Risikoprävention im Einkauf Steigerung des Unternehmenswerts und Stabilisierung der Supply Chain



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Transkript:

Risikoprävention im Einkauf Steigerung des Unternehmenswerts und Stabilisierung der Supply Chain Ergebnisse einer empirischen Studie exklusiv für die Redaktion der Lebensmittelzeitung

Vorwort In den letzten Jahren sind die Herausforderungen für Unternehmen kontinuierlich gestiegen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von immer globaler werdenden Märkten, verkürzten Produktlebenszyklen und beschleunigtem Informationsfluss bis hin zu sich permanent verschärfendem Wettbewerbsdruck. Unternehmen finden sich in einem Spannungsfeld zwischen steigendem Kostendruck und erhöhtem Risikopotenzial wieder. Um in diesem Umfeld zu bestehen und Wettbewerbschancen zu nutzen, ist ein effektives Risikomanagement unabdingbar. Die Notwendigkeit eines effektiven Risikomanagements steigt zudem stetig, da insbesondere produzierende Unternehmen häufig immer mehr Fertigungsaufgaben und auch Geschäftsprozesse auf ihre Lieferanten übertragen. Das gesamtunternehmerische Risiko hängt folglich immer stärker von den Beschaffungsrisiken ab. Vor allem im Handel und Konsumgüterbereich spielen Produktqualitäten und die Versorgungssicherheit sowie die eigene Reputation eine herausragende Rolle. So können Marktanteile verloren gehen, wenn Kunden nicht von der Produktqualität überzeugt sind oder ihre Nachfrage nicht gedeckt wird. Dies schwächt darüber hinaus die eigene Reputation in ähnlicher Weise wie lieferantenseitige Missachtungen von Gesetzen, ökologischen, ethischen oder sozialen Standards. Dem Einkauf kommt somit eine zentrale Rolle zu. Erfolgreicher Einkauf erfordert demnach neben dem Kostenmanagement zwingend ein wirkungsvolles Management der Beschaffungsrisiken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Risiken in der Beschaffung Lieferung von Falsch- oder Fehlmengen, Lieferungen an den falschen Ort oder zur falschen Zeit Risiken aufgrund lieferantenseitiger Verstöße gegen Gesetze sowie Missachtungen von ökologischen, ethischen oder sozialen Standards Compliance- und Nach- haltigkeitsrisiken Versorgungsrisiken Lieferantenausfallrisiken Ausfälle infolge von Insolvenzen, höherer Gewalt, rechtlichen oder politischen Marktveränderungen etc. Preisrisiken Qualitätsrisiken Risiken aufgrund erhöhter Entgeltforderungen, Währungsrisiken, Rohstoffpreisrisiken etc. Risiken in Bezug auf die Produktoder Servicequalität gelieferter Produkte und Leistungen Das INVERTO Competence Center Procurement Management befragte im Frühjahr 2013 Einkaufsleiter, Geschäftsführer und Supply Chain Manager zu ihrem Umgang mit Beschaffungsrisiken und dem aktuellen Status des Risikomanagements im Unternehmen. Über ein Drittel der Teilnehmer dieser branchenübergreifenden Studie kommen aus dem Handel und der Konsumgüterindustrie. - 2 -

Kernergebnisse Die Bedeutung des Risikomanagements ist fast allen Befragten bewusst: Knapp 80 Prozent der Unternehmen schreiben dem Risikomanagement entlang der Supply Chain eine hohe oder sogar sehr hohe Bedeutung zu. 85 Prozent bestätigen darüber hinaus, dass die Bedeutung in den letzten drei Jahren stark oder sogar sehr stark gestiegen ist. Und schlussendlich 80 Prozent der Unternehmen sind überzeugt, dass sich durch ein erfolgreiches Risikomanagement im Einkauf die Wettbewerbsfähigkeit steigern lässt. Unternehmen haben Versorgungs- und Qualitätsrisiken im Visier Über drei Viertel der befragten Unternehmen managen Risiken aktiv. Die Unternehmen haben dabei besonders Versorgungs- und Qualitätsrisiken im Blick. 83 Prozent halten die Minimierung von Versorgungsrisiken, 77 Prozent die Minimierung von Qualitätsrisiken für sehr relevant. Für Handels- und Konsumgüterunternehmen spielen zudem vor allem Compliance- und Nachhaltigkeitsrisiken eine übergeordnete Rolle. Nachholbedarf besteht weiterhin Doch es gibt noch Luft nach oben: Knapp die Hälfte der Unternehmen schätzt das eigene Risikomanagement nur als ausreichend oder gar mangelhaft ein, sofern es überhaupt vorhanden ist. Nachholbedarf besteht insbesondere bei der proaktiven Ausgestaltung und der Erfolgsmessung. Nur jedes fünfte Unternehmen verfügt über ein Frühwarnsystem zur Erkennung von Risiken vor Risikoeintritt. Darüber hinaus liegen nur bei 29 Prozent der Unternehmen vorgefertigte Eventual- bzw. Notfallpläne vor. Infolgedessen können die meisten Unternehmen lediglich auf Ausfälle reagieren. Und lediglich 13 Prozent der Unternehmen messen die Erfolge ihres Risikomanagements. Betrachtet man nur die Unternehmen aus Handel und Konsumgüterindustrie liegen diese mit 5 Prozent Erfolgsmessung sogar noch deutlich darunter. Handlungsbedarf erkannt Der Handlungsbedarf ist jedoch erkannt und zusätzliche Maßnahmen sind geplant. Daher verwundert es auch nicht, dass 81 Prozent der Unternehmen ihre Risikomanagementaktivitäten zukünftig intensivieren möchten und weitere 4 Prozent die Einführung von Risikomanagement im Einkauf planen. - 3 -

