Factsheet Norwegen Energieeffizienz in der Industrie Basisinformationen zum Zielmarkt Innerhalb nur einer Generation ist eines der ärmeren westeuropäischen Länder, in dem Schifffahrt, Fischfang, Land- und Forstwirtschaft die wichtigsten Industriezweige waren, zu einem wichtigen Ölexporteur aufgestiegen. Durch diese enorme wirtschaftliche Entwicklung ist Norwegen heute eine Nation mit starken Leistungsbilanzen und wachsenden Haushaltsüberschüssen, enormen Bedarf an Arbeitskräften und einem der höchsten Pro-Kopf- Einkommen. In Norwegen spielt der Staat in der Wirtschaft eine große Rolle. Viele der großen Wirtschaftsakteure befinden sich in öffentlicher Hand. Zu den bedeutendsten Staatsunternehmen gehören der Öl- und Gasproduzent Statoil, der Energieerzeuger Statkraft, die Netzgesellschaft Statnett und der Telekommunikationskonzern Telenor. Aber wie in anderen industrialisierten Ländern nimmt auch in Norwegen die staatliche Beteiligung an der Industrie nach und nach ab. Die Wirtschaftspolitik ist in Norwegen darauf ausgelegt, Arbeitslosigkeit und Inflation auf einem geringen Niveau zu halten, Wachstum und Aufbau der Industrie zu fördern sowie die Schere zwischen Arm und Reich so gering wie möglich zu halten. Auch der Erhalt traditioneller Industrien wie Fischerei und Landwirtschaft wird durch politische Maßnahmen unterstützt, wie zum Beispiel durch eine nachsichtigere Besteuerung von Regionen mit weniger Industrie wie z. B. Spitzbergen oder Finnmark. Entwicklung und Prognose Wirtschaftswachstum Nach ein paar Jahren mit Rekordwachstum hat die norwegische Wirtschaft die letzten anderthalb Jahre einen moderaten Konjunkturabschwung erlebt und die Wachstumsaussichten haben sich zur Jahresmitte 2014 leicht eingetrübt. Das allgemeine Wirtschaftswachstum (2013: 0,6%) soll in diesem Jahr aber immerhin auf rund 2 % ansteigen. Die wichtigsten Prognosen für die norwegische Wirtschaft gehen aus der nachstehenden Tabelle hervor und können mit folgenden Punkten zusammengefasst werden: Es wird ein anhaltend starkes Wirtschaftswachstum erwartet, auch wenn dieses etwas geringer ist als in früheren Jahren. Die Arbeitslosigkeit bleibt gering. Nach einem sehr starken Wachstum in den letzten drei Jahren (17 % im Jahr 2013), werden Investitionen im Zusammenhang mit der Erdölindustrie zukünftig etwas abnehmen. Die gewerblichen Investitionen auf dem Festland werden etwas zunehmen, besonders in den Jahren 2016 und 2017. Die Steuerermäßigungen werden dazu beitragen, die real verfügbaren Haushaltseinkommen und ihre Nachfrage zu erhöhen. Erhöhte Verkaufszahlen von Waren und Dienstleistungen im öffentlichen Sektor, insbesondere Investitionen, werden zukünftig die wirtschaftliche Aktivität anregen. Leicht erhöhte Einnahmen, etwas geringere Zinsen und eine erneute Steigerung der Immobilienpreise tragen zu einem Konsumwachstum ab dem Jahr 2015 bei. 1 1 SSB, Bericht Konjunkturutviklingen i Norge, 30.06.2014, http://ssb.no/nasjonalregnskap-og-konjunkturer/artiklerog-publikasjoner/konjunkturutviklingen-i-norge-2014-6
