Erfahrungsbericht Huazhong University of Science and Technology WS 13/14. Daniel Straimer TUM-BWL Msc. daniel.straimer@tum.de



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Transkript:

Erfahrungsbericht Huazhong University of Science and Technology WS 13/14 Christoph Albert TUM-BWL Bsc. chb.albert@googlemail.com Stefan Gaubatz TUM-BWL Msc. st.gaubatz@gmx.de Daniel Straimer TUM-BWL Msc. daniel.straimer@tum.de Florian Walbert TUM-WIN Msc. florianwalbert@googlemail.com Zum WS 2013/14 sind wir zu viert an die Huazhong University of Science and Technology in Wuhan aufgebrochen. Wie wir von unserem Nachfolger der im SS 14 an der HUST studiert erfahren haben, hat sich gerade bezüglich Bewerbung und Registrierung einiges geändert, wir können im Folgenden nur von unseren Erfahrungen berichten. Bewerbung Die Bewerbung an der Huazhong University of Science and Technology (HUST) für das WS 2013/14 lief für uns weitestgehend problemlos. Nach der Nominierung bekommt man ein Bewerbungsformular zugeschickt, welches man ausgefüllt an die HUST zurücksendet. Parallel bewirbt man sich auf dem online Bewerber-Portal der HUST (http://admission.hust.edu.cn/). Man erhält daraufhin einige Zeit später ein Willkommensschreiben mit wichtigen Dokumenten wie z.b. der Admission Notice, einer chinesischen SIM-Karte mit etwas Guthaben, einen Orientierungsplan für den Campus, etc. Diese Dokumente, vor allem die Admission Notice, sind später bei der Registrierung in Wuhan sehr wichtig. Hiervon sollte man daher am besten gleich ein paar Kopien mitnehmen, zudem werden vor Ort häufig farbige Passbilder (auf Fotopapier!) ca. 12 Stk., sowie ein paar Reisepasskopien (Hauptseite + Seite mit Visum) benötigt. Visum Für die Dauer unseres Studienaufenthalts in Wuhan haben wir ein F-Visum beantragt, welches zur einmaligen Einreise berechtigt. Um dieses zu beantragen benötigt man die oben erwähnten Dokumente (Willkommensschreiben) der Universität und vor allem das Formular JW201. Der Versuch ein Visum für einen längeren Aufenthalt zu bekommen schlug fehl, die chinesischen Behörden halten sich sehr genau an den auf der Admission Notice angegebenen Studienzeitraum. Für eine Erweiterung des Visums für mehrere Einreisen d.h., wenn man während des Aufenthalts China für Auslandsreisen verlässt und danach wieder einreisen möchte, lässt sich das Visum vor Ort in eine Residenz Permit wandeln, womit das F-Visum ungültig wird. Dies ist allerdings mit etwas zeitlichem als auch finanziellen Aufwand verbunden. Hierzu ist nämlich ein Gesundheitscheck im Krankenhaus in Wuhan notwendig, dieser kostet ca. 240 RMB (30 ) und nimmt alles in allem mindestens einen halben Tag in Anspruch. Man wird bei der Registrierung von der Universität gefragt, ob man sein Visum erweitern möchte, daraufhin werden alle Auslandsstudenten, die das betrifft an einem festgelegten Tag innerhalb der Registrierungswoche mit dem Bus zum entsprechenden Krankenhaus gebracht. Hier wird ein kleiner Gesundheitstest mit Blutabnahme durchgeführt (keine Angst, alles recht