Studiendesign Methode: Erheber: Teilnehmer: Anonyme, branchenübergreifende Online-Befragung von Unternehmen in der DACH-Region INVERTO AG, Competence Center Procurement Management 52 Geschäftsführer, Einkaufsleiter, Supply Chain Manager und Category Manager Zeitraum: April bis Mai 2013 Struktur der befragten Unternehmen Branchenverteilung Maschinenbau & Automotive 31% Konsumgüter Handel 23% 38% Baugewerbe Chemie & Pharma Transport & Logistik Sonstige 8% 8% 6% 8% Befragt wurden Unternehmen verschiedener Branchen. Über ein Drittel der Unternehmen ist im Handel oder der Konsumgüterindustrie tätig. Jahresumsatz Position im Unternehmen in EUR <100 Mio. Geschäftsführung/Vorstand 100-500 Mio. 39% Einkaufsleitung 65% 500 Mio.-1 Mrd. 21% Supply Chain Manager 1 1-5 Mrd. 17% Category Manager 6% 5-10 Mrd. 6% Strategischer Einkäufer >10 Mrd. 2% Sonstige 4% Knapp die Hälfte der Unternehmen erwirtschaftet einen Umsatz über 500 Mio. und der Großteil der Befragten ist im Unternehmen als Einkaufsleiter tätig. - 4 -

Stellenwert des Risikomanagements 5

Stellenwert des Risikomanagements Bedeutung und Chancen sind bekannt Welchen Stellenwert schreiben Sie dem Risikomanagement entlang der Supply Chain generell zu? Wie hat sich die Bedeutung des Risikomanagements in Ihrem Unternehmen in der letzten drei Jahren entwickelt? sehr hoch 25% stark gestiegen 19% hoch 54% gestiegen 65% mittel unverändert geblieben gering 6% gesunken sehr gering stak gesunken keine Aussage möglich Keine Aussage möglich Knapp 80 Prozent der Unternehmen messen dem Risikomanagement entlang der Supply Chain einen hohen oder sogar sehr hohen Stellenwert bei. 77 Prozent betreiben bereits aktiv Risikomanagement entlang der Supply Chain. Obschon Handels- und Konsumgüterunternehmen den Stellenwert des Risikomanagements genauso einschätzen, gibt es hier nur 65 Prozent, die über ein Risikomanagement verfügen. Hier besteht daher noch erhöhter Nachholbedarf. Die Bedeutung des Risikomanagements hat insbesondere in den letzten drei Jahren stark zugenommen. Über alle Branchen hinweg ist die Bedeutung für fast alle Unternehmen (84 Prozent) gestiegen oder sogar stark gestiegen. Welche Chancen birgt Ihrer Meinung nach ein erfolgreiches Risikomanagement? (Mehrfachnennung) Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit über bspw. gesteigerte Versorgungs-, Preis-, Qualitätssicherheit, Innovationskraft etc. 79% Optimierung des Geschäftsergebnisses über z.b. Minimierung von Umstellungskosten, TCO- Optimierung, ununterbrochene Wertschöpfung etc. 63% Verbesserung der eigenen Reputation durch nachhaltige und verantwortungsvolle Beschaffung 46% Sicherung der eigenen Finanzkraft bspw. durch umfassende Überwachung der Lieferanten, Vermeidung von Sunk Costs nach Lieferantenausfällen 33% keine Aussage möglich 4% Fast 80 Prozent der befragten Entscheider sind der Meinung, dass Risikomanagement im Einkauf ein Schlüssel zur effektiven Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist. Etwa zwei Drittel sind zudem überzeugt, dass sich mittels Risikomanagements das Geschäftsergebnis optimieren lässt. Und auch die eigene Reputation kann laut 46 Prozent der Teilnehmer verbessert werden, wenn die Beschaffung durch ein geeignetes Risikomanagement verantwortungsvoller gestaltet wird. Für Handels- und Konsumgüterunternehmen ist die eigene Reputation besonders im Fokus. 60 Prozent dieser Unternehmen sind davon überzeugt, dass ein effizientes Risikomanagement die eigene Reputation stärken kann, über alle Branchen hinweg glauben dies 46 Prozent. - 6 -

