Straßenzug in der der Innenstadt (Foto: HA Hessen Agentur GmbH) Fünf zentrale Straßen Im Rahmen der Umsetzung des Verkehrskonzeptes und der Bau- und Gestaltungsarbeiten auf dem Freiheitsplatz sowie auf dem Marktplatz wurden auch die zentralen Straßen Nürnberger Straße, Hammerstraße, Fahrstraße, Am Freiheitsplatz und Sternstraße erneuert. Neben den Erschließungsarbeiten ist insbesondere auch eine gestalterische Aufwertung umgesetzt worden, um den bestehenden Einzelhandel attraktiver zu machen. Stand: Dezember 2018 3

Das City-Konjunkturprogramm (CKP) Initiator für private Investitionen Das City-Konjunkturprogramm (CKP) umfasst sowohl ein Anreizprogramm als auch die Einrichtung eines Verfügungsfonds. Ziel des CKPs ist die Aufwertung des Stadtbildes. Dies beinhaltet Investitionen in Privatimmobilien sowie die Durchführung von Projekten, die der Allgemeinheit zukommen und durch Interessensgemeinschaften initiiert werden. Entsprechend ist das Programm auch aufgebaut: Der Verfügungsfonds fördert Projekte, die von Interessensgemeinschaften initiiert werden und der Öffentlichkeit zu Gute kommen. Das Anreizprogramm fördert Investitionen in private Immobilien. Hierbei muss allerdings gewährleistet sein, dass eine erkennbare qualitative Verbesserung des Straßenbildes herbeigeführt wird. Das Anreizprogramm als Teil des CKPs bietet auf der einen Seite finanzielle Unterstützung für investitionsbereite Immobilieneigentümer sowie ideelle Unterstützung in Form persönlicher Beratung bei geplanten Sanierungsmaßnahmen. Mittlerweile wurden aus Mitteln des CKP-Anreizprogramms über 59 private Immobilien in der Innenstadt attraktiver gestaltet und langjährige Sanierungsrückstände beseitigt. Das Bild ganzer Straßenzüge hat sich nachhaltig verändert. Oft hat die erste umgesetzte Maßnahme die Investitionsbereitschaft in die benachbarten Immobilien ausgelöst. Eingebettet in den umfassenden integrierten städtebaulichen Entwicklungsprozess und die Neugestaltung der gesamten Hanauer Innenstadt ergänzen die privaten Maßnahmen den Stadtumbau in der Weise, dass sich das Gesicht der Stadt verändern wird, wie die lokale Presse formulierte. Im Rahmen des Anreizprogramms sind alle Immobilieneigentümer, deren Immobilie oder Geschäft innerhalb des Fördergebietes der Aktiven Kernbereiche liegt, antragsberechtigt. Förderanträge werden dem CKP-Ausschuss, der aus Partnern des City-Konjunkturprogramms besteht, vorgelegt. Dieser entscheidet, ob der Förderantrag angenommen wird und spricht eine Empfehlung an den Magistrat aus, welcher dann wiederum über die Förderhöhe und eventuelle Auflagen entscheidet. Der Erfolg des Anreizprogramms ist in weiten Teilen der intensiven persönlichen Ansprache von Eigentümern zu verdanken. Der Schwerpunkt der Stadt lag zunächst in der Aktivierung privater Immobilienbesitzer und soll sich zukünftig stärker auf Interessensgemeinschaften konzentrieren, um auch diesen Teil des CKPs zum Erfolg zu führen. Der Weg eines privaten Projektes bis zur Förderung Der private Eigentümer stellt einen Antrag. Dieser wird vom Projektbüro auf seine grundsätzliche Förderfähigkeit aus dem CKP hin geprüft. Ist die Förderfähigkeit gegeben, leitet das Projektbüro den Antrag an den CKP-Ausschuss weiter. Dieser spricht eine Empfehlung, ob und in welcher Höhe das Projekt gefördert werden soll, an den Magistrat aus. Dieser entscheidet schlussendlich über die Förderung des Projektes. Stand: Dezember 2018 4

