Bei den Studienanwärter/innen trifft man öfters auf die Vorstellung, dass die Schule ein Hauptbeschäftigungsfeld für die er/innen sei. Betrachtet man die Situation nach dem Masterabschluss, so sind aber lediglich 25 Prozent an einer Schule tätig. Weit wichtiger ist der private Dienstleistungssektor, v.a. die Finanz- und Versicherungsbranche. Ein weiterer Viertel ist an einer Universität beschäftigt. Die Neuabsolvent/innen der treffen 2011 wie in den Vorjahren auf eine gute Stellensituation. Schwierigkeiten bei der Stellensuche oder Erwerbslosigkeit sind kaum ein Thema für sie. Rund 70 Prozent der jungen er/ innen befinden sich in einer Weiterbildung, meistens handelt es sich dabei um ein Doktorat. Die Einkommenssituation der Neuabsolvent/innen sieht sehr gut aus: Sie verdienen durchschnittlich 88 000 Franken jährlich, 10 000 Franken mehr als der Durchschnitt der Neuabsolvent/innen UH. Je nach Beschäftigungsbereich bestehen grosse Unterschiede: So verdienen jene, die in einer Schule oder im privaten Dienstleistungssektor beschäftigt sind, wesentlich mehr als Universitätsangehörige. Inadäquate Beschäftigung kommt bei den Neuabsolvent/ innen der kaum vor. Auch ist die Zufriedenheit mit dem Job und dem Einkommen höher als bei anderen Fächern. ist längst zu einem Fach geworden, deren Absolvent/innen unabhängig vom Gang der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. In der Welt komplexer Märkte und Beziehungen sind mathematische Methoden unverzichtbar geworden. Tabelle 1: Kennzahlen der Stichprobe (n=163) (in Prozent) Geschlecht Männer 64 Frauen 36 Universitäre Hochschule ETH Lausanne 21 ETH Zürich 37 Universität Basel 1** Universität Bern 8 Universität Freiburg 7 Universität Genf 7 Universität Neuenburg 5* Universität Zürich 13 Vom Bachelorabschluss in der Regel direkt ins Masterstudium Tabelle 2: Kennzahlen Bachelorabsolvent/innen (n=137) (in Prozent) Übertritt ins Masterstudium 92 88 Bis auf wenige Einzelfälle haben alle Bachelorabsolvent/innen der innerhalb eines Jahres ein Masterstudium aufgenommen. Ausschlaggebend war für gut 85 Prozent, dass ein Bachelorabschluss UH für sie kein berufsqualifizierender Abschluss ist. Im Unterschied zu anderen Bachelorabsolvent/innen UH haben die meisten er/innen direkt nach ihrem Bachelorabschluss ein Masterstudium begonnen und somit auch kein Zwischenjahr oder Zwischensemester gemacht. Die erste Stelle nach dem Studium SDBB, Bern, 2013 Die hier publizierte Auswertung stützt sich auf die Erhebung der Gesamtstudie: Bundesamt für Statistik BFS, Befragung der Hochschulabsolvent/innen, Abschlussjahrgang 2010. Mehr zur Befragung: www.graduates-stat.admin.ch
Sehr gute Beschäftigungslage Tabelle 3: Kennzahlen Beschäftigungslage (in Prozent) Schwierigkeiten bei der Stellensuche 28 37 Studium als gute Grundlage für den Berufseinstieg betrachtet 67 59 Weiterbildung nach Studienabschluss begonnen 71 42 Nur jede/r vierte Neuabsolvent/in der berichtet über Schwierigkeiten, eine den Erwartungen entsprechende Stelle zu finden, deutlich weniger als bei den Neuabsolvent/innen UH üblich. Wenn Schwierigkeiten bei der Stellensuche aufgetreten sind, dann nennen die jungen er/innen die fehlende Berufserfahrung sowie die aktuelle Wirtschaftslage als Hauptgründe. Im Gegensatz zu den Neuabsolvent/innen UH insgesamt führen sie die Schwierigkeiten somit nicht auf ihr Studienfach zurück. Abbildung 1: Schwierigkeiten bei der Stellensuche (in Prozent) 28 37 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Tabelle 4: Kennzahlen Erwerbssituation (in Prozent) erwerbstätig stellensuchend Stelle zugesichert Erwerbsverzicht 2001 91 1 4 4 2003 84 4 9 3 