sauber und steril). Aufgrund des großen Ansturms und der teilweise etwas chaotischen Organisation der Chinesen in derartigen Belangen ist dieser Prozess allerdings etwas verwirrend und mit ein wenig Schlange stehen verbunden. Die letztendliche Beantragung des Visums kostet nochmal 400 RMB (50 ), daher sollte man sich gut überlegen, ob tatsächlich eine Wiedereinreise nötig ist. Auch das erweiterte Visum wird nur für den Studienzeitraum und nicht länger ausgestellt! Auch

wenn die 400 RMB eigentlich die Kosten für ein Jahresvisum abdecken würden. Trotz Beteuerung der Polizisten welche den Prozess betreuen, das eine Verlängerung möglich sei, haben wir nur eine Residence Permit für die Zeit unseres Studienaufenthalts erhalten. Anrechnungen Generell ist ein vorheriges Abstimmen über eine Anrechnung oder das vereinbaren von Learning Agreements mit Lehrstühlen der TUM im Voraus nur schwer bis gar nicht möglich, da meist die an der HUST angebotenen Kurse noch nicht feststehen oder nur schwer in Erfahrung zu bringen sind. Wir haben unsere Kurswahl und die Abstimmung zur Anrechnung folglich erst vor Ort getroffen. Für den TUM-BWL Bachelor ist es schwierig bis unmöglich in Wuhan Studienleistungen angerechnet zu bekommen, da die meisten Vorlesungen in Wuhan nicht dem Studienplan des TUM-BWL Bachelors entsprechen. Ausnahme ist evtl. eine Marketingvorlesung die die meisten Bachelorstudenten zur Zeit des Auslandsstudiums meist schon abgelegt haben. Wir haben hiermit daher keine Erfahrung gesammelt. Der TUM-BWL Master bietet die Möglichkeit 12 Credits als wirtschaftswissenschaftliches Wahlfach einzubringen. Die entsprechenden Vorlesungen können erst vor Ort gewählt werden und die Möglichkeit der Anrechnung ist daraufhin mit Frau Helfers vom International Office abzustimmen. Uns werden voraussichtlich folgende Fächer anerkannt. Managerial Economics (entspricht ca 3 Credits an der TU) Decision Theory and Methodology (entspricht ca 3 Credits an der TU) Je nachdem wie viel Zeit und Interesse man für die Kurse aufbringt kann man aus unserer Erfahrung mit etwa 6 9 Credits rechnen die man aus Wuhan mitnehmen kann. Für den TUM-WIN Master müssen Vorlesungen des Studiums 1:1 ersetzt werden, um angerechnet werden zu können. Dies ist in Wuhan in der Regel nicht möglich. Sprachkurse im Voraus Bis zu unserer Anreise in China haben wir nur über ein Semester Sprachkenntnisse sammeln können. Empfehlenswert sind jedoch sowohl die Kurse an der TU, als auch die des Konfuzius Instituts (falls man während der Vorlesungszeit verhindert ist). Dennoch reicht ein Semester in der Regel nicht aus um sich hinreichend auf chinesisch verständigen zu können. Trotzdem braucht man keine Angst zu haben mit Handy (Übersetzer-Apps wie Pleco, sowie Navigations-Apps sind empfehlenswert), Zettel, Stift und Gestik kann man bis auf wenige Ausnahmen die meisten Situationen meistern. Wohnungssuche Wir mussten uns im Voraus nicht um eine Wohnung in Wuhan kümmern, man bekommt nach Ankunft in Wuhan ein Studentenzimmer zugeteilt. Hierzu später mehr.