Wo werden welche Maßnahmen gefördert? Das ausgewiesene Fördergebiet Hanau Innenstadt orientiert sich in seiner Abgrenzung an der historischen Kernzone der Stadt. Der größte Teil der Hanauer Altstadt, die innerhalb der Flussschleife der Kinzig und nördlich des Freiheitsplatzes liegt, sowie die Hanauer Neustadt südlich davon sind Teil des Fördergebiets. Die Fördergebiete des CKP und des Programms Aktive Kernbereiche sind deckungsgleich. Hilfestellungen für private Eigentümer Gestalterische Orientierung für die privaten Maßnahmen gibt das Fassadengestaltungsleitbild der Stadt Hanau. Das Leitbild ist ebenfalls unter intensiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Hanaus entstanden. Hier werden u.a. Farbgebung oder Art und Weise der Fassadenakzentuierung, aber auch die Proportionen in den Fensterteilungen empfohlen. Fördergegenstände des Verfügungsfonds und Anreizprogramms (CKP) Energetische Fassadensanierung Barrierefreier Zugang Schaufenstergestaltung Beleuchtungskonzept Begrünungskonzept Straßenmöblierung Stadtteilzeitung Themenmärkte / Straßenfest Schwerpunkte der Förderung im Rahmen des CKP sind Maßnahmen und Investitionen von Immobilienbesitzern, die im öffentlichen Raum wahrnehmbar sind. Dies sind z.b. bauliche Veränderungen, die zur optischen Aufwertung, aber auch zur funktionalen und energetischen Verbesserung von Fassaden und Eingangsbereichen im Fördergebiet beitragen. Dadurch werden die Betriebskosten gesenkt und langfristig für einen besseren Besatz gesorgt. Vorbereitende Planungen, Arbeiten an der Fassade, die Gestaltung des Eingangsbereichs Barrierefreiheit!, die Erneuerung von Werbeanlagen, Begrünungsmaßnahmen, ergänzende Möblierungen und vieles mehr können im Rahmen des CKPs bezuschusst werden. Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, wie eine positive Veränderung erfolgen könnte. Fernziel ist ein städtebaulich aufeinander abgestimmtes Gesamtbild der Hanauer Innenstadt. Das Leitbild wurde von der Stadtverordnetenversammlung als verbindliche Grundlage beschlossen. Darüber hinaus können investitionsbereite Eigentümer von den Beratungsleistungen hinsichtlich der Gestaltung oder auch der energetischen Modernisierung profitieren. Die Beratung im Vorfeld einer Maßnahme, die aus dem CKP gefördert werden soll, ist für die Eigentümer obligatorisch. So können gewisse Standards im Erscheinungsbild des öffentlichen Raumes gewährleistet werden. Stand: Dezember 2018 5

Richtlinien für die Förderung Die Basis der Förderung aus dem City-Konjunktur-Programm bildet die seitens der Stadt aufgelegte und beschlossene Richtlinie. Diese legt den Geltungsbereich, die Bewilligungsvoraussetzungen, die förderfähigen Maßnahmen, das Antragsverfahren und die Höhe der maximalen Förderung fest. Verstetigung der Innenstadtaufwertung Hanaus Das Bild der Innenstadt Hanaus verändert sich deutlich. Benachbarte Immobilienbesitzer wurden durch die bereits umgesetzten Maßnahmen motiviert, in die eigene Immobilie zu investieren. Das City-Konjunkturprogramm ist so erfolgreich, dass die Stadt Hanau derzeit die Überlegung anstellt, das kommunale Förderprogramm auch dann fortzuführen, wenn die Förderung aus dem Programm Aktive Kernbereiche in Hessen beendet ist. Förderhöhe Anreizprogramm des City-Konjunkturprogramms Der Beitrag des Anreizprogramms ist die anteilige Finanzierung von Fassaden privater Immobilieneigentümer. Maximal können 40% der förderfähigen Kosten bis zu einer Obergrenze von 100.000 gefördert werden. Der maximale Förderzuschuss des Anreizprogramms beträgt somit 40.000. Stand: Dezember 2018 6

Beispiele privater Projekte des City-Konjunkturprogramms (CKP) Durch Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten werden die Immobilien attraktiver gestaltet und aufgewertet. Sie befinden sich alle in exponierter Lage und haben großen Einfluss auf die Außenwirkung der Stadt. Die zahlreichen privaten Sanierungsprojekte zeigen ihre Wirkung. Das Gesicht der Hanauer Innenstadt verändert sich: Die Großprojekte der Stadt in Kombination mit den zahlreichen privaten Einzelmaßnahmen steigern die Aufenthaltsqualität und den Erlebnisfaktor in der Innenstadt. Inzwischen haben sich neue Geschäfte in der Innenstadt angesiedelt. Darunter befinden sich auch Einzelhändler, die sich erst jetzt mit dem umfassenden Umbau der Innenstadt, für den Standort Hanau entschieden haben. Hammerstraße 11 Die energetische Fassadensanierung führt zu einer Klärung und Aufwertung der Außenansicht des Objektes und zur Aufwertung der Hammerstraße. Die Renovierungs- und Gestaltungsarbeiten beziehen sich auf das gesamt Gebäude, sowohl die Fassade als auch die Ladengestaltung. Die Fassadengestaltung mit für die 50er Jahre typischen Stilelementen konnte freigelegt und hervorgehoben werden. Bauzeit: 2011-2012 Oben: Die Hammerstraße 11 vor der Sanierung Rechts: abgeschlossene energetische Fassadensanierung und -gestaltung (Fotos: NH Projektstadt) Stand: Dezember 2018 7

