Gesundheit. Panorama. schlecht oder sehr schlecht. mittelmässig. gut oder ausgezeichnet 3,5% 12,1% 0,9% 6,9% 14,4% 3,7% 15,0% 4,6% 6,9% 27,6% 81,0%



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Transkript:

Gesundheit Panorama Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand Die Schweizer Wohnbevölkerung schätzt ihren eigenen Gesundheitszustand überwiegend positiv ein: 84% der Männer und 81% der Frauen bezeichneten in der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012 ihren gesundheitlichen Zustand als gut oder sehr gut. Nur jeweils 4% der Männer und Frauen beurteilten ihre Gesundheit als schlecht oder sehr schlecht. Mit dem Alter nimmt der Anteil derjenigen Personen, die ihre Gesundheit als gut oder sehr gut einschätzen, kontinuierlich ab: Während über 90% der jüngeren Personen im Alter von 15 bis 39 Jahren ihre Gesundheit als (sehr) gut wahrnehmen, sind es bei den Personen ab 70 Jahren noch 66%. Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand nach Geschlecht und Alter 2012 G 14.1 Frauen Männer 15- bis 39-Jährige 40- bis 69-Jährige 70-Jährige und Ältere 3,7% 15,0% 3,5% 12,1% 0,9% 6,9% 14,4% 4,6% 27,6% 6,9% schlecht oder sehr schlecht mittelmässig 81,3% 84,4% 92,2% 81,0% 65,5% gut oder ausgezeichnet GESUNDHEIT 1 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Langdauernde Einschränkung bei Tätigkeiten Im Jahr 2012 waren 24% der Bevölkerung seit mindestens sechs Monaten in ihren normalen Alltagsaktivitäten durch ein gesundheitliches Problem eingeschränkt. Frauen waren von solchen Einschränkungen häufiger betroffen als Männer (27% bzw. 21%). Diese Einschränkungen nehmen mit dem Alter zu: von 36% bei den 65- bis 79-Jährigen auf 53% bei Personen ab 80 Jahren. Des Weiteren hatten 8% der zu Hause lebenden Personen ab 80 Jahren Schwierigkeiten, ohne fremde Hilfe Alltagsaktivitäten (z.b. baden, duschen, sich anziehen oder zur Toilette gehen) auszuüben. Lebenserwartung 90 Jahre 80 bei Geburt: 70 60 50 40 30 Frauen Männer G 14.2 Unfälle Die Zahl der Berufsunfälle ist in den letzten Jahren mehr oder weniger stabil geblieben und hatte sich gemäss der Unfallstatistik UVG auf rund 260 000 registrierte Unfälle pro Jahr eingependelt. Trotzdem erreicht diese Zahl 2012 und 2013 beinahe 270 000. Die Mehrzahl aller Unfälle geschieht jedoch ausserhalb der Berufsarbeit: im Haushalt und in der Freizeit, hier besonders häufig beim Sport. Männer sind viel stärker betroffen als Frauen. Betrachtet man Berufsunfälle und Nichtberufsunfälle zusammen, sieht man, dass gut doppelt so viele Männer wie Frauen Unfälle erleben (rund 520 000 bzw. rund 270 000 im Jahr 2013). Lebenserwartung In den letzten 130 Jahren ist die Lebenserwartung markant angestiegen, nämlich von damals unter 50 Jahren (1878) auf 84,8 Jahre bei den Frauen und 80,5 Jahre bei den Männern (2013); heute gehört sie zu den höchsten der Welt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Rückgang der Sterblichkeit 20 10 0 mit 65 Jahren: Frauen Männer 1878 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2013 von Säuglingen und Kleinkindern der wesentliche Faktor in dieser Entwicklung. Heute findet die Zunahme in allen Altersgruppen statt. Für die älteren Menschen nimmt die Lebenserwartung immer noch zu: Sie liegt für 65-jährige Frauen bei 22,1 Jahren, für die gleichaltrigen Männer bei 19,1 Jahren (2013). In den kommenden Jahrzehnten dürfte sie noch weiter ansteigen. Der Unterschied der Lebenserwartung bei Geburt von Frauen und Männern nahm bis 1991 zu. Dann erfolgte eine Trendwende. Dieser Unterschied nimmt laufend ab und beträgt jetzt noch 4,3 Jahre (2013). GESUNDHEIT 2 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Die wichtigsten Todesursachen 2012 Männer, Todesfälle auf 100 000 Personen Frauen, Todesfälle auf 100 000 Personen G 14.3 