Die indirekten Kosten des plötzliches Herztods in Nordrhein-Westfalen und Deutschland. Kurzstudie im Auftrag von Definetz e.v. Andreas Lueg-Arndt



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Transkript:

Kurzstudie im Auftrag von Definetz e.v Die indirekten Kosten des plötzliches Herztods in Nordrhein-Westfalen und Deutschland Andreas Lueg-Arndt Professor of Economics and International Business

Cologne Business School (CBS) 30. August 2012

1 Einleitung In Deutschland sterben schätzungsweise mehr als 100.000 Menschen pro Jahr den plötzlichen Herztod. Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Erlangen. Auch wenn die ökonomische Bewertung eines Menschenlebens eine mitunter ethisch zweifelhafte Angelegenheit darstellt, 1 liefert diese Studie auf der Basis von öffentlich zugänglichen Sekundärdaten für das Jahr 2010 eine konservative Schätzung der indirekten Kosten, i.e. der Wert des volkswirtschaftlichen Produktivitätsverlusts, des plötzlichen Herztods in Deutschland und für das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die Höhe der geschätzten Kosten kann als angemessenes Argument für eine stärkere Unterstützung von Soforthilfemaßnahmen sowohl auf regionaler als auch nationaler Ebene verstanden werden. 2 Methodischer Ansatz und verfügbare Daten Zur Quantifizierung der indirekten Kosten des plötzlichen Herztods wurde die weit verbreitete Humankapitalmethode 2 verwendet. Bei dieser Methode entspricht der Wert des Lebens dem zukünftigen Markteinkommen einer Person. Dementsprechend wird das Markteinkommen häufig als Beitrag einer Person zum Inlands- oder Nationalprodukt einer Volkswirtschaft verstanden. 3 Allerdings werden über diesen Ansatz nur die marktfähigen Leistungen der Arbeit für eine Volkswirtschaft erfasst (über die Kosten der bezahlten Arbeit), 1 Zur Ethik der ökonomischen Bewertung eines Lebens sei auf Schleiniger und Blöchiger (2006) verweisen. 2 Siehe zur Humankapitalmethode Rice und Cooper (1967); Rice, Hodgson und Kopstein (1985) sowie Welte, König und Leidl (2000). 3 In der mikroökonomischen Theorie der Unternehmen entspricht im Optimum das Wertgrenzprodukt eines Arbeiters seinem Lohnsatz.

wohingegen die Leistungen von Rentnern oder von nicht arbeitsfähigen Personen keine Berücksichtigung finden. 4 Um den Wert des Produktivitätsverlusts für eine Volkswirtschaft für ein Jahr schätzen zu können, wird zum einen die Zahl der auf den plötzlichen Herztod zurückzuführenden Todesfälle und zum anderen der volkswirtschaftliche Beitrag des Faktors Arbeit benötigt. Die Zahl der Menschen, die in Deutschland am plötzlichen Herztod sterben, wird auf 100.000 bis 150.000 Personen geschätzt. 5 Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist, da Diagnostikprobleme und die Tatsache, dass der plötzliche Herztod in Deutschland nicht separat erfasst und unter den "Herz-Kreislauferkrankungen" subsummiert wird, zu einer Unterschätzung der Fälle führen dürfte. Für Nordrhein-Westfalen (NRW) liegen keine speraten Fallzahlen für den plötzlichen Herztod vor. Um die indirekten Kosten des plötzlichen Herztods für NRW ermitteln zu können, wurde die Zahl der relevanten Todesfälle auf der Basis der Bevölkerungszahlen für NRW im Vergleich zu den bundesweiten Werten für das Jahr 2010 auf 21.000 bis 32.000 Fälle geschätzt. Um den Produktivitätsverlust eines Jahres quantifizieren zu können, ist es unerlässlich, im Vorhinein einige Gedanken über den Betrachtungsperiode anzustellen. Werden bei den Berechnungen die Todesfälle eines isolierten Jahres betrachtet, müsste eine Verteilungsannahme der Ablebensfälle über die Monate erfolgen, da ansonsten alle Todesfälle innerhalb des Jahres zum Stichtag 1. Januar auftreten. Dies würde rechnerisch zu einer Überschätzung der indirekten Kosten führen. Wird bei der Betrachtung hingegen ein Zeitkontinuum und eine jährliche Todesfallzahl von 100.000 Menschen unterstellt, dann liegt bei der in dieser Studie durchgeführten Durchschnittsbetrachtung zu jedem Zeitpunkt diese Fallzahl vor. Aufgrund fehlender Angaben über das jeweilige Alter und das Geschlecht der Verstorbenen musste ein durchschnittlicher Wert des Produktivitätsverlustes pro Person ermittelt werden. 4 Aufgrund dieser Kritik kommt bei der Ermittlung des Werts des Lebens vermehrt die Zahlungsbereitschaftsmethode zum Einsatz. Vgl. Schleiniger und Blöchiger (2006) sowie Spengler (2004). 5 Vgl. Schmitt, C. et al (2009), S. 47; sowie Apotheken-Umschau vom 4. August 2010.