Übersicht Entwicklung und Prognose Wirtschaftswachstum 2 Kenngröße 2014 2015 2016 2017 BIP auf dem Festland 2,0 2,2 3,1 3,1 Wachstum Jahresgehälter 3,6 % 3,5 % 3,7 % 3,8 % Verbraucherpreisindex 2,0 1,7 1,7 2,2 Arbeitslosenquote 3,6 3,8 3,8 3,6 Entwicklung der Strom- und Wärmekosten in den letzten Jahren Norwegen verfügt über hohe Energieressourcen, vornehmlich aus fossilen (Öl) und erneuerbaren (Wasserkraft) Energiequellen. Der größte Anteil des stationären Energieverbrauchs (jeglicher Verbrauch außer zu Transportzwecken) wird durch Wasserkraft gedeckt. In der Vergangenheit waren die norwegischen Strompreise im Vergleich zu anderen Ländern relativ gering, jedoch nähern sie sich seit 2003 kontinuierlich an den Durchschnittspreis der Länder der OECD an. Die Preise für Elektrizität setzen sich in Norwegen aus dem reinen Strompreis, der Netzgebühr und sonstigen Steuern bzw. Abgaben zusammen. Seit dem Jahr 2000 sind die Preise am norwegischen Strommarkt deutlich gestiegen: Während der durchschnittliche, reine Strompreis (ohne Netzgebühr und Steuern) für Haushalte im Jahr 2000 noch durchschnittlich 13,5 Øre/kWh (ca. 0,017 ) betrug, stieg er bis 2013 auf 34,8 Øre/kWh (ca. 0,043.; 100 Øre = 1 NOK) an. 3 Durchschnittliche Strompreise exkl. Steuern (øre/kwh) 4 Kundengruppe 2000 2007 2010 2011 2012 2013 Haushalte Dienstleistungssektor Industrie insgesamt, mit Ausnahme der energieintensiven Industrie und der Holz verarbeitenden Industrie Energieintensive Industrie und verarbeitende Industrie Holz 13,5 26,2 45,4 43,7 29,1 34,8 13,2 25,7 43,8 42,1 28,5 33,6 13,7 22,5 33,9 31,9 27,8 32,4 12,8 16,8 21,9 26,4 26,4 28,9 Da Wasserkraft in Norwegen die dominierende Stromversorgungsquelle ist, steht die Strompreisentwicklung in unmittelbarem Zusammenhang mit der Niederschlagsmenge und dem damit verbundenen Füllgrad der Wasserkraftwerke sinkt die Niederschlagsmenge, so steigt auch der Preis. Dies kann zu starken Schwankungen in der 2 http://ssb.no/nasjonalregnskap-og-konjunkturer/artikler-og-publikasjoner/norsk-okonomi-i-moderat-fart--180967 3 http://ssb.no/energi-og-industri/statistikker/elkraftpris/kvartal/2014-05-26#content 4 Ebd.
Verfügbarkeit von Elektrizität sowie in deren Preis führen. Nicht nur das Stromangebot wird von klimatischen Verhältnissen determiniert, auch die Nachfrage richtet sich nach den Wetterverhältnissen: Weil in Norwegen vorwiegend mit Elektrizität geheizt wird, steigt der Stromverbrauch in Kälteperioden deutlich an, worauf der liberalisierte Strommarkt in Norwegen in der Regel mit einer Preissteigerung reagiert. Auf einen einzelnen Tag gerechnet entstehen Strompreisspitzen, v. a. in den Stunden zwischen 8 und 10 Uhr sowie zwischen 16 und 18 Uhr. Eine Reduktion des Verbrauchs zu diesen Zeiten würde die Strompreisschwankungen also schon erheblich glätten. Der Strompreis inkl. Netzgebühr und Steuern für Haushalte betrug im dritten Quartal 2014 84,9 Øre (ca. 0,11 ). 5 Dies entspricht einer Preisminderung von 4,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Er setzte sich folgendermaßen zusammen (in Øre/kWh) 6 : Entwicklung der Energiekosten für Unternehmen in den letzten Jahren Wie die oben stehende Tabelle zeigt, sind die Stromkosten für Unternehmen und die Industrie seit dem Jahr 2000 stark angestiegen, sie liegen verglichen mit vielen anderen Ländern jedoch weiterhin auf einem relativ niedrigen Niveau. Im Vergleich zu den Haushalten bezahlt die Industrie auch einen viel niedrigeren Preis für ihren Stromverbrauch. Der Gesamtenergieverbrauch in der Industrie und im Bergbau lag im Jahr 2013 bei 78 011 GWh. Die vorläufigen Zahlen zeigen seit 2012 einen Anstieg um 2,5 %. Die Gesamtenergiekosten beliefen sich auf 20,3 Mrd. NOK, ein Plus von 3,6 %. 