Ischämische Herzkrankheiten 3,1 74,6 0,8 35,3 Hirngefässkrankheiten 0,9 24,8 0,8 21,0 Lungenkrebs 1,2 37,2 0,7 19,2 Prostata- bzw. Brustkrebs 21,7 2,1 21,0 Dickdarmkrebs 0,4 11,1 0,5 7,5 Unfälle 14,8 26,1 3,9 13,2 Selbsttötung 14,9 16,6 4,9 6,0 Demenz 28,7 33,9 Chronische Bronchitis 18,3 0,1 9,3 Lungenentzündung 0,4 10,2 0,1 6,2 Diabetes mellitus Alkoholische Leberzirrhose AIDS 0,4 0,7 0,6 0,7 10,3 7,3 15 44 Jahre Insgesamt 0,1 0,6 2,9 0,2 0,3 6,4 15 44 Jahre Insgesamt 0 10 20 30 40 50 0 10 20 30 40 50 GESUNDHEIT 3 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Todesursachen Krankheiten der Kreislauforgane sind nach wie vor die häufigste Todesursache: sie betreffen 34% der Todesfälle. An zweiter Stelle stehen mit einem Anteil von 26% die Krebserkrankungen. 29% aller Todesfälle bei Männern und 22% der Todesfälle bei Frauen sind durch Krebs bedingt. Bei Männern werden 22% der Krebstodesfälle von Lungenkrebs, 14% von Prostatakrebs und 10% von Dickdarmkrebs verursacht. Bei Frauen ist Brustkrebs für 18%, Lungenkrebs für 15% und Dickdarmkrebs für 11% der Krebstodesfälle verantwortlich. Die Krankheiten unterscheiden sich stark in Bezug auf das Alter der betroffenen Personen: Bis zum Alter von 75 Jahren sind die Krebskrankheiten häufiger als die Herzkreislaufkrankheiten. Dies zeigt die Reihenfolge der Todesursachen beim Indikator der verlorenen potenziellen Lebensjahre. Dieser bezieht sich auf alle Sterbefälle, die vor Erreichen des 70. Lebensjahres eintraten; er entspricht der Summe der Differenzen zwischen dem Todesalter und dem 70. Lebensjahr. Die Krebserkrankungen stehen an erster Stelle, gefolgt von den Unfällen und Gewalteinwirkungen; die Herzkreislaufkrankheiten kommen erst an dritter Stelle. Gesundheit der Neugeborenen Seit einigen Jahren hat sich die Anzahl der Todesfälle von Kindern im ersten Lebensjahr bei 4 pro 1000 Lebendgeburten stabilisiert (2013: 3,9/1000). Diese Todesfälle betreffen besonders Säuglinge mit sehr tiefem Geburtsgewicht oder deutlich zu früh Geborene (was oft zusammenhängt). Im Jahr 2013 wurden 7,2% der Kinder zu früh geboren, d. h. vor der 37. Schwangerschaftswoche. Das mittlere Geburtsgewicht der Neugeborenen war 3287 Gramm, 2,3% der Säuglinge haben bei der Geburt weniger als zwei Kilo gewogen. Gesundheitsverhalten Ernährung, körperliche Aktivität und Gewicht: Der Anteil der Personen, die auf ihre Ernährung achten, war von 1992 bis 2007 leicht gestiegen (von 68% auf 71%), sank 2012 jedoch wieder auf dasselbe Niveau von 1992 ab. Jugendliche und junge Erwachsene (15 24 Jahre) achten am wenigsten darauf, was sie essen (50%). Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen in allen Altersgruppen: 75% der Frauen achteten 2012 auf ihre Ernährung, gegenüber 61% der Männer. 72% der Schweizer Bevölkerung weisen eine für die Gesundheit genügende körperliche Aktivität auf (gemäss den Mindestempfehlungen des Bundesamtes für Sport und des Bundesamtes für Gesundheit). 11% gelten als körperlich inaktiv, da sie sich weniger als 30 Minuten in der Woche mässig intensiv bewegen. Nachdem sich der Anteil an übergewichtigen oder adipösen Personen zwischen 2002 und 2007 bei 37% stabilisiert hatte, stieg der Anteil im Jahr 2012 auf 41% an. 10% der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren weisen eine Adipositas auf und sind damit stark übergewichtig. Der Anteil hat sich damit gegenüber 1992 verdoppelt (5%). Medikamente: Die Zahl der Personen, die 2012 im Verlauf einer Woche ein Schmerzmittel eingenommen haben, stieg im Vergleich zu 2007 weiter an (von 20% auf 23%). Vergleicht man den heutigen Anteil mit 1992 (12%), lässt sich über die Zeit hinweg eine deutliche Zunahme des Schmerzmittelkonsums verzeichnen. Weiter gebrauchten 9% der Schweizer Wohnbevöl- GESUNDHEIT 4 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