Anreise Wir sind gemeinsam von München aus angereist. Mit einem ca. 5 stündigen Aufenthalt in Peking fliegt man um etwa. 14 Uhr in München los und kommt nachmittags in Wuhan an. Direktflüge sind derzeit von München aus noch nicht buchbar. Von Europa aus gibt es lediglich vereinzelt Flüge ab Paris (Air France und KLM), die direkt nach Wuhan fliegen. Angebote hierzu findet man auf den einschlägigen Portalen. Die ersten Tage in Wuhan Die Taxifahrt vom Flughafen zum Maingate des Campus gestaltete sich als erstes kleines Abenteuer, verlief aber dank der Taxicard, welche uns mit den Zulassungsunterlagen zugestellt wurde, problemlos. Geldautomaten sind am Flughafen (und auch sonst überall in China) vorhanden, sodass man keineswegs in Deutschland in Yuan zu ungünstigen Kursen tauschen muss. Taxifahren in China ist, wie hinlänglich bekannt, nicht mit dem in Deutschland vergleichbar: die Größe der Städte macht Taxifahren zu einem unausweichlichen Mittel der Fortbewegung, zumal in Wuhan das U-Bahnnetz noch in Kinderschuhen steckt. Der Flughafen ist nicht auf anderem Wege als mit Taxi zu erreichen, bei den ortsüblichen Fahrtkosten aber auch nicht weiter belastend (eine Strecke kostet etwa 150 Yuan, am besten immer mit Taxometer fahren). Der Campus liegt im Süd-Osten der Stadt im Stadtteil Wuchang. Eigentlich bildet er einen eigenen Stadtteil, immerhin kann man hier alle alltäglichen Einkäufe erledigen, zum Frisör gehen, einen Anzug schneidern lassen und abschließend den Abend in einer Bar ausklingen lassen. Es wird momentan sehr viel gebaut, renoviert und erweitert, sodass sich während unseres Aufenthalts und seit dessen sicher wieder einiges verändert hat. Die Straßen werden allesamt von schattenspendenden Platanen geziert, es sind, zugegebenermaßen chinauntypisch, wenige Autos unterwegs, aber da dennoch die Strecken weit sind, empfiehlt sich zeitnah nach Ankunft der Kauf eines Fahrrads, und in dessen Zuge auch eines Schlosses (nach Güte des Fahrrads empfehle ich sogar zwei Schlösser, wie die Erfahrung lehrte :) )! Die erste Anlaufstelle nach Ankunft war das Friendship-Apartment Building, eines der ausschließlich den ausländischen Studierenden vorbehaltenen Wohnheimen, ebenso die Huahong Buildings, denen wir zugeteilt wurden. Die Zimmer sind geräumig, alle verfügen über ein eigenes Bad, eine Klimaanlage, warmem Wasser rund um die Uhr (!!), und sogar einen Fernseher, der aber bedauerlicherweise nur chinesische Sender empfängt. Die Gebäude sind etwa 10 Jahre alt und nur durch ein stets bewachtes Tor zugänglich. Das zugehörige Areal ist sehr gepflegt, grün und bietet sogar einen eigenen Basketballplatz und Sportgeräte. Eine Wäscherei und ein Supermarkt befinden sich in unmittelbarer Nähe, ebenso ein Fitnessstudio und praktischerweise mehrere Mensen. Für die Zimmer löhnt man umgerechnet etwa 100 monatlich, bei Ankunft im Voraus zu zahlen, Strom exklusive. Alles in allem ein gemütliches Zuhause für ein halbes Jahr, mit allem was man braucht. Die Registrierung an der Uni erfolgt im International Students Office (ISO) am ersten Tag nach unserer Ankunft, in dessen Zuge wir auch die bereits erwähnte Residence Permit beantragten. Für das Ausfüllen der Formulare, die Wartezeit, bis der nächste Officer für einen Zeit hat und die Wegzeiten sollte man mindestens einen Tag einplanen, denn die chinesische Bürokratie gewährt nicht in jeden Fall einen reibungslosen Ablauf. Sicher ist eines: Alles wird funktionieren. Immerfort stehen hilfsbereite SICAS-Studenten zur Seite, die Sprachbarrieren überbrücken, den Weg weisen oder die nächsten Schritte erklären (SICAS Study in China Admission Service, kümmert sich