7 Mit 55 % ist Strom die wichtigste Energiequelle in der Industrie und im Bergbau in Norwegen. Die zweitgrößte Quelle ist Gas, das im Zeitraum 2012 bis 2013 einen Zuwachs um ganze 15 % auf 22 % verzeichnete. Der Verbrauch von Kohle stieg um 1,3 %, während der Verbrauch von Biomasse und stationären Erdölprodukten um 7,5 % bzw. 0,2 % abgenommen hat. 8 5 http://ssb.no/elkraftpris 6 Ebd. 7 http://ssb.no/energi-og-industri/statistikker/indenergi/aar/2014-06-20#content 8 Ebd.
Übersicht Energieverbrauch und Kosten für Industrie- und Bergbauunternehmen 9 Industrie und Bergbau insgesamt davon Bergbau davon Industrie Energieverbrauch insgesamt Anstieg GWh in Prozent Energiekosten Anstieg Mio. NOK in Prozent 2013 2012-2013 2013 2 2012-2013 78011 2,5 20315 3,6 1780 10,8 1090 17,6 76230 2,3 19226 2,9 Auf die sogenannte energieintensive Industrie (Zellstoff- und Papierproduktion, chemische Erzeugnisse, Eisen, Stahl und Ferrolegierungen sowie Nichteisenmetalle) entfallen 80 % des Stromverbrauchs und weniger als 70 % des gesamten Energieverbrauchs in der Industrie. Der Energieverbrauch in der energieintensiven Industrie betrug im Jahr 2013 51 825 GWh und hat sich im Vergleich zu 2012 und 2013 kaum verändert. Auch der Stromverbrauch blieb mit 34 377 GWh seit dem Jahr 2012 nahezu unverändert. 10 Die Zahl zum Produktionsindex des Statistischen Bundesamts zeigt von 2012 bis 2013 ein Wachstum der Industrieproduktion um 3,6 %. Dieses Wachstum hilft, den Anstieg des Energieverbrauchs seit dem Jahr 2012 zu erklären. Die zunehmende Wirtschaftstätigkeit ist die Hauptursache für den höheren Energieverbrauch, aber Veränderungen in der Industriestruktur und die effektive Nutzung von Energie sind für die Höhe des Energieverbrauchs ebenso von Bedeutung. Industrie und Bergbau, Energieverbrauch je Energieprodukt in TWh 11 9 http://ssb.no/energi-og-industri/statistikker/indenergi/aar/2014-06-20#content 10 http://ssb.no/energi-og-industri/statistikker/pii 11 http://ssb.no/energi-og-industri/statistikker/indenergi/aar/2014-06-20#content
Fokus der Geschäftsreise: Energieeffizienz in der Industrie Die norwegische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 seine Klimagasausstöße um 30 % zu reduzieren. Gleichzeitig sind im Land die CO2-Ausstöße zwischen 1992 und 2012 jedoch um 38 % gestiegen. Die norwegische Industrie trägt daran einen entscheidenden Anteil und verfügt zudem über ein extrem hohes Potenzial bei der Reduktion ihres Energieverbrauches. Allein 35 % des gesamten Netto-Energieverbrauches des Landes gehen auf die festlandbasierte Industrie zurück. Die energieintensiven Industrien können nach heutigem Stand bis zu 15 % ihres Energieverbrauches durch energieeffiziente Maßnahmen einsparen, in den übrigen industriellen Sektoren gibt es sogar ein Einsparungspotenzial von bis zu 30 %. 