kerung im Laufe der der Erhebung vorangehenden Woche ein Psychopharmaka (Antidepressiva, Schlaf- oder Beruhigungsmittel). Generell nehmen mehr Frauen als Männer und deutlich mehr ältere als jüngere Personen Psychopharmaka oder Schmerzmittel ein. Tabak und Alkohol: Insgesamt rauchten rund 28% der Bevölkerung zum Befragungszeitpunkt 2012, 24% der Frauen und 32% der Männer. Der Anteil der Raucherinnen und Raucher stieg bis 1997 auf 33%, nahm anschliessend wieder ab und stabilisierte sich zwischen 2007 und 2012. Am meisten Raucherinnen gehören der jüngsten Alterskategorie der 15- bis 34-Jährigen an (32%), und am meisten Raucher finden sich im Alter zwischen 15 und 44 Jahren (41%). Beim Alkohol ist der Anteil der täglichen Konsumentinnen und Konsumenten von 20% (1992) auf 13% (2012) gesunken. Dieser Rückgang ist vor allem auf die Männer zurückzuführen (1992: 30%, 2012: 17%). Allerdings führten Frauen im Jahre 2012 weiterhin doppelt so häufig eine abstinente Lebensweise wie Männer (22% verglichen mit 11%). Cannabis: Cannabis wurde im Jahr 2012 von rund 5% der Bevölkerung konsumiert. Je nach Altersgruppe variierte der Konsum stark: 15% der 15- bis 24-Jährigen konsumierten 2012 Cannabis, wohingegen dieser Anteil bei Personen ab 35 Jahren unter 5% fällt. Von den Männern hatten bereits 30% einmal in ihrem Leben Cannabis eingenommen gegenüber 19% der Frauen. Gesundheitsversorgung Spitäler Angebot und Inanspruchnahme von stationären Leistungen: Im Jahr 2013 wurden in der Schweiz 293 Spitäler und Geburtshäuser registriert; das sind weniger als im Vorjahr (298). Für die stationäre Behandlung standen 37 744 Betten zur Verfügung, was einem Rückgang von 553 Betten gegenüber 2012 entspricht. In den Krankenhäusern zählte man 148 430 Beschäftigte (Vollzeitäquivalente), das heisst eine Zunahme von 3,0% im Vergleich zu 2012. Der Betriebsaufwand der Spitäler belief sich auf 26,4 Mrd. Fr. 2013 behandelten die Spitäler rund 1,37 Mio. stationäre Fälle (abgeschlossene Hospitalisierungen). 123 Personen pro 1000 Einwohner wurden ein- oder mehrmals hospitalisiert. Insgesamt wurden rund 12,7 Mio. Pflegetage erbracht; dies ergibt für 2013 1,6 Behandlungstage pro Einwohner (ständige Wohnbevölkerung am Jahresende). Für die Einwohnerinnen und Einwohner unter 75 Jahren sind es 1,2 Tage pro Kopf. Auf die Wohnbevölkerung der über 75-Jährigen entfallen pro Kopf 5,7 Tage Spitalbehandlung. Sozialmedizinische Institutionen Infrastruktur und Betreute: Im Jahr 2013 wurden 2333 Betriebe des sozialmedizinischen Bereichs mit insgesamt 149 543 Plätzen registriert. Die sozialmedizinischen Institutionen zählten umgerechnet gut 121 258 Vollzeitstellen. 70,8% der Beschäftigten waren medizinisches, Pflege- oder Betreuungspersonal. Es wurden insgesamt 44,27 Mio. Beherbergungs- und Betreuungstage für 200 841 Klienten gezählt. Die Alters- und Pflegeheime betreuten 147 112 Personen (Rate: 18,1 Personen pro 1000 Einwohner). 69,6% der in den Pflegeheimen Betreuten waren Frauen, davon 62,0% 85-jährig oder älter. GESUNDHEIT 5 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Der gesamte Betriebsaufwand der Alters- und Pflegeheime belief sich auf 9,28 Mrd. Fr. Hilfe und Pflege zuhause (Spitex): Im Jahr 2013 wurden in der Schweiz 261 408 Spitex-Klientinnen und -Klienten (davon rund 175 000 Frauen) gepflegt und betreut. Dies sind knapp 3,2% der Gesamtbevölkerung. Die 1566 Spitex-Leistungserbringer stellten dazu 41 866 Personen an, welche umgerechnet 17 982 Vollzeitstellen besetzten. Die 17,9 Mio. für die Pflege und Betreuung verrechneten Stunden wurden zu 66% für pflegerische Leistungen, zu 30% für hauswirtschaftliche/sozialbetreuerische Leistungen und zu 4% für weitere Leistungen eingesetzt. Die Mahlzeitendienste versorgten 30 500 Personen mit rund 