Gemeinden WALD und FISCHENTHAL Zusammenarbeit in ausserordentlichen Lagen Begriffe und Abkürzungen (Anhang 4 zum Reglement Bewältigung von Kata- und Notlagen) Allgemeine Begriffe: Alarmierung Signal, in der Regel Sirenenzeichen, mit dem die Bevölkerung auf eine Gefahr oder Bedrohung aufmerksam gemacht wird. Verhaltensanweisungen erfolgen über Radio oder andere geeignete Mittel. Debriefing (psychologisch) Strukturierte Intervention nach einem schwierigen Einsatz, Stressbearbeitung durch das Ordnen und Ablegen der Erinnerung. Wird nicht früher als 72 Std. nach Einsatzende, optimal in den darauf folgenden zwei Wochen durchgeführt. Alle Beteiligten sollten dabei sein. Durchführung durch zwei Leute aus dem Korps und eine psychotherapeutisch ausgebildete Person (Leitung). Debriefing (technisch) (engl. to debrief = sich informieren lassen) Information für die nächste Schicht im Sinne einer Manöverkritik und Festlegung weiterer Aufgaben. Defusing (engl. to defuse = Lage entschärfen) Kurzbesprechung am Ende jeder Schicht zur ersten Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen. Ersteinsatzmittel Einsatzkräfte wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst (Spital) usw. welche innert Minuten auf dem Schadenplatz eintreffen müssen. Einsatzmittel der zweiten Stufe Weitere Einsatzkräfte wie Zivilschutz, Samariterverein usw. welche zur Verstärkung der bereits im Einsatz stehenden Ersteinsatzmittel in einer späteren Phase eingesetzt werden. Grossereignis Ein in der Regel unerwartetes grosses, örtlich begrenztes Schadenereignis, das die vorhandenen personellen und materiellen Mittel der betroffenen Gemeinschaft überfordert und den Einsatz dafür vorsorglich zugewiesener Mittel oder diejenigen der nächsthöheren Stufe notwendig macht. Kann Vorstufe einer Katastrophe sein. ICARO (Information Catastrophe Alarme Radio Organisation) System der SRG zur Information der Bevölkerung über das Radio DRS und das Fernsehen SF. A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 1 von 8
Kaliumiodidtabletten Tabletten die Jod enthalten. Sie werden bei bevorstehendem, radioaktiven Ausfall (Niederschlag von radioaktiv strahlendem Staub, z.b. hervorgerufen durch einen KKW-Unfall) vorsorglich eingenommen. Sie reduzieren die Ablagerung von radioaktiv strahlendem Staub in der Schilddrüse und weiteren Organen im Körper. Katastrophe Ereignis (Naturereignis oder besonders schwerer Unglücksfall/Grossereignis), das so viele Schäden und Ausfälle verursacht, dass die personellen und materiellen Mittel der betroffenen Gemeinschaft überfordert sind. Katastrophenhilfe Gesamtheit der Massnahmen zur Bewältigung der Katastrophenfolgen. Kernstab Teil eines Stabes mit dessen Schlüsselpersonen. Ereignisse mit kleinerem Ausmass können mit dem Kernstab bewältigt werden. Logistik Gesamtheit der Mittel und Massnahmen in den Bereichen Versorgung sowie Verkehrs- und Transportwesen. Notlage Eine sich in der Regel vorhersehbar entwickelnde Lage, die mit den ordentlichen Verfahren nicht wirkungsvoll bewältigt werden kann. Nothilfe Gesamtheit der Massnahmen zur Behebung oder Milderung der Folgen von Notlagen. Patient Person, deren Gesundheit durch Verletzung oder Krankheit beeinträchtigt ist. Problemerfassung Eine erste Auseinandersetzung des Chefs und des Stabs mit einem auftretenden Problem. Das richtige Erfassen einer Aufgabe und das Erkennen der Teilprobleme bilden die grundlegende Voraussetzung zum Erfüllen einer Aufgabe. Regionaler Führungsstab Stab, der aus mehreren Fachleuten wie Chef Lage, Chef Telematik, Feuerwehrkommandant (Stv), Kommandant ZSO usw. zusammengesetzt wird, bei Grossereignissen/Katastrophen im Zweckverbandsgebiet für die Gemeindebehörden Entscheide vorbereitet und Hilfsmassnahmen koordiniert. Ressortleiter Angehöriger eines Stabes, der für ein bestimmtes Ressort verantwortlich ist.. Schadenereignis Ereignis, bei dem Menschen, Tiere, Umwelt oder Sachen Schaden erleiden. A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 2 von 8