gewissenhaft um jegliche Belange ausländischer Studierende, chinaweit durch englischsprechende Studierende). Bei der Registrierung wurden wir persönlich begrüßt, sogar ein Foto von uns erschien in der Campus-Zeitung. Die Betreuung seitens der Mitarbeiter des ISO war bestens. Man kann sich stets an sie wenden, um organisatorische Angelegenheiten zu regeln, Probleme zu klären, oder falls man Fragen bereits während der Planung im Voraus von Deutschland aus beantwortet bekommen möchte. Gewiss sollte man ihnen ein paar Tage Zeit zur Bearbeitung lassen. Des Weiteren findet noch eine von den SICAS-Studenten organisierte Führung über den Campus statt und uns wurden persönliche Mentoren zugeteilt, die einem während des Semesters ein wenig Hilfestellung in Sachen Chinesisch geben und im Gegenzug etwas Deutschnachhilfe bekamen. Ein paar Tage später folgte noch die offizielle Empfangszeremonie, die an alle ausländischen Studierenden des neuen Semesters gerichtet ist. Es werden nocheinmal Fragen beantwortet, der Univeritätsrektor spricht ein paar nette Worte (auf Chinesisch) und es werden vor allem die Reisepässe eingesammelt, um sie zur zuständigen Behörde zwecks Erteilung der Residence Permit zu schicken. Studium Bei der Registrierung erfuhren wir, dass wir unseren Kursplan im Sekretariat der School of Management abholen und uns dort auch unverbindlich für die Kurse anmelden können. Außer Chinesisch ist kein Kurs verbindlich, man kann sie sich nach Belieben aussuchen. Wiederum außer Chinesisch finden alle Kurse blockweise statt, ebenso werden die Prüfungen nach den jeweiligen Blöcken abgehalten und nicht, wie der Semesterplan suggeriert, am Ende des Semesters. Die meisten Kurse dauern deshalb ca. einen Monat. Bestandteil der Endnote waren meist neben der Prüfungsleistung (entweder Prüfung oder Arbeit) noch die Anwesenheit, Mitarbeit und teilweise auch Hausaufgaben. Dabei bewegt sich das Niveau nie über dem der TUM, aber auch nicht signifikant darunter. Die Professoren sprechen passables Englisch, oft muss man aber zur Hilfe eilen, wenn ihnen ein Wort nicht über die Lippen kommen will. Sie sind sehr nett und hilfsbereit und lassen bezüglich der Art der Notenzusammensetzung, Prüfungszeitpunkt usw. auch viel mit sich reden. Die Kursgröße bewegte sich um die 20 bis 25 Studenten, davon waren leider 0% Chinesen. Die für uns belegbaren Kurse wurden nur für Internationale Studenten angeboten. Dies ergab einen sehr interessanten Mix (vertretene Länder waren z.b. Kambodscha, Thailand, Kasachstan, Iran, Pakistan, Panama, Elfenbeinküste, Ghana, USA, Russland, ), aber man wünscht sich doch ein bisschen mehr Kontakt mit Chinesen. Unterrichtet wird hauptsächlich per PowerPoint und basierend auf der einschlägigen Standardliteratur (aus deren Begleitdokumenten auch die meisten PowerPoint Präsentationen stammen). Die Professoren bemühen sich, Studenten mit Fragen und Aufgaben in die Vorlesung mit einzubeziehen, wodurch sich viele interessante Diskussionen bilden und man aufgrund der bunten Zusammensetzung der Studenten viele unterschiedliche Standpunkte erfährt.