Rosenstraße 6 Die energetische Fassadensanierung führt zu einer Aufwertung der Außenansicht des Objektes und damit zur Aufwertung der Rosenstraße. Die Renovierungs- und Gestaltungsarbeiten beziehen sich auf das gesamte Gebäude. Hier wird in Zukunft trendige Mode für ein junges Publikum im oberen Preissegment angeboten. Neben der gewerblichen Nutzung im Erd- und ersten Obergeschoss entstanden moderne und hochwertige Wohnflächen in der Hanauer Innenstadt. Die Maßnahme wurde im Jahr 2014 mit dem Architekturpreis Vorbildliches Bauen im Lande Hessen ausgezeichnet. Bauzeit: 2011-2012 Architekturpreis: Vorbildliche Bauten im Lande Hessen Sanierung und Revitalisierung eines Wohn- und Geschäftshauses, Hanau Aus der Begründung der Jury: Aus einer scheinbar unattraktiven Bauaufgabe ist ein sehr attraktives Ergebnis entstanden. Im Innenbereich einer Mittelstadt haben die Architekten es verstanden, sich dem Sog der Mittelmäßigkeit zu entziehen und mit wenigen, aber gekonnt eingesetzten Mitteln zur Aufwertung der eher kleinstädtischen Situation beizutragen. Ausgezeichnet: Die Modernisierungsmaßnahme in der Rosenstraße 16 wurde mit dem Architekturpreis Vorbildliches Bauen im Lande Hessen der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessens prämiert. (Foto: NH Projektstadt) Stand: Dezember 2018 8

Langstraße 27 und 29 Die Immobilien wiesen einen Sanierungsrückstand auf, das Vordach zur Passage musste aufgrund massiver Baufälligkeit abgerissen werden. Zum Umbau und zur Modernisierung gehörten die Neugestaltung der Fassade und die Aufwertung der Passage. Die Maßnahmen beider Immobilien waren aufeinander abgestimmt, so dass eine klare, aufgeräumte Gebäudefront mit ihren individuellen Eigenheiten deutlich erkennbar wurde. In der Folge konnte für ein Geschäft (von dreien) ein Nachmieter mit einem sehr hochwertigen Angebot an Herrenoberbekleidung gefunden werden. Bauzeit: 2012-2013 Langstraße 27 & 29: Beide Maßnahmen waren aufeinander abgestimmt (Fotos: NH Projektstadt) Erfolgsgeschichte Seit dem Jahr 2011 wurden bis 2018 bisher 59 Projekte am City-Konjunktur-Programm in Hanau angemeldet und umgesetzt. Aus den eingesetzten 1.283.000 Euro Fördermitteln sind letztendlich Investitionen in Höhe von 11.506.000 Euro angestoßen worden. Foto und Abbildung: NH Projektstadt Stand: Dezember 2018 9

Weitere gute Beispiele des City-Konjunktur-Programmes in Hanau 2015: Langstraße 19 (Fotos: NH Projektstadt) 2016: Salzstraße 30 (Fotos: NH Projektstadt) 2017: Nürnbergerstraße 36 (Fotos: NH Projektstadt) Stand: Dezember 2018 10