Stellenwert des Risikomanagements Versorgungs- und Qualitätsrisiken im Fokus Wie ordnen Sie die Relevanz der folgenden Themen ein? (Mehrfachnennung) Anteil Unternehmen, die dem jeweiligen Thema eine hohe oder sehr hohe Relevanz zuschreiben: Sicherstellen von Versorgungssicherheit Gewährleistung einer dauerhaft hohen Produkt-/Servicequalität Gewährleistung einer lieferantenseitigen Achtung von Gesetzen (Legal Compliance) Sicherstellen der Innovationsfähigkeit von Zulieferern Verhinderung von Lieferantenausfällen Risiko von Preissteigerungen durch erhöhte Entgeltforderungen Gewährleistung einer lieferantenseitigen Achtung von sozialen und ethischen Standards Gewährleistung einer lieferantenseitigen Achtung von ökologischen Standards Risiko von Preissteigerungen durch Währungsschwankungen Minderung der Abhängigkeit von Rohstoffen generell 58% 54% 5 46% 4 35% 33% 71% 77% 83% Die zentrale Rolle spielen für mehr als 80 Prozent der Unternehmen das Management von Versorgungs- und Qualitätsrisiken. Wie ordnen Sie die Relevanz der folgenden Themen ein? (nur Unternehmen aus dem Handel und der Konsumgüterindustrie) (Mehrfachnennung) Sonderauswertung Handel/ Konsumgüterindustrie Anteil Unternehmen, die dem jeweiligen Thema eine hohe oder sehr hohe Relevanz zuschreiben: Sicherstellen von Versorgungssicherheit Gewährleistung einer dauerhaft hohen Produkt-/Servicequalität Gewährleistung einer lieferantenseitigen Achtung von Gesetzen (Legal Compliance) Gewährleistung einer lieferantenseitigen Achtung von sozialen und ethischen Standards Sicherstellen der Innnovationsfähigkeit von Zulieferern Gewährleistung einer lieferantenseitigen Achtung von ökologischen Standards 6 65% 65% 85% 85% 9 Verhinderung von Lieferantenausfällen 5 Minderung der Abhängigkeit von Rohstoffen generell Risiko von Preissteigerungen durch erhöhte Entgeltforderungen Risiko von Preissteigerungen durch Währungsschwankungen 3 35% 4 In Handel und Konsumgüterindustrie werden Compliance- und Nachhaltigkeitsthemen eine höhere Bedeutung beigemessen als in der Grundgesamtheit. So geben 65 Prozent der Befragten aus diesen Branchen an, dass die lieferantenseitige Achtung von sozialen und ethischen Standards eine hohe Relevanz hat (über alle Branchen hinweg sind es 46 Prozent). Auch die Achtung von ökologischen Standards spielt für 60 Prozent eine bedeutende Rolle (40 Prozent in der Grundgesamtheit). Risiken von Preissteigerungen durch erhöhte Entgeltforderungen oder Währungsschwankungen werden nicht so bedeutsam eingestuft. - 7 -