Angebotene Kurse der School of Management im WS1314: Chinesisch nimmt mit 160h/Semester und einer Midterm- sowie einer schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfung einen höheren Stellenwert ein. Leider werden Studenten nicht in verschiedene Niveaus eingeteilt, sodass alle von Null an beginnen müssen und Vorkenntnisse nicht berücksichtigt werden. Zudem orientiert sich das Niveau des Kurses dementsprechend an den schlechtesten Studenten. Da die Anwesenheit 10% der Note ausmacht, muss man sich überlegen, ob man bei Vorkenntnissen den Kurs in den ersten Wochen besucht oder nicht. Alternative Kurse wurden leider

nicht angeboten. Wer ein HSK3 Zertifikat vorweisen kann, ist vom Kurs befreit. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick kann man in einen Kurs wechseln, der für internationale Master- und PHD- Studenten angeboten wird, die ihr Studium auf Chinesisch absolvieren möchten. Dieser bereitet die Studenten über ein Jahr in Vollzeit und rein auf chinesisch darauf vor, ist aber auch dementsprechend anspruchsvoll. Die für den normalen Chinesisch Unterricht nötigen Bücher bekommt man im International Student Office (ISO) für 64 RMB. Die Zusammensetzung der Studenten ist dabei ähnlich wie bei den anderen Kursen, die Kursgröße aber mit bis zu 50 Personen doppelt so groß. Was wir leider erst recht spät erfuhren ist, dass man auch HSK Tests vergleichsweise günstig gegenüber den Gebühren in Deutschland machen kann. Falls daran Interesse besteht, sollte man sich beim ISO früh nach den Terminen erkundigen und mit Lernen beginnen. Der normale Chinesisch Unterricht reicht z.b. für das Bestehen der HSK3-Prüfung bei weitem nicht aus, zudem fand diese schon Anfang Dezember statt. Mithilfe von Lehrbüchern (z.b. bei amazon.cn bestellbar) und von Chinesen z.b. aus dem Mentorenprogramm lernt es sich leichter. Das formale Semester sollte bis Mitte Januar gehen, dort war im akademischen Kalender die Prüfungswoche eingezeichnet. Geschrieben wurde die letzte Prüfung jedoch am 31.12., danach gab es für uns an der Uni nichts mehr zu tun. Leben auf dem Campus Wie bereits beschrieben lebt es sich auf dem Campus wie in einem eigenem Stadtbezirk. Zu Fuß oder komfortabel mit dem Fahrrad lässt sich alles überlebendwichtiges, wie Supermarkt, Kantinen, Wäscherei, Friseur, Bäckerei und kleine Cafes erreichen. Die Straßen des Campus sind meist von großen Bäumen gesäumt, sodass sich der recht grüne Campus doch stark vom eher tristen Stadtbild Wuhans absetzt. Auch der Verkehr innerhalb des Campus ist beruhigt und unvergleichbar mit dem ausufernden Verkehrsbild außerhalb des Campus. Überall auf dem Campus befinden sich Kantinen welche meist gutes Essen zu unglaublich günstigen Preisen anbieten. Die Kantinen gegenüber der Fakultät für Management und 300 Meter östlich der Huahong-Apartments sind eine der besten am Campus. Um dort bezahlen zu können braucht man einen Kantinen- Ausweis den man mit Renminbi aufladen muss. Die Ausstellung des Ausweises war mit der Hilfe eines Sica- Studenten problemlos und kann in jeder größeren Kantine erfolgen. Neben regionalen Köstlichkeiten aus allen Teilen des Landes werden auch in einigen wenigen Kantinen oder Fastfood-Restaurants westliche Speisen, wie Hamburger, Döner oder Steaks angeboten, welche jedoch geschmacklich oft nicht an die einheimische Küche reicht und oft auch teurer ist. Meist zahlt man für ein Gereicht inklusive Getränk (auch Bier) ca. 12 元. Das Angebot an Freizeitaktivitäten auf dem Campus beschränkt sich weitestgehend auf sportliche Aktivitäten. Große Fußball- und Basketballplätze sind ebenso gut besucht wie Sporthallen in denen Tischtennis oder Badminton gespielt wird. Einige kostenpflichtige Fitnessstudios befinden sich auch auf dem Campus. Im westlichen Bereich des Campus, nahe der Huahong-Apartments, befindet sich außerdem ein Park mit Seerosenteichen und Sitzgelegenheiten unter großen Kiefern. Wöchentlich wird ein sogenannter English-Corner am Friedship-Apartment angeboten, wo sich internationale Studenten mit chinesischen Studenten austauschen können. In den Gesprächen dort kann man sich weitere hilfreiche Informationen bezüglich des Lebens und der Freizeitgestaltung am Campus holen.