Sofortmassnahmen Massnahmen mit dem Zweck: o Die zur Verfügung stehende Vorbereitungszeit einer Aktion auf allen Führungsebenen optimal nutzen o Die Dauer der Vorbereitung einer Aktion zu verkürzen o Den Chefs aller Führungsebenen mehr Zeit für eine angemessene Beurteilung der Lage zu verschaffen o Die nachfolgenden Führungsebenen so rasch wie möglich in die Entscheidungsfindung einzubeziehen Sie dürfen weder dem Entschluss vorgreifen, noch die Entschlussfreiheit einschränken. Spontanhilfe Sofortige Hilfeleistung an in Gefahr geratene Personen, Gemeinschaften, Tiere und allenfalls Sachwerte durch sich in der Nähe befindende Einzelpersonen, Formationen und Organisationen. Stressmanagement (Critical Incident Stress Management) Das Management von Stress bei kritischen Ereignissen besteht aus drei Teilen: 1. Vorbereitung mit Information 2. Unterstützung während des Einsatzes mit technischem Debriefing und Defusing 3. Hilfe nach dem Einsatz mit psychosozialem Debriefing Warnung Möglichst frühzeitige, nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Meldung an die zuständigen Behörden, um sie auf eine Gefahr oder Bedrohung aufmerksam zu machen. A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 3 von 8
Begriffe Schadenraumorganisation: Äusserer Absperring Dient der grossräumigen Verkehrsumleitung mit dem Zweck, den Schadenraum / Krisenraum von unnötigem Verkehr freizuhalten und das Einweisen der Einsatzmittel zu erleichtern. Kann für Berechtigte an den Pforten der Einfallachsen überschritten werden. Wird grundsätzlich durch die Polizei erstellt. Begrenzt die Verkehrsumleitungszone. Betreuungsstelle Stelle zur vorübergehenden Betreuung von Betroffenen wie Evakuierten, Obdachlosen und/oder allfälligen Passanten bzw. Passagieren. Betreuungszentrum Kantonale, regionale oder kommunale Einrichtung zur länger dauernden Beherbergung und Betreuung schutzsuchender Personen (Ausländer). Einsatz Teil der Katastrophenhilfe/Hilfe bei Katastrophe/Grossereignis, bestehend aus Spontanhilfe und organisierter Hilfe. Einsatzleiter Die mit der Leitung des Einsatzes betraute Person. Einsatzleiter Schadenraum Die mit der Gesamtleitung im Schadenraum beauftragte Person. Einsatzunterstellung Temporäre Herausnahme von Verbänden/Formationen aus ihrer organischen Unterstellung und Neuunterstellung unter ein anderes Kommando. Die Einsatzkompetenz geht an den neuen Kommandanten. Die Zuständigkeit für die administrativen Belange, Versorgung, interne Organisation und Personalplanung bleibt sofern nicht anders geregelt, beim organischen Kommando. Erste Hilfe Massnahmen zur Erlangung und Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit von Patienten. Evakuieren Vorsorgliches umplatzieren von Lebewesen und Sachwerten in ein nicht gefährdetes Gebiet. Info Front Kontakt- und Betreuungsstelle für Medien und Kontaktstelle für Angehörige im Schadenraum Führt im Einvernehmen mit dem Einsatzleiter und dem Gemeindeführungsstab Führungen für die Medienvertreter im Schadenraum durch Betrieb durch Polizei, verstärkt durch Informationsbeauftragte der Gemeinde. A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 4 von 8
Informationsstelle Personell bestückte oder mit einem Medium versehene vorübergehende Stelle zur Sicherstellung lokaler Information. Dient als Informationsquelle (Infos/Verhaltensanweisungen), insbesondere für vom Ereignis Betroffene bzw. auch für zurückkehrende Anwohner mit Wohnsitz im Schadenraum/ Krisenraum. Dient allenfalls auch als Meldesammelstelle (Schadenmeldungen/ Hilfebegehren) für vom Ereignis Betroffene. Innerer Absperrring / Chemiewehrzone Dient der Abriegelung des Schadenraums für Unbefugte. Er kann für Berechtigte nur an Pforten kontrolliert überschritten werden. Wird grundsätzlich durch die Feuerwehr erstellt. Begrenzt die Sperrzone. Entspricht feuerwehrtaktisch vielfach Zone II. Instandstellung Gesamtheit der Massnahmen zur Behebung von katastrophenbedingten Schäden, ohne Wiederaufbauarbeiten. KP Front Kommandoposten der Einsatzleitung, welcher sich im Schadenraum befindet. Von diesem KP aus wird die Führung sichergestellt. KP Rück Kommandoposten der Einsatzleitung, welcher sich im rückwärtigen Raum befindet. Von diesem KP aus werden weitere Einsatzmittel alarmiert und zusätzliche, z.b. logistische Bedürfnisse der Führung auf dem Schadenplatz abgedeckt. Retten Gesamtheit der Massnahmen, um Lebewesen aus lebensbedrohenden Gefahren, denen sie sich nicht selbst entziehen können, zu befreien (bestehend aus Erster Hilfe, Transport und Zweiter Hilfe). Sammelstelle Auffangraum für Betroffene (amb. Behandelte) und unverletzte Evakuierte Erfassung zwecks Zeugeneinvernahmen Abschirmung gegenüber Medienvertretern und Schaulustigen Betreuung und Abtransport in Notunterkünfte/Betreuungsstellen oder Entlassung Betrieb durch Feuerwehr, unterstützt durch Samariterverein und Polizei (1. Phase), in der 2. Phase durch den Zivilschutz betrieben. Sanitätshilfsstelle Stelle zur vorübergehenden ärztlichen Erstversorgung und Erstellung der Transportfähigkeit zur Überführung in den Hospitalisationsraum. Gliedert sich meist in Triage-, Behandlungs-, Lager-, sowie Verladeraum. Schadenplatz Unmittelbar betroffener Gebietsteil im Schadenraum. A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 5 von 8