12 Den größten Anteil am Klimagasausstoß und Energieverbrauch im industriellen Sektor haben die energieintensiven Industrien mit 90 %. Diese sind jedoch gleichzeitig ein wichtiger Stützpfeiler der norwegischen Wirtschaft und somit langfristig auf energetische Effizienzmaßnahmen angewiesen, um die Klimaziele bei möglichst gleichbleibenden Produktionskapazitäten zu erreichen. Eine Studie des Interessenverbandes Energi Norge hat ergeben, dass die energieintensiven Industrien über ein theoretisches Potenzial verfügen, ihren Energieverbrauch um 15% zu senken, bei den übrigen Industrien beträgt dieses sogar 30 %. Solche Einsparungen können v. a. durch Prozessoptimierungen (insbesondere bei Industrieöfen), durch Energieund Wärmewiedergewinnung (Nutzung von Prozess- und Abwärme) sowie verbesserte Steuerungs- und Automationssysteme vorgenommen werden. Das größte Potenzial liegt in der Nutzung industrieller Abwärme. Eine Studie des norwegischen Beratungsunternehmens Norsk Energi ergab, dass 36 der 72 befragten Industrie-Unternehmen in näherer Zukunft planen, die bei industriellen Prozessen freigesetzte Wärme zu nutzen. Vor allem im Offshore- Sektor, dem größten Industriezweig des Landes und in der Aluminiumindustrie sind die Möglichkeiten der Nutzung industrieller Abwärme besonders hoch. Barrieren bei der Realisierung energieeffizienter Maßnahmen in der Industrie sind momentan die mangelnde externe Infrastruktur und veraltete Technologien. Ersteres spielt insbesondere bei der Nutzung von Abwärme eine wichtige Rolle und ist besonders in der metallurgischen Industrie von Interesse, da hier das Aufkommen von Abwärme besonders hoch ist. Entwicklungsbedarf besteht insbesondere bei Technologien zur Produktion von thermischer Energie aus Abwärmequellen, bei Niederdruck-Dampfturbinen sowie der Entwicklung von Wärmepumpen für höhere Temperaturen. Rahmenbedingungen der Industrie und bestehende Förderinstrumente Trotz der stark vertretenen energieintensiven Industrien und der wichtigen Rolle des Öl- und Gassektors gibt es in Norwegen noch einen starken Nachholbedarf im Bereich Industrieeffizienz. Aus diesem Grund fördert die staatliche Organisation Enova Industriefirmen, die energieeffiziente Produktionsprozesse einführen. Darüber hinaus gibt es inzwischen intensive Forschungsaktivitäten und vermehrt Forschungsprojekte, an denen vor allem die Offshore- und Aluminiumindustrie beteiligt sind. Das Wirtschaftswachstum in Norwegen war im Jahr 2013 geringer als in 2012. Gegenüber dem Wert aus dem Vorjahr (3,5 Prozent), fiel die Wachstumsrate 2013 auf ungefähr 2,0 Prozent. Das Produktionswachstum in der norwegischen Wirtschaft war im vergangenen Jahr moderat und die Entwicklung des traditionellen Exports sowie Investitionen in die Festlandsindustrie waren schwächer als zuvor. 13 Unternehmensinvestitionen werden durch geringe Energiepreise und unstabile Marktbedingungen beeinflusst. Diese Unsicherheit trägt zu einem erhöhten Risiko in der Industrie bei. In der Konsequenz werden Investitionen in neue Technologien und Energieeffizienzprojekte vertagt. Enova hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass viele Un- 12 Report Utnyttelse av spillvarme fra norsk industri en potensialstudie, Enova 13 http://ssb.no/nasjonalregnskap-og-konjunkturer/artikler-og-publikasjoner/konjunkturutviklingen-i-norge-2014-6