Nachholbedarf im Risikomanagement 8

Nachholbedarf im Risikomanagement Erfolge werden bereits erzielt, jedoch kaum gemessen Welche Erfolge konnten Sie mittels Ihrer Risikomanagementaktivitäten erzielen? (Mehrfachnennung) Verringerung von Versorgungsengpässen 73% Verbesserung der Liefertreue von Lieferanten Reduzierung von Lieferantenausfällen Reduzierung von Qualitätsschwankungen 46% 48% 52% Verbesserung der Produkt- und Servicequalitäten Reduzierung der Total Cost of Ownership 35% 4 Reduzierung von Rohstoffpreisrisiken 25% Verbesserung der lieferantenseitigen Achtung ökologischer Standards Reduzierung von Lieferanteninsolvenzen Erhöhung der Innovationsfähigkeit mittels Lieferantenentwicklung Reduzierung von Währungsrisiken Verbesserung der lieferantenseitigen Achtung von Gesetzen Verbesserung der Innovationsfähigkeit unserer Zulieferer Stärkere Unabhängigkeit von Markteinflüssen 19% 13% 13% 13% 1 Wir betreiben kein Risikomanagement 2% keine Aussage möglich 17% Gefragt nach den durch Risikomanagement erzielten Erfolgen geben fast drei Viertel der Unternehmen an, dass sie durch Risikomanagement Versorgungsengpässen verringern konnten. Circa die Hälfte konnte Liefertreue (52 Prozent) und Lieferantenausfälle (48 Prozent) reduzieren. Auch Produkt- und Servicequalitäten wurden bei einer Vielzahl positiv beeinflusst. Qualitätsschwankungen haben 46 Prozent, Produkt- und Servicequalitäten 40 Prozent mittels Risikomanagement optimiert. Der Erfolg wird in den meisten Fällen allerdings nicht gemessen. Messen Sie den Erfolg Ihrer Risikomanagementaktivitäten im Einkauf? ja nein 13% 73% Hier gibt es erheblichen Nachholbedarf. Lediglich 13 Prozent der Befragten geben an, den Erfolg im Risikomanagement zu messen. keine Aussage möglich 13% Bei Handels- und Konsumgüterunternehmen ist der Nachholbedarf hier noch gravierender. Hier messen nur 5 Prozent den Erfolg ihres Risikomanagements. Dabei gibt es effektive Methoden, über die sich Erfolge bestimmen und weitere Potenziale identifizieren lassen. In der Praxis haben sich hierfür insbesondere Kennzahlensysteme und das Risikoportfoliomanagement als gängige Methoden etabliert. - 9 -

Nachholbedarf im Risikomanagement Notwendigkeit der Weiterentwicklung erkannt Wie würden Sie Ihr derzeitiges Beschaffungsrisikomanagement bewerten? sehr gut 2% gut 29% befriedigend 23% ausreichend 25% mangelhaft bislang kein Risikomanagement vorhanden keine Aussage möglich 2% 2% 17% Obwohl dem Risikomanagement eine hohe Bedeutung zugeschrieben wird, gibt es noch Nachholbedarf: so bewerten 43 Prozent der Unternehmen ihr Risikomanagement gerade mal als ausreichend oder mangelhaft. Nur zwei Prozent halten ihre Aktivitäten für sehr gut. Risikomanagementerfolge mit und ohne regelmäßiger Lieferantenbewertung Risikomanagementerfolge mit und ohne Früherkennungssystem Anteil Unternehmen, die angegebene Risikomanagementziele erreichen Anteil Unternehmen, die angegebene Risikomanagementziele erreichen Verringerung von Versorgungsengpässen 57% 84% Verringerung von Versorgungsengpässen 71% 91% Verbesserung der Produktund Servicequalitäten 48% 29% Verbesserung der Produktund Servicequalitäten 34% 64% Reduzierung von Qualitätsschwankungen 24% 61% Reduzierung von Qualitätsschwankungen 41% 64% Reduzierung von Lieferantenausfällen 55% 38% Reduzierung von Lieferantenausfällen 41% 73% Reduzierung der TCO 14% 48% Reduzierung der TCO 36% 34% Regelmäßige Lieferantenbewertung Unregelmäßige Lieferantenbewertung Mit Früherkennungssystem Ohne Früherkennungssystem Wesentlicher Erfolgsfaktor für ein erfolgreiches Risikomanagement im Einkauf ist zum einen die regelmäßige Überprüfung der Performance strategischer Lieferanten, damit Schwachstellen frühzeitig erkannt und behoben werden können. 60 Prozent aller befragten Unternehmen bewerten ihre Lieferanten regelmäßig hinsichtlich ihres Risikopotenzials. Zum anderen zahlt es sich für Unternehmen aus, wenn sie ein Früherkennungssystem einsetzen, dass bei Überschreitung kritischer Werte im Rahmen der Lieferantenbewertung Handlungsbedarf vor Eintritt eines Risikos signalisiert. Daneben sollten vorgefertigte Notfallpläne vorliegen, um bei sich anbahnenden Risiken frühzeitig gegensteuern zu können. Allgemein setzen nur 21 Prozent der Befragten ein Frühwarnsystem ein und lediglich 29 Prozent verfügen über Notfallpläne. - 10 -