Zur Schätzung des Markteinkommens eines durchschnittlichen Arbeitnehmers in Deutschland bzw. NRW wird basierend auf dem Konzept der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) das Arbeitnehmerentgelt als Kenngröße verwendet. Dieses umfasst sämtliche Geld- und Sachleistungen, die von einem Arbeitgeber an einen Arbeitnehmer erbracht werden, und zwar als Entgelt für die von diesem geleistete Arbeit. Das Arbeitnehmerentgelt gliedert sich folglich in Bruttolöhne und -gehälter sowie die Sozialbeiträge der Arbeitgeber. Die Daten über das Arbeitnehmerentgelt, dessen Entwicklung und regionaler Verteilung entstammen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder für den Berechnungsstand August 2010/Februar 2011. Aufgrund der regionalen und strukturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern variiert die Höhe des Arbeitnehmerentgelts im Jahr 2010 von 27.470 Euro in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 40.826 Euro in Hamburg. Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 34.936 Euro. Für Nordrhein-Westfalen weist die Statistik einen Wert von 35.455 Euro aus. 6 3 Schätzergebnisse In Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Berechnung der indirekten Kosten des plötzlichen Herztods für Deutschland und Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2010 dargestellt. Der Werte für den Produktivitätsverlust für Gesamtdeutschland liegen je nach Höhe der Zahl der geschätzten Todesfälle in einer Spannbreite zwischen 3,49 Milliarden Euro und 5,24 Milliarden Euro (in Preisen von 2010) pro Jahr. Unter der Annahme, dass der Mittelwert die Zahl der Todesfälle widerspiegelt, entstehen aufgrund des plötzlichen Herztods in Deutschland indirekte Kosten von knapp 4,37 Milliarden Euro. 6 Vgl. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (2012), Arbeitnehmerentgelt (Inland) je Arbeitnehmer, Berechnungsstand August 2010/Februar 2011.

Tabelle 1: Werte des Produktivitätsverlusts In Deutschland und Nordrhein-Westfalen in Euro (in Preisen von 2010) Todesfälle pro Jahr Produktivitätsverlust untere Fallzahl obere Fallzahl Deutschland 3.493.600.000 5.240.400.000 Nordrhein-Westfalen 744.555.000 1.134.560.000 Quelle: Eigene Berechnungen. Für Nordhein-Westfalen allein enstehen bei einer mittlere Fallzahl von etwa 25.500 Todesfällen indirekte Kosten von rund 940 Millionen Euro. Diese Werte fallen jedoch deutlich höher aus, wenn die Kosten der unbezahlten Arbeit, wie z.b. die Pflege von Angehörigen oder die Erbringung ehrenamtlicher Tätigkeiten, Berücksichtigung fänden. Für eine Volkswirtschaft spielen die Kosten der unbezahlten Arbeit in solchen Fällen eine umso besonderere Rolle, in denen sie durch professionelle Dienstleistungen ersetzt werden müssten.

5 Schlussbetrachtung In der vorliegenden Studie wurden die indirekten Kosten des plötzlichen Herztods für Deutschland und das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ermittelt. Die Schätzungen ergeben, dass der plötzliche Herztod indirekt Kosten von rund 4,37 Milliarden Euro (940 Millionen Euro entfallen auf Nordrhein-Westfalen) generiert. Der tatsächliche Höhe des Produktivitätsverlusts dürfte allerdings wesentlich höher ausfallen, da bei der verwendeten Humankapitalmethode der Wert von nicht über Märkte erbrachte Tätigkeiten nicht erfasst wird. Der Verwendung der Humankapitalmethode wohnt eine Verzerrung der Schätzergebnisse zugunsten der erwerbstätigen Bevölkerung inne. Neuere Ansätze zur Ermittlung des Werts des Lebens versuchen im Einklang mit der (subjektiven) Nutzentheorie der Ökonomie, über die tatsächliche Zahlungsbreitschaft von Inidviduen den so genannten Wert eines statistischen Lebens (WSL) für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu quantifizieren. Im Kern wird bei dieser Methode aber nicht der Wert eines spezifischen Lebens ermittelt, sondern die Bereitschaft ein bestehendes Ablebens- oder Erkrankungsrisiko zu mindern.

Literaturverzeichnis Apotheken-Umschau (2010), Plötzlicher Herztod: was steckt dahinter?, abgerufen am 29. April 2012 unter: www.apotheken-umschau.de/herz/ploetzlicher-herztod-was-steckt-dahinter-74405.html. Rice, D., und Cooper, B. (1967), The economic value of human life, American Journal of Public Health, 57: 1954-66. Rice, D., Hodgson, T., und Kopstein, A. (1985), The economic costs of illness: a replication and update, Health Care Financing Review, 7: 61-80. Schmitt, C., Merkel M., Wondraschek, R., Riexinger, T., und Luik, A., (2009), Plötzlicher Herztod bei Jugendlichen und Sportlern, Kardiologie up2date, 5: 47-59. Schleiniger, R., und Blöchliger, J. (2006), Der Wert des Lebens aus ökonomischer Sicht: Methoden, Empirie, Anwendungen, Bericht im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz. Spengler, H. (2004): Kompensatorische Lohndifferenziale und der Wert eines statistischen Lebens in Deutschland, Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung, 37(3): 269-305. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (2012), Arbeitnehmerentgelt (Inland) je Arbeitnehmer, Berechnungsstand August 2010/Februar 2011. Welte, R., König, H.-H., und Leidl, R. (2000), The costs of health damage and productivity losses attributable to cigarette smoking in Germany, European Journal of Public Health, 10 (1): 31-38.