2005 91 2 2 5 2007 94 0 1 5 2009 91 3** 3** 4** 2011 89 1** 1** 10 2011 89 4 1 2 Auf Stellensuche befinden sich bei den Neuabsolvent/innen der gerade mal 1 Prozent, deutlich weniger als bei andern Studienfächern. Wie bei den meisten Studienabgänger/innen UH üblich, hat ein Drittel der Neuabsolvent/innen der ihre erste Stelle über Online-Stelleninserate gefunden. Gut einem Viertel haben persönliche Kontakte oder Kontakte, die an der universitären Hochschule oder während Studienerwerbstätigkeiten geknüpft wurden, zu einer Stelle verholfen. Klassische Stelleninserate in Printmedien spielen bei den jungen er/innen überhaupt keine Rolle mehr, niemand ist darüber zur ersten Stelle gekommen. Abbildung 2: Anteil Stellensuchende (in Prozent) 1** 4 0 10 20 30 40 50 Die erste Stelle nach dem Studium, Natur- und Ingenieurwissenschaften UH
Auffallend viele junge er/innen befinden sich im Jahr nach Studienabschluss in Weiterbildung: Mehr als 70 Prozent geben an, seit Studienabschluss eine Weiterbildung begonnen zu haben. Bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt sind dies nur gut 40 Prozent. Insgesamt haben 41 Prozent der jungen er/innen mit einem weiteren Studium in der Regel einem Doktorat begonnen. Dies zeigt sich auch in der beruflichen Stellung: 31 Prozent arbeiten als Doktorand/innen bzw. Assistierende fast doppelt so viele wie bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt. Ein weiterer Viertel hat mit einer Nachdiplomausbildung angefangen, worunter die Ausbildung zur Lehrperson an Maturitätsschulen fällt: Insgesamt ist nämlich im Jahr nach Studienabschluss ein Viertel als Lehrerin oder Lehrer tätig. Vor allem im privaten Dienstleistungssektor beschäftigt Da viele Neuabsolvent/innen der als Doktorand/innen tätig sind, erstaunt es nicht, dass auffallend viele an der Hochschule beschäftigt sind. Weitere Beschäftigungsbereiche sind die privaten Dienstleistungen allen voran die Versicherungen, aber auch Banken und Unternehmensberatungen sowie Planungsbüros. Ein weiterer wesentlicher Bereich sind die Schulen, wo die er/innen meistens als Gymnasiallehrpersonen tätig sind. Abbildung 3: Beschäftigungsbereiche (in Prozent) Hochschule Schule 24 25 Gesundheitswesen 4** Private Dienstleistungen 40 Öffentliche Dienste 7* 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Gut die Hälfte ordnen ihren Beruf den Unterrichts- und Bildungsberufen zu. Damit sind Lehrpersonen sowie Assistierende an den universitären Hochschulen gemeint. Neben den unten in der Tabelle aufgeführten Berufen finden sich nur noch Einzelnennungen wie Informatiker/in oder Bank- und Versicherungsberufe. Tabelle 5: Kennzahlen Berufsbezeichnungen (in Prozent) Berufe des Unterrichts und der Bildung 51 Berufe der Naturwissenschaften 14 Kaufmännische und administrative Berufe 14 Hoher Bezug zwischen Erwerbstätigkeit und Studium Praktisch alle Neuabsolvent/innen der sehen einen inhaltlichen Bezug zwischen ihrem Studium und ihrer jetzigen Erwerbstätigkeit. Mehr als bei den Neuabsolvent/ innen UH insgesamt üblich sind die jungen er/innen der Ansicht, ihr Job sei der Ausbildung angemessen. So finden knapp 80 Prozent, dass ihre berufliche Position ihrer Ausbildung angemessen sei, bei knapp 75 Prozent sind die übertragenen Aufgaben ihrer Ausbildung angemessen und bei 75 Prozent stimmen der Job und die im Studium erworbenen Qualifikationen überein. Bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt liegen Die erste Stelle nach dem Studium, Natur- und Ingenieurwissenschaften UH