3 Mio. Mahlzeiten. Für die Spitex-Dienstleistungen wurden 1,9317 Mrd. Fr. aufgewendet, was etwa 2,8% der Kosten im Gesundheitswesen entspricht. Berufe und Beschäftigung Die Anzahl der Ärzte hat sich seit 1980 mehr als verdoppelt. Insbesondere die Zahl der Ärztinnen ist stark angestiegen. Gut jede zweite Arztperson ist im ambulanten Sektor tätig (2013: 17 554 von 33 242). Das in Spitälern, Pflegeheimen und Spitex-Diensten tätige Pflegepersonal ist seit 2007 um durchschnittlich über 3% pro Jahr angestiegen. Dies sowohl in Bezug auf die Anzahl Personen als auch auf die Anzahl Vollzeitäquivalente. Ende 2012 belief sich der Bestand auf rund 193 000 Personen, wovon das Pflegefachpersonal 44%, das Pflegepersonal auf Assistenzstufe 26% und Ärzte 1 je 100 000 Einwohner G 14.4 250 200 150 88 98 100 50 11 142 153 die Assistentinnen und Assistenten Gesundheit und Soziales 30% ausmachten. Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens Der Aufwand für das Gesundheitswesen betrug im Jahr 2012 rund 68,0 Mrd. Franken, d. h. 10,9% des Bruttoinlandproduktes (BIP). 46,2% der Ausgaben entfielen auf stationäre, 36,4% auf ambulante Behandlungen und andere Leistungen, 11,0% auf Medikamente und therapeutische Apparate, 4,3% auf die Verwaltung und 2,1% auf die Prävention. Die Ausgaben sind seit 1960 stark angestiegen: Damals sind erst 4,8% des BIP für das Gesundheitswesen verwendet worden. Der grösste Teil der Kosten (42,0%) wird durch die Regimes der Sozialen Sicherheit finanziert; weitere 25,1% übernehmen die privaten Haushalte durch Kostenbeteiligung in der Krankenversicherung und durch direkte Bezahlung von Leistungen, die 174 193 204 0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 216 2013 1 Nur Ärzte in eigener Praxis. Ab 2008 Ärzte mit Haupttätigkeit im ambulanten Sektor. GESUNDHEIT 6 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Entwicklung der Kosten des Gesundheitswesens Im Vergleich zum BIP, Index 1 1990 = 100 Nach Art der Güter und Dienstleistungen (Anteile an den Gesamtkosten in %) G 14.5 260 Kosten des Gesundheitswesens 240 220 200 180 160 BIP 140 120 100 1990 1995 2000 2005 2012 60% Stationäre Behandlung 50% 40% Ambulante Behandlung 2 30% 20% Verkauf von Gesundheitsgütern 10% Prävention und Verwaltung 0% 1960 1970 1980 1990 2000 2012 1 Zu laufenden Preisen 2 Inkl. andere Leistungen durch die Krankenversicherung nicht gedeckt werden. Die öffentliche Hand trägt in Form von erbrachten Leistungen oder Subventionen einen Anteil von 20,3% bei. Die Verteilung stellt sich anders dar, wenn die drei Finanzierungsquellen (Staat, private Haushalte und Unternehmen) betrachtet werden. Tatsächlich werden die Krankenversicherungen durch Kopfprämien der privaten Haushalte finanziert. Der Anteil der Haushalte steigt daher auf die Höhe von 61,2% der totalen Gesundheitsausgaben. Auf der anderen Seite finanziert der Staat die Prämienverbilligung der obligatorischen Krankenversicherung und die Ergänzungsleistungen anderer Sozialversicherungen (AHV, IV). Sein Anteil steigt daher auf 32,4%. Die Unternehmen tragen schliesslich durch die Beiträge an die Sozialversicherung einen Anteil von 6,4% an der Finanzierung der Gesundheitsausgaben. GESUNDHEIT 7 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Finanzierung des Gesundheitswesens 2012 G 14.6 Nach Finanzierungsregimes Nach Quellen 20,3% Staat Sozialversicherungen 5,7% 22,3% Bund Kantone 35,8% Krankenversicherung (KVG) 4,4% 6,4% Gemeinden Unternehmen 6,2% 4,5% 7,2% 19,6% 5,5% Andere 1 Andere Regimes 2 Privatversicherungen 3 Private Haushalte Out of Pocket Kostenbeteiligung 4 Andere priv. Finanzierung 5 (0,9%) 61,2% Private Haushalte 1 Unfallversicherung (UVG) inkl. Militärversicherung, Invalidenversicherung (IV), Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) 2 