Verstärkung der Risikomanagementaktivitäten geplant 11

Verstärkung der Risikomanagementaktivitäten geplant Unternehmen planen Ausbau des Risikomanagements Welche Veränderungen beabsichtigen Sie hinsichtlich Ihrer Risikomanagementaktivitäten im Einkauf? Erweiterung bestehender Aktivitäten (z.b. zusätzliche Lieferantenbewertungen) Intensivierung bestehender Aktivitäten (z.b. Berücksichtigung weiterer Indikatoren) keine Veränderungen geplant 27% 35% Entwicklung weiterer Notfallpläne und Lieferantenunterstützungsprogramme Investition in eine IT-Lösung (z.b. elektronisches Monitoringsystem) Einrichtung eines Risikomanagements 4% 1 1 sonstige Erweiterungen sonstige Investitionen keine Aussage möglich Die Unternehmen haben den Nachholbedarf erkannt und planen für die Zukunft, ihre Risikomanagementaktivitäten zu intensivieren und weiterzuentwickeln. 62 Prozent wollen bestehende Aktivitäten verstärken oder intensivieren, je 10 Prozent planen die Entwicklung von Notfallplänen und Lieferantenunterstützungsprogrammen bzw. die Investition in eine IT-Lösung, lediglich 15 Prozent planen keine Veränderungen. In Handel und Konsumgüterindustrie noch erhebliches Optimierungspotenzial Aufgrund ihrer Endkundennähe und öffentlichen Präsenz stehen Handels- und Konsumgüterunternehmen in der Regel im Fokus von Öffentlichkeit und Medien. Jede Supply Chain-Störung kann daher unmittelbaren Einfluss auf die eigene Reputation und das Kundenverhalten haben. Die Folge sind Umsatzrückgänge, Verlust von Marktanteilen und Imageverlust. Sowohl das Geschäftsergebnis als auch die Wettbewerbsfähigkeit kann dadurch nachhaltig geschwächt werden. Dass Compliance- und Nachhaltigkeitsrisiken daher im Handel und der Konsumgüterindustrie von übergeordneter Bedeutung sind, ist nicht verwunderlich. Immer wieder zeigen Skandale wie z.b. der Pferdefleischskandal, dass diese Risiken nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Auch Versorgungsrisiken und Qualitätsrisiken spielen besonders im Lebensmittelbereich eine große Rolle. Zu guter Letzt ist auch die Abhängigkeit, die zwischen Konsumgüterindustrie und Handel besteht, zu beachten. Risiken in der Industrie strahlen schnell auch auf den Handel aus und umgekehrt. Aufgrund der weitreichenden Folgen ist es daher vor allem in diesen Branchen wichtig, effektives Risikomanagement zu betreiben und rechtzeitig handlungsfähig zu sein. Die Studie offenbart, dass es genau hier noch beachtliches Potenzial zur Risikoprävention im Einkauf gibt. - 12 -

Über die INVERTO AG INVERTO ist eine international tätige Unternehmensberatung, die sich konsequent auf Einkauf und Supply Chain Management spezialisiert hat. Mit 120 Mitarbeitern in neun Niederlassungen weltweit zählen wir zu den führenden auf Einkauf und Supply Chain Management spezialisierten Unternehmensberatungen in Europa. INVERTO wurde im Juli 2000 von ehemaligen Einkaufsmanagern aus Handel und Industrie sowie Unternehmensberatern gegründet. Unsere Berater unterstützen unsere Kunden bei der Identifikation und Bewertung von Potenzialen zur Kostensenkung und Leistungssteigerung, bei der Professionalisierung ihrer Organisation sowie bei der Umsetzung von Optimierungsprogrammen. Unsere dabei eingesetzten, selbst entwickelten Softwareprodukte steigern die Effizienz der Umsetzungsprozesse nachhaltig. Zu INVERTOs Kunden zählen marktführende Mittelständler, Konzerne aus Industrie und Handel sowie die weltweit größten Private-Equity-Unternehmen. Unsere Vergütung ist unternehmerisch wir lassen uns dabei an den für unsere Kunden erzielten Ergebnissen messen. Ihre Ansprechpartner: INVERTO AG Lichtstraße 43i 50825 Köln Tel.: +49 - (0)221-48 56 87-0 Fax: +49 - (0)221-48 56 87-140 E-Mail: contact@inverto.com www.inverto.com Thibault Pucken Leiter Competence Center Procurement Management E-Mail: tpucken@inverto.com Pieter Niehues Experte Risikomanagement E-Mail: pniehues@inverto.com