ternehmen diese Marktsituation zur Entwicklung neuer Produktionstechnologien nutzen, um besser für den Konjunkturaufschwung und den zunehmenden Wettbewerb gerüstet zu sein. Enova bietet insgesamt sechs Programme an, die sich an Industrie und Bau richten. Alle Förderprogramme haben zum Ziel, Barrieren für energieeffiziente Maßnahmen in der Industrie zu verringern. Die Programme werden in folgende Kategorien unterteilt 14 : Unterstützung bei der Etablierung eines Energie-Managements o Um zu einer verstärkten Sensibilisierung bei der Energienutzung beizutragen und Unternehmen zu ermutigen, Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz einzuführen, hat Enova ein Förderprogramm für die Einführung eines Energiemanagements in Industrie und Bau entwickelt. Hier erhalten Unternehmen für die Finanzierung erster Analysen, Untersuchungen und Erhebungen Unterstützung. Daraufhin sollen wiederum konkrete Maßnahmen folgen, die die Unternehmen nutzen, um eine systematische Überwachung und Verbesserung des eigenen Energieverbrauchs umzusetzen. Diese Maßnahmen sollen die Grundlage für mögliche zukünftige Investitionen bilden. Unterstützung von Energie- und Klimatechnologien o Dieses Programm stellt Mittel für Investitionen in kommerzielle Technologien zur Verringerung des Energieverbrauchs und zur verbesserten Energieeffizienz in Industrieunternehmen zur Verfügung. Gefördert werden Projekte, die die Energieeffizienz von Produktionslinien, die Optimisierung von ganzen oder Teilprozessen, die Nutzung von Abwärme oder die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen zum Ziel haben. Das Projekt soll zu einer Gesamtenergieeinsparung oder Umstrukturierung von mindestens 100 000 kwh führen. Unterstützung bei der Einführung neuer Technologien o Der Einsatz neuer Technologien ist oft mit einer gewissen Skepsis verbunden und stellt ebenfalls eine Barriere für energieeffiziente Projekte in der Industrie dar. Deshalb bietet Enova ein eigenes Finanzierungsprogramm für die Einführung neuer Technologien. Es unterstützt den ersten Nutzer bzw. das erste Unternehmen mit bis zu 50 % der zusätzlichen Kosten für die Durchführung der Investition. Sowohl Enova als auch Norsk Industri, Norwegens größter Industrieverband, glauben an die große Bereitschaft zur Investition und Durchführung innovativer Projekte bei norwegischen Unternehmen. Investitionen hängen von der Rentabilität ab und Subventionen werden damit als wichtig betrachtet etwas, das auch konkrete Resultate erbringt. Das bisher größte geförderte Projekt ist Norsk Hydros Pilotenanlage, die Elektrolysetechnologien der nächsten Generation testet. Es wurde im Jahr 2014 mit 1,5 Mrd. NOK subventioniert. Norwegen ist Teilnehmer des Motor Challenge Programms der Europäischen Kommission. 14 http://www.enova.no/finansiering/naring/industri-olje-og-gass/70/0/
Zielgruppe deutscher Anbieter und Marktchancen für deutsche Unternehmen Der norwegische Markt bietet ein hohes Potenzial im Bereich der Industrieeffizienz. Da die notwendigen Erfahrungen und Kapazitäten auf dem Markt noch sehr beschränkt sind, ist man auf Innovationen und Technologien aus dem Ausland angewiesen. Know-how und Qualität aus Deutschland werden besonders geschätzt. Dies bietet vielseitige und außerordentlich gute Möglichkeiten für deutsche Produkte und Lösungen rund um diesen Themenbereich. Bis zum Jahr 2015 sollen alle norwegischen Industrieunternehmen einen genauen Plan erstellen, in dem sie geplante Maßnahmen für eine umweltfreundliche und energieeffiziente Produktion darstellen sollen. Die meisten industriellen Prozesse setzen Wärme frei. Diese wird von einem Großteil der Unternehmen nicht genutzt. Technologien zur Wiedergewinnung und Nutzbarmachung dieser werden in Zukunft auf dem