Die Fakultät für Management ist recht modern und relativ gut ausgestattet. In jedem der Vorlesungsräume sind Beamer, Klimaanlage und neue Einrichtungen vorhanden. Einige Lernplätze im Eingangsbereich sind auch verfügbar. Nahezu auf dem gesamten Unigelände ist ein langsames Hust eigenes Wlan vorhanden, welches man an der Informatik Fakultät freischalten lassen kann. Hierfür kann die Hilfe eins Sica-Studenten nützlich sein, da nur wenige Mitarbeiter an der Fakultät Englisch sprechen. Leben in Wuhan Wuhan ist eine riesige Metropole mit verschiedensten Stadtbezirken. Die Hust befindet sich in Wuchang welches östlich des Yangtze und südlich des East Lakes liegt. In unmittelbarer Nähe zur Universität kann man Ausflüge, auch mit dem Fahrrad, zum East Lake oder per U-Bahn an die Yangtze Promenade empfehlen. Auch die Top- Sehenswürdigkeit, der Yellow Crane Tower, kann komfortabel per U-Bahn erreicht werden. Wobei euch alle Ziele vermutlich nicht vom Sockel hauen werden, war es schon nett mal dagewesen zu sein. Nahe der Universität befindet sich ein überdimensionaler Kreisverkehr der das Zentrum des Stadtbezirks darstellt. In 10 Minuten kann dieser Optics Valley Square oder im Volksmund als Guanggu bekannte Platz erreicht werden. Dort befindet sich eine U-Bahn Station (Optics Valley Square) mehrere riesige Einkaufszentren mit Kinos, teilweise sehr guten Restaurants, westlichen Fast Food Restaurant und unzähligen Geschäften. Auch ein französischer Supermarkt (Carrefour) mit westlichen Spezialitäten wie bayerischem Bier liegt in einer der Malls am Guanggu. Für das Wuhaner Nachtleben ist die Lumo Lu zu empfehlen, welche direkt am West Ausgang des Campus liegt und somit auch mal zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichen ist. Das Vox (118 Lumo Lu) ein

in China recht bekannter Club, bietet oft mehr oder weniger bekannte chinesische und internationale Acts an. Anschließend kann dort bis tief in Nacht zu meist freiem Eintritt und günstigen Preisen gefeiert werden. Das Prisons dagegen ist eher eine gemütliche aber sehenswerte Kneipe. Sie befindet sich gleich in der 100 Meter entfernten nördlichen Seitenstraße zum Vox. Ein weiterer Grund dort seine Nächte zu verbringen ist der wohl beste Nudelverkäufer der Stadt. Die Straße direkt vor dem Vox verwandelt sich ab 21 Uhr bei nahezu jedem Wetter in ein riesiges Outdoor Restaurant mit vielen kleinen Straßenständen mit verschiedensten Köstlichkeiten. Daneben gibt es zwei Ableger der in China bekannten Barkette Helen s, welche beide mit einer kurzen Taxifahrt oder langem Fahrradausflug erreicht werden können, sowie eine Clubszene welche sich hauptsächlich an der Promenade am Yangtze abspielt und somit relativ weit (40min mit dem Taxi) entfernt liegt. Wuhan ist nicht gerade ein sehenswerter Ort in China, jedoch liegt es sehr zentral gelegen und ist mit nationalen und internationalen Flughäfen sowie mehreren Bahnhöfen ausgestattet. Somit ist es ein idealer Ausgangspunkt um das riesige Land zu erkunden. Hierfür kann man noch ein kleines Zugticketoffice nahe des Friendship-Apartments empfehlen. Flugtickets bucht man am besten online über elong.net Die Kosten für das Leben an der Hust halten sich vor allem durch die günstigen Preise für Essen und Unterkunft in Grenzen. Auch das Reisen ist im Verhältnis zu Europa sehr viel günstiger. Zugtickets nach Shanghai und zurück beispielsweise gibt es ab 60 im Schnellzug. Flugtickets nach Hainan oder Bangkok und zurück ab 180. Wenn man einen Monat nur in Wuhan verbring benötigt man wahrscheinlich nicht mehr als 400. Promenade Wuhan VOX und Yellow Crane Tower