Schadenplatzkommandant Die dem Einsatzleiter Schadenraum unterstellte, mit der Leitung der Schutz- und Rettungsmassnahmen auf einem Schadenplatz beauftragte Person. Schadenraum Gesamtes eingegrenztes Gebiet mit Schadenplätzen und der zur Bewältigung des Schadenereignisses aufgebauten Organisation. Sicherheitsring Dient der Abriegelung eines Schadenraumgebiets, in dem spezielle Sicherheitsnormen berücksichtigt werden müssen. Wird grundsätzlich durch die Chemie- und Strahlenwehr erstellt. Begrenzt die Sicherheitszone. Sicherheitszone Unmittelbare Gefahrenzone im Bereich des Schadenplatzes Begrenzt durch den Sicherheitsring Darf auch durch die Einsatzkräfte nur mit Bewilligung und allfälliger Schutzausrüstung betreten werden Festlegung und Absperrung durch die Feuerwehr. Sperrzone Einsatzraum der Einsatzmittel vor Ort, wo Unbefugte keinen Zutritt haben. Begrenzt durch den inneren Absperrring Überwachung durch Polizei, allenfalls verstärkt durch Feuerwehr, Zivilschutz oder Armee. Treffpunkt Kontrolle, Zuweisung und Information der ankommenden Einsatz- und Hilfskräfte Organisation der Kennzeichnung Betrieb durch Polizei, verstärkt/abgelöst durch Feuerwehr und Zivilschutz. Triage Beurteilung und Auswahl der Patienten nach Behandlungs- und Transportdringlichkeit. Unterstellung (organisch) Unterstellungsverhältnis, bei dem der Kommandant alle Kompetenzen erhält und alle Verantwortlichkeiten wahrnimmt (Einsatzkompetenz, interne Organisation, Moral, Gesundheit, Wohlergehen, Ausbildung, Disziplin, Logistik, Administration, Personalplanung). Zuweisung Unterstellungsverhältnis, bei dem der Kommandant die limitierte (Zeit, Aufgaben und Raum) Einsatzkompetenz erhält, (nur) über die technische Leistung zu verfügen. Zweite Hilfe Ärztliche Massnahmen, die dazu dienen, den in die Notfallstation eingewiesenen Notfallpatienten versorgungsfähig zu machen (für Diagnosestellung, evtl. Operation) A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 6 von 8
Verkehrsumleitungszone Verkehrsfreier Raum Verkehrswege werden für Einsatzkräfte offen gehalten Verkehrsstaus in Ereignisnähe werden vermieden Begrenzt durch den äusseren Absperrring Absperrung/Verkehrsumleitung durch die Polizei, allenfalls verstärkt durch Feuerwehr, Zivilschutz oder Armee. Verletztennest Erste Sammelstelle für Patienten auf dem Schadenplatz. Dient der Optimierung der ersten Hilfe. Abkürzungen: AdF Angehöriger der Feuerwehr AdP Angehöriger der Polizei AdZS Angehöriger des Zivilschutzes Ag Aufgebot AKH Anlaufstelle Katastrophenhilfe des Bundes Al Alarmierung / Alarm ARA Abwasserreinigungsanlage BABS Bundesamt für Bevölkerungsschutz Bevö Bevölkerung Ei Einsatz Ei Pers Einsatzpersonal Fhrg Führung Gepo Gemeindepolizei GFO Gemeindeführungsorgan. Umfasst den Gemeinderat und den Gemeindeführungsstab. (Bei Zusammenschlüssen: Gemeinderat und Regionaler Führungsstab) GFS Gemeindeführungsstab ICARO Information Catastrophe Alarme Radio (siehe Begriff) Info Information Kapo Kantonspolizei KLK VBS Koordinations- und Leitstelle für Katastrophen des Departementes Verteidigung Bevölkerung und Sport. Zuständige Stelle für den Entscheid über die Bewilligung von Unterstützungsgesuchen um subsidiäre Armee-Einsätze zugunsten von Gemeinden oder Kantonen bei Schadenereignissen. KOP Koordinationsplattform des Bundes Mat Material RFS Regionaler Führungsstab RL Ressortleiter (siehe Begriff) A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 7 von 8
Rttg Rettung / Retten Rttg D Rettungsdienst S+R W-F Schutz und Rettung Wald - Fischenthal San D Sanitätsdienst San Hist Sanitätshilfsstelle (siehe Begriff). SC Stabschef Soma Sofortmassnahmen (siehe Begriff) Sst Sammelstelle Stao Standort Tpt Treffpunkt (siehe Begriff) Trsp Transport Ukunft Unterkunft Vrb Verbindung (in der Regel Funk oder Telefon) Vsg Versorgung A4_Begriffe_WalFisch.doc / 20.11.08 / PS Seite 8 von 8