Ergänzungsleistungen AHV, IV; Alters- und Pflegehilfe, kantonal geregelt 3 Zusatzversicherung der Krankenkassen (VVG), private Versicherungseinrichtungen 4 Franchise und Selbstbehalt in der Krankenversicherung 5 Spenden und Vermächtnisse an Institutionen ohne Erwerbscharakter GESUNDHEIT 8 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Glossar Altersstandardisierung Gesundheit ist vom Alter abhängig. Die Anzahl der Erkrankungen in einer Bevölkerung ist somit abhängig von der Altersstruktur der beobachteten Bevölkerung. Dies kann Vergleiche unterschiedlicher Bevölkerungen deutlich stören. Altersstandardisierung wird verwendet, um zeitliche Entwicklungen in einer Bevölkerung zu beobachten oder um räumliche Vergleiche durchzuführen, unabhängig von demographischen Effekten. Allgemein gesprochen handelt es sich um die Berechnung gewichteter Mittelwerte von altersspezifischen Raten. Es bestehen unterschiedliche Methoden zur Altersstandardisierung, bei genügend grossen Fallzahlen wird in der Regel die direkte Methode verwendet. Dabei wird die Rate bestimmt, die beobachtet werden könnte, wenn die untersuchte Bevölkerung dieselbe Altersstruktur aufweisen würde wie die gewählte Standardbevölkerung. Ambulante Behandlung Alle Behandlungen, die nicht stationäre Behandlungen sind. Wiederholte Aufenthalte in Tages- oder Nachtkliniken gelten ebenfalls als ambulante Behandlung. Lebenserwartung Siehe Glossar zu Kapitel 1. Säuglingssterblichkeit Sterbefälle im ersten Lebensjahr, bezogen auf die Anzahl Lebend ge - bo rener. Stationäre Behandlung Aufenthalte zur Untersuchung, Behandlung und Pflege im Spital oder im Geburtshaus: a. von mindestens 24 Stunden; b. von weniger als 24 Stunden, bei denen während einer Nacht ein Bett belegt wird; c. im Spital bei Überweisung in ein anderes Spital; d. im Geburtshaus bei Überweisung in ein Spital; e. bei Todesfällen. Sterbeziffer (auch Sterberate genannt) Die Sterbeziffer misst die Zahl der Sterbefälle in einer Bevölkerung innerhalb eines bestimmten Zeitabschnittes (Todesfälle pro 100 000 Einwohner der ständigen Wohnbevölkerung; in der Regel pro Kalenderjahr). Sterbeziffern dürfen mit denjenigen anderer Bevölkerungsgruppen oder anderer Zeitperioden nur dann verglichen werden, wenn die betreffenden Altersstrukturen einander ähnlich sind. Andernfalls müssen für einen Vergleich altersstandardisierte Sterbeziffern benützt werden. Dies gilt ebenso für Erkrankungsziffern bzw. raten. Für die Altersstandardisierung stehen zwei Methoden zur Verfügung, nämlich die direkte und die indirekte Standardisierung. GESUNDHEIT 9 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015

Todesursachen Als Todesursache gilt das für den Tod massgebende Grundleiden nach der internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (10. Revision, gültig ab 1995; ab diesem Jahr sind bei einigen Todesursachen Vergleiche mit den Jahren bis 1994 nur bedingt möglich). Totgeburt Als Totgeburt wird ein Kind bezeichnet, das ohne Lebenszeichen auf die Welt kommt und ein Geburtsgewicht von mindestens 500 Gramm oder ein Gestationsalter von mindestens 22 vollendeten Wochen aufweist (bis 31.12.2004: 24 Wochen). Verlorene potenzielle Lebensjahre Die Zahl bezieht sich auf alle Sterbefälle, die in einem bestimmten Jahr vor Erreichen des 70. Lebensjahres erfolgten. Sie entspricht der Summe der Differenzen zwischen dem Todesalter und dem 70. Lebensjahr. Diese Zahl sie kann auch als Rate ausgedrückt werden ist ein nützlicher Indikator der frühzeitigen, mindestens partiell vermeidbaren Sterblichkeit, insofern ein grösserer Teil dieser Todesfälle durch Unfälle oder Krankheiten (vor allem Herzkreislauf- und Krebserkrankungen) verursacht werden, welche mit dem Lebensstil zusammenhängen. GESUNDHEIT 10 PANORAMA Bundesamt für Statistik, Februar 2015