norwegischen Markt verstärkt gefragt sein. Chancen haben auch Lieferanten von Technologien zur Effizienzsteigerung anderer industrieller Prozesse haben, wie Pumpentechnologien, Dampfturbinen oder Kraft-Wärme-Kopplung. Darüber hinaus besteht ein starkes Interesse an Lösungen zur wirtschaftlicheren Wartung und Instandhaltung von industriellen Gebäuden und Produktionsanlagen sowie zur Optimierung und Automatisierung einzelner Prozesse. Zusammengefasst kann man sagen, dass Hersteller/Anbieter von Produkten und/oder Dienstleistungen aus den folgenden Bereichen gute Marktchancen in Norwegen haben: Pumpentechnologien Dampfturbinen Dampfmotoren Stirling-Motoren zur Ausnutzung der Verlustwärme mit gemäßigter Temperatur falls kein Dampfmotor einsetzbar ist. Organic Rankine Cycle (ORC) zur Ausnutzung von niedrigtemperierter Verlustwärme Kalina Cycle zur Ausnutzung von Verlustwärme, die höher als ca. 90-100 ºC ist. Wärmepumpen Kühlung, Lüftung, Klimatisierung Mess-, Steuer- und Regeltechnik Prozesswärmebereitstellung Wärmerückgewinnung Sowohl Enova als auch Norsk Industri halten das Potential für deutsche Lieferanten innerhalb der Energieeffizienzierung der norwegischen Industrie für gut. Eine Empfehlung lautet, den direkten Dialog mit norwegischen Industriebetrieben zu suchen und für eine gute Kooperation zu sorgen, wobei auf Möglichkeiten zur Kundenanpassung bereits existierender Technologie zu achten ist. Mehrere deutsche Firmen, wie beispielsweise Siemens, sind bereits gut im norwegischen Markt etabliert. In Norwegen wird ebenfalls eine Nachfrage nach Technologieweiterentwicklungen innerhalb der Kommerzialisierung von Ausrüstung für die Stromproduktion von Verlustwärmequellen mit Temperaturen bis zu 60 70 ºC vorhanden sein. Das Ziel ist es, Lieferanten zu etablieren, die eine rationale Produktion mit einer hohen Stückzahl liefern können, sodaß die Ausrüstung/Systeme zum best möglichen Preis angeboten werden können.
Zielgruppe geeigneter ausländischer Kooperationspartner Industrieunternehmen aus unterschiedlichen Branchen Industrieverbände Investoren und Bauträger Planungs- und Ingenieurbüros (bspw. mit Spezialisierung auf den Maschinen und Anlagenbau) Gemeinden, Regierungsbehörden und Staatsorgane Exportinitiative Energieeffizienz Die Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt deutsche Anbieter von Technologien, Produkten und Dienstleistungen im Kontext Energieeffizienz bei Ihren Exportaktivitäten durch zahlreiche Angebote. Ein Angebot daraus sind AHK-Geschäftsreisen ins Ausland. Durch individuelle Kooperationsgespräche mit potenziellen Partnerunternehmen und Entscheidern im Zielland wird der erste Schritt eines erfolgreichen Markteinstiegs vorbereitet. Deutsche Unternehmen profitieren dabei vom weltweiten Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die in mehr als 80 Ländern mit Geschäftsstellen vertreten sind. Die AHK wird passende Geschäftspartner identifizieren und die richtigen Kontakte herstellen. Ihre Ansprechpartner für Rückfragen zum Zielmarkt & zur Anmeldung zur Geschäftsreise beantworten gerne Ihre offenen Fragen. Fragen zum Zielmarkt: AHK Norwegen Frau Sybille Köhler, Tel.: +47 22 12 82 24, E-Mail: s.koehler@handelskammer.no Fragen zur Anmeldung: energiewaechter GmbH Herr Markus Winter, Tel.: +49 (0)30 797 444 1-13, E-Mail: mdw@energiewaechter.de