diese Werte jeweils knapp 10 Prozent tiefer. Es erstaunt deshalb auch nicht, dass die Zufriedenheit mit dem Job in Bezug auf die Übereinstimmung mit den beruflichen Qualifikationen mit 85 Prozent deutlich höher ist als beim Durchschnitt (knapp 70 Prozent). Abbildung 4: Kein inhaltlicher Bezug zwischen Studium und jetziger Tätigkeit (in Prozent) 4* 11 0 10 20 30 40 50 Unterschiedliche Anstellungsbedingungen für in der Hochschule oder in der Privatwirtschaft Beschäftigte Tabelle 6: Kennzahlen Anstellungsbedingungen (in Prozent) Jahresbruttoeinkommen 1 (in Franken) 88000 78000 Zufriedenheit mit Einkommen: Anteil Zufriedene 66 43 Anteil Teilzeitbeschäftigte (Pensum < 90 Prozent) 43 36 Anteil befristet Angestellte 49 51 Hochschulabschluss für jetzige Tätigkeit verlangt? Nein 1** 15 Ja, im entsprechenden Fach 48 44 Ja, auch in verwandten Fächern 43 30 Ja, aber ohne spezifische Fachrichtung 8 10 1 Als statistisches Mittel wurde der Median verwendet. Die Einkommen der teilzeitlich beschäftigten Personen wurden auf 100 Prozent hochgerechnet. Wie oben ersichtlich, sind die meisten Neuabsolvent/innen der adäquat beschäftigt. Dies widerspiegelt sich auch in der Tatsache, dass bei praktisch allen ein Hochschulabschluss vom Arbeitgeber verlangt wurde. Gut 30 Prozent von ihnen sind als Doktorand/innen oder Assistent/innen beschäftigt. Da es sich dabei in der Regel um befristete Teilzeitstellen handelt, sind solche Anstellungsverhältnisse bei Mathema tiker/innen relativ häufig. Das höhere Jahreseinkommen bei den Neuabsolvent/innen der im Vergleich mit demjenigen der Neuabsolvent/innen UH insgesamt relativiert sich etwas, wenn die Teilzeitquote mitberücksichtigt wird. Wird nämlich das Einkommen nicht auf 100 Stellenprozente hochgerechnet, kommen die er/innen noch auf ein Jahreseinkommen von knapp 73 000 Franken. Es bestehen jedoch grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Beschäftigungsbereichen: Jene, die an der Hochschule beschäftigt sind, haben ein hochgerechnetes Jahreseinkommen von 65 000 Franken, während die im Bereich der privaten Dienstleistungen Beschäftigten auf ein Jahreseinkommen von durchschnittlich 92 700 Franken und die an einer Schule Beschäftigten auf 100 000 Franken kommen. Die Zufriedenheit mit dem Einkommen und die Ansicht, dass das Einkommen der Ausbildung angemessen sei, sind bei den jungen er/innen deutlich höher als bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt. Dies mag auf den ersten Blick etwas erstaunen, ist doch das Einkommen nicht wesentlich höher als bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt. Es liegt aber vermutlich daran, dass die grösste Gruppe an der Hochschule als Doktorand/in beschäftigt ist und dort nicht das Einkommen, sondern die Forschung und Weiterbildung im Vordergrund stehen. Diese sind sicherlich zufriedener mit ihrem Einkommen als ausserhalb der Hochschule Beschäftigte mit vergleichbaren Einkommen. Die anderen grösseren Gruppen sind in der Die erste Stelle nach dem Studium, Natur- und Ingenieurwissenschaften UH
Privatwirtschaft oder an einer Schule beschäftigt und erzielen tatsächlich einen höheren Lohn als der Durchschnitt der Neuabsolvent/innen UH insgesamt. Sie sind entsprechend zufriedener mit ihrem Einkommen. Hohe Zufriedenheit mit der Studienwahl im Rückblick Tabelle 7: Kennzahl Rückblick (in Prozent) Rückblickend betrachtet nochmals dasselbe Studium wählen 83 72 Rückblickend betrachtet würden mehr als 80 Prozent wiederum dasselbe Studium am gleichen Studienort ergreifen, wenn sie nochmals vor der Studienwahl stünden. Dieser hohe Anteil ist sicherlich auch durch die guten Berufsaussichten bedingt, die sich auch in Zukunft nicht ändern werden. Die erste Stelle nach dem Studium, Natur- und Ingenieurwissenschaften UH