Transparenz, Information und Kooperation Der Wandel in der Hanauer Innenstadt ist von Transparenz und umfassender Information gekennzeichnet. Anlaufstelle für die Bürgerschaft und für an Förderung Interessierte war ein Projektbüro, welches auch samstags geöffnet hat. Tausende Besucher haben sich dort über den Stadtumbau in Hanau informiert. Die Mitarbeiter des Projektbüros informierten in allen Fragen des Stadtumbaus bzw. der Neugestaltung der Hanauer Innenstadt und berieten in Sachen CKP. Gleichzeitig hat das Projektbüro von Anfang an das Kernbereichsmanagement übernommen, das im Rahmen der Teilnahme am Städtebauförderprogramm "Aktive Kernbereiche in Hessen" obligatorisch ist. Ein Besuchermagnet im Büro war auch die 3-D-Ansichten der neugestalteten Innenstadt, die von den Besuchern sehr positiv aufgenommen wurden, weil sie eine Vorstellung vom künftigen Aussehen der Hanauer Innenstadt mit dem neuen Forum Hanau vermitteln konnten. Für kostenlose Erstberatungen zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten stehen auch die engagierten Kooperationspartner des CKP das sind der Steuerberaterverband Hessen e.v., die Sparkasse Hanau und der Architekten- und Ingenieursverein (AIV) Hanau zur Verfügung. Tag der Städtebauförderung und Hausbesuch Um anderen Städten und Gemeinden die eigenen Erfahrungen mit der Umsetzung des Stadtumbaus in Hanau und mit dem implementierten City-Konjunkturprogramm anschaulich weitergeben zu können, beteiligt sich die Stadt an Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, die auch über die Landesgrenzen hinaus reichen. So nahm Hanau beispielsweise am Tag der Städtebauförderung 2015, der in diesem Jahr zum ersten Mal bundesweit stattgefunden hat, teil. Weitere Teilnahmen folgten in den Jahren 2016 und 2018, in dem u.a. der aufgewertete Johanneskirchplatz als wichtiger und historisch bedeutsamer Teil der Hanauer Altstadt eingeweiht wurde. Besuch der Ministerin für Stadtentwicklung Priska Hinz am Tag der Städtebauförderung 2015 (Foto: NH ProjektStadt) Im Rahmen des Programms Aktive Kernbereiche in Hessen hat Hanau in der Reihe Hausbesuche die verantwortlichen Akteure anderer Städte und Gemeinden eingeladen, sich vor Ort die bisher erzielten Ergebnisse des Stadtumbaus anzusehen, sich zu informieren und Vorgehensweisen zu diskutieren. Projektbüro (Foto: NH ProjektStadt) Sie bieten Informationen und Beratung in steuerlichen Fragen an, u.a. zur Steuerberaterbescheinigung für optierte Flächen, geben Hinweise in Sachen Projektfinanzierung und zur Kreditvermittlung über die KfW-Bankengruppe für wohnwirtschaftliche Modernisierungen und Sanierungen oder stellen Kontakte zu Planungsunternehmen, z.b. bei Fragen zur Energieeinsparung oder zum nachhaltigen Bauen, her. Die Erstberatung ist kostenlos. Mittlerweile bekommt die Stadt Besuche von Vertretern anderer Kommunen, die sich über den Wettbewerblichen Dialog, den Umbau der Innenstadt und die Mobilisierung Privaten Engagements informieren möchten. Stand: Dezember 2018 11

Gesamtausgaben Für das City-Konjunkturprogramm wurden konnten Investitionen in Höhe von 11.506.000 Euro angestoßen werden. Rund 1.283.000 Euro kamen aus dem Programm Aktive Kernbereiche in Hessen. Ansprechpartner Martin Bieberle Fachbereichsleiter Rathaus / Am Markt 14-18 63450 Hanau Tel: 06181/295-1766 martin.bieberle@hanau.de Bernhard Köppler NH ProjektStadt Projektleiter Aktive Kernbereiche in Hessen Schaumainkai 47 60596 Frankfurt am Main Tel: 069 / 6069-1302 Mobil: 0178 / 600-1302 bernhard.koeppler@nh-projektstadt.de Weitere Informationen und andere Gute Beispiele aus dem Programm Aktive Kernbereiche in Hessen unter: www.nachhaltige-stadtentwicklung-hessen.de Quelle und Fotonachweis Zentrum Aktive Kernbereiche in Hessen / HA Hessen Agentur GmbH Stadt Hanau NH ProjektStadt Titelbild: Reinhard Berg Internetseiten der Stadt Hanau Sachstandsbericht Aktive Kernbereiche und City-Konjunkturprogramm Bearbeitung Zentrum Aktive Kernbereiche in Hessen / HA Hessen Agentur GmbH Stadt Hanau NH ProjektStadt Moritz und das tanzende Bild : Moritz Daniel Oppenheim-Denkmal auf dem Freiheitsplatz im Hintergrund das neue Forum Hanau (Foto: HA Hessen Agentur GmbH) Stand: Dezember 2018 12